Schiefspiegler- Versuch macht kluch

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zur Zeit weiss ich wirklich nicht ob YOLO, Original-Kutter, Kutter modifiziert ähnlich wie "Schiefex" oder vielleicht doch ein Cassegrain mit kleiner Obstruktion die beste "Planetenlösung" ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    auch wenn ich in den kommenden Wochen leider nur wenig Zeit habe würde
    ich mich freuen wenn du mich auf dem laufenden halten würdest.


    Nach Abwägung der verschiedenen Parameter traue ich selbst allerdings
    einem optimierten Cassegrain die beste Performance zu.Ich bin den
    Ansicht,daß der Schiefspiegler mit relativ "kurzen" Primärspiegeln
    wie sie mit f/5 oder f/6 schon vorhanden sind einfach nicht genügend
    großes ausreichend gut korrigiertes Feld zur Verfügung stellt.


    Aber ich lasse mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen[:D]


    Herzliche Grüße,


    Karsten

  • Hallo Kurt,
    Du sollst Dich auch nicht mit HG Ziegler messen. Ihr seid zwei komplett verschiedene Typen. Bei Dir gefällt mir sehr gut, daß Du wenn ein mal eine Idee in Deinem Kopf rumschwirrt diese sofort; mit teilweise einfachen Mitteln die jederman zugänglich sind; verwirklichst und das Resultat dann auch praktisch vor Augen hast und beurteilen kannst. Ziegler hingegen ist der Theoretiker vor dem Herrn und hat für alles eine Formel oder Berrechnungsgrundlage. Ich glaube Ziegler hat selbst nie einen Yolo geschliffen. Allerdings wäre ohne ihn die Yolo Gruppe nie so weit gekommen. Ich dachte an eine Leaderfunktion Deinerseits. Meinen Respekt hast Du jedenfalls, auch wenn ich was steifigkeit anbelangt eine andere Vorstellung habe, eher wie Ziegler. Ich bin nicht unbedingt der Leichtbaufan. Man sollte hier nach dem Motto arbeiten so viel als nötig und so wenig wie möglich. Wenn Du aus der Schweiz zurückkehrst wirst Du eh zu Yolist bekehrt sein.... Sehr schön wäre es wenn Du die Möglichkeit hättest auch den Josef Schibli zu treffen. Er hat es fertiggebracht einen Yolo- Aplanat herzustellen. Dies traue ich nur Leuten wie Du es bist zu, für unsereins Grossmeister der Spiegelschleifkunst. Beim Aplanat werden die Restfehler nochmals am Toroid korrigiert dies ist in der Tat für den Normalamateur eine sehr schwierig herzustellende Fläche.
    Hier seine E-mail Adresse:seppschi(==&gt;)bluewin.ch &lt;seppschi(==&gt;)bluewin.ch&gt; Herr Schibli hatte damals noch andere Schiefspiegelprojekte nach Jose Sasian im Bau keine Ahnung was da inzwischen fertig ist.
    Vielleicht köntest Du die Rolle des Deutschen Schibli übernehmen.
    Diskussionen mit Ihm waren sehr lehrreich da er nicht nur die Theorie sondern vorzüglich auch die Praxis beherrscht. Es ist sehr wichtig einen Ansprechpartner zu haben der auch Lösungen für Probleme hat die er selber schon einmal bewältigt hat. Ich denke ohne Leitung ( Denk mal drüber nach ) funktioniert das nicht, da sonst zu viele Rohlinge angefangen und nicht vollendet werden. Abschließend muß ich noch einmal unterstreichen daß ich den Yolo deshalb favorisiere weil er wirklich von jedem Amateur realisierbar ist.
    Ich schreib dem Herrn Schibli mal ne mail vielleicht kann er hier auch mal was zu schreiben..
    Grüße Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn Du aus der Schweiz zurückkehrst wirst Du eh zu Yolist bekehrt sein.... Sehr schön wäre es wenn Du die Möglichkeit hättest auch den Josef Schibli zu treffen. Er hat es fertiggebracht einen Yolo- Aplanat herzustellen. Dies traue ich nur Leuten wie Du es bist zu, für unsereins Grossmeister der Spiegelschleifkunst. Beim Aplanat werden die Restfehler nochmals am Toroid korrigiert dies ist in der Tat für den Normalamateur eine sehr schwierig herzustellende Fläche.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Andreas,
    scheint ein hochinteressant "schiefes" Land zu sein, die Schweiz. Diese Seite kenne ich noch gar nicht[:D] und leider auch noch nicht die Werke von Josef Schibli. Wäre schön, wenn der mal etwas von sich hören ließe, z. B. hier im Board.


