Zeichnungen Herbstgalaxie NGC 7741 + PN NGC 40

  • Hallo,


    nach dem ich mit Sternfreund Gerrit Hammersen in den Nächte vom 16.10. und 17.10. die hier in Westthüringen hervorragenden Bedingungen (fst 6m6 bzw. 6m7) an unserer Sternwarte mit 20" und eine Nacht später mit meinem 16" (Gerrit mit 10") nutzen konnten, hier einige Ergebnisse.
    Die Beobachtungen umfassten mal wieder fast alle Kategorien der Schönheiten am Himmel, angefangen von drei Abells mit Abell 46, 52 und 59 über zwei Kugelsternhaufen im Begleiter M 110 der Andromedagalaxie alias G63 und G73, aber auch die beiden HII Regionen Hubble V und Hubble X (im 10" Dob vom Gerrit!) in Barndards Galaxie NGC 6822.
    Hauptaugenmerk soll aber auf zwei Objekte liegen, die mich in den Tagen ganz besonders beschäftigten und ich deswegen auch eine Zeichnung von beiden anfertigte.


    Starten wir mit dem Planetarischen Nebel NGC 40. Nach dem ich aus dem Thread des vergangenen Alpentrips auf dem Glockner am Bsp. von NGC 6905 gelernt habe, dass weniger oft mehr ist, probierte ich gerade an diesem PN alle möglichen Filter und Vergrößerungsvarianten...mit einigen Überraschungen. Aber erstmal die Zeichnung:



    Volle Auflösung der Zeichnung
    Volle Auflösung invertierte Zeichnung (für hellem Zimmerumgebung)


    Der PN ist ziemlich klein und stark strukturiert. Während viele Beobachter mit [OIII] und relativ wenig Vergrößerung beobachteten, erhielt ich das beste Ergbenis ohne Filter bei 600-facher Vergrößerung. Eigenartigerweise waren die hellen Außenschalen so deutlich besser zu sehen, als mit Filter, die innerer Struktur war allerdings mit Filter besser zu erkennen. Eine für mich etwas verblüffende Filterreaktion, sollten alle PN-Anteile doch gleich auf [OIII] reagieren. Ich vermute, dass die beiden hellen Außenschalen hell genug auch ohne Filter sind und so bereits dort gut zu sehen sind. Während mit [OIII] das Bild merklich dunkel wurde und bei einer AP von 0,67mm nicht mehr viel übrig blieb vom PN, war die innere Struktur des PN's mit seinen durch Dunkellöcher und helleren Brücken durchzogene Fläche mit Filter etwas besser. Ich entscheid mich aber letztendlich für die Variante ohne Filter und verzichtete so wohl auf das eine oder andere Detail im Inneren.
    Meine Frage an Euch...wie seit Ihr an NGC 40 rangegangen und was habt Ihr gesehen. Würde mich freuen einige Kommentare und Meinungen drüber zu hören.


    Nächstes, hochinteressantes Objekt ist die recht unbekannte Herbstgalaxie im Pegasus NGC 7741, über die ich zufällig in der Vorbereitung stolperte. Aber erstmal die Zeichnung davon:



    Volle Auflösung der Zeichnung
    Volle Auflösung invertierte Zeichnung (für hellem Zimmerumgebung)


    Im ersten Versuch am 20" waren Gerrit und ich enttäuscht...lediglich ein lichtschwacher, leicht elongierter Klecks direkt SO am ca. 10mag hellem SOA 91455. Ok, später stellte sich heraus, dass das FS angelaufen war [B)] Eine Nacht später bei etwas besserer Transparenz, Seeing und trockener Luft gab die Galaxie ein gänzlich anderes Bild von sich. Ein auffälliger 1' langer, sich in O-W Richtung erstreckender Balken war zu sehen, südlich davon hellere Gebiete, aus der sich nach intensiver Beobachtung ein geschlossener Spiralarm herausschälte. Der Nordarm war hingegen deutlich schwieriger und deutete sich nur durch zwei sehr schwache Aufhellungen im Arm an. Hellste Aufhellung sitzt NO auf dem Balken und ist eine HII Region. Versuche mit UHC zu blinken schlugen allerdings fehl...so hell war sie dann auch nicht.
    Auch bei der Galaxie würde mich Eure Meinung interessieren...gibt es Beobachtungen von dieser doch sehr netten Galaxie?


