First Light mit 8" Dobson

  • Hallo Leute,
    jetzt ist endlich mein neues Teleskop angekommen. [:D] Gestern abend wurde das Wetter wider Erwarten auch wieder schön, wenn das Seeing bei uns (auf der Terrasse) nicht gerade optimal war. [:0] Die Unterschiede zu meinem vorigen (114mm) waren wirklich riesig! Zum ersten Mal habe ich den M13 wirklich in Sterne auflösen können. Ein paar schwächere, wie M71, konnte ich überhaupt zum ersten Mal sehen. Der Mars war leider nicht viel besser, wenn ich auch endlich mal Strukturen erkennen konnte, aber dafür war die Luft zu unruhig. Mehr als 100x war irgendwie nicht drin.
    Jetzt sind allerdings wieder mal ein paar Fragen aufgetaucht:
    Mir kam vor, dass mein 10mm Plössl (ich glaube Weitwinkel) mit 2x Barlow schärfer und heller (?) war als mein (sehr sehr billiges) 6,3mm Plössl. Kann es sein, dass das 6,3 Plössl Schrott ist? Die augenseitige Linse hat vielleicht 5mm Durchmesser...
    Das bringt mich gleich zur nächsten Frage: Kann ich irgendwie die Winkel meiner Okulare ausmessen / rechnen?
    Ich habe es nicht geschafft, den Cirrus- bzw. den Nordamerika-nebel zu sehen. Sie sollten doch ziemlich groß sein und in einem 8" sicher sichtbar, oder? Für Deep Sky verwendete ich natürlich mein 25mm Plössl (TAL!)
    Schließlich habe ich noch einen O3 und einen Deep Sky - Filter von Lumicon. Diese sollten einem doch bei Nebeln und Galaxien helfen, auch (oder vor allem) bei Lichtverschmutzung in Stadtnähe. Mir ist allerdings vorgekommen, daß nicht nur der Himmel, sondern auch das Objektiv dünkler (und unschärfer) geworden ist. Mache ich da etwas falsch?
    Übrigens, auf der Suche nach M27 ist ein Satellit nach dem anderen durch mein Blickfeld gehuscht. Muß dort eine beliebte Bahn sein...


    Vielen Dank,
    Peter

  • Hallo Peter,


    M71 sollte auch im 114er zu sehen sein, schwach aber immerhin sichtbar. Mit 8 Zoll ist das Objekt natürlich viel besser zu sehen.


    Das die Augenlinse bei sehr kurzbrennweitigen Plössls so klein ist, ist normal. Man klebt fast mit dem Auge an der Linse beim beobachten und ist daher nicht so entspannt wie wenn man durch ein längerbrennweitiges Okular schaut. Deshalb schien dir evtl. auch das Bild im 10er mit Barlow schärfer. Aber an der Qualität kann es natürlich auch liegen. Das 10er Plössl ist aber kein Weitwinkelokular denn Plössls haben in der Regel 52° Eigengesichtsfeld. Wie man genau das Eigengesichtsfeld bestimmt weiß ich nicht, ich weiß nur, daß manche die Durchlaufzeit eines Sterns bestimmen sprich man mißt die Zeit die ein Stern braucht um durch das komplette Gesichtsfeld des Okulars an der breitesten Stelle zu laufen, wenn ich das richtig verstanden habe.


    Den Cirrusnebel müßtest du problemlos sehen können mit deinem 8zöller und mit Filter erst recht. Der Nordamerikanebel ist schon etwas schwieriger aber mit Nebelfilter machbar es sei denn der Himmel ist durch Lichtverschmutzung zu stark aufgehellt (man benötigt dafür dunkelsten Himmel zum beobachten). Aber beide Nebel sind so groß, daß sie nicht komplett ins Gesichtsfeld passen wenn du mit dem 25mm Okular beobachtet hast.


    Was meinst du mit "das Objektiv ist dunkler geworden"?


    Klaus.

  • Hallo Peter,


    herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Teleskop!
    Ja,mit 8" geht schon einiges mehr,gerade bei Kugelhaufen,die liebe ich auch sehr[^].
    Nars leidet unter seiner geringen Horizontdistanz,da ist durch den langen Weg durch die Atmossphäre selten gutes Seeing anzutreffen[:(!].


    Zu deinen Fragen:
    Ich halte es für durchaus möglich,daß dein 10mm + Barlow bessere Bilder als das 6,3mm Plössl,das hängt halt sehr von der Qualität der beteiligten Teile ab.
    An deiner Stelle würde ich das einfach noch einige Male austesten,am besten bei zenitnahen Objekten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kann ich irgendwie die Winkel meiner Okulare ausmessen / rechnen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich glaube,daß deine Frage auf das Gesichtsfeld am Himmel abzielt?!


