Vorstellung des neuen 12"ers

  • Hallo werte Freunde!


    Heute stelle ich euch mal meine neue Errungenschaft vor. Einen 12" TS Newton, um es vorweg zu nehmen.
    Nach 2 Jahren ist entweder der 8 Zoll Spiegel eingegangen, oder die Ansprüche sind gewachsen. Und da hilft nur eins: Aufrüsten.



    Die nächste Grösse wären 10 Zoll, aber warum nicht gleich ein 30cm Spiegel? Gesagt getan. Und so im Karton sieht er gar nicht soooo viel grösser aus, aber das täuscht. Der Hebel, den er auf die Montierung ausübt ist nicht von schlechten Eltern und dementsprechend wacklig war der erste Versuch ihn zu befestigen. Die TS Doppelbefestigung ist eine super Sache, ganz sicher, aber nicht für einen 12" Newton.


    Viel zu kleine Auflagefläche und dementsprechend viel Unruhe in der Montierung. Nach einigem Rumprobieren hab ich mich dann zu der Variante unten entschieden. So hält er gut auf der Montierung und gut ausbalanciert gibt es überhaupt kein Problem. Das Leitrohr sitzt nun wieder Huckepack auf dem Grossen und alles ist stabil.



    Lediglich an die neue Einblickhöhe muss ich mich noch gewöhnen. Sogar ich mit meinen 1,85m brauch jetzt eine Staffelei. Und das Netzkabel für die EOS war zu kurz... Also abknipsen und ein bissl verlängern...[:D]


    Zu den Daten:


    Es handelt sich um einen 30cm Parabolspiegel mit 1200mm Brennweite und somit einem Öffnungsverhältnis von f/4. Hersteller ist Orion Optics in England. Das ist sehr schnell und wunderbar für Deepskyfotografie geeignet. Lediglich das Scharfstellen hat es in sich. So leicht wie beim f/5 Newton ist das nicht mehr, weil der Fokuspunkt kaum einen Spielraum hat. Dafür bietet der grosse Fangspiegel eine optimale Ausleuchtung des Kleinbildformats der Canon und das bringt Frohsinn, wenn man mit ISO 400 fotografieren kann und immer noch schneller ist als beim 8"er mit ISO 800. Das erste Resultat ist recht zufreidenstellend. Aber der Fokus ist noch so eine heikle Sache... Den Orion hat er mit Insgesamt knapp 15 Minuten Belichtung eingefangen.



    Hier nochmal der M42 in gross. Da sieht man dann, dass die Sterne recht "dick" sind und dass die Spikes doppelt vorhanden sind.


    http://www.sternwarte-pullach.de/M42_12.htm


    So, jetzt hab ihr euch bis hierher durchgeschlagen, aber jetzt is es geschfafft! [:)]
    Ich freu mich über jeden Kommentar und jede Anregung!

  • Hi Chris,


    ein scharfes Teil hast du dir da zugelegt und ne tolle Sternwarte, in der er steht!
    Gute Bilder scheint er jedenfalls schon mal zu produzieren, das ist klar zu sehen, obwohl da sicher auch sehr viel das Können des Fotografen mitzählt [;)]
    Um welche "Güteklasse" handelt es sich bei dem Orion? Lambda PTV?
    Ist noch der original TS-Crayford dran? (habe selbst einen Moonlite CR2 hier noch rumliegen, den ich demnächst an meinen 10" f4,8 TS-Newton montiere und habe gerade letzte Woche einen Moonlite CF2 an einen TS-Refraktor montiert und bin von der Untersetzung sehr angetan)
    Könnte man die Rohrschellen so abändern bzw. drehen, dass das Leitrohr näher an die Motierung kommt, so dass der Hebel nicht so lang und ungünstig ist?


    Hat der 12"er bereits die neue Orion-9-Punkt-Spiegelzelle?


    Auf jeden Fall wünsche ich viel Spaß und Glückwunsch zum neuen "Dicken"!


