Zuviel Licht im Dobson?

  • Aus unserer beliebten Reihe, Fragen, die nur blutige Anfänger stellen präsentieren wir ihnen heute folgende Frage, die mich seit ein paar Tagen beschäftigt.
    (Ich hoffe ich hab mich jetzt nicht als blutiger Anfänger geoutet[:I])
    Ich bin ja seit etwa 3 Wochen stolzer Besitzer eines 10" f/5 GSO Dobsons. Meine Erfahrungen am Himmel sind gleich Null. Das einzige, was ich bisher gefunden habe ist Mizar (ist ja auch nicht schwierig) und war von dem Bild dort schon ein wenig beeindruckt.
    Natürlich peile ich auch ab und an mal den Mars an. Und genau dort liegt mein Problem. Ich weiß, das ein Dobson dieser größe nur Bedingt für die Planetenbeobachtung geeignet ist. Was mir auffällt, ist halt, das der Mars viel zu Hell reinkommt. Auch bei größeren Vergrößerungen ist er viel zu Grell, als das man irgendeine Farbe, oder gar Strukturen erkennen könnte. Ich hab auch schon mal einen Mondfilter dazwischengeschaltet, aber auch das brachte kaum Verbesserung des Sichtergebnisses.
    Gibt es eine Möglichkeit, das ich auch in meinem Dobson zumindest mal erkennen kann, das der Mars eigentlich rot ist?
    *Memo an selbst: Unbedingt mal mit erfahreneren Leuten gemainsam zum spechteln gehen*



    Danke schonmal für die Hilfe


    Chris

  • Hi!
    Ich bin auch seid ein paar Wochen Besitzer eines Dobson...zwar nur 8" aber immerhin...
    Mars habe ich auch schon ein paar mal ins Visier/Okular genommen.
    Habe verschiedene Erfahrungen gemacht...
    Zum einen wie du gesagt hast dass er einfach zu hell ist für eine gute Beobachtung... überhaupt wenn man in Stadtnähe ist... dann kann man es wegen der Luftunruhe total vergessen...
    Eine wirklich schöne Marsbeobachtung habe ich ein wenig weiter oben gemacht... so auf ca. 1500m... da ist es echt gut gegangen... der Mars war zwar immer noch gleich hell... aber dadurch dass es ein getochen scharfes Bild war (nichts mehr verschwommen) hat man auch einige Details gesehen...

  • Hallo Christian,


    ich habe auch so ein 8" GSO Dob wie aloha - und ähnliche Erfahrungen.


    Zuerst einmal solltest Du sicherstellen, daß er ordentlich justiert ist!


    Dann solltest Du das Scheibchen schon auch als solches und scharf sehen - wenn die Luftunruhe nicht mitmacht (wie bei mir zuhause auf'm Balkon), dann siehst Du das Scheibchen richtig wabern wie wenn man im Sommer irgendwas über eine aufgeheizten Straße sieht - fällt gleich ins Auge (dann kann man das Beobachten auch sein lassen)!


    Natürlich wirst Du Details erst ab einer bestimmten Vergrößerung sehen (wenigstens 100x - je höher Du vergrößerst, desto geringer wird Dir auch die Helligkeit erscheinen ;) - und so ganz nah ist Mars ja inzwischen nicht mehr. Aber Du solltest auch bedenken, daß man das Sehen und Erkennen von Details erst "erlernen" muß - d.h. von mal zu mal wird es besser werden. Also nicht den Mut verlieren und dranbleiben!!


    Natürlich wirst Du ihn nicht so sehen, wie hier auf den Bildern (die ja meist aus hunderten Einzelaufnahmen zusammengerechnet sind). Aber wenn Du dann vielleicht auch mal irgendwo auf der Wiese beobachtest - er sollte natürlich auch hoch genug stehen - dann wirst Du trotz der Helligkeit Details erkennen - da kann ich aloha klar Recht geben.


    Also weiter probieren - und das derzeit schöne Wetter ausnutzen.


    CS,
    René

  • Hallo,
    ich habe ja auch seit kurzem einen 8" Dobson. Ich hatte eigentlich immer das gleiche Problem (greller Lichtkreis), bis ich einen Orange-Filter ausprobiert habe. Seitdem kann ich sogar bei schlechten Verhältnissen (Terrasse, unruhige Luft) ohne Probleme Strukturen erkennen. Als ich das letzte Mal den Mars angesehen habe (ca. 2 Wochen) konnte ich auch die Polkappe noch erkennen. Funktioniert hat das ab 100x, aber erst mit meinem 6,3mm Okular ist es erst richtig interessant geworden. Wie gesagt, ohne Filter habe ich praktisch gar nichts gesehen...
    Hoffe das hilft weiter,
    Peter

  • Hallo Freunde,


    da muss ich was los werden:


    * Ein Dobson ist prinzipiell hervorragend für Planetenbeobachtung geeignet, vorallem f/6 bis f/8.


    * Aus der Stadt heraus haben seinerzeit einige Amateure die damals schärfsten Planetenfotos gemacht. Ich glaube München wars. Auch in der Stadt ist Planetenbeobachtung einwandfrei machbar. Das Seeing ist aber auch ausserhalb der Stadt meistens nicht wirkich gut.


    Also: Einfach weiterbeobachten und auf die gute Nacht mit gutem Seeing warten. In dieser Nacht werdet ihr euch vermutlich in euer Teleskop verlieben und nach der Scheidung von eurer Frau in die Zeugen Jehovas eintreten ;)


    * In meinem 10 bzw. 12-Zöller ist Mars, Jupiter Saturn und Co. nicht zu hell, wenn man eine ordentliche Vergrösserung wählt. Je nach Seeing so bis 400x.


    Wenn doch hilft ein Graufilter, der auch am Mond gute Dienste leistet. Der angesprochene grelle Lichtkreis kann von verschiedenen Sachen kommen:


    * Beschlagener Fangspiegel, Okular?
    * Atmosphäre mit zuviel Wasserdampf
    * Streulicht im Telekop (Samtverlour Auskleidung, Schwärzung aller Streben und Schrauben und sonstiger Flächen)
    * Kein korrekter Fokus in Verbindung mit schlecht justiertem Teleskop.


    Ich kann euch garantieren: bei einem ordentlichen 10er mit ordentlichen Okular sind Planeten am Dobson der absolute Hammer! Jetzt kommt ja auch schon wieder Saturn ins Spiel. Dies war mein allererster Planet (damals am TAL 150mm) und es hat mich echt umgehauen, als ich den zum ersten mal sah!)


    Also: Optimieren und weitermachen :)


    Viel Spass und Glück und

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