parabolisieren 12,5 "

  • Hallo,


    da ich jetzt weiß, daß es kein Problem ist, meinen Spiegel erst etwas später beschichten zu lassen, habe ich gestern angefangen, ihn zu parabolisieren.


    Zuerst noch einmal die Daten des Spiegels:


    Durchmesser: 315 mm
    Brennweite: 1583 mm (Kugelradius: 3166 mm)
    Glasdicke am Rand: 2,1 cm (leider)


    Jetzt die Daten der Zonenmaske:


    Zone.....inner.....outer.....effective
    .1......29,5 mm...70,0 mm...51,73 mm
    .2......74,5 mm...102,0 mm..88,78 mm
    .3......102,0 mm..123,5 mm..113,01 mm
    .4......123,5 mm..142,0 mm..132,90 mm
    .5......142,0 mm..158,5 mm..150,34 mm


    Ich würde mich freuen, wenn das mal einer nachprüfen könnte, denn der Heiner hatte ja auch ein Problem mit den Zonen aus Couder Mask.
    Ich habe meine angegebenen inner und outer Werte ausgemessen, und dann in Figure-XP eingegeben. Der effektive Wert ist dann einfach von Figure-XP.



    So, mein Vorwort ist nun zu Ende.
    Ich habe also nun angefangen, mit einem 8 " Stern-Tool MOT zu polieren. MOT deshalb, weil ich auf die Full-Size Pechhaut einfach den Stern aufgepreßt habe, und ich aber dummerweise nicht genau die Mitte getroffen habe und ich ja die Mitte aushölen wollte.


    Da ich nach dem auspolieren des Spiegels einen zentralen Berg hatte, und dann eben mit dem 8 " Tool diesen beseitigt hatte, und schon eine ca. 3 cm Durchmesser große Vertiefung hatte, habe ich MOT Kreisförmige polierbewegungen mit viel rotation im Bereich von Zone 1 bis Zone 3 gemacht. Zwischendurch habe ich dann W-Striche eingefügt. Nach ca. eider dreiviertel Stunde hatte ich dann folgende Schnittweitendifferenzen: (Mouving Light Source)


    Zone.....Messung
    1........0,0 mm
    2.......+2,6 mm
    3.......+4,7 mm
    4.......+4,7 mm
    5.......+5,2 mm


    Ich habe mich so richtig geärgert, daß ich im Zentrum viel zu tief liege.


    PS.: Ich weiß jetzt, daß meine letzte Sorge wegen des 4 mm Schnittweitendifferenz hohen Zentralberges eigentlich nicht der Rede würdig war. Er war schneller weg, als ich dachte.


    Aber naja, nun habe ich heute weitergemacht. Auch wieder MOT und dieses mal die Kreisbewegungen im Bereich von Zone 2-3, da dort noch eine Erhöhung im Vergleich zum Spiegelrand vorhanden ist. (im Vergleich zur Parabel)
    Ich habe eine halbe Stunde so poliert, 2 mal je eine viertel Stunde, und nun sehen die Messergebnisse folgendermaßen aus: (Mouving Light Source)


    Zone.....Messung.....ideal
    1........0,0 mm......0,00 mm
    2.......+1,2 mm.....+0,82 mm
    3.......+4,4 mm.....+1,56 mm
    4.......+4,8 mm.....+2,37 mm
    5.......+5,6 mm.....+3,15 mm


    In Figure XP sieht das im Vergleich zur Parabel folgendermaßen aus:



    Nun würde ich gerne wissen, wie Ihr an meiner Stelle weitermachen würdet. Ich würde am liebsten MOT mit dem 8 " Tool weitermachen. Mein Randbereich soll dabei auch nicht weiter abfallen.


    Danke schon mal.


