Planspiegel vorm Fernglas

  • Hallo Sternfreunde,


    zum beidäugigen und <b>bequemen</b> Betrachten (Genießen) des Sternhimmels möchte ich folgende Anordnung machen:



    Fernglas soll TS 20x80 Triplet sein.
    Der Planspiegel ist vorhanden (rechteckig 170x225, nicht 1a, aber für geplanten Einsatz gut genug); fürs Kippen werden langer Hebel oder 'ne Übersetzung angebracht.
    Das kopfstehende Bild wird in Kauf genommen.


    Dieser Aufbau ist natürlich nicht Neues und deshalb würde ich mich vor tiefsinnigem Nachdenken über die optimale Neigung des Glases und das Problem des Spiegelbeschlagens (ob z.B. gute Wärmedämmung für eine Stunde Gucken ausreicht) über Tipps von Betreibern derartigen Aufbaus freuen. Bzw. über Links in dieser Sache, den bei Google war nichts zu finden.


    im voraus dankend Lutz

  • Moin Lutz


    Gestern erst dachte ich über sowas nach.


    Die Purus tickte vor sich hin , und ich machte Schnellstspechteln mit meinem 20x80.


    Du meinst bestimmt diese Skywindowgeschichte , oder?


    http://www.tricomachine.com/skywindow/


    Da müssen an den Spiegel aber gute Anforderungen gestellt werden.


    Mit dem Flurspiegel , den ich gestern mal probehalber nahm , gings nicht.


    CS


    Jürgen


    Edit:
    http://www.google.de/search?hl…s&btnG=Google-Suche&meta=

  • Moin Jürgen!


    Den Fachausdruck Sky Window kannte ich noch nicht, ist recht passend und hilft vermutlich beim weiteren Googlen. Danke.


    Mein Planspiegel stammt aus einem Zeiss-Labor, war für 90° Umlenkung gedacht und ist deshalb schon o.k. Wenn ich ihn nicht hätte, würde ich wohl 2 Newton-Fangspiegel vor die Objektive setzen, statt einen großen zu kaufen. Für minimale Fangspiegel müssten die dann am Fernglas befestigt und <u>das Ganze </u> kippbar sein. Geht auch.


    es grüßt Lutz


    PS: Dein EDIT-Tipp ist sehr hilfreich!

  • Hallo


    ja die Ansprüche an einen Coelestatspiegel sind sehr hoch, der preis in der Größe ganz sicher 4stellig
    um so flacher man über den Spiegel betrachtet um so stärker wirken die Fehler.
    Eigentlich schwenkt man dann nicht mehr das Fernrohr um den Himmel zu betrachten sondern nur den Spiegel, wenn er dann aber sehr flach steht muß er auch recht groß sein, nur für den Zenit ist es vieleicht nicht ganz so kompliziert und die Fehler wirkjen auch weniger


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    deshalb soll ja auch das Glas möglichst steil stehen.
    Außerdem, es geht ja nur um 20-fache Vergrößerung und Spazierengucken.


    es grüßt Lutz

  • Moin Lutz,


    liesse sich die Konstruktion nicht vereinfachen, wenn man den Spiegel statt mit der Montierung fest mit den Objektiven des Fernglases verbinden würde? Genaugenommen müsste er dann auch nicht beweglich sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Luzista</i>
    Wenn ich ihn nicht hätte, würde ich wohl 2 Newton-Fangspiegel vor die Objektive setzen, statt einen großen zu kaufen. Für minimale Fangspiegel müssten die dann am Fernglas befestigt und <u>das Ganze </u> kippbar sein. Geht auch.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Sei froh, dass Dir das erspart bleibt ... die opt. Achsen beider Spiegel müssten exakt parallel zueinander justierbar sein.


    meint


    Matthias

  • Moin Matthias,


    stimmt natürlich, doch bei solider Mechanik sollte die Justierung ja einigermaßen stabil bleiben.


