Korngrößenwechsel Unsicherheit

  • Ein schönes hallo an alle


    also ich bin grad ein bißl verunsichert ob ich schon zur nächsten Körnung soll. Aber zuerst mal zu meiner Ausgangssituation:


    6" Spiegel und Schleifmittel von Materialzentrale (für alle die es nicht wissen)--> Schleifset besteht aus K80,K120,K220,K320, K400,K500, K600, K800 und Alox1200 + rest für polieren.
    Meine erste Schleifschale (=Fließensandwich) ging hobs --> Granittool gemacht (Machen,anpassen usw. klappte super gut Details bald in meinem anderen Thread)
    Bin Gerade beim K320 und habe vor (ganz kühn) mal das K400 auszulassen und mit K500 weiterzumachen.


    Bin absoluter Beginner in ATM (aber noch lange kein Anfänger[:D])-->hab noch nicht mal das mieserabelste billig Okular das ich als lupe zweckendfremden könnte (zwecks suche nach löchern)
    Soweit die Ausgangssituation nun was mich ein bißchen verwirrt.


    1. Im Buch vom Martin Trittelvitz werden vergleichbar viele Kornabstufungen verwendet. Allerdings wird da 2-3 Stunden Spiegelfolter pro Körnung angegeben. Ich lese zwar immer wieder hier im Forum das die Infos darin teilweise ein bißchen überholt sind (aber kaum konkrete angaben was davon)


    2. Ebenfals im Forum hab ich gelesen, dass (bei kleineren Spiegeln) so ca. eine Stunde pro Korn ausreicht (die sphärische Form setze ich mal voraus. mir gehts nur um die Oberflächenbeschaffenheit). Allerdings war das glaub ich mit einem Set von Stathis (also K80,K180,K320,microgrit 15mü,...). Da muß man natürlich länger pro Korn.


    Bis jetz hatte ich keine Probleme den Zeitpunkt direkt zu "sehen". Könnte aber trotzdem nicht sagen nach xy chargen oder so ists gut, da ich da ja auch noch mit der Sphäre kämpfen mußte.
    ich hab nach dem anpassen des Granittools mit K220 jetzt bereits 20 Chargen K320 gschliffen ca. 1/3 Tot 2/3 Mot. Die Brennweite blieb gleich, die Oberfläche schaut meines erachtens glm aus und bei sehr flachem Winkel spiegelts schon ein bißchen. die größeren Löcher die ich am Rand beim K220 hatte find ich nimmer, aber aus oben geschriebenen bleibt bei mir eine ungewissheit.


    So jetzt würd ich gerne Eure Meinungen, Ratschläge, etc hören(lesen).


    Das wichtigste hätt ich fast vergessen. ich hab nicht vor den Spiegel ohne optische Kontrolle,sprich verkehrtes Okular, fertig zu schleifen, aber ich will eigentlich nicht 2-3 Wochen warten müssen bis das Oku da is und ich weiterschleifen kann.


    liebe Grüße Günther

  • Hallo Günther,
    die Körner und ihre Größen: Man erkennt die Plättchenstruktur des Mikrogrits (Stathis-Paket)



    Und hier ein paar Mikroskopaufnahmen vom Schleifen. Achte auf die vereinzelten großen Pits, wenn noch nicht ausgeschliffen ist:



    Ich hoffe die Bilder helfen Dir weiter. Sind aus meinem Fundus.[:)]


    Ansonsten, je Korngröße sind geschätzte zwei Stunden fällig. Das setzt aber voraus, dass man auch den Rand mitbearbeitet. Der kommt bekanntlich zuletzt. Ein sicheres Indiz für die Randbearbeitung ist, dass man die Brennweite nicht mehr ändert oder mit Chargen ToT leicht verlängert. Verkürzt man dagegen ständig den Krümmungsradius, wird der Rand in zwei Stunden kaum ausreichend bearbeitet.
    Gruß

  • Hi Günther,


    meine Erfahrungswerte decken sich mit denen von Kalle. 2 Stunden pro Charge gehören geschliffen. Darunter habe ich es auch noch nie geschafft. Irgendwas zur Pit-Suche solltest du schon haben. Ansonsten funktioniert die Methode die Stathis auf seiner CD beschrieben hat auch sehr gut. Dabei suchst du dir den größten Mikro-Muschelbruch an der Phase des Spiegels. Mit Edding markieren und dann mit der nächsten Körnung solange schleifen bis der weg ist. Dann ist das Korn garantiert durch. Das funktioniert meiner Erfahrung nach aber nur bis K320 wirklich gut. Danach würdest du dir wahrscheinlich einen Wolf schleifen bevor so ein Mini-Muschelbruch verschwindet.


