Weitwinkel Okulare

  • Ich möchte mir langsam aber sicher bessere Okulare kaufen. Gerade für große Vergrößerungen habe ich nur so ein 4mm SR-4. Jetzt sind natürlich die Televue-Nagler in einem Preisbereich, für das man schon ganze Teleskope kriegt. Wie gut sind eigentlich die Superweitwinkel von TS? Es steht eigentlich nur was von Deep Sky dabei, aber ich möchte gerade das 6mm natürlich auch für die Planeten einsetzen. Ist da der Kontrast gut genug?
    Hat ein teureres Okular mit dieser Brennweite (an einem 8" Newton) überhaupt einen Sinn? Für die meisten Objekte wird die Vergrößerung wahrscheinlich schon zu dunkel sein, oder? Ich meine, für Planeten ist es ja eher egal, ob ich 40° oder 80° Blickwinkel habe... [?]
    Danke,
    Peter

  • Hallo Peter,


    für Planeten setze ich z.B. derzeit noch Orthos ein - finde es geht sogar am Dobson noch ganz gut (12.5 und 7 am 8" f/6) - oder ich bin noch nichts besseres gewöhnt ;) Das Bild ist sehr scharf und kontrastreich - bei kürzeren BW muß man natürlich auch näher ran - mit meinem LV 5mm komme ich dagegen garnicht zurecht (Bild zu dunkel, kann nicht richtig Scharfstellen - am 10"er war es wesentlich besser). Bei größerem GF mußt Du halt nicht so viel "nachdobson" (bzw. "schubsen" ;) ...


    Die TS haben keinen schlechten Ruf - für ihren Preis, allerdings soll wohl bei kurzen Brennweiten das Einblickverhalten nicht sooo toll sein (habe leider keins nur die normalen d.h. NICHT-WW, daher keine eigene Erfahrung).
    Demgegenüber kommen die Vixen LV's (kleines GF - ca. 45° - so um 130,-) oder eben die LVW's (größeres GF - ca. 65° - so um 250,-) mit ihrem großen Augenabstand immer ganz gut weg.


    Kommt ja auch darauf an, was Du ausgeben willst und kannst ...


    Auf dem Nachbarforum waren dazu in letzter Zeit auch sehr viele Threads (seitdem interessiere ich mich z.B. für die Nagler Zoom's - sind aber auch keine WW) - vielleicht hilft Dir das auch weiter...


    CS,
    René

  • Hallo Peter,


    es ist immer äußerst hilfreich das verwendete Teleskop genau anzugeben!
    Weil ein Okular welches am 8"f/8 gut ist am 8"f/4 schrottig sein kann.


    Das Öffnungsverhältnis des Teleskopes ist meiner Ansicht nach das wichtigste Kriterium
    des Teleskopes für die Auswahl geeigneter Okulartypen.


    Wenn du einen 8"f/6 Newton hast,bekommst du mit dem 4mm Okular eine 300x Vergrößerung,
    das ist die sinnvolle Maximalvergrößerung,falls die Optik deines Newtons gut ist.
    Falls nicht,dann geht weniger (wegen des Seeings geht meist sowiso weniger).dann ist
    vielleicht "nur" 240x (5mm Okular) oder 200x (6mm Oku) oder 170x (7mm Okular) sinnvoll...


    Wenn du einen 8"f/5 Newton hast kommst du mit dem 4mm auf 250x,was häufig nutzbar sein sollte.


    Alle einfach aufgebauten weniglinsigen Okulare wie Plössl,Ortho,Kellner,Monozentrische,
    haben einen Augenabstand von etwa 2/3 der Brennweite.
    Ein 4mm Plössl also weniger als 3mm !Das ist nur etwas für Hardcore-Freaks.
    Da kann es dann sinnvoller sein,ein 8mm Plössl mit einer guten 2x Barlow zu verwenden,
    oder ein 12mm Plössl mit einer guten 3x Barlow.
    Damit hast du dann die Vergrößerung des 4mm Okulares mit dem entsprechend
    größeren Augenabstand des 8mm oder 12mm Okulares.
    Nachteil ist der Mehrpreis für die Barlow sowie die größere Anzahl von Linsen
    im Strahlengang,die zu schlechterem Kontrast und zu Lichtverlust führen können.


    Beide Effekte sind aber bei einer guten Barlow ziemlich gering.


    Hat ein teures Okular mit etwa 4mm Brennweite einen Sinn?!


    Meiner Ansicht nach ja,aber viele sind auch anderer Ansicht,hängt stark
    von der persönlichen Gewichtung der Vor- und Nachteile ab.


    Die LV,LVW,XL,XW,Radian,... haben jeweils 20mm Augenabstand.Dadurch ist
    auch längeres Beobachten problemlos und nicht ermüdend.