    Soeben hab ich meinen "Schiefex" wieder provisorisch einastzfähig gemacht und während einer kurzen Wolkenpause testen können.


    Ab morgen bin ich für zwei Wochen wegen Urlaub off line.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,
    ich hab Scheiß geschrieben. Der Josef Schibli hat zwar auch einen Yolo gebaut allerdings keinen Aplanat.
    Der begnadete Aplanatschleifer heißt Lukas Howald.Ich hoffe das seine e-mail adresse noch aktiv ist werd Ihn anmailen.
    Wie wärs denn mal mit einem "Schiefen- Treffen?" zwecks Diskussion und Rohlingssammelbestellung für die ersten Yolos die dann bestimmt alle bauen wollen?
    Gruß
    Andreas

  • Hallo Heiko,
    lieb gemeint aber die HP vom Steiner ist doch schon bekannt, da er selber hier ein paar Einträge vorher als danist schreibt ( Gott sei dank kommt da was aus der Schweiz )
    Die Schleifanleitung vom Herrig bitte ganz schnell wieder vergessen da mit vorgespanntem Spiegel gearbeitet wird.
    Die Torische Form des Yolo- Spiegels wird einfach mittels einem Parallelogram welches ein Verdrehen des Spiegels verhindert poliert!!!
    Wie gesagt die radiendifferenz ist so gering daß ein polieren der torischen Form genügt, Muß man sich so vorstellen wie das parabolisieren eines Newtons nur halt torisch. Die Parabelform wird auch nicht geschliffen sondern nur poliert.
    Es gibt auch eine Schleifanleitung von H.G. Ziegler wo diese Prozedur sehr genau beschrieben wird. Vielleicht hat unser danist ja so etwas zum mailen???
    Gruß Andreas

  • Hallo Andreas,


    Zwei Newtons und einen Kutter habe ich bereits, ein 8"Kutter und ein 18"Newton sind momentan im Bau. Also steht bei mir ein Yolo als Nachfolgeprojekt auf der Liste. Ich habe noch je einen 203/20mm Borofloat und einen 153/27 Duran Rohling im Schrank. Lässt sich daraus ein Yolo bauen? Es eilt ja nicht, die anderen beiden Teleskope sind nicht vor Mitte 2004 fertig, eher später. Ich würde mich trotzdem gerne etwas mit der Materie beschäftigen, wie kann ich einen Yolo mit diesen beiden Spiegelgrößen entwerfen?


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Armin,
    geht sogar sehr gut mit diesen Rohlindimensionen. Ich hab die gleichen Größen gebunkert.
    Aaaaaaaaber:
    Weshalb hab ich noch nicht angefangen?
    Die Yolisten sagen man sollte mit einem 150er anfangen weil hier die Spiegelradien bei 6m liegen und diese Entfernung ist mit dem Focu Test gerade noch für den den Normalmensch zu bewerkstelligen ( Raumgröße )
    Bei einem 200er F15 liegen die Spiegelradien bei 10m!!!! Ist zwar nicht viel zu schleifen aber das prufen auf diese Entfernung ist die größte Schwierigkeit. Geht wohl nur mit einer Kamera. Ausserdem muß man über eine geeignet lange Prüfstrecke verfügen ( Ohne Turbulenzen zwischen Spiegel und Schneide ) Wer hat schon so einen langen Raum? Durch Brennweitenverkürzung lassen sich die Radien zwar verkleinern aber die Bildfehler wachsen mit grösserer Öffnung. Ohne Kompromiss geht es hier wohl nicht. Ein Yolo sollte nicht unter F11 skaliert werden, meiner Meinung nach ( Sonst kann man es gleich bleiben lassen da man mit dem Ergebnis unzufrieden sein wird. )
    Ausserdem sind bei einem solch großen Yolo die Spiegelabstände irgendwo zwischen 1,5 und 2Meter!!
    Da der Yolo unbedingt eine Vernunftige Streulichtabschattung benötigt fällt der Kasten dafür echt groß aus. An der EP ist eine Streulichtblende erforderlich ähnlich einer Taukappe man muß also zu dem Spiegelabstand plus die Aussenmaße noch die Kappe rechnen......
    Ich baue zur Zeit einen 16" f5 Newton und für diesen muß ich meine Säule um einen halben Meter kürzen so daß er in die Kuppel passt. Will ich später den Yolo noch draufpacken muß ich in Bodennähe beobachten da der OAZ hinten sitzt. Alles nicht so optimal. Aber ich hoffe daß ich so ab Sommer 2004 ähnlich wie Du mit dem Yolo anfangen kann. Vielleicht finden wir ja einen kompromiss betreffend der Brennweite.
    Wenn Du einen 8" Kutter baust versteh ich nicht so ganz warum Du noch einen Yolo bauen willst?
    Gruß Andreas

