Hallo,
nach dem ich mit Sternfreund Gerrit Hammersen in den Nächte vom 16.10. und 17.10. die hier in Westthüringen hervorragenden Bedingungen (fst 6m6 bzw. 6m7) an unserer Sternwarte mit 20" und eine Nacht später mit meinem 16" (Gerrit mit 10") nutzen konnten, hier einige Ergebnisse.
Die Beobachtungen umfassten mal wieder fast alle Kategorien der Schönheiten am Himmel, angefangen von drei Abells mit Abell 46, 52 und 59 über zwei Kugelsternhaufen im Begleiter M 110 der Andromedagalaxie alias G63 und G73, aber auch die beiden HII Regionen Hubble V und Hubble X (im 10" Dob vom Gerrit!) in Barndards Galaxie NGC 6822.
Hauptaugenmerk soll aber auf zwei Objekte liegen, die mich in den Tagen ganz besonders beschäftigten und ich deswegen auch eine Zeichnung von beiden anfertigte.
Starten wir mit dem Planetarischen Nebel NGC 40. Nach dem ich aus dem Thread des vergangenen Alpentrips auf dem Glockner am Bsp. von NGC 6905 gelernt habe, dass weniger oft mehr ist, probierte ich gerade an diesem PN alle möglichen Filter und Vergrößerungsvarianten...mit einigen Überraschungen. Aber erstmal die Zeichnung:
Volle Auflösung der Zeichnung
Volle Auflösung invertierte Zeichnung (für hellem Zimmerumgebung)
Der PN ist ziemlich klein und stark strukturiert. Während viele Beobachter mit [OIII] und relativ wenig Vergrößerung beobachteten, erhielt ich das beste Ergbenis ohne Filter bei 600-facher Vergrößerung. Eigenartigerweise waren die hellen Außenschalen so deutlich besser zu sehen, als mit Filter, die innerer Struktur war allerdings mit Filter besser zu erkennen. Eine für mich etwas verblüffende Filterreaktion, sollten alle PN-Anteile doch gleich auf [OIII] reagieren. Ich vermute, dass die beiden hellen Außenschalen hell genug auch ohne Filter sind und so bereits dort gut zu sehen sind. Während mit [OIII] das Bild merklich dunkel wurde und bei einer AP von 0,67mm nicht mehr viel übrig blieb vom PN, war die innere Struktur des PN's mit seinen durch Dunkellöcher und helleren Brücken durchzogene Fläche mit Filter etwas besser. Ich entscheid mich aber letztendlich für die Variante ohne Filter und verzichtete so wohl auf das eine oder andere Detail im Inneren.
Meine Frage an Euch...wie seit Ihr an NGC 40 rangegangen und was habt Ihr gesehen. Würde mich freuen einige Kommentare und Meinungen drüber zu hören.
Nächstes, hochinteressantes Objekt ist die recht unbekannte Herbstgalaxie im Pegasus NGC 7741, über die ich zufällig in der Vorbereitung stolperte. Aber erstmal die Zeichnung davon:
Volle Auflösung der Zeichnung
Volle Auflösung invertierte Zeichnung (für hellem Zimmerumgebung)
Im ersten Versuch am 20" waren Gerrit und ich enttäuscht...lediglich ein lichtschwacher, leicht elongierter Klecks direkt SO am ca. 10mag hellem SOA 91455. Ok, später stellte sich heraus, dass das FS angelaufen war [B)] Eine Nacht später bei etwas besserer Transparenz, Seeing und trockener Luft gab die Galaxie ein gänzlich anderes Bild von sich. Ein auffälliger 1' langer, sich in O-W Richtung erstreckender Balken war zu sehen, südlich davon hellere Gebiete, aus der sich nach intensiver Beobachtung ein geschlossener Spiralarm herausschälte. Der Nordarm war hingegen deutlich schwieriger und deutete sich nur durch zwei sehr schwache Aufhellungen im Arm an. Hellste Aufhellung sitzt NO auf dem Balken und ist eine HII Region. Versuche mit UHC zu blinken schlugen allerdings fehl...so hell war sie dann auch nicht.
Auch bei der Galaxie würde mich Eure Meinung interessieren...gibt es Beobachtungen von dieser doch sehr netten Galaxie?
Viele Grüße...ich trink jetzt erstmal nen Kaffee [:D], Uwe