    Gruß und hoffentlich bald mal wieder CS
    Peter

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für Deine netten Worte!
    Naja... ein bischen Erfahrung hab ich ja schon mit der Fotografie. Aber das mit dem Fokus ist echt schwer...
    Der Orion hat einen Lambda/6 Spiegel mit 0,95er Strehl. Das ist guter Durchschnitt denke ich.
    Ein wenig erhöhter Rand an 2 gegenüberliegenden Seiten. Das habe ich am Anfang eher skeptisch gesehen, weil ich natürlich "den" perfekten Spiegel wollte.
    Ich habe ihn mittlerweile am Stern justieren können und muss sagen, da fehlt sich nix bis 450-facher Vergrösserung. Danach merkt man meiner Meinung nach eine leichte Zone in der Mitte, die auch vom Ronchi bestätigt wurde.


    Aber bis jetzt bin ich recht zufrieden.
    Der grosse Hebel ist garnicht soo schlimm, wie ich am Anfang gedacht habe.
    Da der OAZ auf der gegenüberliegenden Seite liegt, ist es möglich gewesen, die Monti wirklich gut auszubalancieren. Da fehlt sich nix! Bin auch überrascht gwesen, dass es so leicht klappt. Nur 2 Tage versucht[;)].
    Das ist zwar ein TS Crayford, aber den habe ich schon früher gekauft un am 8"er eingesetzt. Von daher habe ich den Tubus ohne OAZ gekauft.
    Nein, es ist die Standardspiegelzelle von Orion. Die 9Punkt hätte nochmal deutlich mehr gekostet und da hab ich lieber drauf verzichtet.
    Zumal das kein Nachteil ist wie ich finde. Allerdings muss ich ihn schon alle paar Benutzungen mal justieren. Das bringt ein f/4 eben mit sich...


    Hoffe, ich konnte Deine Fragen beantworten!

  • Hallo Chris,


    Gratulation zum neuen Teleskop, da hast du jetzt eine richtige Lichtkanone, ich hab die 10 Zoll Ausführung vom TS-Newton und bin auch sehr Zufrieden damit.
    Die M42 Aufnahme ist ja schon mal sehr vielversprechend.
    Da dürfen wir uns schon auf weitere Aufnahmen freuen !


    Grüße
    Rocky

  • Danke an Rocky und Ralf!


    ich werde mich bemühen, bald neue Resultate zu liefern. Das ist schon ein prickelndes Gefühl, mit so viel Licht... Freu mich schon auch immer aufs visuelle Schauen. Das macht mit der Öffnung schon echt Spass. Orion zeigt schon deutliche Strukturen und Ansätze von Farben. Das kenne ich so garnicht.
    Aber der Vollmond war die Hölle. Ich glaub an dem kann man eine Kerze anzünden... Visuell ohne Filter viel zu hell.


    Danke, mein Sternwartchen wurde immer ein bischen belächelt am Anfang. Aber mittlerweile habe ich zwar unregelmässig, aber doch Beobachtungsgäste.
    Es ist schon toll, wenn man sich so einen Traum erfüllen kann.[:)] Mein Tipp an alle, die sich das noch überlegen, aber den Platz und die Mittel haben, macht es!!! So kann man echt stressfrei Astronomie betreiben!

  • Hallo Chris,


    freut mich für deine neuste Erungenschaft aus dem Hause Orion England.
    Ich selbst habe den 10 Zoll f 6,3 für visuelle Beobachtung bzw. ein bisschen Webcam an den Planeten und bin sehr zufrieden. Aber wie es nun mal so ist die Sucht nach mehr Öffnung wird sich in kürze mit einem 14 Zöller auf der EQ-6 niederschlagen. Viel erfolg und schöne Beobachtungsnächte sowie weiterhin so tolle Aufnahmen.