  • Moin Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Die Yolisten sagen man sollte mit einem 150er anfangen weil hier die Spiegelradien bei 6m liegen und diese Entfernung ist mit dem Focu Test gerade noch für den den Normalmensch zu bewerkstelligen ( Raumgröße )
    Bei einem 200er F15 liegen die Spiegelradien bei 10m!!!! Ist zwar nicht viel zu schleifen aber das prufen auf diese Entfernung ist die größte Schwierigkeit. Geht wohl nur mit einer Kamera.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dann eben mit Kamera, oder mit kleinem Fernrohr. Das sollte nicht das entscheidende Problem sein. Bei 200 f15 komme ich auf einen Krümmungsradius von 6m. Meinen 18"er stelle ich derzeit auch 4,5m entfernt auf. 6m sollten gerade noch gehen. Bis ca. 7,5 Meter kann ich zuhause messen, bis ca. 6m bei guten termischen Bedingungen (Kellergang). In Martys Buch habe ich eben gelesen das es beim Gegenspiegel eines 10" Yolos mit der Schattenprobe Probleme geben kann. Sollten es aber beim 8"er tatsächlich 10m sein, so werde ich das einfach mal testen, mit den 150er als Gegenspiegel, tiefer schleifen kann ich den dann immer noch.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ausserdem sind bei einem solch großen Yolo die Spiegelabstände irgendwo zwischen 1,5 und 2Meter!!
    Da der Yolo unbedingt eine Vernunftige Streulichtabschattung benötigt fällt der Kasten dafür echt groß aus. An der EP ist eine
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    2m..ächts. Die Länge und der Kasten macht mich dann doch etwas nachdenklich. Mittlerweile habe ich den Link zur Schweizer Yolo-Seite entdenkt und habe dort die 6"Kästen gesehen. Es muss doch auch andre Möglichkeiten geben um streulichtunempfindlich zu bauen. Ein 2m-Kasten für einen 8"er scheidet schon mal aus. Der geplante 8"Kutter (Dobson) soll für den Transport nicht wesentlich größer als mein 8"Dobson ausfallen, lediglich die Rockerbox wird etwas höher.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    da der OAZ hinten sitzt. Alles nicht so optimal. Aber ich hoffe daß ich so ab Sommer 2004 ähnlich wie Du mit dem Yolo anfangen kann. Vielleicht finden wir ja einen kompromiss betreffend der Brennweite.
    Wenn Du einen 8" Kutter baust versteh ich nicht so ganz warum Du noch einen Yolo bauen willst?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es kann sein das ich die Spiegel schon eher anfange, kommt auf den Bauverlauf der anderen Teleskope und den Stand der Hobbykasse an. Schleifen kostet nicht so viel wenn man das Material schon hat ;)
    Die Bedampfung des 18"er wird eine Stange Geld kosten. Vielleicht gibt es einen Rabatt wenn ich mit 2 oder 3 Spiegeln komme. Der Hauptspiegel des Kutters muss auch belegt werden. Warum Yolo?... Ich habe noch keinen gebaut. Aus Lust und Dollerei, Hobby halt, versetzten kann ich die ja immer noch :)


