Welche Okulare ?

  • Moin,


    ich muss mir noch ein paar Teile für meinen Selbstbau kaufen und dachte ich bestell gleich zwei Okulare mit.
    Nur viel schlauer welche ich brauche bin ich nicht geworden.


    Der Spiegel soll f5 werden. Ich dachte an eins um 26mm und 40mm.


    Kann mir da mal jemand helfen ?


    Gruss Gerold


    <font size="1"><font color="limegreen">von Teleskopselbstbau verschoben - Roland</font id="limegreen"></font id="size1">

  • Das sind ja ganz schön heftige Preise !
    Für ein Okular 400€ auf den Tisch zu legen ?


    Kann man bei einem so hochwertigen Okular den Unterschied gegenüber einem 100€ Okular raussehen ?

  • Hallo Gerold!


    Ich habe an f/5 (12") und f/4,5 (6") Newtons als längstes Okular ein 27mm Panoptic im Einsatz und bin damit sehr zufrieden.
    Obwohl das nicht das maximal mögliche Gesichtsfeld (bzw. die maximal sinnvolle AP) erreicht, reicht es mir durchaus.


    Ich habe schon mal durch ein Panoptic mit aufgeweiteter Feldblende geblickt, das scheinbare GF war fast Naglermässig und an einem f/4,5 Newton (glaubs, er hatte f/4,5; es war dem Roland sein 21zöller und ihm sein Panoptic) noch immer angenehm Randscharf.


    Ich bin mir am überlegen, diese Modifikation an meinem Panoptic auch vorzunehmen (ggf. lass'ich eine neue Feldblende drehen und behalte die originale in ihrem Originalzustand) aber das eilt nicht.


    Ich habe mir auch schon überlegt, das PanO zu verkaufen und ein 26er Nagler zu erwerben, aber auf Geheiss meines "Astrohändlers des geringsten Misstrauens" soll ich doch das lieber bleiben lassen - mindestens solange, bis ich an einem Teleskoptreffen mal ein 26er Nagler an meinen Geräten und direkt gegen das vorhandene 27er PanO verglichen hätte.


    Mein am meisten eingesetztes Okular ist übrigens ein 19mm Panoptic, ausserdem habe ich noch ein 13er und 9er Nagler Typ 6 und ein 5-8mm SpersWaler Zoom. (und eine Handvoll Plössls aus der "Einsteigerzeit" - diese behalte ich als "Reiseokulare" und für den f/15 FH.)



    Mein Tipp an Dich: Geh' nicht auf zu viel AP! Mehr als 6mm sind bei normalen Beobachtungsbedingungen m.E. nicht sinnvoll. Es sei denn, "normale Beobachtungsbedingungen" sind bei Dir &gt;6,5mag - Alpenhimmel, dann geh'ruhig bis f=35mm (also am f/5 = 7mm AP)...[;)]


    Und mein weiterer Tipp: Kauf' entweder ein Okular, was "nicht endgültig" ist und dann möglichst preiswert (nicht "billig" - sondern "preiswert") z.B. ein TS-WA 32. Oder kauf' ein Okular, was "endgültig" ist, denn dann ist's auch nicht so wichtig, was es kostet. (z.B. das besagte 27er PanO oder ein Nagler oder sonstwas "wirklich High-End'iges")


    Das ist dann zwar deutlich teurer, aber so ein Okular wird Dir auch in Jahrzehnten noch Freude bereiten - so gesehen ist es (auf Dauer) günstiger und macht ab dem Zeitpunkt der Anschaffung mehr Spass als manch eine "billige" Sofortlösung.


    Viel Erfolg!


    P.s. Du bist gerade an einem Eigenbau? Und willst edle Okulare dran verwenden? Hoffentlich werden diese dann auch von einem standesgemäss benutzerfreundlichen Okularauszug gehalten....[?]

  • Hallo Gerold,
    bei rein visuell genutzten Dobsons und wenn die Okular-Gewichtsklasse 31er Nagler kein Thema ist: KineOptics HC-2. Kann man direkt in USA bestellen oder bei einigen Händlern auch in Deutschland, z.B. bei Dieter Martini, soweit ich weiß. Kostenpunkt um 100 Euro.
    Er ist ein Helical Crayford, enthält nur die wirklich nötigen
    Komponenten, ist sehr leicht und funktioniert einwandfrei.



    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin ,
    Danke für den Tipp, sieht gut aus der Auszug.
    Da ich da nicht damit vor habe zu fotografieren reicht der eigentlich.


