Wie komme ich zur Sphäre?

  • Hallo,


    mittlerweile bin ich endlich beim Polieren meines 6" f/6 Spiegels angekommen. Nach ca 1.5h hauptsächlichem TOT-Polieren (0-1/3 Überhang wechselnd; 1/3 - 1/2 Strichlänge), konnte ich es nicht lassen und schaute mir einmal die Form des Rohlings mittels Foucault-Tester an.


    Der Spiegel war leider doch nicht so sphärisch wie ich mir gedacht habe. Von der innersten bis äußersten Zone betrug die Schnittweitendifferenz ca. 3mm. Also jetz schon deutlich überkorrigiert (die äußerste Zone hatte ihren Krümmungsmittelpunkt 3mm hinterhalb der Innersten).


    Einerseits ja nicht schlecht, da ich mir endlich sicher sein konnte, dass ich den Foucault-Tester richtig anwende (beim Vermessen eines 76/700 Spiegels konnte ich ja gar keine Zonen feststellen).


    Da man mit Hilfe einer Taschenlampe deutlich sah, dass, trotz hauptsächlichem TOT-Polierens, die Mitte mehr bearbeitet wurde, polierte ich nocheinmal ca 2h TOT.


    Der Rohling ist jetzt zwar schon ziemlich auspoliert, aber der Foucault-Test verheißt nichts Gutes. Die Schnittweitendifferenz ist jetzt sogar auf 4mm angewachsen.


    Hilft es, wenn ich jetzt auf MOT umsteige?
    Ich befürchte nämlich, dass sich dadurch die Schnittweitendifferenz noch weiter erhöhen könnte.


    Angemerkt sei hier noch, dass meine Rückseite ebenfalls ausgehölt ist (Pfeiltiefe ca.1.5mm), da ich nach einem kleinen Malheur [:I] mit der Rückseite neu angefangen habe.
    Könnte es sein, dass die nicht plane Rückseite ein Problem darstellt?


    Danke schon mal für eure Hilfe.


    Gruß Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: nobody</i>
    <br />Hallo,



    Angemerkt sei hier noch, dass meine Rückseite ebenfalls ausgehölt ist (Pfeiltiefe ca.1.5mm), da ich nach einem kleinen Malheur [:I] mit der Rückseite neu angefangen habe.
    Könnte es sein, dass die nicht plane Rückseite ein Problem darstellt?


    Danke schon mal für eure Hilfe.


    Gruß Thomas


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    ICh habe zwar keine Ahnung vom Spiegelschleifen, aber ich könnte mir vorstellen, dass dadurch der Spiegel beim Schleifen/Polieren in der mitte immer federt und dadurch nie das passende ergebniss erreichen wirst.
    Leg ihn auf ein Gibsbett das den hohl liegenden bereich unterstützt, oder noch besser, schleife ihn Plan.


    Gruß Jürgen

  • Hallo Thomas,
    dass die Mitte eher auspoliert ist als der Rand, ist ganz normal. Du hast nun ca. 3,5 h poliert, es wird also noch eine Weile dauern, bis der Spiegel auspoliert ist. Aus meiner Erfahrung mit dem 6" f7,4 kann ich sagen, dass es besser ist, zuerst mal das Ziel so zu setzen, dass du den Spiegel auspolierst. Die Schnittweitendifferenzen sind im jetzigen Stadium noch nicht so wichtig - "polish more and worry less" ist das Motto, welches mir dazu in den Sinn kommt. Alles, was allenfalls durchs Polieren an Abweichung von der Idealform hineinpoliert wird, bekommst du durchs Polieren wieder raus. Bestimmt gibt es Leute mit viel Erfahrung, die während des Polierens die Schnittweiten in den Griff bekommen können, ich kam mir dabei jedoch so vor wie der Fahrschüler, der erstmals im Auto sitzt und leidlich fahren, schalten und bremsen kann und nun versucht, rückwärts in die Parklücke am Hang zu fahren...
    Viel Erfolg beim Polieren!
    Heinz

  • Hallo,


    danke für eure Antworten.