    Gruß Stoffie

  • Hallo Stoffie,
    ich würde jetzt mit einem Fullsize-Tool knapp 1/3 Strichen und wenig Überhang TOT weiterpolieren, zumidest ergab sich bei mir damit die entgegengesetzte Form: flache Mulde bei ca 70% im Übergang zu einem flachen Zentralberg. Das große Tool nimmt auch die Korrektur am Rand zurück, danach kannst du mit dem 8er Tool ggf den entandenen Zentralberg wieder abtragen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Glasdicke am Rand: 2,1mm<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das hast du doch nicht etwa alles weggeschliffen? [:0]
    Bin mal gespannt wie es weitergeht

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stoffie</i>
    <br />Hallo,


    da ich jetzt weiß, daß es kein Problem ist, meinen Spiegel erst etwas später beschichten zu lassen, habe ich gestern angefangen, ihn zu parabolisieren.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Der Spiegel ist deutlich überparabolisiert. D.h. Du mußt die Parabel zurückpolieren Richtung Sphäre. Ich würde ToT 1/3 Striche mit keinem bis wenig Überhang machen. Die 70% Zone muß deutlich abgetragen werden, das kann man auch mit lokalem Druck auf die mittleren Zonen erreichen. Dazwischen auch Chaosstriche führen.
    Grüße Martin

  • Hallo,


    danke für die Tips. Ich habe meinen Fehler jetzt auch bemerkt, die Rohlingdicke am Rand beträgt natürlich 2,1 cmm statt mm.


    Gestern habe ich erst mal aus der Sternförmigen Pechhaut wieder eine Full-Size gemacht und an die Form angepaßt.
    Heute habe ich dann 15 min TOT poliert mit ca. 1/3 Strichen und wenig Überhang. Zwischendurch habe ich auch Chaosstriche geführt.


    Das Ergebnis ist jetzt folgendes, die erhöhte Bereich bei 70 % ist etwas tiefer geworden.


    Die Messung ergab:
    Zone 1: 0,0 mm, Zone 2: +1,8 mm, Zone 3: +4,4 mm, Zone 4: +4,6 mm, Zone 5: +5,4 mm.


    Ich denke, daß ich erst mal so weitermachen kann, oder was meint Ihr?


    Gruß Stoffie

  • Hallo,


    mal wieder ein paar Worte von mir.


    Inzwischen sehen meine Meßergebnisse folgendermaßen aus.


    Zone 1: 0,0 mm
    Zone 2: +1,8 mm
    Zone 3: +4,0 mm
    Zone 4: +4,0 mm
    Zone 5: +4,8 mm


    Der Oberfläche wandert also in die richtige Richtung, also in Richtung Parabel, oder Sphäre. Poliert habe ich weiterhin TOT mit einem Full-Size-Tool und nach der oben beschriebenen Methode.


    Gruß Stoffie

  • Hallo,


    nach weiteren 15 Minuten polieren nach der oben beschriebenen Methode sieht der Spiegel jetzt so aus:



    Mal sehen, wie er morgen oder übermorgen aussieht.


    Gruß Stoffie

  • Hallo Stoffie,
    das wird ja langsam, die Hälfte hast du ja schon fast. Bin mal gespannt wie sich die Rinne zwischen der 3.und 4. Zone entwickelt, die musst du später noch auseinander bringen.
    Grüße

  • Hallo Roland,


    dank für Deine Stellungname. Was meinst Du (oder auch alle anderen), kann ich die nächste Poliersitzung auf eine halbe Stunde ausdehnen, oder sollte ich doch besser bei den 15 min. bleiben? Ich bin jetzt lieber vorsichtig, nach dem anfänglichen Parabolisierversuch, bei welchem ich es ja geschafft habe, eine Parabel in die Parabel zu polieren.