    Das hängt ab vom Feldblenden-Durchmesser und der Brennweite deines Teleskopes,die hast du leider nicht genannt.


    Die Formel lautet:


    2 x arctan (halber Feldblendendurchmesser : Teleskopbrennweite) = Winkelgrad am Himmel.


    Das 25mm Tal-"Plösl" (ist ein wohl ein König und kein Plössl) bringt schon fast das maximale Feld bei 1,25".
    Der Innendurchmesser der Okularsteckhülse kann maximal 28mm betragen,gehen wir von 26mm aus,die Hälfte davon ist dann 13mm.


    Die 8" Dobsons gibt es meist mit 1200mm,aber auch 1000mm Brennweite,
    können wir ja beide mal ausrechnen:


    2 x arctan(13 : 1000) = 1,49°


    2 x arctan(13 : 1200) = 1,24°


    Das sollte also so ungefähr hinkommen,falls du die genaue Feldblende deines Tal-Okulares ausmessen kannst poste die doch einfach noch mal.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Diese sollten einem doch bei Nebeln und Galaxien helfen, auch (oder vor allem) bei Lichtverschmutzung in Stadtnähe. Mir ist allerdings vorgekommen, daß nicht nur der Himmel, sondern auch das Objektiv dünkler (und unschärfer) geworden ist. Mache ich da etwas falsch?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hmmm,an entsprechenden Emissionsnebeln wie Cirrus,M27,M57,... sollten diese Filter einiges bringen,auch oder gerade aus der Stadt heraus eine deutliche Verbesserung zeigen.
    Ich nehme doch an,daß du sie ins Okular oder in die 2" --&gt; 1,25" Reduzierung einschraubst?


    Versuche das doch noch mal an M27 und schildere die Wirkung auf das Objekt.


    Übrigens ist der gesamte Cirruskomplex ca 2,5° x 3,5° groß,du kannst also nur immer einen Teil davon sehen.
    Der NGC 6960 genannte Teil ist leicht zu finden,der Stern 52 Cyg steht ja mittendrin,aber dadurch ist dieser Teil des Nebels schlechter sichtbar,mit Filter aber überhaupt kein Problem.
    Allerdings solltest du trotz Filter nicht gerade unter einer Laterne stehen[:D].


    Viele Grüße nach Österreich von


    Karsten

  • Danke mal für die ganzen Tipps!
    Zu den Okularen. Eigentlich meinte ich die Okulareigenschaften (scheinbares Gesichtsfeld???). Ich weiß nur, daß das TAL Plössl/König mit 55° angegeben ist. Aber das mit dem Sterndurchzug klingt schon nicht schlecht, immer hin kann ich von der Vergrößerung her einiges ausrechnen. Ich habe übrigens 1000mm Brennweite. Die Filter habe ich ans Okular geschraubt.
    Beim Cirrus habe ich mir schon gedacht, dass ich nicht alles ins Okular kriege, allerdings ist mir gar nichts aufgefallen, kein noch so unscharfer Nebelfetzen...


    Unter einer Laterne bin ich nicht gestanden, aber sag mal den Nachbarn, sie sollen alle Lichter ausmachen [;)]
    Ich versuchs heute vielleicht mal mit dem NGC6960 - Teil...
    Ich fürchte, dass mein Standort allgemein nicht der beste ist. Ich werde wohl mal das ganze auf unseren Berg schleppen.


    Äh... habe ich geschrieben "Objektiv dunkler geworden"? Ich meinte natürlich das Objekt, also den Nebel...


    Danke nochmal für die Tipps und Grüße zurück nach Deutschland!

  • Hallo Peter,


    ja,das Eigengesichtsfeld kannst du mit der Sterndurchlaufmethode feststellen.
    Dabei muß allerdings die Teleskopbrennweite zweifelsfrei feststehen,da kann es durchaus gewisse Toleranzen geben,bis zu + - 3% sind nicht selten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Unter einer Laterne bin ich nicht gestanden, aber sag mal den Nachbarn, sie sollen alle Lichter ausmachen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du kannst dir etwas helfen,indem du mit einem schwarzen Tuch über dem Kopf das Seitenlicht von deinen Augen fernhältst.So ist wenigstens eine vernünftige Dunkeladaptation der Augen möglich,das hilft schon,aber ein besserer Himmel bringt natürlich viel mehr.


    Dunklen Himmel,


    Karsten

  • Das mit dem Tuch ist wirklich keine schlechte Idee, danke! Aber a propos Dunkeladaption, ich habe mir eine Nachtlampe aus einer kleinen LED gebastelt, die eigentlich viel schwächer als die ganzen angebotenen ist. Aber trotzdem sehe ich dann eine Weile danach eher grünlich. Ich habe gedacht, schwaches Rotlicht würde meine Dunkeladaption nicht stören?

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