16" Cassegrain Spiegel für Newton?

  • Hallo,


    eigentlich bin ich ja momentan dabei, mir einen 14" Spiegel für einen Newton zu schleifen.
    Aber ich bin auf etwas gestoßen, das mich schon irgendwie reizt: ein 40cm "Parabol"-Spiegel der recht günstig angeboten wird (denke ich zumindest).
    Wurde anscheinend im Keller gefunden und soll nun verkauft werden [:D]
    Von daher weiß ich natürlich nicht genau ob das nun wirklich ein Parabolspiegel ist, oder nicht etwa eine Sphäre oder Hyperbel.
    Die Verspiegelung sei nicht mehr gut, und müsse neu gemacht werden, er hätte ihn aber schon gereinigt [:0]
    Und er hat ein 20cm Loch in der Mitte. Das und die Parabolform weist doch auf einen Cassegrainspiegel hin, oder? Mich wundert nur, dass das Loch 20cm Durchmesser haben soll, ist ein bisschen sehr groß...
    Bei einem Cassegrain müsste der Spiegel dann doch irgendwo bei f/3 oder f/4 liegen, oder?
    Ich gehe eigentlich schon davon aus, dass er Kratzer hat und die Oberfläche vermutlich sowieso nicht mehr zu retten ist. Leider habe ich den Spiegel noch nicht gesehen.
    Aber zumindest als "Rohling" für einen Newtonspiegel wäre das ja bestimmt nicht schlecht, denke ich mir. Die Brennweite könnte ich ja noch etwas verlängern.
    Wenn der 14" Spiegel fertig ist, kann ich ja mein Granittool von diesem verwenden, das ist dann auch schon von der Form etwas angepasst.
    Kosten soll das Ganze 150€. Inklusive Halterung (was auch immer das sein mag.... eine Spiegelzelle?)
    Von der Fläche her wäre das am Ende ja in etwa gleichwertig mit dem 14" Spiegel. Vorausgesetzt das mit dem 20cm Loch stimmt.
    Meint ihr das ist es wert sich das mal anzusehen? Er wohnt nämlich nicht ganz in der Nähe, aber das wäre auch kein großes Problem.
    Könnte es beim Schleifen z.B. Probleme geben durch die Bohrung in der Mitte?


    Grüße,
    Florian

  • Hallo Florian,


    als Cassegrain könnte der der Spiegel sogar f/5 haben. Wenn der gut parabolisert ist brauchst Du überhaupt nichts zu schleifen oder korrigieren. Nur ein Loch mit 20 cm Durchmesser bei einem 40 cm Spiegel macht das Teil als Newton völlig unbrauchbar. Es sei denn Du nimmst 50% Obstruktion in Kauf.


    Gruß Kurt

  • Hallo Florian!


    Dieser Spiegel hätte dann, wenn ih richtig liege eine Obstruktion von satten 50%. Na ich weiß nicht! Den als Rohling für einen Newtonspiegel zu verwenden halte ich für keine dolle Idee. Da schleif besser den 14 ner weiter. Trotzdem hört sich das interessant an, wenn man beabsichtigt ein fotografisches System daraus zu bauen. Schau dir das Teil mal an und messe ihn, wenn möglich mal durch.


    Bin gespannt, was herauskommt. Vielleicht kann dir der Vorbesitzer ja nähere Informationen zum Spiegel liefern und darüber , wo er früher eingebaut war.


    Freundliche Grüße, Thomas

  • Hallo Kurt und Thomas,
    Wie kommt ihr auf 50%?
    40 x 40 = 1600 = 100 %
    20 x 20 = 400 = 25 %
    Für Fotos kannst Du die Kamera direkt vor dem Spiegel montieren.
    Oder verrechne ich mich?
    Gruss hans

  • Hallo,
    die Obstruktion wird auf den Durchmesser bezogen gemessen und nicht auf die Fläche. So ist es wenigstens allgemein üblich.

  • Hallo Miteinander,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MrPlanet</i>
    <br />Hallo,
    die Obstruktion wird auf den Durchmesser bezogen gemessen und nicht auf die Fläche. So ist es wenigstens allgemein üblich.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...und die so bezogen gemessene Obstruktion von 50% wirkt sich ganz schön schaurig auf die Kontrastüberttragung aus. Von bei Newtons typischen 20 - 25% merkt man dagegen noch nicht viel. Im Zweifelsfalle mit "Aberrator" nachprüfen!


