Hallo zusammen,
21. April, 2007. Es war ein wunderbarer Tag, die Sonne verabschiedet sich mit einem besonders beeindruckendem Untergang. Sie hat ihre Arbeit für den heutigen Tage getan. Die Dämmerung bricht über die kleine Sternwarte herein, in der schon das Teleskop auf die kommende Nacht wartet.
Das Linsen im Teleskop sind bereit die einfallenden Photonen zu bündeln um sie in einem gemeinsamen Brennpunkt zu vereinen. Um das Licht nicht zu verschwenden sitzt genau an dieser Stelle eine empfindliche CCD Kamera, bereit die Photonen in elektrische Signale umzuwandeln um am Ende ein wunderschönes Bildnis entstehen zu lassen.
Die Nacht ist wunderbar lau, die Geräusche werden durch die Tatsache dass es Nacht ist um einiges verstärkt. Unermüdliche Vögel, von den Fischen glucksendes Wasser, und viele Geräusche die nicht zuordbar sind.
Über 2 Nächte fällt fast 10 Stunden das Licht der Region um die Galaxie M106 auf den CCD Chip.
Das erstaunliche und wunderbare dabei ist, dass die einfallenden Photonen unterschiedlich lange unterwegs waren. Einige sind "erst" vor einigen Jahren gestartet, während einige andere von ihnen schon einige Millionen Jahre unterwegs sind.
Ein paar von ihnen - das Licht des Quasars [VV2006]J122821.2+472808 haben eine etwa 11 Milliarden Jahre lange Reise hinter sich, nur um in diesem Moment auf den CCD Chip aufzuprallen und so für die Ewigkeit bewahrt zu sein. 11 Milliarden Jahre. Wie sah es damals hier aus? Hier sah es düster aus - es gab uns nämlich noch gar nicht, auch die Erde, ja unser ganzes Sonnensystem war noch gar nicht in Entstehung. Zu dieser Zeit wurden diese Photonen ausgesannt.
Eigentlich unglaublich. Ein Blick zurück.
Ein tiefer Blick auf M106 und Umgebung.
Enjoy the journey!
Daniel