    Viele Grüße...ich trink jetzt erstmal nen Kaffee [:D], Uwe

  • Hallo Uwe, zum NGC 40 im nördlichen Cepheus Randgebiet, den ich auch schon diesen Sommer mit meinem 10"er bei fst 6,4mag und 210 facher vergrösserung beobachten konnte, nachdem ich ihn 3 Tage erfoglos gesucht hatte.
    Dieser PN strahlt kaum im OIII Bereich, sondern hauptsächlich im h-beta. Ein H-Beta Filter oder ein UHC wäre da optimaler, oder, wie du es gemacht hast, ganz ohne Filter.


    David Knisely schreibt in seinem Filter Review:
    NGC 40 (Planetary Nebula in Cepheus):
    DEEP-SKY: (3) Slight increase in contrast and detail (brighter opposing sides), but object does not really require a filter.
    UHC: (3) Slightly fainter than in Deep-sky, but shows a bit more contrast.
    OIII: (2) Somewhat fainter than in UHC, but disk still quite visible.
    H-BETA: (2) Somewhat fainter than in UHC, but very slightly brighter than with the OIII filter (a "near" H-beta object).
    RECOMMENDATION FOR NGC 40: DEEP-SKY/UHC (near tie).


    http://www.cloudynights.com/item.php?item_id=1520



    Die Details, die Ronald Stoyan im DSRF beschreibt habe ich nicht sehen können, bei meiner Beobachtung war er eine kleine runde Scheibe um einen 12 mag Zentralstern.[8D]

  • Hi Uwe,
    den Kaffee haste dir verdient-dafür, dass Du diese beiden Objekte so super in Wort und Bild vorgestellt hast.


    Dann hattet ihr gute Nächte? Bei mir war das seeing nicht so dolle und ich habe mir verkniffen, am nächsten Morgen nicht vernünftig aus den Federn kommen zu können [|)]


    Ganz besonders gefällt mir natürlich NGC 40, ein schönes Teil für höhere Vergrösserungen. Ich habe ihn mal mit 10" und 350x gezeichnet und siehe da, genau das gleiche Bild wie bei NGC 6905 [}:)]: die Ringstruktur konnte ich sehen, die inneren Dunkelstrukturen deuteten sich immer wieder an, waren aber an der Grenze der Machbarkeit und wurden so von mir anders gesehen/gezeichnet, als auf deiner Variante.

    Trotzdem bin ich glücklich mit meiner Zeichnung, denn auch im 21"er von Roland Herrmann letztes Jahr auf dem ATB blieben die inneren Strukturen schwierig und unsicher.
    Auf jeden Fall ist das ein wirklich hübsches Objekt, ich schaue immer mal wieder vorbei[:p]


    Und im 10"er konntet ihr Hubble V und X sehen?? Schon wieder Wahnsinn[:D], mit welcher Vergrösserung denn?


    Viele Grüsse,
    Daniel
    http://www.astro-visuell.de

  • Hallo Uwe,


    ich habe mich bei NGC 40 ebenso über die OIII Reaktion gewundert wie du.
    Habe ich 2 Nächte beobachtet, in der ersten mit OIII und durch Zufall in der 2 Nacht ohne.


    Hier der Bericht:
    9.12.04 und 10.12.04


    Gerät: 12,5“ F/4,8 Dobson


    Mit OIII:


    Als erstes kam NGC 40 , PK 120+9.1 (10.7 m) (ZS 10.6 m)


    mit 217 x großer grauer runder Wattebausch. Zentralstern deutlich und hell. Am besten und hellsten sah der Nebel mit ca. 150x aus, doch wurde nun der Zs dunkler.


