12,5 " Projekt - Polieren

  • Hallo,


    es ist wieder Zeit für eine Frage meinerseits.


    Ich habe meinen Spiegel jetzt für auspoliert eingestuft. Nur am Rand sind noch sehr vereinzelt kleine Pits zu erkennen. Diese werden aber mit großer Sicherheit beim weiteren polieren noch verschwinden.


    Beim Focault-Test ist immer noch der zentrale Berg zu sehen, er geht so bis zu ca. 60% des Spiegeldurchmessers. Die Schnittweitendifferenz vom Rand gegenüer zum Zentrum betragen etwa 4,5 mm, hab ich noch nicht genau gemessen.


    Ich wollte jetzt nur wissen, wie ich diesen Berg am besten wegbekomme. Ich benutze ein Full-Size-Tool.
    Ich dachte, mit langen Strichen und viel Überhang (MOT), oder die Pechhaut sternförmig pressen, natürlich die Zacken im Zentrum.


    Was meint Ihr dazu? Mich würden sehr gerne auch Vorschläge interressieren, welche TOT ausgeführt werden, da dies ja sicherlich nicht mein letzter Spiegel wird und man irgendwann den Rohling nur noch sehr schwehr über das Tool bewegen kann.


    Gruß Stoffie

  • Hi Stoffie


    Meiner Meinung nach viel zu kompliziert, was Du da vor hast. Nach einer halben Stunde W-Striche und MOT sollte der Berg schon ganz anders aussehen. Halt' uns auf dem Laufenden. Gruß, Karl

  • Hi Stoffie,
    meinen 12" f/4,8 hab ich überwiegend TOT poliert. Werkzeuge: 280, 230, 200 und 130 mm D., die beiden letzten zum Parabolisieren. Weiteres Hilsmittel: motorbetriebener Drehteller.
    Viel Erfolg!
    Gruß Kurt

  • Hallo,


    ich konnte heute wieder polieren, die letzten Tage war es wieder zu Warm für das Pech. Nach einer Stunde mit langen W-Strichen MOT ist eine kleine Änderung festzustellen. Die Schnittweitendifferenz beträgn nun 4 mm. Eigentlich sind es aber 8 mm, da ich Lichtquelle und Messerschneide gleichzeitig bewege.


    Der Spiegeldurchmesser beträgt 315 mm, der Kugelradius 3170 mm.


    Normalerweise würde ich jetzt fragen, ob die Differenz nich zu viel ist, um sie wegzupolieren, aber in einer früheren Phase des polierens betrug sie nur ca. 1 mm. Also ist es wohl auch sicher, diesen Berg abzutragen.


    Gruß Stoffie

  • Hallo Stoffie,


    nur um sicherzugehen: es ist ein Hügel und keine Mulde? Anfangs schreibst Du, der Spiegel ist in der Mitte völlig auspoliert und hat nur noch am Rand vereinzelte Pits ....


    Beste Grüße


    Achim

  • Hallo Achim,


    ja, es ist ein Hügel, beim Focault-test kommt die Lichtquelle von links und die Messerschneide von rechts. Beim hereinschieben dieser erscheint der linke Bereich des Hügels noch erleuchtet und der rechte Bereich ist dunkel.



    Gruß Stoffie


    P.S.:Viel Erfolg bei deinem 20"er

  • Hallo Stoffie,


    wie dick ist dein Spiegel?
    Was für eine Unterlage verwendest du bei TOT polieren?


    Sollte es ein Dünner sein, könnten Durchbiegungeffekte eine Rolle Spielen. Siehe Hinweise auf meinem Seiten unter 14" ultradünner Spiegel.


    Wie auch immer, 4 mm Radiendifferenz sollten dich nicht beunruhigen. Mit einem Tool von ca. 40% Durchmesser (am besten sterförmig angeknabbert um Zoneblindung zu vermeisen) und lokalem Druck auf die Mitte (TOT) sollte der Berg verschwinden. Das Tool kannst du dann gleich zum Parabolisieren nehmen.

  • Hallo Stathis,


    erst einmal vielen Dank für die Antwort.


    Deine Website ist sehr aufschlußreich, da ich aber schon vor Begin des polierens auf die Eigenschaften von sehr dünnen Rohlingen aufmerksam geworden bin, habe ich vorgesorgt.
    Mein Rohling hat aktuell noch eine Dicke von 2,1 cm, vor dem Grobschliff waren es 2,4 cm. Er war aber Plan, und ich habe ihn nicht vorgeflext und keine Ahnung. Jetzt weiß ich, daß ich beim nächsten Spiegel auf jeden Fall mit der Flex (plus Schutzkleidung rangehe).


