Hilfe bei Foucault Test

  • Nabend zusammen,


    ich bräuchte mal eure Hilfe beim Foucaulttest. Ich habe einen 6 '' Rohling mit 850 mm Brennweite. Nach 5 Stunden Politur habe ich ihn mit zu den Ruhrpottschleifern genommen, die ihn in Karls Tester gesteckt haben. Dabei ist folgendes Bild bei rumgekommen:


    Da die Oberfläche noch rau war, habe ich nochmal 2 Stunden sehr langsam poliert und den Spiegel in meinen Tester gesteckt. Dabei kam dann folgendes Ergebnis bei raus (Licht kam von rechts):



    Sieht dann doch ganz anders aus als auf dem ersten Bild. Was habe ich da flasch gemacht? So richtig Strukturen sieht man auf dem Bild nicht. Der Abstand Spiegel-Tester sollte richtig gewesen sein. Den Fokus habe ich bei jeder Aufnahme neu eingestellt (und auch mal absichtlich ein wenig neben dem Fokus gelegen). Die Bilder sehen jedoch alle wie das zweite aus.


    Wäre prima, wenn mir da jemand von euch weiter helfen könnte.


    Clear skies,
    Harry

  • Hi Namensvetter,


    warum sollst du was falsch gemacht haben? Ich würde mal sagen, du hast alles richtig gemacht. Sieht nach einer astreinen, arschglatten Sphäre aus. Strukturen? Welche Strukturen möchtest du denn sehen? Da gibt's keine und das ist gut so. Manch anderer täte sich freuen so eine Sphäre hinzubekommen.


    Wenn er jetzt schon auspoliert ist, dann hast du beste Voraussetzungen um mit dem Parabolisieren zu beginnen.


    Grüße,


    Harry

  • Hi Harry,


    na eigentlich wollte ich keine Strukturen sehen. Hatte nur gedacht, dass man wie im ersten Bild noch ein wenig von der Oberfläche zu sehen ist. Also irgend was welliges oder so. Ich hatte nicht mit einer einheitlich grauen Fläche gerechnet.
    Also freuen tu ich mich da auf jeden Fall. Hab die halbe Nacht nicht geschlafen, weil ich mir Gedanken gemacht habe, was da wohl schief gelaufen sein könnte.


    Danke für die Antwort,
    Harry

  • Hallo Harry,
    war da in Deinem Bild zum Foucault-Test wirklich eine Messerschneide dazwischen?
    (Man kann es u.a. daran erkennen, dass bei der kleinsten Berührung des Testers, das Bild sehr stark in seiner Helligkeit schwankt.Falls die Klinge nicht im Krümmungsmittelpunkt steht, schwankt nur eine Hälfte des Bildes in seiner Helligkeit. Ich meine hier wirklich nur zehntel Millimeter.)
    Nämlich erst dann machen Foucault-Bilder Sinn. Sonst zeigt Dein Bild nur, dass mit der Brennweite der Kamera der Spiegel tatsächlich ganz erfasst wird [:D].
    Es ist mal nun so in der Messtechnik, dass man all zu guten Messergebnissen misstraut und am Messverfahren zweifeln sollte.
    Ich würde mich auch nicht auf die sog. Strukturen konzentrieren. Der Foucault-Test erfüllt primär eine andere Aufgabe (nämlich Null-Test auf Sphäre).


    Gruß

  • Hallo Sabine und Kalle,


    also den Fokus habe ich bei jedem Bild neu eingestellt. Hab das ganze bei Licht mit nem vorgehaltenen Zollstock und auch im Dunkeln (am reflektierten LED Lichtpunkt) gemacht. Die Bilder sahen alle gleich aus.
    Eine Rasierklinge war vor der LED und war wohl auch im Krümmungsmittelpunkt. Ich hab das gestern insgesamt ne Stunde lang ausprobiert. Werde mir aber heute Abend nochmal den Spiegel vornehmen und dabei verstärkt auf die Helligkeitsschwankungen achten (obwohl ich mir ziemlich sicher war den Krümmungsmittelpunkt erwischt zu haben).


    Danke für eure Antworten,
    Harry

  • Hallo,
    Ich meine dass der Tester von Karl anders aufgebaut ist. Der hat möglicherweise eine helle Lichtquelle mit Punktmaske davor. Im Allgemeinen sieht man damit Rauhigkeit besser. Die heute üblichen Slittless Tester verschmieren die Oberfläche etwas. Ich arbeite mit beiden Sorten und verwende zusätzlich Ronchigitter und ein Okular zum Sterntest, damit mir kein Fehler entgeht.
    Der Spiegel ist in jedem Fall eben, vielleicht ein wenig rauh. Wenn er auspoliert ist, dann würde ich mit dem Parabolisieren beginnen.
    Grüße Martin

  • Hallo Harry,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da die Oberfläche noch rau war, habe ich nochmal 2 Stunden sehr langsam poliert und den Spiegel in meinen Tester gesteckt. Dabei kam dann folgendes Ergebnis bei raus (Licht kam von rechts):
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    es wäre sehr interessant, wenn Dein Spiegel nach der zweistündigen Bearbeitung noch mal mit Karls Tester geprüft würde. Dann bräuchten wir nicht so viel spekulieren, was an Deinem Tester bzw. Aufnahmetechnik anders ist. Dein superglattes Foucault- Bild scheint ist mir auch etwas unheimlich gut.