    (==&gt;)Jogi: Planschleifen, wäre wohl so ziemlich das schlimmste was ich jetzt machen könnte.


    Erstens würde es mindesten 3h dauern um die Rückseite plan zubekommen (Tool-Herstellung nicht berücksichtigt), zweitens würde ich meine schön polierte Fläche dabei wieder völlig zerkratzen und müsste wohl wieder bei Karbo 180 anfangen (Zeitdauer mindestens 10h) , drittens müsste ich neues Schleifpulfer ordern und viertens würde der Rohling verdammt dünn dabei werden.


    Vorher würde ich mir einen neuen Rohling bestellen und neu anfangen. Wäre wahrscheinlich sogar weniger Aufwand als wenn ich die Rückseite planschleife.


    Ein Tool zum Abstützen wäre eine Möglichkeit, allerdings auch wieder mit Fertigungsaufwand verbunden und auch nicht ganz unriskant, da kleine Körner Abbröckeln könnten und ich mir so eventuell fiese Kratzer einhandeln würde.


    (==&gt;)Heinz: Auf Stathis Skala befinde ich mich schon zwischen Punkt 8 und 9. Langsam wird es also schon Zeit einmal auf die Form zu achten. Dass mein Rohling so schnell auspoliert liegt wahrscheinlich daran, dass ich auch noch mit dem 3 my Korn geschliffen habe.


    Ich versteh nur nicht, warum der Rohling dermaßen überkorrigiert ist, obwohl ich fast nur TOT poliert habe.


    Soll ich jetzt noch ein paar Stunden weiter TOT polieren oder auf MOT umsteigen?


    Gruß Thomas

  • servas bube!


    a few remarks:
    - planschleifen ist nicht notwendig, das anfertigen einer gipsunterlage wäre u. U. ratsam. dazu klebst Du die bereits polierte vorderfläche deines spiegels mit selbstklebender bucheinbindefolie ab (um sie nicht zu zerkratzen) und giesst Dir die rückseite mit einem pappkartonkragen, der in stanniolfolie eingegossen ist, ab. damit das Ganze nicht anpickt, legst Du haushaltsfolie auf die
    rückseite und "klebst" sie an, indme Du die rückseite vorher nassmachst. in den gips legst Du am besten noch ein glasnetz aus dem baumarkt, wie man es zum fliesenverlegen auf rigips verwendet.
    das Ding pinselst Du dann mit einem schnelltrocknenden lack, am besten zementlack, ein. wenns trocken ist, schneidest Du Dir eine schaumstoffunterlage von ca 3 mm dicke, wie man sie unter laminatböden legt, aus, und legst Die auf die abgegossene rückseite. dann packst Du das Ganze gut in haushaltsfolie ein und umklebst den rand mit gaffer-tape (das ist das textilband, das
    sich so leicht reissen lässt). kostet alles nicht viel und hat sich für mich bei der anfertigung von ca. 10 gipsformen bewährt.


    - die sphäre kriegst Du hin, indem Du 1/2 striche (also mit der länge des radius machst), und das TOT. pass auf, dass Dir nix vom tool abbröckelt. den rand kannst auch mit gaffer tape einwickeln.


    - mehr polieren hilft mehr. unter 15 h spielt sich da nix ab, denke ich, vor allem, wenn Du am schluss noch 2- 3 h gläätest. eine gute politur wird übrigens nicht vom 3 mu korn, sondern vom 180ger gemacht [:D] ...
    lg
    wolfi

  • Servas Wolfi (Bube?),


    danke für deine Antwort.


    Ein paar Stunden werde ich noch ohne Unterlage polieren. Wenn ich allerdings merken sollte, dass ohne nicht geht, werde ich wohl nicht darum herumkommen mir eine zu fertigen.