    Ohne OIII:


    Zusammen machten wir uns wieder zu NGC 40 auf,
    welcher nun recht schnell gefunden wurde. Ulli ohne und ich mit OIII. Beim Blick durch Ullis Dobson stellte ich verwundert fest wie hell er in seinem Gerät ohne OIII war. Zurück zu meinem, OIII raus und im 13x Nagler konnte ich nun einen sehr hellen Pn bewundern. Deutlich heller als gestern und zum verwundern sah ich das er 2 Schalen besitzt, eine um den Zs und eine um den inneren mit deutlicher Luft dazwischen. Ein wunderschöner Parade PN.



    Gruß


    Yves

  • Hallo Randolf, hallo Daniel,


    danke für Euer sehr aufschlussreiches Feedback.


    (==>)Randolf
    Verdammt, der Hß lag im Koffer. Da hab ich natürlich nicht dran gedacht, muss ich unbedingt nachholen. Aber die Beobachtungen von David bestätigen meine Beobachtungen.


    (==>)Daniel
    Aha, auch interessant, dass bei dem Öffnungsschritt von 10" auf 21" nicht sooo viel kommt. Hast Du schonmal mit Deinem 16" draufgehalten?...mach doch einfach mal, das wäre mal wieder sehr interessant. Ansonsten top Zeichung mit 10". Die Schalen sind klasse festgehalten. Ich weiss jetzt nicht, ob Gerrit mit dem 10" (man, was für ne Möhre...wer hat den nur gebaut [:D][:D]) noch mal draufgehalten hat?
    Die beiden HII-Regionen waren meine ich im 7mm XL. Vielleicht kann sich Gerrit da besser dran erinnern? Ich konnte die beiden Regionen die ja sehr flächenhell sind sogar ohne Filter erkennen. Gerrit hat zumindestens die etwas leichtere Hubble V auch ohne Filter sehen können. Der Filter (UHC) brachte zwar etwas, war aber nicht der Sprung zur Beobachtung ohne. Die Galaxie war übrigens schön im 40XL und 35Pano zu sehen, sah richtig klasse aus.


    Viele Grüße, Uwe


    P.S. hier ist es schon wieder klipperklar, laut Wetterradar kommt aber die Front mit großen Schritten...

  • Hi Yves,


    ohhh...zeitgleich geantwortet...da will ich gleich noch mal ne post loswerden.
    Danke auch Dir für Deine Beobachtung, so langsam kommt Licht (ohne [OIII] [:)]) ins Dunkle. Was für ein Zufall mit NGC 40. Wäre natürlich sehr interessant gewesen, was für ein Schritt Dein 24" da macht. Kennst Du den PN mit 24"?


    Viele Grüße, Uwe

  • Hi Uwe,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Danke auch Dir für Deine Beobachtung, so langsam kommt Licht (ohne [OIII] [:)]) ins Dunkle. Was für ein Zufall mit NGC 40. Wäre natürlich sehr interessant gewesen, was für ein Schritt Dein 24" da macht. Kennst Du den PN mit 24"?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Im 24"er habe ich ihn noch nicht beobachtet. Werde es aber beim nächsten mal probieren.



    Gruß


    Yves

  • Hallo Uwe,
    also bei der NGC 7741 hauts mich ja vom Hocker...klasse Beobachtung!


    Zum NGC 40: ich hatte den mal probiert mit H-Beta und [OIII] Filter zu beobachten. Da habe ich beim H-Beta die Schalenstruktur gesehen, beim [OIII] nicht. Ich bin mir aber mit der ganzen Beobachtung mehr als unsicher...ist schon verdammt komisch das gleiche Objekt mit verschiedenen Filtern zu beobachten, vorallem, wenn man weiß, dass der PN in den beiden Linien sehr verschieden aussieht...
    Deswegen habe ich mich auch nicht so recht getraut meine Zeichnung online zu stellen...aber wenn ihr das praktisch genauso gesehen habt könnte es ja durchaus sinnvoll sein - ich werfe mal den Scanner an.


    Im H-Alpha bzw. H-Beta Licht ist der Nebel stark filamentisch, während das im [OIII] deutlich weniger zum tragen kommt. Schaut mal hier: http://astro.uni-tuebingen.de/…pn?file=n0040&name=NGC+40
    Das H-Alpha Bild dürfte auch dem H-Beta Bild entsprechen.