    Gruß Stoffie

  • Ich würde nicht länger als höchstens 20min am Stück polieren damit auch eine Veränderung innerhalb der Zonen sichtbar bzw steuerbar wird, je näher du der Idealform kommst umso kürzer werden die Prüfintervalle. Nur aufhören musst du allerdings im richtigen Moment [8D]
    Gruß Roland

  • Hallo,


    ich glaube jetzt wird es langsam interessant. Nachdem ich heute Morgen Pechhauttuning mit dem Fliegengitter betrieben hatte, und nach dem Mittag dann weitere 15 min poliert hatte, habe ich den Spiegel ca. 2h abkühlen, und habe ihn dann vermessen. Jetzt ist die Rinne deutlich hervorgetreten. Ich glaube auch durch die Micro-Struktur der Pechhaut etwas mehr Glas abgetragen zu haben. Desweiteren hat sich der innere Ring auch nach innen verlagert. Ich bin immer wieder erstaunt, wie die von Figure XP berechneten Bilder mit dem wirklichem Erscheinungsbild des Spiegels übereinstimmen.
    Hier das aktuelle Bild mit den Meßdaten:



    Gruß Stoffie

  • Hallo Gemeinde,


    ich glaube, jetzt benötige ich wieder Euren Rat.


    Wie soll ich jetzt weitermachen? Soll ich noch weiter TOT und 1/3 Striche machen, oder würdet Ihr jetzt anders vorgehen.
    Mein Ziel ist am Ende eine leichte Unterkorektur des Spiegels.



    Gruß Stoffie

  • Hmm, wie liegt denn dein Spiegel? Bist du sicher dass er sich nicht verbiegt, bei nur 21mm Dicke kann das leicht vorkommen. Du hast eine stark erhöhte Zone bei 50-60% Radius, die muss auf alle Fälle eingeebnet werden sei es durch plane Auflage des Spiegels,oder durch ein kleines Tool bzw Kantendruck mit dem jetzigen.
    Gruß Roland

  • Hallo Roldand,


    ich habe meine Spiegelauflage momentan so:


    Holzplatte (plan auf min. 0,1 mm) und obendrauf noch eine runde Glasscheibe.


    Wo genau soll ich den Kantendruck ausüben? Es ist mein erster Spiegel und ich habe noch keine Erfahrung damit gemacht.


    Gruß Stoffie

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stoffie</i>
    <br />Hallo Roldand,


    ich habe meine Spiegelauflage momentan so:


    Holzplatte (plan auf min. 0,1 mm) und obendrauf noch eine runde Glasscheibe.


    Wo genau soll ich den Kantendruck ausüben? Es ist mein erster Spiegel und ich habe noch keine Erfahrung damit gemacht.


    Gruß Stoffie


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Stoffie,
    und was liegt zwischen Glasscheibe und Spiegel? Ich würde MOT und mit einem ringförmigem Polierer weiter machen. Ring: Di ca 120mm, Da ca. 220 mm. Meinen 16" f/4,7 hab ich fast ausschließlich MOT bearbeitet um die mögliche Deformation wegen des nie exakt ebenen Untergrundes zu vermeiden. Aus jeden Fall gehört zwischen Spiegel und Unterlage eine weiche Schicht. Gut geeignet ist dazu 2 mm Moosgummi. Das hab ich in den seltenen Fällen bei TOT verwendet. Warum willst Du den Spiegel leicht unterkorrigieren? Konnte mich wegen Urlaub nicht früher einmischen.
    Viel Erfolg!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Holzplatte (plan auf min. 0,1 mm) und obendrauf noch eine runde Glasscheibe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das reicht nicht, auf dem Holz oder der Glasscheibe brauchst du noch ein oder zwei Lagen Teppichboden oder das geschäumte, durchbrochene Zeugs was man sonst unter den Teppichboden legen kann. Probier das mal, wirst sehen wie sich dein "Gebirgspanorama" einebnet.
    Mein nächster Spiegel erfordert übrigens auch eine exakt gleichmäßige Lagerung
    Gruß

  • Hallo,


    na gut, dann werde ich dann wieder den Teppich unterlegen. Ich habe mir nur gedacht, daß sich der Spiegel dadurch nicht so sehr durchbiegen kann.


    Warum leicht unterkorigiert: Ich weiß nicht genau, aus welcher Glassorte der Spiegel besteht. Ich habe 2 solche Rohlinge bei ebay ersteigert, einer wurde schon spärisch poliert geliefert, der andere (an welchem ich jetzt arbeite) war unberührt. Von der Seite her leuchte es leicht grünlich, also denke ich, daß er aus Floatglas besteht, auf dem Rand ist auch noch der Aufdruck Hartglas.


