... einer Königin (hat nicht mehr in den Titel gepasst [:o)])
Angeregt durch Deneb's Beobachtungsbericht von den Dunkelsäulen in M16 habe ich mal meine Beobachtungen von dieser und ähnlichen Dunkelstrukturen in Sommernebeln für unser Vereinsblättchen in Freiburg zusammengefasst. Ich will euch das natürlich nicht vorenthalten [:D]. Den Artikel gibts auch auf meiner Webseite hier
Als ich noch ein kleiner Junge war, hing über meinem Bett ein aus einer Zeitschrift ausgeschnittenes Farbbild von M16, welches im Naval-Observatorium bei Flagstaff im damals noch recht neuen Kompositverfahren aufgenommen worden war. Ich war fasziniert von dem roten Nebel und noch mehr von den markanten Dunkelwolken, die den Nebel durchziehen. Diese sind heute durch die Hubble STScI Publikationen als Pillars of creation bekannt, entsprechend der in ihnen stattfindenden Sternentstehung. Robert Burnham Jr. nannte die Silouette dieser bizarren Dunkelwolken in seinem Celestial Handbook noch "Sternenkönigin". Mit meiner damaligen "Ausrüstung", einem 10x50 Fernglas auf einem Fotostativ, konnte ich zwar M16 identifizieren, aber viel zu erkennen gab es da nicht.
<i>M 16 mit der Sternenkönigin und dem Brennenden Schwein (DSS Aufnahme)</i>
Diese Dunkelstrukturen, die auf Linienfilter-Aufnahmen in H-alpha sehr eindrucksvoll sind, sind visuell gar nicht so einfach zu erfassen, selbst mit Teleskopen, die um einiges größer sind als so ein 50 mm Feldstecher. Der gesamte Emissionsnebel um M16 ist überhaupt relativ schwach und wird eigentlich nur bei Verwendung eines UHC oder OIII Filters richtig eindrucksvoll. Aber selbst dann fallen diese Dunkelstrukturen kaum auf und werden von den meisten Beobachtern wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen. Es bedarf einiger Geduld, bis man die nur sehr schwachen Kontrastunterschiede erkennt und sich langsam die dunklen Säulen vor dem Hintergrund des Nebels herausschälen.