Größe Teflonpads vs. Reibung

  • Hallo, ich frag mal blöd:
    Die geforderte Größe von Teflonpads (1 cm² pro kg) ist mir klar.
    Aber was passiert, wenn ich sie doppelt so groß oder halb so klein mache?
    Größer = mehr Widerstand (schwergängiger) oder weniger Widerstand?
    Kleiner = weniger Widerstand (leichtgängiger) oder mehr Widerstand?
    Wer hat das schon mal probiert?
    Ich möchte nicht gleich meine Pads halbieren um es herauszufinden...
    Dass der Widerstand abhängig ist vom Winkel weiß ich natürlich:
    größerer Winkel = schwergängiger, kleinerer = leichtgängiger.
    CS
    Timm

  • Hallo Timm!


    Ausprobiert habe ich es nicht, aber würde mal schätzen:



    Kleinere Pad's = weniger Fläche = weniger Gleitreibung.


    Aber:


    Kleinere Pad's (bei gleichem Tubus) = mehr Flächendruck = mehr Losbrechmoment.


    Daraus wird sich er Richtwert von 1cm2/kg abgeleitet haben, dann ist Haftreibung annähernd gleich Gleitreibung, also wenig Losbrechmoment spürbar.


    Edit: Aber, warum (und an welchem Gerät) willst Du überhaupt an den Pad's rumschnippeln? Bist Du mi den Gleiteigenschaften nicht zufrieden? (Um Gewichtsersparnis wird's ja wohl kaum gehen; die paar Gramm...[;)])

  • Hallo Michael, hallo Silvio,
    danke, das ging schnell.
    Jetzt werde ich es ausprobieren, ob Theorie und Praxis zusammenpassen!
    Teflon habe ich noch in großen Mengen... daran wird es nicht scheitern.
    CS
    Timm

  • Hallo Selberbauer,
    wer's noch nicht wusste:
    Pads verkleinern = leichtgängiger!
    Eben habe ich meine Pads halbiert und der 16-Zöller kann das 26er Nagler bei etwa einem
    Winkel von 40° nicht mehr halten und senkt sich langsam ab!
    Jetzt mach ich die Pads doppelt so groß wie ursprünglich und bin nun gespannt.
    Mehr dann gleich.
    CS
    Timm

  • Hallo Timm,


    beim Vergleich musst du aufpassen dass die Teflonstücke den gleichen Verschmutzungsgrad haben. Bei gleicher Grösse kann zwischen alt+dreckig und neu+sauber ein deutlicher Unterschied liegen.


    Gruss
    Michael

  • Hallo Michael,
    alle meine Pads sind absolut sauber! Sie sind ja auch alle neu...
    Eben habe ich die großen Pads angeschraubt und siehe da:
    Das Nagler will nicht mehr Richtung Boden. Der Dobson bleibt mit oder ohne Nagler stehen!
    Das Losbrechmoment ist dabei o.k., nämlich wie es sein soll. Nachführen mit 600fach wäre so kein Problem.
    Halt, ist es doch, denn keiner kann bei diesem Regen so hoch vergrößern! Da sehen die Regentropfen ja wie Wasserbälle aus ;)


    CS
    Timm

  • Hallo noch einmal,
    jetzt habe ich es gaaanz genau vermessen:
    Der Unterschied zwischen kleinen und großen Pads kann vernachlässigt werden.
    Mit einer Federwaage habe ich festgestellt:
    Der Unterschied ist nur 22 gr. ... also kann man es da halten wie der Pfarrer Nolte!
    Der machte es wie er wollte...
    Also hat der Michael recht!
    Da mein Nagler nun stehen bleibt, lass ich die großen Pads dran.
    CS
    Timm

  • Hallo Timm,


    die grossen Pads bedeuten jetzt 0.5kg/cm^2?
    Was hast Du auf der anderen Seite als Material? Da ich auch
    an enem Dobson werkle interessieren mich Deine
    Erfahrungen.