    Darf ich Dich hier auch noch mal um Deine Okular- Meinung bitten ?


    Für so ein Nagler ist man ja doch ab 500€ aufwärts dabei.
    Ich bin normalerweise immer ein Fan davon: Wenn ich was kaufe dann was venünftiges !


    Ich hab letztens mal eine Flasche Rotwein für 25€ gekauft (die teuerste und doch die beste meines Lebens, mit abstand).
    Nur einen 500€ Wein würde ich auch nicht raustrinken können.
    So geht es mir im Moment mit Okularen.


    Gruss Gerold

  • Hallo Gerold.


    Jaja, der OAZ...


    Dazu erstmal folgende Frage: Wie gross wird der Spiegel Deines f/5 sein bzw. was hast Du damit vor?


    Grundsätzlich würde ich bei f/5 (was auf Widefield- und/oder Fotoanwendung schliessen lässt) einen 2" OAZ wählen und zwar einen shiftingfreien "Crayford". Bei rein visueller Anwendung vielleicht ein "Helical Crayford" wie z.B. diejenigen von Kineoptics. Die sind leicht und gut und "Preiswert". Ggf. auch Eigenbau eines Helical-Crayford" nach diesem System.


    Wenn Du Fotografieren willst, dann ist der Helical (wo sich die Kamera beim Fokusieren dreht) nicht die erste Wahl, dann empfiehlt sich ein Okularauszug mit Untersetzungsgetriebe, ggf. (Fotografie) auch mit Motor-antrieb.


    Eigentlich empfiehlt sich ein Untersetzungsgetriebe bei f/5 sowieso, denn es ist sehr viel schwieriger (als z.B. bei f/8) die exakte Fokallage zu finden. Und das wird mit steigender Vergrösserung immer schwieriger. Hat Dein Teleskop also 6" Öffnung, so liegt die maximal sinnvolle Vergrösserung (0,7mm AP) bei etwa 210x. Da geht's noch einigermassen mit Fokusieren. Bei 10" und 0,7mm AP beobachtest Du bei 360x - dann ist ein sehr feinfühliger OAZ mehr als sinnvoll - fast schon nötig. [;)]


    Ich habe an meinen Newtons 6" fur Foto und Visuell, 12" nur für visuell) Okularauszüge von Moonlite (CR-2) dran und die Filterschublade. Damit bin ich sehr zufrieden - bei Fotografie am 6"er habe ich aber schon ansatzweise Motorfokus vermisst...[;)]


    Dank der Schublade kann ich Nebel mit abwechslungsweise mit verschiedenen Filtern beobachten ohne Feingewinde zu schrauben - die Filter sind schliesslich nur ein Click voneinander entfernt.[^]


    Fotografisch bin ich noch nicht soweit, mit Filtern zu arbeiten, aber visuell ist's auch schon sehr angenehm, die Filter gleich schubladenweise vom einen zum anderen Teleskop mitzunehmen...[^]



    Mein Tipp bezüglich OAZ ist der selbe wie bei den Okularen: entweder "möglichst preiswert" oder "endgültig". Kaum einer hat es je bereut, in einen wirklich guten OAZ zu investieren - denn: was bringt der beste Spiegel, wenn ein harzig laufender, shiftender OAZ den exakten Fokus zur Glückssache macht? [^]


    Kaum einer hat es auch je bereut, in eine wirklich gute Montierung zu investieren - denn: was bringt der beste Spiegel mit dem besten OAZ, wenn die Montierung das Teleskop nur zitternd tragen kann?


    usw usw usw.


    Der Tipp bleibt eigentlich immer der selbe...


    Was es dazu aber braucht, ist ein saumässig dickes Konto, oder saumässig viel Geduld. Ersteres habe ich leider nicht, zweites aber schon, nachdem auch ich einiges an unnötigem "Lehrgeld" bezahlt habe


    (z.B. in unbefriedigende Montierungen; die jetztige ist eigentlich auch nur eine "Notlösung" - die nächste wird in einer noch nicht absehbaren Anzahl von Jahren kommen und "endgültig" sein. Hätt'ich die "Notlösung" nicht gekauft, wär'ich jetzt schon der endgültigen um 1500 Euros näher...)