    P.S.: ich hatte mir gerade mal die DSS II Aufnahme angesehen, der PN scheint noch einen schwachen Halo zu haben...gibt es Beobachtungen?


    Bei kleinen und hellen PNs zeichne ich aber prinzipiell ohne Filter. Ich habe noch nie die Erfahrung gemacht, dass ich mit Filter Strukturen erkennen konnte, die ich ohne nicht gesehen habe!


    Gruß
    Martin

  • So, hier meine Zeichnung:



    Die Beobachtung dazu:
    10", 139x, fst 6m2; jeweils nur geringe Reaktion auf H-Beta und [OIII] Filter. Heller PN. Erscheint erst rund, dann aber leicht elongiert SW-NO.
    Mit H-Beta: Ringstruktur sichbar, mit der hellsten Stelle im Westen. Dort erscheint er etwas breiter. Im S ist der Ring recht schmal. Diffus auslaufend Richtung SW.
    Mit [OIII] Filter ist der PN deutlich weniger strukturiert. Er erscheint lediglich im SW etwas heller. Zentralstern ist auch noch mit Filtern sichtbar.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Yves</i>
    <br />Im 24"er habe ich ihn noch nicht beobachtet. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Aber ich[^]
    Obwohl es schon ein paar Jahren her ist (Sep 2002) kann ich mich noch genau daran errinnern, da wir damals aus 1.300 m Höhe bei extrem guter Durchsicht (Bortle 2-) und Nebel in den Tälern beobachtet haben, und das auch noch bei recht brauchbarem Seeing (3 auf meiner Schulnotenskala)!


    Mein Büchlein sagt dazu (Beobachtung mit dem 24" f/4,1 Dobson ohne jede Filter):
    <font face="Courier New">Im 32 WF knallt Planetary sofort sehr hell und kompakt in's Auge, der braucht VERGRÖßERUNG!. Im 4,8 mm Nagler (525x) und 3 mm Radian (840x) ein irre kontrastreicher Planetary: Großer Ring leicht elongiert SSW-NNO. Im WNW sehr helle schmale Lippe mit Dunkelrüssel durchzogen (diese ist nicht leicht, aber sicher zu sehen), nach außen scharf abgegrenzt. OSO- Flanke breiter, aber nicht ganz so hell und scharf abgegrenzt. In den Richtungen SSW und NNO zarte Ausläufer, wie die Ohren von M27. Innen rundes nicht ganz dunkles Loch von ca. ½ Durchmesser. Dieser Innenbereich ist mit fleckigen Dunkelzonen durchsetzt (nicht auf Zeichnung wiedergegeben). Darüber hinaus erscheint die gesamte Scheibe manchmal mit faserförmigen radial nach außen laufenden Streifen durchzogen zu sein, sieht aus wie eine Iris (nur indirekt zu sehen). Zentralstern sehr hell (~ 11m). Ein weiterer Stern ~14m genau am SW-Rand reitend. Kann mich kaum satt sehen. Was für ein Planetary!</font id="Courier New">



    <font size="1">Sorry für meine wie immer etwas grobstrichigen Zeichnungen</font id="size1">


    Wer immer noch meint, Deepsky macht man generell nur mit geringen Vergrößerungen, soll sich das Teil mal bei AP=0,6-1 mm anschauen. Ich glaube ich hatte in jener Nacht spaßeshalber auch das 3 mm Radian + 1,8x Barlow reingestopft, das macht 1.500x!. Da ging dem Dob aber die Luft aus und das Nachführen von 2,4 Bogenminuten Gesichtsfeld wurde zur sportlichen Disziplin.

