76/700 Tchibooptik umschleifen

  • Ich möchte mir zum Spaß einen Ultrakleinen Dobson basteln und dazu den Spiegel von f/9.2 auf f/5 umschleifen. Bei der Gelegenheit, wenn Stathis hier mitliest, wieviel willst du für 500g Schleif- und Poliermittel haben?


    Nachdem ich heute mit Abflussrohreiniger die alte Spiegelschicht entfernt habe, musste ich zum erstaunen Feststellen das dieser ein Parabolspiegel ist. Ich denke das vereinfacht das Umschleifen enorm.


    1. Nur wie soll ich am besten Anfangen, erstmal Phase schleifen ? Oder direkt mit Siliziumkarbid anfangen.


    2. Die Pfeiltiefe so wie sie jetzt ist beträgt "Rechnerisch" 1,03mm und ich muss nur bis auf 1,9mm weiterschleifen. Wie kann ich das am besten messen? Ohne irgendwas noch dazu zu kaufen, wenn nicht dann muss ich mir noch sowas besorgen.


    3. Muss man unbedingt zum messen des Spiegels eine Digitalkamera haben oder reicht auch bei diesem kleinen 3" Spiegel der visuelle Foucaulttest aus ?


    Danke im Vorraus


    Edit: Falsche Pfeiltiefen .

  • servus!
    1.) fase schleifen. nach dem fasen schleifen noch ein bisserl fase schleifen. danach fase schleifen [:)]
    2.) mit einem kleinen aluminium - winkelprofil und einer schubleher. erstaunlich genau.
    3.) visuell reicht. ich sehe das problem bei 3" eher in der winzigkeit des spiegerls. warum nicht einfach einen 4" machen. kostet 15€ auf ibäh, und stathis hat auch welche ...
    lg
    wolfi

  • Hallo,
    Natürlich erst Fase schleifen. Danach den Grobschliff, dabei geht natürlich leider auch die Parabolform verloren.
    Was für ein Tool möchtest du benutzen? Da der Spiegel ja schon eine Wölbung hat müsstest du dieses vorschleifen, d.h. den Rand etwas abtragen, damit Tool und Spiegel grob zueinanderpassen und dann weiter Grobschleifen.
    Grüße Martin

  • Hallo,


    ich habe einmal spaßes- und (übungs-)halber an einem solchen Tchibospiegel herumgeschliffen und poliert. Als Schale wurde eine Linse eines unbrauchbaren Lidl-Objektives verwendet, die durch ihre ähnliche Krümmung schon nach wenigen Minuten passte. Das Schleifen ging gut und erstaunlich schnell vonstatten, das Polieren gestaltete sich aber langwierig. Der winzige Spiegel ist nur recht schwer zu halten, und man erwärmt auch mit den Händen den Rand des einfachen Glases sehr schnell. Trotzdem ist das sicher eine nette Übung!


    Ciao,
    Roland

  • Über das Tool habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber da ich gleich eh noch was im Keller zu tun habe werde ich mal nach was geeignetem suchen.
    Hab aber eine Idee. Ich denke da an kleine Fliesen, die sind ca. 3x3 cm groß. Wenn man sie vierteilt könnte daraus ein gutes Tool werden, ich könnte sie mit Silikon auf ein Brett oder ähnliches kleben.

  • Hallo Formalhaut,


    der Spiegel ist wirklich ein Parabolspiegel?
    Macht das Sinn? Sphärisch hat er ja schon 97% Strehl.


    Hab auch vorkurzem so einen 76/700 Spiegel vermessen wollen. Der war aber anscheinend knallsphärisch.


    Gruß Thomas

  • ...warum überhaupt umschleifen? Hab selber nen kleinen Tchibospiegel, und mit vernünftigen Okularen und ordentlicher Montierung (sieht witzig aus auf der GP und paßt vernünftig auf die Astro-3) ist der Kleine ein durchaus nettes Schnell- und Zweitspechtelgerät [:)]


    3zöllige Grüße,
    Andreas

  • Hallo Fomalhaut, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hab aber eine Idee. Ich denke da an kleine Fliesen, die sind ca. 3x3 cm groß. Wenn man sie vierteilt könnte daraus ein gutes Tool werden, ich könnte sie mit Silikon auf ein Brett oder ähnliches kleben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    sorry, komplizierter geht es kaum noch[V].
    Nimm einfach eine Glasscherbe ca. 7mm dick und bösel diese mit einer Beißzannge annähernd rund. Etwas besseres als ein Glastool gibt es nicht. Wenn du dann unbedingt den vorhandenen Spiegel weiter vertiefen willst, kannst du mit ener zweiten Glasscherbe das Tool passend krümmen oder die zweite Glasscherbe zum Spiegel polieren[:o)].
    Im Gegensatz zum Mini- Fliesentool hast Du die Gewissheit, dass es funktionieren wird.