    15h Polieren????????? Bei einem 6"-er???? Auf der Oberfläche sind jetzt nurmehr sehr sehr wenige Pits zu sehen. Bringt das wirklich was? 5-7 h habe ich im schlechtesten Fall ja eingeplant, aber 15 Stunden? [:0]


    Gruß Thomas

  • alte spruchweisheit: vü hüft vü !!!
    der polierfortschritt ist ein exponentieller prozess. auspoliert hast Du, wenn die frisch gereinigte oberfläche den reflex eines laserpointers "schluckt", wenn als nur der punkt auf der rückseite sichtbar ist. das geht mit 5 - 7h meines erachtens nicht ...
    lg
    wolfi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    alte spruchweisheit: vü hüft vü !!!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ach ihr Wiener....
    Bei uns zuhause gilt das Motto: "A bissal is ollewal gnuag" [:D]


    Gruß Thomas

  • Hallo Thomas,


    Du hast den neutralen Strich noch nicht gefunden.
    Offensichtlich polierst Du die Mitte mehr als den Rand.
    Also:
    Weiter TOT only, Mitte über Mitte vermeiden und die Strichlänge
    etwas verlängern und den seitlichen Überhang erhöhen.


    Gruß
    Günter

  • Laserpointer besitze ich leider keinen. Aber von einer normalen Taschenlampe sieht man auch einen leichten Reflex. Würde doch auch funktionieren oder?


    Gruß Thomas


    P.s: Ansonsten gibts bei uns noch ein Motto: " A bissal, is a bissal zwenig" (passt hier vielleicht besser)

  • Hallo Günter,


    bis jetzt habe ich den Überhang immer gewechselt (W-Striche) und deshalb natürlich auch des öfteren Mitte über Mitte poliert.


    Bei der nächsten Poliersession werde ich versuchen die Mitte zu meiden.


    Dankbare Grüße Thomas

  • Hallo,


    ein paar Ideen:


    - mit einem Okular die Sonne bündeln - das gibt eine schöne Punktlichtquelle die den Politurfortschritt gut zeigt. 15h klingt für einen Erstlingsspiegel wesentlich realistischer als 6h. Einen nicht vernünftig auspolierten Spiegel hättest du sonst auch aus China/Taiwan holen können.


    - mit dem Spiegel oben zu polieren vertieft nicht zwangsläufig die Mitte. Dreht man den Spiegel ständig, kann man je nach Drehtempo auch hohe Ränder (mit scharfen Kanten) produzieren.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo Roland,


    danke für den Tipp.


    In welchen zeitlichen Abständen soll ich denn den Spiegel drehen (wenn ich ihn zuwenig drehe, poliere ich u.U noch Asti rein)?


    Hm 15h sind doch um einiges mehr als ich gedacht und eingeplant hatte, aber was soll man machen.


    Gruß Thomas

  • Hallo,


    wenn bei Spiegel oben auf etwas kleinerer Schale der Rand mehr polieren soll als die Mitte, wirst du *immer* drehen müssen, auch während des Striches. War aber auch nur eine Idee, die bei mir funktioniert hat, wenn du vermutlich berechtigter Weise der hohl liegenden Spiegelrückseite nicht traust.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo,


    das Tool bzw. den Spiegel (was halt gerade oben liegt) wird von mir ohnehin immer relativ gleichmäßig gedreht (ca 1 Umdrehung/Strich).


    Da der Rohling auf der Unterseite auch hohl ist, befürchte ich, dass er beim TOT Polieren in der Mitte nachgibt und somit automatisch den Rand mehr bearbeitet. Da aber die Mitte eindeutig schon weiter auspoliert ist als der Rand, ist es vielleicht doch nicht so schlimm.


    Wenn ich ohne Unterlage nicht zur richtigen Form komme, muss ich halt letztendlich darauf zurückgreifen.


    Aber durch die beidseitig hohle Form des Spiegels ergibt sich u.U wieder ein Problem bei der Lagerung. Am Rand beträgt die Dicke des Rohling noch 17mm. Laut MyNewton würde da eine 3-Punkt-Lagerung bei 70% des Spiegeldurchmessers genügen.


    Aber MyNewton geht ja nicht von einer hohlen Rückseite aus.
    Meint ihr das eine 3-Punkt-lagerung trotzdem noch genügt? Und wo sollte die Punkte angebracht sein? Ich denke mal ein bisschen weiter außen als 70% (so um die 80%?).


    Gruß Thomas

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!