    Viele Grüße vonne Ostseeküste
    Armin

  • Hallo ihr Schiefen und die es noch werden wollen


    Erstmal find ich ganz toll, wie in dieser Diskussion der Funke gesprungen ist. Das kriegt allmählich Fahrt (muss wohl an unserer "schiefe Ebene" liegen...)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es gibt auch eine Schleifanleitung von H.G. Ziegler wo diese Prozedur sehr genau beschrieben wird. Vielleicht hat unser danist ja so etwas zum mailen???<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei mir liegt in der Tat ziemlich viel Textmaterial aus unseren Yolo-Seminarien herum, allerdings braucht es Zeit, die Artikel in eine mailbare Form zu bringen. Ich werde gern bei Bedarf und Gelegenheit aus dem Nähkistchen plaudern!
    Zur Herstellbarkeit des Yolo nochmals: ich kenne hier Kollegen, die mit einem Yolo als erstem Schleifprojekt überhaupt sehr erfolgreich waren. Ob einem Anfänger hingegen die Herstellung eines Kutters oder Cassegrains gelingt, möchte ich doch etwas bezweifeln. Trotzdem ist natürlich von Vorteil, wenn man Erfahrung z.B. von einem kleinen Paraboloid mitbringt, also die handwerklichen Grundlagen schon beisammen hat.
    Das Ziel des durchschnittlichen Selbstbauers ist ja ein mit seinen begrenzten technischen und handwerklichen Mitteln herstellbares hochleistungsfähiges Teleskop, unter Einbezug aller praktischen Aspekte. Deshalb halte ich den Yolo für einen viel grösseren Amateurkreis interessant als ein Cassegrain oder Kutter, auch wenn diese &lt;theoretisch&gt; leistungsmässig ebenbürtig sein sollten.


    So, nun bin ich für einige Tage ferienhalber offline.
    Auf Wiederlesen aus dem Yololand von

    Daniel

  • Hallo Armin,
    ich hab mal mit dem TCT- Programm den 300er f15 ( Beispieldatei von Sasian ) runterskaliert auf 198mm mit f14,98. Runterskalieren mit Scale ist ohne weiteres zu machen ohne daß die Bildfehler größer werden. Ein heraufscalieren hingegen ohne optimiereung nicht. Für die optimierung bin ich zu blöd ( Seidelsche Bildfehlertheorie usw. )da kommen immer sehr seltsame Gebilde bei raus.
    Dabei ergaben sich nun folgende Werte:
    Spiegel 1: d =198mm Radius: 9,9m Spiegelabstand zum sek.: 1651mm
    Spiegel 2: d = 146mm Radius 1: 9,84m Radius 2: 9,80m Brennpunkt bis Bildebene: 1980mm
    Da durch das Einfügen eines planen Umlenkspiegels der OAZ rechtwinklig an den Kasten gesetzt werden kann, verkürzt sich die Baulänge des Tubus erheblich. Die Mindestmaße des Kastens ohne Blendenkappe sind dann also etwa 1750mm x 300 x 500
    Eine ordentliche Blendenkappe müsste laut Ziegler noch einmal etwa min.40 cm lang sein. Diese ist unabdingbar da der OAZ schräg zu EP steht.
    Leider krieg ich mit dem Menüpunkt Modify die Brennweite nicht runter ohne daß irgendein Schwachsinn dabei herauskommt vielleicht kann der Daniel helfen.
    Ausserdem wundert es mich das die Radiendifferenz beim Toroid nur 40mm beträgt. Bei der 300er Beispielsdatei sind es etwa 150mm ich habe diese Datei einfach mit dem Faktor 0.65 runterskaliert.( Hilfe Daniel ) Das TCT- Programm zu beherrschen und verstehen ist meiner Meinung nach eine Grundvoraussetzung für das Gelingen. Da hapert es bei mir noch gewaltig und ich kenne keinen der sich damit auseinandergesetzt hat. Schaut doch mal Leute!!!!
    Gruß Andreas

  • Ich bin auch noch am Üben mit TCT, hab aber folgende Tipps:


    - Optimierroutine (4) verwenden, Optimieren mit 2 Parametern (1)Koma und (0)Astigmatismus wählen.
    - Als Variationsparameter eingeben: (2)Spiegelabstand (zur Korrektur des Koma) und (5)R-Tangential für den Astigmatismus.