    Noch eine Frage: Wozu war denn die Abflussreiniger- Prozedur gut, wenn der Spiegel umgeschliffen werden soll?


    Gruß Kurt

  • (==&gt;) Lorn: Evtl. ist es nur eine Übung falls mich irgendwann das Öffnungsfieber packt ^^.
    (==&gt;) Birki: Ja Montageschaum hätte ich auch da.
    (==&gt;) Nobody: Es ist eindeutig ein Parabolspiegel, bin ja nicht blöd.
    (==&gt;) Andi77: Ich hab mir letztens für 35€ nen "Lidlscope" bei Ebay geschossen, möchte einfach mal ein bisschen basteln und etwas für Großfeld haben. Dabei möchte ich mir auch gleich die Eigenheiten des Baues einer Dobsonmontierung aneignen.
    (==&gt;) Kurt: Danke für den Tip, kompliziert ist es nicht, da ich noch nicht angefangen habe :) . Will mir erstmal ein paar Tricks anhören.
    Wollte einfach mal wissen wie gut die Abflussrohrmethode funktioniert.


    Vielen Dank allen !

  • ...bezüglich deiner Antwort an "nobody"...


    Wenn du ein Tchibo-Rohr bei ebay geschossen hast (ein "Lidlscope" ists definitiv nicht, Lidl verkauft immer wieder dieselben REFRAKTOREN [;)]), dann ist der Einwand von nobody genauso berechtigt wie richtig, die Spiegel in den Geräten sind definitiv sphärisch! Ist aber bei den langsamen Öffnungsverhältnissen auch zu verschmerzen, wenn die Sphäre gut ist, machen die Kleinen für meinen Geschmack schon ein schönes Bild...


    Gruß,
    Andreas


    EDIT: Nach welcher Methode hast du denn festgestellt, ob der Spiegel ne Parabel hat?

  • Hallo Formalhaut,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    (==&gt;) Nobody: Es ist eindeutig ein Parabolspiegel, bin ja nicht blöd.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das wollte ich mit meinem Posting sicher nicht behaupten.


    Ich hab mich nur gefragt warum so ein Spiegel parabolisch sein sollte.
    Wie du das gemessen hast würde mich auch interessieren.
    Wahrscheinlich nicht mit Foucault, sonst hättest ja schon vor dem Ablaugen gesehen, dass es sich um einen Parabolspiegel handelt, oder?


    versöhnliche Grüße Thomas

  • Gemessen habe ich nichts, ich habe es am defokussierten Stern bei sehr gutem Seeing festgemacht. Zu sehen waren lediglich vier konzentrische Beugungsringe.
    http://www.teleskop-service.de…xistipps/ParabolKugel.htm
    Wenn es doch nicht stimmen sollte entschuldige ich mich nobody, war ein bischen sauer heute Nachmittag beim posten. Naja ist ja eigentlich egal da er sowieso umgeschliffen wird.
    Messen kann man sowas nicht wirklich als Laie, der Unterschied der Pfeiltiefe zwischen Sphäre und Parabel z.B. beträgt nur 0.000099mm bei dem 76er.


    Nein, nein ich habe mir ein LIDL Skylux geschossen, das Tchibo steht hier schon seit x-Jahren rum.

  • Hallo Formalhaut,


    hättest dich nicht entschuldigen brauchen, hast mich ja nicht angegriffen, sondern dich verteidigt. Nichtsdestotrotz (das Wort schreibt man tatsächlich zusammen, hab etxra nachgesehen [^]), Entschuldigung angenommen.


    Nun die Graphik trifft auf kurzbrennweitigere bzw. größere Newtons durchaus zu, ist bei deinem Spiegel aber mit Sicherheit falsch.
    Besser wäre es zu sagen, mit dem Sternentest kann man (wenn die Justage stimmt) testen wieviele Lichtstrahlen tatsächlich im Brennpunkt gebündelt werden, und bei deinem Spiegel fällt der Unterschied zwischen einer Parabel und einer Sphäre so gering aus, dass man ihn mittels Sternentest bestimmt nicht erkennen kann. Bei so einem kleinen Spiegel wäre es wahrscheinlich sogar schwierig den Unterschied mittels Foucault zu erkennen.