    Gruß Kurt

  • Hallo,


    danke für eure Antworten!
    An die Obstruktion hatte ich noch gar nicht gedacht. Das stimmt. Vielleicht liegt das daran, dass ich das eher immer mit etwas vor dem Hauptspiegel in Verbindung gebracht hatte, weniger mit dem Spiegel selbst.
    Dass ich den 14" Spiegel auf jeden Fall als erstes fertig stelle steht außer Frage. Wenn, dann wäre der Cassegrainspiegel etwas für danach geworden.
    Wenn das kontrastmäßig dann eine halbe Katastrophe wäre (so hört es sich an, nach dem was ihr sagt) dann lasse ich das bleiben. Ich habe irgendwo gelesen, dass man den Kontrast mit einem Teleskop ohne Obstruktion vergleichen könnte, das eine Öffnung des Teleskops - Obstruktion besitzt. In diesem Fall z.B. 400mm - 200mm = 200mm.
    Wieso ist das so mit dem Kontrast? Wenn die Spiegelfläche vergleichbar mit dem 14er ist und sozusagen nur "weiter nach außen rückt"?


    Grüße,
    Florian

  • Hallo Florian,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe irgendwo gelesen, dass man den Kontrast mit einem Teleskop ohne Obstruktion vergleichen könnte, das eine Öffnung des Teleskops - Obstruktion besitzt. In diesem Fall z.B. 400mm - 200mm = 200mm.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das stimmt, aber nicht so ganz. Schau Dir dazu mal in
    den Thread
    http://www.astrotreff.de/topic…OPIC_ID=55515&whichpage=2
    speziell mein Beitrag vom 11.04.2007 : 22:23:44 Uhr


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Wieso ist das so mit dem Kontrast? Wenn die Spiegelfläche vergleichbar mit dem 14er ist und sozusagen nur "weiter nach außen rückt"?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    zum Verständnis bemühen Physiker die sog. "Fourieroptik". Ich versteh die ehrlich gesagt auch nicht so recht. Diese behandelt u. a. den Einfluss von Hindernissen im Lichtausbreitunsweg. Die Begrenzung der Optik ist ein solches. Bei einer kreisrunden Optik mit zusätzlichem Hindernis wie dem Fangspiegel ändert sich halt die Kontrastübertagung in der Weise wie man es z. B. mit "Aberrator" darstellen kann.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    zum Verständnis bemühen Physiker die sog. "Fourieroptik". ... Diese behandelt u. a. den Einfluss von Hindernissen im Lichtausbreitunsweg.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hi!
    ein kurzer versuch der erklärung der grundzüge der signalausbreitung im fourierraum. der raum der fouriertransformierten ist die darstellung eines signals in form von wellen. nimmt man die diskrete fourierreihe her und wendet sie auf einen ton an, so erhält man z. B. die zerlegung in die obertöne.


    die beugung z. B. lässt sich erklären, indem man ein zweidimensionales signal (=bild) durch ein loch schickt. am rand des loches bilden sich kleine kugelwellen (aus dem älteren bild der elementarwellen anschaulich erklärbar) aus, die sich ausserhalb des geometrischen schattens ausbreiten und so für die beugungsringe sorgen - in der fourierzerlegung ist das direkt mathematisch formuliert - es sind sozusagen die "ausläufer" des signals, dass durch die eingangsblende beschnitten wird. ein ähnliches phänomen kennen die nachrichtentechniker übrigens als "verstärkerklingeln" ...


    was macht nun der fangspiegel? der ist auch so eine art blende, nur halt ein bisserl komplizierter als die einfache eingangsapertur, und er sorgt dafür, dass zusätzliche wellenausläufer die kontrastübertragung stören - genauso, wie sich die obertonstruktur einer kesselpauke ändert, wenn man ein loch hineinschneidet. ein fuzzikleines loch wird nix machen, ein grösseres schon eher.


    nebenbei bemerkt ist das bild nur dann physikalisch korrekt, wenn man eine kesselpauke verwendet - andere trommeln bilden keine harmonsiche schwingungen aus ...


    lg
    wolfi

  • Moin,


    neben den genannten Nachteilen von 50% Obstruktion verziert man beim Polieren (falls man umschleifen muss)mit ziemlicher Sicherheit den inneren Rand zum Loch mit einer abgesunkenen Kante. Allzuviel Spielraum bezüglich Brennweite hat man bei 16" kaum, wenn die Maße des Teleskops u Okularkompatiblität im Rahmen bleiben sollen, der Spiegel müsste dazu schon F/4 bis F/5 haben


    Gruß

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