    Meist führt die Optimierung zu vernünftigen Resultaten, denk aber dran, dass die Kippwinkel und die Radienverhältnisse auch voneinander abhängig sind.


    Gruss Max

  • Hallo Max,
    danke für den Tip das war echt gut bei mir ist nun der Groschen gefallen. Mit OPT habe ich auch schon gearbeitet bin aber immer wieder an der Eingabeafforderung gescheitert: Give target Value in F#
    Ich habe mich gewundert wie Du zu den Variationsparametern gelangt bist. Ich habe die Aufforderung Ignoriert und bin nun endlich da wo ich hin will. Funktioniert prima. Einige Tips von mir:
    Mit Modify z.B. Den Spiegelradien vrkürzen und anschließend über OPT mit den von Dir vorgeschlagenen Parametern arbeiten wobei sehr wichtig ist daß zur Korrektur von Astigmatismus der 2. Spiegel angegeben wird. TCT berechnet nun die optimalen Radien des Toroids. Danach muß man sich einmal unter ABERR die fehler anschauen und wird entsetzt sein daß der ON- axis astigmatismus sehr groß geworden ist. Also noch einmal OPT und diesmal wieder 1 Koma und 0 Astigmatismus wählen. Diesmal aber zur Korrektur die Kippwinkel beider Spiegel angeben. Diese werden nun neu errechnet und siehe da kein astigmatischer Fehler mehr vorhanden. Juchhu!!!!
    Man muß allerdings aufpassen daß die Kippwinkel nicht zu groß werden da sonst der Strahlengang auf den Hauptspiegel treffen kann. ( Muß gerade so dran vorbei gehen. Ausserdem muß der Brennpunkt vom sek Spiegel lang genug sein so daß auch noch ein OAZ vernünftig montiert werden kann.
    Ich habe nun ein 200er System mit F13 gerrechnet wobei die Spiegelradien beide nur noch bei 8,5m liegen. Spiegelabstände: 1400mm
    Schon sehr kompakt. Mal sehen wie weit ich noch runter gehen kann....
    Gruß Andreas

  • <font size="3"></font id="size3">Lieber Hausmeister, sorry, falls mein erster Forenbeitrag als schhlecht formatierte Bombe einschlagen sollte..
    Von Andreas Tesch habe ich vom Schiefen Forum in Deutschland gehört und mal rein geschaut. Da läuft erfreulich viel. Ich selbst habe bisher nur Schiefes gebaut und bin Mitglied der YOLO-Gruppe Schweiz. Ob schief gewickelt oder neben den Schuhen stehend, kommt alles etwa aufs Gleiche...[8)]
    Die Hilferufe in Richtung Schweiz sind sicherlich berechtigt, da einige von uns schon jahrelange Erfahrung haben. Bei mir selbst ist die intensive Konstruktionszeit zum grössten Teil vorbei und eher die Beobachtung am Okular und mit der Webcam angesagt. Zum Internet-Forum habe ich bisher wenig Kontakt. Kann mir aber vorstellen, in begrenztem Masse mitzumachen. Ich werde aber das Gegenteil eines Forenmeisters sein, denn ich habe neben Astrooptik noch andere Hobbies und einen spannenden Beruf.


    Zum Thema Versuch macht kluch:
    Da bin ich prinzipiell einverstanden. Das richtige Quantum Theorie hilft aber sicherlich, einige Irrungen und Wirrungen zu vermeiden. Da muss jeder seinen eigenen Kompromiss finden, und die Zusammenarbeit in einer Gruppe bringt natürlich viel Know-how, das sich gegenseitig ergänzen kann.


    Meine Instrumente:
    Überzeugt von den Ausführungen von H.G. Ziegler, galt 1992 mein allererster Schliff dem Primärspiegel eines normalen YOLO (150mm). Wie Daniel Steiner bereits erklärt hat, ist dies trotz Hyperbel nicht schwieriger als bei einem langbrennweitiger Parapolspiegel. Der zweite Spiegel war dann schon das Toroid (Sekundärspiegel des YOLO). Ich bin also ein lebendes Beispiel dafür, dass ein Anfänger die Spiegel für einen YOLO schleifen kann. Was man dabei lernen muss, ist der sichere Umgang mit Foucault- oder Ronchitest.