    Na ja, jedenfalls habe ich als Unterlage eine Arbeitsplatte, welche sehr eben ist. Darüber liegt ein Stück Teppich, und noch eine Styropor-Platte.
    Ich drehe aber nur den Rohling, die Unterlage bleibt so liegen.


    Ich habe meine Pechhaut jetzt erst mal auf ca. 8" unregelmäßig sternförmig verkleinert ( ein Stück Pappe ausgeschnitten, auf Pechhaut gelegt, und Spiegel mit Frischhaltefolie auf erwärmte Pechhaut gepreßt ).
    Ich bin erst mal vorsichtig mit so kleinen Tools. ( mein erster Spiegel, und noch dazu so dünn)


    Nun werde ich morgen mal sehen, wie sich die Oberfläche ändert.


    Gruß Stoffie

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stoffie</i>
    <br />Mein Rohling hat aktuell noch eine Dicke von 2,1 cm, ....
    ...als Unterlage eine Arbeitsplatte, welche sehr eben ist. Darüber liegt ein Stück Teppich, und noch eine Styropor-Platte.
    Ich drehe aber nur den Rohling, die Unterlage bleibt so liegen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Aha, ich wette der Berg kommt daher, dass der dünne Rohling durch den Bearbeitungsdruck sich in der Mitte wegbiegt. Dadurch wird die Mitte weniger angegriffen und es bleibt ein plateauförmiger Zentralberg stehen.


    Wenn du ein Stück Pappe (0,3 mm Dicke hatte bei mir bereits ausgereicht) in der Mitte unter den Spiegel unterlegst, wirst du sehen, wie der Berg sich zügig in ein Loch verwandeln wird.

  • Hallo,


    heute bin ich endlich wieder zum polieren gekommen.
    Ich habe 0,5 h mit W-Strichen und MOT poliert. Die Strichlänge und der seitliche Überhang waren etwa so groß, daß die Zachen leicht über den Rand gingen.


    Das Ergebnis ist: Die Radiendifferenz beträgt jetzt nur noch 2,3 mm.
    Es ist allerdings auch im Zentrum ( ca. 4 cm Durchmesser ) ein Loch entstanden. Ich kann mir aber vorstellen, daß sich dieses beim weiteren polieren, noch weiter nach außen verlagert.


    Gruß Stoffie

  • Hallo allerseits,


    ich habe inzwischen fast die Späre erreicht. Mein Stern auf der Pechhaut ist gerade verschwunden. Jetzt habe ich noch mal mit der Full-Size Pechhaut ca. 15 min poliert, um die Oberfläche zu verbessern.


    Nun werde ich erst mal das Teleskop bauen, um dann den Spiegel, wenn er fertig ist, am Stern zu testen. Ich habe nämlich gehört, daß der Spiegel möglichst sofort nach dem polieren zum verspiegeln geschickt werden soll.


    Gruß Stoffie

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stoffie</i>
    <br />Ich habe nämlich gehört, daß der Spiegel möglichst sofort nach dem polieren zum verspiegeln geschickt werden soll.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Warum? Wird blankes Glas angegriffen? Wenn es gut abgewaschen ist (keine Fettfinger drauf) müsste es doch ok sein, oder?

  • Hallo Stathis,


    Das Glas soll angeblich mit dem Sauerstoff der Luft reagieren, ich habe da aber keine Ahnung, wenn jemand etwas darüber weiß, kann er es ja schreiben.
    Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, meine Fenster in der Wohnung bleiben ja auch durchsichtig, aber man weiß ja nie. Glas kann wiederspenstig sein.


    Gruß Stoffie

  • Hallo Miteinander !


    Ja es gibt Glassorten die von der Luft angegriffen werden und sofort vergütet werden müssen.
    Es sind aber sehr wenige, bei denen können 5 Tage Standzeit schon zu viel sein.
    Hauptsächlich sind es LaK und KzFS Gläser.
    Aber Bk 7 , Duran, Quarz, Zerodur und Fensterglas sind nicht davon betroffen.
    Außer sie sind Jahre lang in feuchter muffiger Luft.
    Kellerluf im Sommer bei schwülen Wetter ist jedoch nicht zu empfehlen.


    Gruß Alois

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