  • Hallo alter Neuschwabe,


    stark, jetzt wird ein Schuh draus [:)] An die Tübinger Linienaufnahmen hätte ich auch denken können, sag ich mir jedes Mal wieder, wenn ich es vergessen habe zu nutzen [B)]
    Jetzt verstehe ich auch, warum Domenico und Ronald den Ring im Westen durchgängig gesehen haben und ich ohne Filter diese Teilung erwischt habe, obwohl die beiden mehr innere Struktur sehen konnten. Man, der PN hat es in sich, wow. Jetzt ärgert es mich auch ein wenig nicht mal den Hß reingetan zu haben...dafür hab ich mir ja eigentlich zugelegt [?]
    Deine Zeichnungen passen auch wunderbar hier rein. Ne superinteressante Beobachtung (auch wenn nicht so viele Details wie am Cirrus zu sehen sind) gerade in Anbetracht der Hß Reaktion, die ja nicht sooo verbreitet in PN Kreisen ist.


    Naja und 7741 hat mir auch mächtig Spaß gemacht. Eine Beobachtung wie sie im Buche steht, je länger und intensiver man an der Galaxie dran war, desto mehr Detail kam einfach. Ich hatte schon in den ersten Sekunden das Gefühl, dass da was dran geht...ein schönes Teil.


    Viele Grüße, Uwe

  • Hi Stathis,


    wow...jetzt wirds heiss hier im Thread, dank Dir für Dein Beitrag und die mordsmäßig gute Zeichnung (Du zeigst mal wieder das man kein Künstler sein muss um eine aussagekräftige Zeichnung wiederzugeben, der grobe Stil gefällt mir gut...meine Grobskizze am Okular bei dem Objekt übrigens auch besser als die gepostete Reinzeichnung).
    Deine Worte zur Vergrößerung kann ich zu 100% unterstreichen, aber es gibt immer noch genug Leute die das einfach nicht verstehen wollen... Ich hatte auch gleich gemerkt, dass der volle Power braucht und dann mit dem 3'er Radian das beste Ergebniss erhalten. Deine Beobachtung passt recht gut zu meiner wie ich finde, Du scheinst ja auch ohne [OIII] beobachtet zu haben. Einzig die weiterführenden "Ohren" konnte ich nicht wahrnehmen, das schiebe ich jetzt einfach mal auf den 850m niedriger liegenden Beobachtungsplatz und die paar mehr Millimeter Öffnung [;)]


    Viele Grüße, Uwe

  • Hallo Uwe,


    am 22.9. waren wir mit unserem 30" auf dem Hesselberg (süddeutscher Ayers Rock)in Franken.
    Genialer Platz, um 24 Uhr werden ca. 250 Höhenmeter unter Dir fast alle Strassenlampen abgeschaltet.
    Morgends um fünf gehen die dann in umgekehrter Reihenfolge wieder an.
    Dann öffnet um 7 Uhr diese geniale Bäckerei in Gerolfingen am Fuße des Hesselberg(mit Kaffeestübchen).
    Unter vielen anderen Objekten haben wir auch NGC 40 aufs Korn genommen.
    Leider konnten wir wegen sehr böhiger Ostwinde nicht wirklich Gasgeben.
    (Allerdings haben dies Winde die Wolkenbank in SW gehalten,
    dadurch konnten wir bis morgends um 6 Uhr spechteln).
    Der Anblick in unserem 30er entspricht etwa Deiner Zeichnung,
    leider konnte ich wegen den o.g. Böhen nicht über 300x gehen.
    Der Zentralstern war sehr hell, und die beiden hellen Schalen hoben sich deutlichst von der Nebelblase ab.
    Die 2 Dunkelstrukturen konnte ich bei diesen Bedingungen leider nicht bestätigen.:-(
    Beobachtet wurde dieses Objekt ohne Filter.
    Das mit dem Zeichnen hat was, das werd ich auch noch tun.
    Allerdings besteht bei uns die Gefahr,
    daß ich beim Malen von der Leiter geschüttelt werde[:D]

  • Hallo Uwe


    der NGC 40 ist wirklich ein toller Planetary. Ich habe ihn Anfang der Woche bei ziemlich Dunst (dafür gutem Seeing) mit meinem 22" beobachtet, größtenteils ohne Filter (da fand ich ihn einfach am schönsten [:o)]). Die äußere Schale war sehr gut auf gegenüberliegenden Seiten zu erkennen, recht scharf begrenzt nach außen (alles in allem in etwa so wie auf Deiner Zeichung).