    Mein zweites Teleskop hört auf den Namen "HOAP" (Herschel-Teleskop mit off-axis Paraboloid, Öffnung 110 mm 1/12). Dies ist von aussen gesehen ein kleiner Newton in Dobson Bauweise. Beim Einblick ins Rohr scheint aber der Fangspiegel zu fehlen. Der Primärspiegel ist um 2° verkippt und enthält alle nötigen Korrekturen. Der Sekundärspiegel ist ein normaler Planspiegel, der ausserhalb des einfallenden Strahlenbündels in einem schön geschwärzten Kasten unmittelbar vor dem Okular sitzt (ideale Streulicht-Sperre). Neben der üblichen Parabelkorrektur ist dieser Spiegel ein leichtes Toroid (Zylinderkorrektur mit Scheitelhöhe 1,2 Lambda) und braucht eine Koma-Korrektur ("Sesselfläche" mit Höhe +/- 0,7 Lambda bezüglich des Spiegelzentrums). Alle Korrekturen wurden hier mit einer Pechhaut von nahezu vollem Durchmesser poliert. Das Resultat ist ein exakter ausseraxialer Abschnitt aus einem grossen Parabolspiegel. Dieses Teleskop hat schon viele Kinnladen ausgehängt und ist mein meistbenutztes Instrument, da mit zwei Handgriffen auf der Terrasse aufgestellt.


    Das dritte Teleskop ist ein Reise-YOLO mit Öffnung 100mm 1/5.5 und heisst "PICYOLO".
    Die Spiegel dieses Aplanaten sind stark verkippt und jeder enthält zwei stark asphärische Korrekturen, die weit über die Korrekturen beim normalen YOLO hinausgehen (Vorsicht, anschnallen: der Primärspiegel hat eine kräftige Zylinderkorrektur plus starke Hyperbel (k=-22), der Sekundärspiegel eine kräftige Komakorrektur plus starkes Ellipsoid (k=+16). Das Resultat ist ein Rich-Field Fernrohr (4°) mit sehr flachem Bildfeld und exzellenter Korrektur. Anfänglich dachte ich, dass dieses kurzbrennweitige Gerät nicht für Planeten taugt. Beide Spiegel sind aber so gut gelungen, dass PICYOLO den Vergleich mit den besten Refraktoren gleicher Öffnung nicht scheuen muss (auch bei 200 facher Vergrösserung nicht).
    Zu Risiken und Nebenwirkungen: der Schliff von derart asphärischen Spiegeln ist nichts für schwache Nerven. Das braucht viel Erfahrung und auch charakterliche Ausgeglichenheit! Spiegel oder Spiegelschleifer könnten aus dem Fenster stürzen...


    Mein grösstes Rohr ist "BUMBO", eine vergrösserte Ausgabe des HOAP mit 200mm Öffnung 1/10.
    Das lange Rohr besteht aus zwei Hälften (runde Kartonfässer, mit glänzender Alu-Aussenhaut), die mit Schnellspannringen für den Transport zerlegt werden können. Die Montierung ist Alt/Az mit zwei Schrittmotoren plus DobDriver. Die Korekturen an diesem off-axis Paraboloid waren bedeutend langwieriger als bei HOAP, da viel mehr Glas entfernt werden musste, gegen Ende nur noch mit kleinen lokalen Polierwerkzeugen.


    Mein Fazit zu den Reflektoren ohne Obstruktion:


    Die Einspiegler (off-axis Paraboloid) sind schöne Systeme. Sie sind sinnvoll bis max. 200mm Öffnung und Öffnungszahlen runter bis 10 (bei 100mm Öffnung bis 8). Gegenüber dem Newton kann der Fangspiegel grosszügiger gestaltet sein, was ein helles Gesichtsfeld ohne Obstruktion und Vignettierung ergibt. Für den Test dieser Spiegel braucht es einen guten Planspiegel, damit in Autokollimation gearbeitet werden kann.