    Viele Grüße,
    Jens

  • Hallo Jens,
    es sind jetzt ca. 20 cm² Fläche zusammengenommen, auf denen die Höhenräder mit Ebony-Star laufen.
    Bei 13 kg Teleskopgewicht für den 16-Zöller recht großzügig dimensioniert.
    Aber so geht es...
    CS
    Timm

  • Bei Haft- und Gleitreibung hängt der Widerstand nur vom Reibungskoefizienten, nicht aber von der Grösse der Auflagefläche ab. Der Koefizient der Haftreibung ist immer grösser als der der Gleitreibung.
    Der Reibungswiderstand ist proportional zum Anpressdruck.
    Da dieser beim Dobson auch bei gleichem Gewicht des Rohres verschieden sein kann, je nach Position der Pads, kann er variiert werden. Pads oben gleich mehr Anpressdruck.
    Hans

  • Hallo Hans,
    danke, das ist sehr gut erklärt und jetzt weiß ich es endlich genau.
    Es hatte mich schon immer interessiert, wie da der Zusammenhang ist.
    In der Praxis hat man die Leichtgängigkeit ja immer mit Versetzen der Pads reguliert...
    CS
    Timm

  • Was Hans und Michael über die Gesetze der trockenen Reibung schreiben ist erstmal prinzipiell klar. Teflon ist allerdings ein Sondermaterial mit besonders nierdigen Reibungskoeffizient, da spielen auf einmal übergeordnete Randbedingungen wie Auflagerfläche und Beschaffenheit der Gegenfläche doch wieder eine geringe aber nicht zu vernachlässigende Rolle - so jedenfalls meine Erfahrung.


    Das stark strukturierte Ebony Star als Gegenfläche minimiert nach meiner Versuchen den Unterschied zwischen Gleit und Haftreibung ==> geringes festkleben, geringes "übers Ziel hinausschießen", also genau das, was man will. Macht man die Teflonpads zu klein, wird aber die Haftreibung wieder gerignfügig größer, während die Gleitreibung gleich bleibt, vielleicht weil sich das weiche Teflon im Stand etwas in die Unebenheiten des Ebony eindrückt.


    Also genau das Gegenteilige, das Timm beschreibt. Timm, welches Gleitmaterial hast du?


    Bei Ebony Star / Teflon habe ich immer 0,7- 1 kg /cm^2 gemommen. Bei eloxiertem Struktur Alu war einee geringere Pressung 0,5-0,8 kg /cm^2 besser, also etwas größere Pads.


    Wichtig ist auch, dass die Pads auf der ganzen Fläche tragen, was bei großen Pads nicht immer der Fall war bei mir.

  • Hallo Tim,


    Ich sehe das ähnlich wie Stathis. Mit einfacher Friktion hat das nicht mehr viel zu tun.


    Bei solchen Versuchen musst Du darauf achten, dass Du die Pads durch Gebrauch "einschleifst" (selbstverständlich nicht mit Schleifpapier sondern am Bestimmungsort unter den Höhenrädern mit Ebony Star, nur damit keine Missverständnisse aufkommen :) ), so dass sie auf voller Fläche tragen. Du erkennst das dann leicht an der Veränderung der Oberfläche der Pads. Das geht recht schnell und erst danach hast Du optimales Verhalten.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Stathis: Wichtig ist auch, dass die Pads auf der ganzen Fläche tragen, was bei großen Pads nicht immer der Fall war bei mir.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei meinen Bauten habe ich das so gemacht, dass ich den Durchmesser der Höhenräder etwas in die 6mm dicken Teflonpads "eingeschliffen" habe.
    Mit einem Streifen 80er Schleifpapier auf's Höhenrad geklebt (idealerweise, bevor es mit EbonyStar überzogen wird) und mit Mithilfe des Tubusgewichtes (einfach n'paarmal auf- und ab schwenken) geht das binnen kurzer Zeit. Dannach ist die Oberfläche des Teflon auch schön rauh (was m.E. gut ist) Wer's glatter mag, soll hald mit feinkörnigerem Papier nachschleifen.

  • Hallo Stathis, Reiner und Silvio,
    vielen Dank für die Hinweise...
    Welches Teflon ich da habe, weiß ich nicht genau. Die Qualität halt, die es beim Neumann gibt.
    Das Teflon liegt bei mir optimal an, dank perfekter Schreiner-Fräsarbeiten.
    Und es funktioniert ja auch perfekt. Ich wollte halt die Zusammenhänge kennen!
    Man fragt ja bloß und wer nicht fragt, bleibt dumm!
    CS
    Timm

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