    Alle haben sie in der Brennweite 7 bis 8 Linsen.


    Und außer den LV (45° bei 4mm Brennweite) haben sie auch größere Gesichtsfelder
    von 60° bei Radian, 65° bei XL und LVW, 70° bei XW.


    Für den Planeten braucht man das nicht,ich finde es aber immer schön auch noch mal
    einen Jupitermond zusätzlich im Blickfeld zu haben.
    Und es gibt Objekte,die für großes Gesichtsfeld dankbar sind,so war M13 bei 343x
    im 3,5mm XW ein echter Hammer.


    Egal für welches Okular du dich entscheidest,es sollte von guter Qualität sein.
    Geschwärzte Linsenkanten sowie eine effektive Vergütung der Linsenoberfläche
    sind Pflicht!


    MfG,Karsten

  • An KAStern!
    Du scheinst Ahnung von technischen Dingen zu haben. Schau doch mal bie mir rein, ob Du da was sagen kannst. Einsteigerforum Neuse Teleskop - mal anders!!!

  • Hallo Peter,


    ich hatte mal den ganzen Satz der TS-SW-Okus (20, 15, 9, 6 mm),
    behalten habe ich aber nur das 20 mm und das 15 mm.


    Die Okus wurden am 8-Zoll f/6-Gerät und am 8-Zoll-SC mit f/10
    eingesetzt.


    Das Problem bei den 9 mm und 6 mm Varianten ist nicht so sehr das
    angeblich so gewöhnungsbedürftige Einblickverhalten (ich zumindest
    kam sehr gut mit dem Einblick zurecht....) sondern vielmehr haben
    die kurzbrennweitigen TS-SW-Okus mit doch recht starken Lichtreflexen
    zu kämpfen (natürlich nur am Planeten, aber du wolltest dir die
    kurzbrennweitigen ja eben dafür anschaffen.


    Ich empfand das bei der Planetenbeobachtung als extrem störend, man
    kann sich bedingt durch die Reflexionen nicht so recht auf das Beobachten konzentrieren.


    Für die Planetenbeobachtung kann ich die Teile also nicht empfehlen,
    sehr wohl aber die beiden längerbrennweitigen für Deep-Sky-Beobachtung (wenngleich der Einblick beim 15 mm TS-SW nicht so
    bequem ist wie beim 20 mm, man hat beim 15-er eher Probleme das
    gesamte Gesichtsfeld zu überblicken).


    Als preisgünstige Weitwinkel Okus zur Deep-Sky-Beobachtung taugen
    die Teile meiner MEinung also durchaus, zumal zu dem Preis, aber
    für die höhervergrössernde Planetenbeobachtung würde ich auf jeden
    Fall eher zu Orthos oder auch 'normalen' Plössl greifen, der Einblick
    ist zwar bedingt durch den kurzen Augenabstand sicherlich nicht to
    bequem, dafür hast du aber eine schärfere Abbildung die weitgehendst
    frei von Reflexionen ist.


    mfg
    Werner

  • Danke für die Antworten! Ich habe übrigens einen 8"/f5 (in der Eile wieder mal das wichtigste Vergessen...)
    Werner: Ist das Problem mit den Reflexionen ein allgemeines Problem bei kurzbrennweitigen Okularen oder liegt das nur an den TS-SW? Mir geht es auch darum, dass ich später mal eine Spiegelreflex als Okularprojektion einsetzen will, und da gibt es ja gerade bei den TS-SW einen Anschluß. Aber wenn das Bild dann voller Reflexionen ist, macht das aber eher nicht soviel Sinn...

  • Hallo zusammen,


    ich habe das TSSW 6, 10 und 20mm an einem 8" f/6 Dobson getestet.


    Die Okulare sind m.M. nach qualitativ nicht schlecht, geben aber an einem f/6 Newton zu wenig Randschärfe. Und ich möchte ein WW Okular haben, um damit auch im "weiten Winkel" scharf sehen zu können. Und das war damit nicht möglich.


    Aus diesem Grunde, habe ich alle 3 Okus wieder zurückgegeben.


    Danach habe ich mich für die Vixen LVWs entschieden, und zwar in 13, 8 und 5mm Brennweite. Die sind absolut randscharf, und zeigen schon ein super Gesichtsfeld! Klar, ganz billig sind sie nicht, aber ich finde preiswert!


    Und gerade auch bei hohen Vergrösserungen, also mit dem 5mm sind das 240-fach, macht sich ein WW Oku im Dobson besonders gut, da damit viel weniger Schubserei nötig ist! Und z.B. Mars von einem Rand zum anderen durchlaufen zu lassen, ohne zu schubsen oder die Schärfe nachregeln zu müssen, ist schon klasse [:p]

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