Canon 10x42 L IS vs. 15x50 IS

  • Hallo,


    ich wollte gerne fragen, ob jemand von euch schon die beiden o.g. Ferngläser am Nachthimmel, aber auch für Tagbeobachtung getestet hat und vergleichen konnte?


    Was ist der Grund dafür, dass das 10x42 um paar hundert € teurer ist?


    Ich hab ja gesehen, dass es paar Leute gibt, welche jeweils eines der genannten FG besitzen - was war für euch der Grund, dieses anzuschaffen und nicht "das andere"?


    fg
    hannes

  • Hallo Hannes!


    Ich habe noch keines der Beiden Ferngläser ausprobiert (unter dem Nachthimmel)und kann dir demsprechend auch keine Erfahrungsberichte geben! Aber ich kann mir schon vorstellen, warum Canon "10x42 L IS" teurer als das "15x50 IS" ist. Das L steht für professionelle L-Serie und es kommen spezielle Gläser wie "Super UD-Glas", Fluorit oder UD-Glas zum Einsatz! [UD = Ultra-low Dispersion]


    Beste Grüße


    Christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HannesBiri</i>
    <br />Hallo,


    ich wollte gerne fragen, ob jemand von euch schon die beiden o.g. Ferngläser am Nachthimmel, aber auch für Tagbeobachtung getestet hat und vergleichen konnte?


    Was ist der Grund dafür, dass das 10x42 um paar hundert € teurer ist?


    Ich hab ja gesehen, dass es paar Leute gibt, welche jeweils eines der genannten FG besitzen - was war für euch der Grund, dieses anzuschaffen und nicht "das andere"?


    fg
    hannes
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Hannes,


    das 10x42 wurde neu konstruiert und verwendet die besten und neuesten Gläser und optischen Technologien, die es bei Canon gibt. Auch die Bildstabilisierung wurde vermutlich weiter verbessert. Die 50 mm Gläser gibt es schon seit Ende der 90er Jahre. Das 10x42 hat eine bessere Transmission und zeigt einen besseren Kontrast, ist viel besser gegen Streulicht geschützt (konnte ich bei Tage feststellen). Es spielt in einer Liga mit den besten Geräten, die es auf dem Markt gibt und steht in dieser Liga in mancher Hinsicht auf dem vordersten Platz (z.B. Randschärfe, Größe des scharf abgebildeten Bereichs des Sehfeldes, Kontrolle von Farbsäumen).


    Steve

  • danke für eure beiträge!
    ich dachte, dass der typische frauenhofer-farbfehler bei einer 15-fach vergrößernden optik ja nicht so auffallen würde und daher die verwendung von besseren gläsern eher "nice to have" ist, aber anscheinend ist dem doch nicht so.


    pfuh - es wäre sicher eine endgültige investition (ich hoffe halt, dass das stabi zeugs nicht mit der zeit eingeht - angeblich wird das ja durch flussigkeit zwichen den linsen erreicht), mal schaun - leider hab ich bisher keine angebote unter 1000€ gesehen und das ist schon sehr heftig. Zum Einsatz käme es natürlich nicht "nur" für astro, sondern auch für wandertouren (da sehe ich den wesentlichen vorteil von einem auf stativ montiertem FG)...werd da aber vorerst wohl noch bissl zusammensparen. ;)


    fg
    hannes

  • hallo,


    noch als nachtrag: was wäre denn von den kleineren IS modellen 12x30 oder sogar 8x25 zu halten?
    Mir ist schon klar, dass die nicht wiklich sooo viel Licht sammeln - sind diese für das Angwendungsgebiet "freihand durch die Milchstraße surfen" und hauptsächlich OSH betrachten dann noch geeignet oder eher doch nicht? Für detaillierte Beobachtungen hätte ich ja eh den 10"er und ich denke mal, die 10x42 od. 15x50 modelle sind ja auch schon recht schwer, um diese mehrere Minuten lange zu halten, oder? Zumindest ist mir das beim Zenithnahen Beobachten mit dem 10x50 TS-WP aufgefallen, dass nach einigen Minuten die Hände schwer werden. (nein, ich hab nicht arnie's oberarm, aber auch nicht den eines gut trainierten marathonläufers *g*)