    Die Galaxie habe ich bisher noch nicht beobachtet, muss ich aber unbedingt nachholen.


    Grüße
    Reiner

  • Hallo Gerd, hallo Reiner,


    (==&gt;)Gerd
    Hesselberg, kannte ich noch gar nicht. Hört sich nach nem netten Deep Sky Trip an incl. verdienten Frühstück [:)]
    Schade, dass Ihr nicht mehr vergrößern kontet, bei 300x ist er ja noch "recht" klein. Für die Dunkelstrukturen hab ich auch ne ganze Zeit gebracht (knapp 1 Stunde), die knallen leider nicht so dolle. Sind halt zeimlich an der Wahrnehmungsgrenze gewesen, tauchten aber immer wieder an gleicher Stelle auf, weswegen ich sie in der Zeichnung "verewigt" habe.
    Das mit dem Zeichnen probier doch einfach mal. Und wenn es einfach nur eine kleine Skizze ist, die Du nach längerer Beobachtung aus dem Gedächtnis zeichnest. Die sagt alle Mal mehr, als eine halbseitige Beschreibung des ganzen. Ein Kunstwerk muss es nicht sein. Und wenn Du Lust und Zeit hast, kannst Du die Zeichnung immer nochmal umzeichnen und "schöner" machen [:)] Ich würde mich jedenfalls über Zeichnungen von Dir mit 30" sehr freuen...


    (==&gt;)Reiner
    Wie hoch konntest Du vergrößern mit dem 22"?
    Ja, und die 7741 ist im 22" sicher eine Augenweide. Der Balken müsste schon hell rüberkommen, evtl. kannst Du auch den kompletten Nordarm sehen, bzw. ihn vom Zentrum bis zum Stern komplett verfolgen.


    Viele Grüße, Uwe

  • Hey Uwe,


    schöne Präsentation der beiden Objekte! Sie ist für mich diesmal besonders interessant, weil ich die Entstehungsgeschichte ja hautnah miterlebt habe und die Objekte in den selben Teleskopen beobachten konnte. Die Ausdauer und Geduld, sich mit wenigen Objekten so lange befassen zu können, sollte ich mir auch irgendwie aneignen. So konnte ich bei meinem schnellen Blick auf NGC 7741 (durch den 16 Zöller) einen homogen-hellen Balken sowie den Südarm, allerdings nicht geschlossen, beobachten. Der Nordarm war deutlich schwieriger: ich habe wohl nur den kurzen Ansatz am Balken gesehen. Ein tolles Objekt!
    NGC 40 hatten wir am ersten Abend im 20"er ja schon einen relativ gründlichen Besuch abgestattet. Die zu beiden Seiten offene Schale war im 16 und 20 Zöller für mich recht gut machbar - mit der Lücke in der westlichen Teilschale hatte ich so meine Probleme, ebenso damit (Dunkel-)Strukturen im Innern konkret zu benennen. Für mich kam der PN ohne Filter am besten.


    Waren zwei wirklich tolle Beobachtungsabende! Zum Stammtisch konnte ich mich dann nicht mehr aufraffen. Dreimal die Tour ins Eichsfeld innerhalb von 4 Tagen war mir einmal zu viel...
    Holen wir bei schlechtem Wetter nach!


    (==&gt;) Daniel:
    Nachdem wir mit vereinten Kräften den Deckel vom 10" runter bekommen haben[:D] und ich eigentlich "nur" (bzw. endlich einmal sicher) Barnards Gx packen wollte, mir das dann auch gelang (*jubel*), und ich mich noch mal bei Uwe rückversicherte, kam der Gute dann auf die Idee mit diesen HII Regionen, von denen ich bis dato natürlich nichts wußte.
    Mit einigem Augenverbiegen und mit Hilfe von Uwes geduldigen Positionsbeschreibungen war das dann bei 200fach ein hartes Brot, aber mit gut Kauen hab ich's runtergeschluckt bekommen.
    Die Parallele war das dann mit den Kugelsternhaufen in M 110, wobei ich im 16 Zöller einen der beiden (im Vergleich zu den Hubbles in NGC 6822) recht einfach sehen konnte.