    Gruß
    Kurt

  • Hallo Harry,


    bei einem Foucaultbild würde ich auch bei perfekter Sphäre erwarten, die leuchtende Fase zu sehen. Ich tippe also auf ein Bild des erleuchteten Spiegels.


    &gt; Eine Rasierklinge war vor der LED und war wohl auch im Krümmungsmittelpunkt.


    War die Klinge auch vor dem Kameraobjektiv, und wie sieht die Sache visuell aus? Kannst du einmal Fotos etwas vor und hinter dem Krümmungsmittelpunkt zeigen, wenn schon jeweils eine Spiegelhälfte abgedunkelt ist?


    Ciao,
    Roland

  • Hallo zusammen,


    so ich habemir aus dem Baumarkt neue Teppichmesserklingen geholt und es mit denen nochmals probiert (die Klingen sind länger). Anscheinend lag es wohl wirklich daran, dass die Klinge nicht richtig vor dem Objektiv war [:I] (Vielleicht sollte ich meinen Benutzernamen in "Schlafschaf" umändern lassen).


    So richtig gut sind die Bilder immer noch nicht, sehen aber mehr nach Foucault aus.


    Sieht so aus als ging es jetzt allmählich in die richtige Richtung.
    Ich werde morgen weiter machen und dann nochmal nach den Bildern vor und nach dem Kümmungsmittelpunkt schauen.



    Danke für eure Hilfen,
    Harry

  • Hallo Harry,
    die Bilder zeigen schon mal was von einer Abschattung. Jetzt geht es darum den Tester über die Stellschrauben so zu verschieben, dass die Schneide im Krümmungsmittelpunkt (KR, oder Denglisch CoC) landet.


    Vorgehensweise (so wie ich es mache):


    Kamera genauso wie die LED hinter die Schneide halb verdeckt aufstellen.


    Durch händisches Verschieben des Testers die Reflexion der LED auf die Klinge "legen" und das möglichst scharf. (Müsste ein Halbmond sein; spiegelbildlich und kopfüber (!!!) zu dem was "der Spiegel von der LED sieht".)


    Die Höhe des "reellen Abbildes" am Spiegelhalter einstellen, und zwar so, dass es mit der Kamera passt.


    Dann mit der Querschiebe-Stellschraube (oder Kippschraube) das reelle Abbild ganz an die Klingenkante legen, bis das Bild aufhellt. Je nachdem ob das Kamerabild die helle Seite auf der Messerseite oder gegenüber der Messerseite anzeigt, per Längstellschraube am Tester näher ran oder weiter weg gehen. Eselsbrücke: "Kreuzen die LED-Strahlen" (die helle Seite liegt auf der Messerseite) hatte das Licht zu viel Platz -&gt; also näher ran und vice versa. (Achtung: Diesen Effekt nicht verwechseln mit der Tatsache, dass das reelle Abbild kopfüber und spiegelverkehrt ist. Das letztere ist Abbildung am Kugelspiegel. Das Foucault-Schattenspiel dagegen zeigt "Fehler" des Kugelspiegels, sprich den Spiegel selbst.)
    Wei weit man vom KR entfernt ist, lässt sich auch daran beurteilen, wie empfindlich die Querschraube auf die Helligkeit reagiert, je näher am KR, desto empfindlicher.

  • So, ich glaube jetzt habe ich es. Ich habe den Tester noch ein wenig umgebaut und es dann nochmals probiert.


    Der Fehler lag wohl wirklich hauptsächlich daran, dass ich die Klinge nicht richtig vor die Kamera gebracht habe. Ganz optimal ist das Bild immer noch nicht (hab den Spiegel wohl etwas schräg vor die Kamera gebracht und nicht ganz genau den Fokus erwischt), aber mehr war jetzt auf die Schnelle nicht drin. Muss jetzt wacker die Kinder aus dem Kindergarten abholen.
    Jetzt weiss ich wenigstens, dass ich den Test auch mit meinem Tester machen kann [:D]


    Vielen Dank nochmals für die Hilfe,
    Harry

  • Hi!


    Jupp, das ist nah dran. Den Fokus lasse ich mal durchgehen.[;)]
    Der dunkle Bogen in der oberen Hälfte könnte von der Blende der Kamera kommen. Mach sie soweit auf wie es geht und achte darauf, dass der Lichtstrahl möglichst genau in die Mitte der Kameralinse fällt.



    Grüße


    Sabine

  • Hallo,
    Schon viel besser. Die senkrechten Strukturen kommen durch die Beleuchtung mit dem virtuellen Spalt. (Der wird durch die Messerschneide vor der LED und der Kameralinse gebildet) So kann man jedenfalls die Oberfläche beurteilen. Der Rand ist etwas abgerundet, wenn der Spiegel fertig ist würde ich ein paar Millimeter abdecken.


    Grüße marty

  • Hallo zusammen,
    hab mir gestern den Spiegel mal genauer angeschaut. Also auspoliert ist was anderes. Da muss ich noch was machen. Auf der Stathis Skala würde ich dem Spiegel ne 7-8 geben. Sind doch noch einige Pits drauf. Mal schauen was ich am Wochenende noch so schaffe. Jetzt kann ich ja nach der ganzen Poliererei die Form beurteilen (oder zumindest sichtbar machen) [:D].


    Clear skies,
    Harry

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