    Das Beobachten mit dem 10x50 WP fand ich an OSH wunderschön, das feine gezittere ist halt störend.


    thx
    hannes

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HannesBiri</i>
    <br />hallo,


    noch als nachtrag: was wäre denn von den kleineren IS modellen 12x30 oder sogar 8x25 zu halten?
    Mir ist schon klar, dass die nicht wiklich sooo viel Licht sammeln - sind diese für das Angwendungsgebiet "freihand durch die Milchstraße surfen" und hauptsächlich OSH betrachten dann noch geeignet oder eher doch nicht? Für detaillierte Beobachtungen hätte ich ja eh den 10"er und ich denke mal, die 10x42 od. 15x50 modelle sind ja auch schon recht schwer, um diese mehrere Minuten lange zu halten, oder? Zumindest ist mir das beim Zenithnahen Beobachten mit dem 10x50 TS-WP aufgefallen, dass nach einigen Minuten die Hände schwer werden. (nein, ich hab nicht arnie's oberarm, aber auch nicht den eines gut trainierten marathonläufers *g*)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hannes,


    auch die kleinen Canons 8x25, 10x30 und 12x36 sind optisch nicht schlecht. Nachteil: sie sind nicht wasserdicht und man muss den Stabilisierungsknopf permanent gedrückt halten, während er beim 10x42 und den 50mm Modellen nur kurz aktiviert zu werden braucht. Alle, bis auf das 10x42 haben Austrittspupillen um die 3 mm. Damit sind sie besonders zur Sternbeobachtung unter lichtverschmutztem Himmel geeignet. Wo beobachtest du den Sternenhimmel? Brillenträger?
    Welches Glas am besten passt, hängt davon ab, welche Art Anwendung überwiegt. Will man z.B. hauptsächlich damit wandern, wäre eines der leichten Modelle zu bevorzugen. Passen ist aber auch im Wortsinne zu sehen: ich würde dir raten, alle Gläser einfach einmal in die Hand zu nehmen und vor die Augen ansetzen. Bei mir passt z.B. das 12x36 besser als die beiden kleineren Ferngläser. Schon das allein würde mir reichen, es zu bevorzugen - wenn ich nicht schon das 15x50 hätte. Das möchte ich nicht missen, denn ich brauche einfach die hohe Vergrößerung in erster Linie für Naturbeobachtung und erst dann für Astro. Unter meinem durchschnittlich 5 mag-Himmel hat das 10x50 Fernglas den ästhetisch größeren Reiz. Nichtsdestotrotz benutze ich ständig auch das 15x50, wenn es auf noch höhere Vergrößerung ankommt.


    Also, das gilt für jeden Fernglaskauf, bitte immer als erstes folgende Fragen klären:


    1. Welches ist der primäre Anwendungszweck? Angabe ca. in Prozent
    2. Unter welchem Himmel beobachte ich hauptsächlich?
    3. Was für eine Brille trage ich ggf.?
    4. Wie liegen die jeweiligen Gläser in der Hand?
    5. Wie liegen sie an den Augen? Drückt da was? Stört da was?


    Wenn diese Fragen geklärt sind, bist du deiner Wahl schon sehr nahe, wenn sie nicht schon getroffen wurde ;)


    Gruß


    Steve

  • hallo steve,


    danke für deine ausführungen.
    An meinem Beobachtungsort hab ich meist fst &gt; 5mag, also recht gut - wenn ich wenige kilometer rausfahre hab ich einen recht abgelegenen beobachtungsort mit mind. mag 5.8 - zumindest bei der letzten grenzgrößenbestimmung, die aber schon 1 jahr her ist. ;)
    Ja, ich bin brillenträger, nehme die brille beim beobachten aber immer ab - ich bin kurzsichtig und das lässt sich ja durch entsprechende fokusierung ausgleichen.


    ad 1) pfuh, garnet so einfach: 60% astro, 40% naturbeobachtung inkl. wandern, bergsteigen ev. auch kanutour (da wäre wasserdichtheit interessant)
    ich meine: wenn ich mir so ein fernglas leisten würde, will ich es natürlich auch oft verwenden.
    ad 2) unter recht gutem landhimmel.
    ad 3) zur korrektur von kurzsichtigkeit, beim beobachten wenn möglich garkeine - finde ich angenehmer
    ad 4) das müsste ich testen - garnet so einfach - abgelegenheit am lande beschert einen schönen sternenhimmel, aber schnell mal um die ecke zum fachhändler FG testen is nicht - sollte aber natürlich zu schaffen sein. ;)
    ad 5) das wäre zu testen.