    Ist schon heftig, was visuell alles machbar ist - aber man muß sich schon arg konzentrieren. Und ohne gute Vorbereitung/Vorkenntnis wird's auch schwierig.


    Viele Grüße,


    Gerrit.

  • (==&gt;)Uwe, nichts da "Neuschwabe"...wenn schon dann Neubadener...oder Sachse im Exil [:D]


    Du schreibst oben, dass eine grobe Zeichnung besser ist als eine halbseitige Beschreibung. Bin da nicht ganz einverstanden! Selbst bei einigen richtig geduldigen Zeichnungen kann ich Sachen nicht festhalten, die eine kurze Beschreibung schnell festhält. Deswegen gibt es zu meinen Zeichnungen auch immer noch die Beobachtungen in Textform.


    Gruß
    Martin

  • Hallo Gerrit, hallo Neubaaadener,


    (==&gt;)Gerrit
    Jau, zwei sehr schöne Nächte...fand ich auch, deswegen hab ich mich auch nochmal aufgerafft und ein paar Ergebnisse niedergeschrieben, obwohl ich eigentlich nicht so richtig den Antrieb dazu hatte, naja, egal, eine sehr interessante Diskussion ist draus geworden, super.
    Was bei der Deep Sky Beobachtung sehr wichtig ist, ist verstehen zu lernen, dass nach dem ersten Blick und dem Gedanke "...naja indirekt gerade so und sauschwach..." oft noch richtig viel Platz nach oben ist, heisst also, dass man nach intensiver Beobachtung und gewisser Beobachtungserfahrung (was man schnell lernt, wenn man am Ball bleibt) deutlich mehr sieht, als man im ersten Augenblick denkt. Damit möchte ich Dich persönlich gar nicht ansprechen, Du hast ja bewiesen, dass nach gewisser Ausdauer Beobachtungen Abell 46 und die HII-Regionen tatsächlich zu sehen sind...ich sag das jetzt mal eher allgemein, weil ich feststelle, das oft viel zu früh "aufgegeben" wird. Beobachtungen wie es Stoyan oder Domenico (mal zwei Leute rausgepickt) sind einfach nur so machbar. Die Leute sehen auch nicht mehr als andere, wissen aber genau wie sie an entsprechende Details visuell rankommen und diese abschätzen müssen. Wie gesagt, NGC 7741 ist ein schönes Bsp. wie aus einem schnöden, strukturlosen Etwas richtig viel zu machen ist.


    (==&gt;)Martin
    Ok, ich hab mich vielleicht etwas falsch ausgedrückt. Ich meinte eher, dass eine Zeichnung, so grob sie auch sein mag, für sich persönlich und auch andere viel schneller ein aussagekräftiges Ergebnis bietet, als eine Beschreibung. Du weisst genau, dass eine Beschreibung auch nicht einfach ist und will man sie inhaltlich so vollständig und einfach verständlich schreiben (ohne, dass man 5x Lesen muss wo denn nun wieder die Details lagen und man sich das vorstellen kann) gehört einiges an Übung und Ausdauer (die ich zugegebenerweise auch nicht immer habe) dazu, mehr als eine einfache Zeichnung. Wie heisst es doch so schön..."ein Bild sagt mehr als tausend Wort".


    Viele Grüße, Uwe

  • Hallo Uwe,
    ich habe meistens mit 6 mm beobachtet, entsprechend 370x und 1.5 mm Austrittspupille. Alternative hatte ich auch 3.8 mm (580x und ~1mm) ausprobiert, was von der Helligkeit noch ganz OK war, aber zuviel Konzentration auf die Nachführung erforderte (die Höhenräder kleben bei mir noch ein bisschen und die Plattform für den 22er ist noch nicht ganz fertig).


    Auf "Löcher" im Inneren habe ich nicht geachtet, dazu fand ich diese äußere Schale zu faszinierend. Ich finde das sowieso der Hammer, wieviel Geduld Du in ein einzelnes Objekt investierst.Muss ich mir vielleicht auch mal angewöhnen.


    Viele Grüße
    Reiner

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