    Bei den Systemen mit 2 Spiegeln ist der YOLO mein klarer Favorit. Beide Spiegel sind schwach gekrümmt und können für sich alleine mit hoher Genauigkeit getestet werden. Für das Toroid gibt es sogar einen echten Nulltest (ohne weitere Hilfsmittel), der so empfindlich ist, wie am einfachen Kugelspiegel.


    Mehr als 2 Spiegel halte ich persönlich für unnötig.


    Wer sich nicht mit asphärischen Korrekturen befassen will, sollte die Finger lassen von halbherzig korrigierten YOLOS, kurzen Kuttern oder Herscheln! Da sollte man sich dann ganz klar Designs auswählen, die für Kugelspiegel optimiert sind. Es gibt zwei gute Gründe, weshalb die Kugelfläche zu Recht als die am besten ausführbare Fläche gilt: 1.) ist der Nulltest todsicher und hochempfindlich 2.) kann die höchste Poliergüte (Mikrorauheit, Hundekuchen...) erreicht werden. Ein wenig beachtetes aber sehr schönes obstruktionsfreies System, das mit zwei Elementen und rein sphärischen Flächen gut korrigiert ist, ist der off-axis Maksutov, als Wright-System bekannt und vollständig beschrieben in Amateur Telescope Making von Ingalls, Band 3, S. 429 "The Maksutov Lens Applied to the Herschelian and Newtonian Telescope".[:)]


    Ich selbst bin am Experimentieren in letzterer Richtung: kleiner Schief-Maksutov mit 70mm Öffnung und Brillenglas als Meniskuslinse. Meine Erfahrung mit Brillenoptik: Von meinen zwei Meniskuslinsen sind alle 4 Flächen vom Brillenoptiker als sphärisch bezeichnet worden. Sie sehen im Foucault-Test fürchterlich aus (Raddeckel und Flaschenböden sind heilig dagegen!). Nein, ohne Scherz, die typischen Flächenfehler von 1 bis mehreren Wellenlängen stören für die Brillenanwendung nicht, machen aber solche Scherben für Astrooptik unbrauchbar. Funktioniert bis maximal 10mm genutzte Öffnung, aber nicht darüber. Ich musste beide Seiten (konkav und konvex) im Feinschliff überarbeiten, damit Radien und Form ins Lot kamen.
    Ist bei voller Öffnung also nur als billiger Glasrohling tauglich! Sollte dann aber ohne AR-Beschichtung beim Optiker in Auftrag gegeben werden, vielleicht sogar unpoliert und mit Gegenschalen aus Glas.


    Als weitere Möglichkeit ist ein off-axis Schmittkorrektor durchaus denkbar. Wie ihr seht, stehe ich vollstädig neben den Schuhen...


    Zuletzt möchte ich aber allen unentschlossenen Selbstbauern den guten alten Newton mit maximal 20% Obstruktion (im Durchmesser) ans Herz legen. Mit relativ wenig Risiko erreicht man da sehr viel. Wenn auch noch die Spiegelhalterung und der Tubus inkl. Streulichtblenden! sorgfältig gemacht werden, ist der T.N. Himmel schon fast erreicht.


    Bemerkungen zu zwei Punkten im Forum:


    [8D]Streulichtblenden
    Streulichtblenden gehören zu JEDEM guten optischen System, egal welcher Bauart! Und zwar mehrere entlang des ganzen Strahlengangs. Zusätzlich gibt es je nach Bauart noch neuralgische Punkte, an denen unbedingt eine Blende sitzen muss. Die Tubusströmungen können oft ausserhalb des Strahlengangs abgeleitet werden (habe bei BUMBO durchgehende "Strömungsschächte" entlang der obersten und untersten Mantellinie im Rohr eingerichtet).