    Also glaube mir: nichts ist schlimmer, als wenn man ein teures und vermeintliches "edelteil" (also bestenfalls das zweit- oder drittbeste) sich sauer erspart hat und dann kurz nach dem Kauf merkt, dass man damit doch nicht wirklich 100%ig zufrieden ist.
    Dann kommen Gedanken wie "ach, hätt'ich doch noch etwas weiter gespart - dann hätt'ich jetzt ein Teil, was mich jetzt und für alle Zeit 100%ig zufrieden stellt."


    So long - viel Erfolg!

  • Hallo Slyv,


    Crayford Auszug mit Untersetzung hab ich mir eigentlich ausgesucht.


    So , das habt Ihr jetzt davon, jetzt fang ich auch noch von meinen Teleskop Anfängen an:
    Vor 5 Jahren bin ich drauf gekommen mir Jupiter im Fernglas anzusehen.
    Seine Monde konnte ich erkennen !
    Also hab ich mir bei uns in der stadt so ein "billig" Newton 115mm Spiegel mit ner sau kurzen Brennweite gekauft. Fand ich cool, bis ich Internet bekam und sich mir andere Welten auftaten.
    Ich hatte denn grössten Schrott für 500 DM gekauft.
    Jetzt muss was neues her !!!


    Das was ich an dem Ding auch festgestellt habe ist da mir eine Untersetzung beim Scharfstellen fehlt.
    Ich hab mich jetzt glaub ich die letzten 2 Jahre nur schlau gemacht aber wie der Zusammenhang Brennweite mit Scharfstellen zusammenhängt ist mir im Moment noch nicht bekannt.
    Und was mein Ihr mit: "Vergrösserung (0,7mm AP)"


    Ich hab vor 10 Zoll, f5

  • Hallo Gerold,


    der Zusammenhang liegt einfach gesagt in der Tatsache, dass je kurzbrennweitiger es wird, auch der Fokussierspielraum für scharfe Abbildung kleiner wird. Nur mit einem guten Auszug kannst Du diesen winzigen Spielraum treffen und zu einer Abbildung in der Schärfe kommen, die durch die optische Qualität des Teleskops vorgegeben ist.


    CS
    Günther

  • Hallo Gerold.


    "AP" bedeutet Austrittspupille. Das ist der Durchmesser des Lichtkegels, wenn er das Okular verlässt (bzw. wenn er in's Auge eintritt).


    AP berechnet sich AP= Objektivdurchmesser : Vergrösserung oder auch AP = Okularbrennweite : Öffnungszahl (Öffnungszahl = Kehrwert des Öffnungsverhältnisses, also "x" vom "f/x" des Teleskopes; beim f/5 also 5)


    AP liegt sinnvollerweise zwischen 0,5mm (maximal sinnvolle Vergrösseurung = 2x Objektivdurchmesser in mm) und etwa 7mm (minimal sinnvolle Vergrösserung = Objektivdurchmesser : 7) - weil das Auge nicht weiter öffnen bzw. keine kleineren Details aufnehmen kann.

    In seltenen Fällen gehen etwas weniger als 0,5mm (z.B. bei wirklich guten, kleinen Refraktoren, kann man an kontrastreichen Objekten wie Mond, Planeten, Doppelsterne auch bis unter unter 0,5mm AP vergrössern) aber bei Spiegeln mit mehr als 6" wird meistens die atmosphärische Luftunruhe ("Seeing") der Vergrösserungsorgie einen Riegel schieben bevor die AP das tut.


    Je nach dem, wie gut oder schlecht das Seeing ist, kann ab 200x das Bild schon hässlich wabern, oftmals geht so um die 300x noch einigermassen gut, manchmal geht auch 400x noch - und in seltenen Fällen (bestenfalls paarmal pro Jahr) steht die Luft so still, dass das beobachtete Objekt auch bei &gt;&gt;400x noch nicht wabert..



    Zurück Zu Deinem Eigenbauprojekt: 10" f/5 ist ein Gerät mit mächtigem Potential - wenn es richtig geschöpft wird - und wenn nicht ist es einfach nur gross, ggf. sogar "sperrig"...


    Der Unterschied liegt natürlich auch in der Optikqualität, aber nicht ausschliesslich. Ein gutes Handling (z.B. bei Volltubus Transportgriffe am richtigen Ort, oder bei Gittertubus "verschachtelbare" Einzelteile) gehöhrt genauso zu einem "guten Teleskop" wie eine gute Optik.