    Allerdings ist der Foucault-Test, nachdem man sich ein bisschen eingelesen hat, durchaus auch für Optiklaien (wie mich) zugänglich.


    Ansonsten noch viel Erfolg beim Umbau (dafür wirst übrigens auch einen Foucault - Tester benötigen)


    Gruß Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Fomalhaut</i>
    Messen kann man sowas nicht wirklich als Laie, der Unterschied der Pfeiltiefe zwischen Sphäre und Parabel z.B. beträgt nur 0.000099mm bei dem 76er.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Pfeiltiefe ist nicht das entscheidende Kriterium, um die Form einer Spiegeloberfläche zu charakterisieren. Es gibt durchaus Analysemethoden, die mit relativ einfachen Mitteln von "Laien" zu bewerkstelligen sind - dazu müßten sich aber einige erfahrene Spiegelschleifer hier zu Wort melden, ich hab da selbst keine Erfahrungen...


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo !


    wenn Du ins Spiegelschleifen einsteigen willst, dann besorge Dir einen 114er oder 130er Rohling und fange damit an.
    Das hat den Vorteil dass Du ein Fliessentool nehmen kannst was nicht vorgekrümmt sein muss, d.h. du flext dir 2 Fliessen auf exaxt den gleichen Durchmesser wie den Rohling rund, klebst diese mit Fliessenkleber zusammen und sorgst dafür dass der rand mit Epoxidharz versiegelt wird.
    Rohlinge die schon eine Krümmung haben (wie Dein 70er} brauchen ein Tool was von der Krümmung genau dazu passt.
    Bei einem 4-6" Rohling lernst Du auch gleich noch die Parabolisierung richtig, weil da eine echte Parabel erzeugen muss, bei einem 70mm Spiegel ist ja keine Parabel erforderlich.
    Wie der Foucaulttest funktioniert, falls Du Dich damit noch nicht so richtig beschäftigt hast, bekommst Du hier erklärt:


    http://www.atm-workshop.com/foucault.html


    ciao,
    Thomas

  • Eingangspost: "Ich möchte mir zum Spaß einen Ultrakleinen Dobson basteln"
    Ich weiß dein Rat ist gut gemeint, aber s.o. .
    Danke für den Link Thomas
    Die Pfeiltiefe ist auch ein Kriterium, der Unterschied besteht ja darin, dass die Sphäre eine pi Funktion von einer Kugel ist und die Parabel eine quadratische Funktion ist.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Fomalhaut</i>
    <br />
    Die Pfeiltiefe ist auch ein Kriterium, der Unterschied besteht ja darin, dass die Sphäre eine pi Funktion von einer Kugel ist und die Parabel eine quadratische Funktion ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    [cynical mode]
    hallo, Du grosser Weiser [;)]
    z = R-(R^2-x^2)^1/2


    z = pfeiltiefe, x = linsenradius, R = krümmungsradius
    wenn Du ein spherometer hast, das den unterschied für ein 3" f/9 scherberl zwischen sphäre und parabel misst - würdest mir das bitte borgen [:D]


    lg
    wolfi
    [\cynical mode]
    PS: montagekleber, nicht montageschaum [;)]

  • Hallo Freunde,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn Du ein spherometer hast, das den unterschied für ein 3" f/9 scherberl zwischen sphäre und parabel misst - würdest mir das bitte borgen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    danach hätt ich es auch ganz gerne[:p]. Wenn ich richtig gerechnet habe könnte das Messdings nämlich noch besser als 1/20 lambda Oberflächendifferenz messen (Parabel- beste Sphäre)[^].


    Gruß Kurt

  • Hallo Formalhaut


    Hast Du den 76mm f/5 Newton mal komplett durchgerechnet?


    Mal angenommen, der soll, wahrscheinlich als Widefielder geplant, ein 25-30mm Okular (u.U. WW-Okular) sauber ausleuchten... Wie gross ist dann der benöige FS bzw, die resultierende Obstruktion?[B)]


    Ich persönlich (an Deiner Stelle) täte mir überlegen, beim Stathis nicht nur das Schleifkorn/Polierpech zu ordern, sondern gleich noch einen 4,5 oder 5" Rohling (ggf, auf f/5 vorgeschruppt) und das Projekt damit zu starten.


    Das wird nicht viel aufwändiger und kaum unhandlicher, gibt aber ein wesentlich "ernsthafteres" Teleskop.


    Just my 2 cents...[:)]

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