    [8D]Koma und Astigmatismus im Gesichtsfeld
    Die visuelle Beurteilung am Rand des GESICHTSFELDS DES OKULARS sagt nichts aus über die Abbildungsleistung des Teleskops ausserhalb der Achse! Ich kenne teure Okulare, die am Rand deutliche Farbfehler und Koma/Astigmatismus haben. Wieviel Verzerrung auftaucht, hängt von jeder Kombiniation von Okular und Teleskop ab (siehe "Telscope Optics" von Rutten und Venrooij). Mit viel Glück können sich Abbildungsfehler von Okular und Teleskop aufheben. Im Normalfall addieren sie sich aber unvorteilhaft. Der einzige Weg zur Aussage über den Rand des Gesichtsfelds vom Telekop ist, das Okular seitlich dorthin zu versetzen und das Okular auf seiner eigenen optischen Achse zu betreiben, d.h. Bild wieder in der Mitte. Das geht z.B. mit einem 1 1/4" Okular das im 2" Auszug seitlich versetzt wird.[;)]

  • Hugh, der Großmeister des schiefen Schliffs hat geantwortet.
    Vielen Dank off- axis Lukas....
    Ich hoffe daß der Beitrag wieder neue Anregungen bringt und vor allem die Angst vor dem Schliff eines torischen Spiegels nimmt. Ich habe Zuhause ein Mehrseitiges Skript über den Schliff und die Prüfung eines
    torischen Spiegels. Auch für den Laien sehr verständlich und anschaulich geschrieben. Verfasser: Lukas Howald!
    Vielleicht hat der liebe Herr Howald so etwas noch in einer txt. file irgendwo auf seinem PC liegen. Diese könnte man ja mailen. Ich bin gerne bereit auf meiner HP dafür Platz zu schaffen, so das diese für jedermann schnell zugänglich ist. Mal sehen was hier noch passiert.
    Bin gespannt wenn Kurt wieder aus dem Urlaub zurück ist was er so meint.
    Gruß Andreas

  • Hallo Kurt!


    Du bist schrecklich! [:D] Baut sich einfach mal ausn paar trümmern, die eh bei ihm verstauben, einen Schiefspiegler. Wie Du das so optisch und auch mechanisch auf die Reihe kriegst, find ich
    absolut bewundernswert. Bei mir würd so ein teil wahrscheinlich beim ersten Durchschauen auseinanderfallen. Und die optische Qualität scheint ja auch sehr gut geworden zu sein. Hut ab vor dieser Leistung!


    Viele Grüße,



    Markus




    ____________________________________________________


    Quidquid agis, agas prudenter et respice finem!
    ____________________________________________________


    DANUBIA-OBSERVATORIUM


    Markus A. R. Langlotz
    Vilsweg 2b
    D-93073 Neutraubling


    Die Astroseite: http://www.N-T-L.de
    Die Starfinderseite: http://starfinder.N-T-L.de
    Die Mailadresse: ntl.observatory at freenet.de

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du bist schrecklich! Baut sich einfach mal ausn paar trümmern...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Markus, hallo Freunde der Schiefkunstoptik,


    nach 3 Wochen Urlaub kann ich meinem Namen gemäß wieder weiter wüten[:D].
    Vielen Dank für die Blumen!


    (==&gt;) Lukas und Heino,
    Eure hochkarätigen Beiträge zum Thema sind wohl für alle ATMs hoch willkommen. Fortsetzungen im gleichen Stil und natürlich auch zu anderen Themen wünschen sich alle Leser dieses Forums. Da bin ich mir ganz sicher.


    Noch etwas zum Thema:
    am vergangenen Sonnabend hatten wir Gelegenheit zu einem "schiefen Vergleich" am Himmel.


    Teilnehmer: Markus Früh, Alois Ortner, Daniel Steiner und ich.


    Geräte: die 6" F/12 YOLOs von Markus und Daniel und mein 6" f/14 "Schiefex".


    Standort: Garten von Markus am Stadtrand von St. Gallen.


    Wetter: bis gegen Morgen gute Transparenz aber nur mäßiges seeing.


    Gesicherte Ergebnisse:
    "Schiefex" zeichnet auf der Achse genau so scharf und kontrastreich, brauchte aber einige Zeit für die Kollimation. Bei Beobachtung von Sternfeldern mit einem 26 mm Nagler zeigten die beiden YOLOs scharfe Sternpünktchen bis zum Bildfeldrand. Das bei ca 70x und mehr als 1° Gesichtsfeld. "Schiefex" kann das nicht so gut, dafür sieht es aber viel interessanter aus[:o)]. Auf jeden Fall es lohnt sich über den Bau eines 8- 10" "Schief" nachzudenken....
    Gruß Kurt

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