    Merke: Gute Mechanik (OAZ, Spiegelhalterungen, ect.) macht einen schlechten Spiegel nicht besser, aber schlechte Mechanik macht einen guten Spiegel schlechter.[^]




    P.s. kennst Du die wohl umfangreichste Eigenbau-Sammlung im WWW? Ist die der "Fachgruppe Amateurteleskope/Selbstbau" der "Vereinigung der Sternenfreunde" Guxtu hier: http://www.zellix.de/selbstbau/

  • Ich hab schon etliche MB an Bildern und Seiten aus dem Web gesaugt aber die Seite kannte ich noch nicht.


    Wie gut der Spiegel wird hängt von meinen ersten Schleifqualitäten ab.
    Und von der Hilfestellung der Fachleute hier !!!


    Ein Gitterrohr solls werden.


    Baulich mag ich noch lange nicht an einen Achim Strnad und Stathis rankommen. Aber der blödste im Handwerk bin ich auch nicht !


    Mal sehen



    Gruss Gerold

  • Hi Gerold
    ein 40mm Oku brauchts wirklich nicht. 8mm AP ist m.E. zu viel.
    Ich nutze 35iger PanO und 26iger Nagler an f/5 und bin vollauf zufrieden.
    Auch bekannt und klasse sind 27iger PanO und 31iger Nagler.
    Die kosten viel - ich weiß - aber danach ist das Thema Übersichtsoku abgehakt.
    Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Entweder ne Endlösung oder aber TSWA32.
    CS

  • Hi Gerold,


    ic hatte einmal des TS-WA 32mm und muß gestehen,dass es für den Preis eine gute Abbildung (auch an f5) liefert.


    Hatte es aber verkauft, da ich noch ein Pentax 40mm habe.


    Ein TS-WA reicht aus wenn Du nicht höchste Ansprüche stellst - andernfalls das o.g. 31mm Nagler oder 35mm Panoptik.


    Nach Aussage eines Sternenfreundes (der vor der Wahl zwischen 31mm Nagler und 35mm Pano. gestanden hatte) entschied sich nach einem PRAXISTEST !!! aber für das Pano !! Dieses traf eher seinen Vorstellungen ....


    Gruß


    Copernicus

  • [:I] Moin


    Jungs, es tut mir leid aber ich hab mich völlig verhauen !!!
    f6 sollte ich machen (mir schwebte immer noch f5 im Kopf rum, sorry )



    Komm ich da mit den genannten Okularen auch noch klar ?



    Gruss Gerold

  • Hallo Gerold,


    wenn Okulare be f5 funktionieren dann erst recht bei f6. f6 ist wesentlich unkritischer ...


    Ein Nagler 31mm ist eine nette Sache - aber man muß auch bedenken, dass das Auge ´das riesige GF von ca 80° nicht überblicken kann.


    Ich persönlch bin nicht bereit die sehr hohen Preise für diese Okularkonstruktionen zu bezahlen zumal ich selbst GF von 65 - 70° als völlig ausreichend empfinde...
    Wenn die Nagler hingegen die Häfte kosten würden wäre ich nicht so zurückhaltend. Die großen GF schaden ja schließlich nicht ;-)))


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Gerold,
    bei f/6 ist die Okularfrage schon wesentlich unkritischer als bei f/5, zumindest was die Bildqualität in Punkto Randunschärfe angeht.


    Übersichtsokular 2":
    Brennweite sollte ca. 32-40 mm sein, Gesichtsfeld möglichst groß.
    Es gibt einige 5linsige Okus in diesem Brennweitenbereich z.B. von Meade, Teleskop-Service oder Intercon Spacetec. Sie kosten so 100-150 €.
    Ich habe das TS-WA32 und war am 8" f/6 Dobson völlig zufrieden mit der Abbildung. Bei f/5 schwächelt es dagegen schon deutlich.


    Mittlere/kurze Brennweiten 1,25":
    Sehr preiswert und für f/6 völlig akzeptabel sind die TS-SWM 20/15/9/6mm.
    Plössls würd ich nicht nehmen; das kleine Gesichtsfeld macht mir keinen Spaß.
    Wenn Du es dir leisten kannst, kauf gleich Naglers, z.B. 16 (oder 13) und 9 mm, dazu evtl. ein spezielles Planetenoku um 5 mm.


    Gruß,
    Martin

  • Wie wäre es mit einem Übersichtsokular mit 2", einem 8-24mm Zoom für den mittleren Vergr.-Bereich und einem 8-5mm Speers-Waler Zoom für den hohen Vergr. Bereich.


    Vor allem KS mit 5mm und 80° GF kann ich mir sehr beeindruckend vorstellen.

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