    als conclusio ergibt sich somit für mich (was eh logisch ist): vor dem kauf testen!
    das will ich auch machen - mich interessiert(e) aber natürlich trotzdem die erfahrung von astrokollegen + ich bedanke mich daher für eure kommentare.


    fg
    hannes

  • Ja, Ausprobieren auf jeden Fall! Wie sehr das Glas in den Händen zittert, hängt nicht nur mit dem Gewicht zusammen, sondern auch damit, wie gut es in denselben liegt. Aprospos Zittern: probiere einmal, dein Glas so zu halten: eine Hand vorne am Objektiv, die andere hinten am Prismenhaus.


    Tja, bei solch gutem Landhimmel sollte das Fernglas meiner Meinung nach schon über eine große Austrittspupille verfügen. Ein 18x50 zeigt dir wegen der hohen Vergrößerung zwar immer mehr Details als ein 10x Glas. Doch liegt die Domäne des Fernglases bei Astro gerade in der Übersichts- und Weitfeldbeobachtung. Für Details hast du ja dein Teleskop. Der erfahrene Teleskopbenutzer „fühlt“ ja bei der Okularauswahl, welches Okular unter welchem Himmel das richtige sein wird. Mit Ferngläsern ist das nicht anders. Unter so einem guten Landhimmel, wie er dir zur Verfügung steht, würden meine Augen nach mehr Austrittspupillengröße verlangen, als es sie bei den bildstabilisierten Gläsern derzeit gibt. Wolltest du dein 10x50 denn behalten? Zeigt es wirklich punktförmige Sterne? Ich gehe einmal davon aus, dass beides der Fall ist. Dann wäre meiner Meinung nach ein qualitativ hochwertiges 7x42 oder 8x42 oder sogar ein 7x50 die bessere Wahl. Es ist immer schwer, mit einem einzigen Glas alle Anwendungszwecke abzudecken. Wenn man es aber doch unbedingt möchte und der Schwerpunkt leicht nach Astro verschoben ist, landet man früher oder später beim 8x42 (oder 8x40, 8,5x42, 8,5x44 oder ähnlich). Ein solches Glas würde deine Ausrüstung in folgenden Punkten ergänzen:
    - leichteres Gewicht als 10x50
    - geringere Vergrößerung: weniger Verwackelung und größeres tatsächliches Sehfeld (gilt für 7x42 noch mehr). Damit prädestiniert, jede Beobachtung zur Orientierung damit zu beginnen.
    - noch größere Austrittspupille als 10x50.
    Die großen Canons und übrigens auch die Fujinon Technostabis wären mir für Wanderungen alle zu schwer. Die kleinen sind wiederum nicht wasserdicht. Für Kanutouren wäre ein druckwasserdichtes 7x mit Schwimmtrageriemen eigentlich ideal. Mein Favorit unter den 7x42 Topgläsern wäre das Swarovski SLC, weil es unter diesen die beste Randschärfe und geringste Verzeichnung, eine sehr gute punktförmige Sternabbildung hat und dank ausreichend großer Prismen und Okulare keinerlei Randabschattung aufweist und deshalb in der Dunkelheit besonders lichtstark ist. Vorteil gegenüber Canon: 30 Jahre Garantie und einen bekanntermaßen hervorragenden Service im Falle eines Falles. 7x42 ist übrigens auch das Lieblingsformat vieler Gebirgsjäger. Eine Alternative wäre noch: ein sehr gutes 7x50, z.B. Fujinon FMT-SX für Astro und Wassersport und für Wanderungen ein Top 8x20 Taschenfernglas z.B. von Leica oder Zeiss. Beides wäre zum Preis für ein Top 8x42 oder 7x42 zu haben. Aber das Ausprobieren kann dir keiner abnehmen.


    Viel Spaß beim spannenden Abenteuer des Auswählens


    Steve

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!