  • Hi Chris,


    ja danke, meine Fragen sind zur vollsten Zufriedenheit beantwortet! [:)]
    Wegen der 9-Punkt-Zelle fragte ich, weil ich mir eine bestellt habe. Hatte mal einen Beobachtungsbericht gelesen, der von einer deutlichen Verbesserung in der Sternabbildung u. Justierstabilität sprach, als von der Standard-3-Punktzelle aufgerüstet wurde.
    Bin mal gespannt, ob sich das bei meinem 10"er auch so positiv auswirkt, auch wenn ich eigentlich sehr zufrieden damit bin. Habe allerdings auch kaum Vergleichsmöglichkeiten bisher gehabt, außer zum 8"-GSO f/6, der noch bei mir rumsteht.


    (==>) Stefan: hey, einen 14"er auf die EQ-6? Das hatte ich mir anfangs auch mal kurz überlegt, bevor ich dann den 10"er bestellte. Ich entschied mich aber auch aus mangelnden Transportmöglichkeiten dagegen.
    Ich hoffe, bald einen ausführlichen Beobachtungsbericht und am besten mit Foto hier zu lesen/sehen!


    Gruß und CS
    Peter

  • Hallo Peter,
    transportprobleme gibts bei mir keine. Mein Hochdachtransporter ist quasi eine Sternwarte auf Rädern. Das einzige woran ich noch Arbeite ist an der Montierung um sie noch ein wenig für den 14" Steifer zu machen. Bis jetzt sehen die tests ganz gut aus. Ich hoffe das gute Stück noch vor Weihnachten zu bekommen und werde dann so nach ca. 8 wochen ( Öffnung x Mistwetter ) sofort ein paar Bilder sowie einen Bericht einstellen.

  • Hallo Stefan und Peter,


    vielen Dank für Deine nette Antwort! Ich bin bis jetzt recht zufrieden. Es ist schon ein riesen Unterschied, wenn man so viel Öffnung hat. Langsam versteh ich schon den Reiz sich einen 20"er oder grösser zu bauen.:)
    14" auf der EQ6? Bist Du sicher, dass das noch gut geht? Ich meine schon bei mir ist der Hebel echt gewaltig... Mehr würde ich bei mir schon nicht mehr draufpacken. Hoffe, Du hast Dir das gut überlegt! :) Aber ich bin sehr gespannt auf Deinen Bericht!


    Peter: ja, das mit der Justierbeständigkeit is soeine Sache. Ich muss schon sagen, dass der fast jedesmal justiert gehört. Obwohl er bei mir nicht transportiert wird... Mal sehen, wie sich das entwickelt.
    Bin mal gespannt, was Du mir dann erzählen kannst in Sachen 9Punktlagerzelle.
    Vielleicht taugts mir ja dann auch! :) Bis jetzt is mir das noch zu teuer.

  • Hallo Chris,


    was die meißten nicht wissen ist das die EQ-6 eigentlich bis 25Kg ausgelegt ist. Das dies nur bedingt ausgenutzt werden kann liegt mit unter an der mißerablen Verarbeitung ein paar weniger Teile die es zu Optimieren gilt wenn man den über die nötigen Werkzeuge verfügt. Sollte dies tatsächlich nichts werden, so geht die Welt auch nicht unter, es wird dann eben auf ne CGE gespart.

  • Hm... Also 25 kg dann aber nur visuell.
    Klar ist es ein Unterschied, ob Du einen 14 Zoll Newton, oder ein Cassegrain drauflädst. Nur vom Hebel und den Schwinngungsverhältnissen her. Aber fotografiesch würde ich nie mehr draufladen, als was jetzt bei mir drauf ist. Das bringt einfach nix. Freilich is die Verarbeitung schuld an Ungenauigkeit, aber wenn Du 1000 Sachen umbaust und verbesserst, dann is es ja keine EQ-6 mehr;) Sicherlich is da noch Optimierungspotential, aber ob das lohnt... Dann doch lieber eine Qualitätsmonti.

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