    Hast du denn so rein gar nix was du als Lupe hernehmen könntest? Einen alten Sucher vielleicht? Brennglas aus deiner Jungendzeit?


    Grüße,


    Harry

  • Hallo Günther,


    wenn du keine Lupe oder ähnliches zum kontrollieren hast, mach einfach 2 Stunden pro Körnung, MOT und TOT im Wechsel, dass die Brennweite konstant bleibt, also wie bisher. Der Eddingtest zeigt dir den Kontakt an und ob Mitte und Rand gleichmäßig verschwindet.


    Das K400 nicht auslassen. Dann hast du zwar wahrscheinlich zuviel gemacht, bist aber auf der sicheren Seite. Bei den allerfeinsten Körnungen muss man sowieso einfach nach Zeit schleifen, weil man die Pits auch mit der Lupe nur noch schwer identifizieren und verfolgen kann.

  • Hallo Harry,
    der Test anhand von Mini-Abplatzern am Rand halte ich nur eingeschränkt für geeignet. Meist stammen die vom Nachschleifen der Fase selbst und sind daher nicht gerade stellvertretend für die Pits der aktuell eingesetzten Korngröße. Es sei denn, man zieht die Fase jeweils beim Kornwechsel mit dem besagten Carborundum und einer Scherbe/Fließenecke nach, damit sie so fein wird wie die Oberfläche.
    Gruß

  • Hallo Miteinander,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...2 Stunden pro Charge gehören geschliffen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    keiner sagt etwas wie viele Wets pro Charge? Das scheint mir mindestens genau so wichtig zu sein. Ich zähle immer nur die Wets. Dann wäre noch die Materialkombination Spiegel/Tool zu berücksichtigen.
    Bei meinem letzten Borofloat- Spiegel (218/1500) mit ebensolchem Tool hab ich gebraucht:


    190x K80
    40x K180
    40x K320
    30x Microgrit 15my
    30x Mikrogrit 9my
    30x Mikrogrit 5 my (nach fräsen von Schmiernuten)
    60x Mikrogrit 3 my


    Die letzte Charge hab ich nur deshalb 60 x gewechselt, um zu sehen ob
    vielleicht der Glanz weiter zunimmt. Das war aber nicht der Fall. 30x hätte sehr wahrscheinlich gereicht. Ich hätte gerne auch noch 1 my verwendet, hatte aber nix. Das mach ich beim nächten mal aber bestimmt.


    Der Spiegel war nach 4 h völlig pitfrei und kratzerfrei auspoliert. Erst bei der Parabolisierung sind einige feine Kratzer reingekommen.


    Gruß Kurt

  • hallo an alle


    Erstmal vielen Dank für die Antworten. Also ich hab fast alle Ratchläge und Methoden verwendet. D.h. ich konnte von einem Bekannten so ein 0,75" 20mm Okular auftreiben können (über dessen Qualität und Zustand schweig ich mal) und in Kombination mit der grünen LED aus meinem Foucaulttester mal direkt auf Pitsuche gehen.
    Außerdem hab ich beim K400 die Fase noch mal nachschleifen müssen natürlich mit ein paar kleinen Muschelbrüchen, da hab ich gleich die Randmethode auch gemacht allerdings bemühte ich damit meinen Scanner. Damit konnte ich zum einen die Fasenbreite (eigentlich die Projektion der Fase) recht genau bestimmen bzw. den optisch wirksamen Durchmmesser und zum anderen auch die ungefähre Abtragsrate der jeweiligen Körnung abschätzen (durch vermessung der Fase. Unter der Annahme, dass die Fase einen Winkel von 45° hat bzw. zwischen min 30°und max 60° ergibt sich ein Abtrag von deltaFase bzw. min. deltaFase/2 und max deltaFase*2). Die Dicke des Spiegels hab ich auch mit meinem Scanner vermessen.
    Sehr hilfreich fand ich auch die Angabe der Wets von Kurt. Da bin ich auch ziemlich in Übereinstimmung mit seinen Angaben, obwohl ich mehr Abstufungen der Korngrößen verwendet habe (also vorm F1200 =ca. 8mü. Feiner habe ich nämlich nicht) Ich denke da bin ich auf der sicheren Seite.


    Liebe Grüße
    Günther


    P.S. Ich hab heut schon anpoliert. GEIL!!![:D] wenns glänzend wird.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!