    (==&gt;)Kurt, ich hoffe, der Urlaub war schön.


    Gruß Stoffie

  • Hallo,


    ich habe jetzt ja schon lange nichts mehr von mir hören lassen.


    Aber jetzt.


    Als Spiegelunterlage ist nun wieder der Teppich vorhanden.
    Mit dem Fullsize-Tool habe ich es aber nicht geschafft, den 60% Bereich zu vertiefen.
    Deshalb habe ich mir nun ein 10 cm Poliertool angefertigt, und nun gezielt die Erhebung bearbeitet. Dadurch ist es mir gelungen, der Parabel doch schon nahe gekommen zu sein. Es fehlt jedoch noch ein wenig.
    Meine Meßwerte:
    Z1: 0,0 mm
    Z2: 0,8 mm
    Z3: 2,1 mm
    Z4: 2,8 mm
    Z5: 3,3 mm


    Was meint Ihr, ist es noch nötig, nachdem ich dann irgendwann die Parabel erreicht habe, die Oberfläche noch irgendwie einzuebnen, oder ist die Oberfläche dann in Ordnung?
    Im Focaultbild ist der Spiegel schön Rotationssymetrisch. Ich habe da nur ein kleines Problem. Im Zentrum ist durch die Bearbeitung mit dem kleinen Tool ein kleiner Berg von max. 1,5 cm Durchmesser entstanden. Ich weiß, daß dieser später durch den Fangspiegel verdeckt wird, also eigentlich kein Thema sein sollte. (aber irgendwie stört er mich doch)
    Außerdem freue ich mich über Ratschläge über den weiteren Poliervorgang. Ich habe bei den letzten Sitzungen 10 min poliert und ca. 100 nm Material abgetragen.
    Ich würde die Polierzeit jetzt eigentlich auf 8 min kürzen, wobei ich natürlich aufpasse, daß die gesamte, zu bearbeitende Zone, gleich viel polierzeit abbekommt. (viel Rotation)


    Gruß Stoffie

  • Hallo Stoffie,
    ich habe meinen beiden 12.5ern jeweils mit einem 200mm-Tool die passende Parabel beigebracht, und bei den letzten "Streicheleinheiten" auf Kantendruck verzichtet. Für grobe Korrekturen einzuebnen wie z.B. Daumeneinsatz bei TDE braucht es bei mir etwa 30-60 min Polierzeit mit großem Tool um die Beschädigungen zumindest im Focaultest unsichtbar zu machen. Leider bildet dieser bei einem schnellen Spiegel immer nur eine schmale Zone beurteilungsfähig ab, oder man prüft mit Kompensationslinse. Mit dem 10cm-Tool (&lt;30%) würde ich den Spiegel nicht fertigpolieren, das gibt möglicherweise viel kontrastmindernde Rauhigkeit, ein Tool mit 60% Spiegeldurchmesser halte ich dafür viel geeigneter, es ist einerseits klein genug um noch die Form korrigieren zu können, und andererseit bereits groß genug um eine saubere, glatte Fläche zu bekommen. Den Zentralberg kannst du bei dieser Ausdehnung noch vernachlässigen, es sei denn du vermachst ihn Kurt damit er daraus einen "Schiefen" baut [:D]
    Für die Polierzeit zwischen den Messungen musst du dich selbst einschätzen lernen, ich halte mich ab keine festen Termine sondern parabolisiere und messe aus dem "Bauch" heraus, je nachdem was und wieviel gerade zu korrigieren ist. Den [url="http://www.videoastronomie.de/12,5zoll2/12,5-2.jpg"]letzten[/url] hatte ich ca 98% gemessen (L/10 Unterkorrektur), einbaut, nix mehr am Stern gesehen und ohne weiter zu messen zum Belegen geschickt. Diese Woche war ich mit dem Teil beobachten, die Encke an Saturn war eins von vielen Highlights.
    Du packst das sicher auch [:)]
    Gruß

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