    Übrigens scheint das Gehirn mäßige Abweichungen ganz gut zu kompensieren: Fast alle Ferngläser meiner Verwandt- und Bekanntschaft haben Abweichungen der Parallelität. Schon so gekauft oder fallengelassen. <b>Und keiner merkt was!</b> Leute sind fast beleidigt über Kritik. Selbst Demontration mit Sonnenprojektion (Blenden vor Obj.) mit erheblich asymetrischer Abb. überzeugen nicht. Manche knicken unbewusst das Glas so eng, dass nur <b>ein</b> Bild bleibt. Da kann man nichts machen.


    Lutz

  • Was für Vorteile soll diese Anordnung bringen? Das Bild steht auf dem Kopf, man hat einen Spiegel, ohne den man das was man sehen möchte, auch so durchs Fernglas sehen könnte....??

  • Hallo Deanna,


    Vorteile: entspanntes Sehen in Zenitnähe, d.h. Schonung der Nackenmuskulatur. Denn in 30 Jahren bin ich 100, und solange soll sie noch -ohne Tinnitus- halten.


    es grüßt Lutz

  • ahh Lutz, verstehe ...nun, soweit bin ich dann auch in ein paar Jährchen :)
    Ich grüble im Moment der bequemlichkeithalber immer noch über eine Liegestuhl-Variante mit Manfrotto-schwenk-in-alle-Richtungen-Kopf und eine Art Auslegearm nach. Weil das Liegen unter dem Stativ das nur grad so eben mal noch über den Liegestuhl passt, ist doch etwas beengt.
    Ich bekam ja eben hier neuen Input.
    http://www.astrotreff.de/topic…=45889&whichpage=1#191824


    Ich wünsche Dir auf jeden Fall gutes Gelingen mit Deinem Vorhaben und ziehe die nach oben guckende Variante vor.


    Gegen Genickstarre - Für Binofreiheit :)


    LLAP Deanna


  • Hallo Sternfreunde,


    mit Alublech, Flachstahl und ein paar Rohrenden ist das „Easy-Fernglas“ im Rohbau fertig geworden:




    Das TS 20x80 ist 50° gegen die Horizontale geneigt, so dass die Objektive vom 170 mm breiten Spiegel (bei 40° Schwenkung) zwischen 10° und 90° Beobachtungshöhe voll ausgeleuchtet werden.
    Mit einem 25 cm langen Hebel lässt sich der Spiegel in der Gabel ausreichend sanft kippen, und mit einem Ausleger am senkrechten Rohr ist das hor. Drehen des Ganzen auch gut zu handhaben.


    Die Orientierung am Himmel ist allerdings infolge nur 3°-Blickfeld und kopfstehendem Bild nicht leicht. Werde deshalb den Spiegel mittels Zahnriementriebs und Übersetzung 2:1 ins Langsame kippen, so dass dann der neue Kipphebel wegen der doppelten „Drehzahl“ immer die Blickrichtung weist. Könnte ein Rohr sein; zum Durchpeilen.


    Das „Fahren“ durch die Milchstraße, der blickfeldfüllende M31 (80% muss man sich Hinzudenken), h & chi usw. sind mit ortfestem Einblick noch etwas beindruckender als sonst. Die Bastelei hat sich gelohnt.
    Ohne den vorhandenen Planspiegel hätt ich es mit 2 Fangspiegeln gebaut oder solch "Skywindow" für ca. 250€ gekauft.


    es grüßt Lutz

  • Moin Lutz


    Hatte diesen Thread vergessen.


    Nun haste es wirklich in die Tat umgesetzt.
    Super Ausführung.
    Wie ist den die optische Qualität?


    Muss auch wohl lange auskühlen dein Planspiegel , oder?
    Nimmt er dir Licht?


    Ich denke dass du uns nach weiteren Praxistests berichten wirst.


    Also , von der Idee zur Fertigstellung find ich alles super.


    CS


    Jürgen

  • Moin Jürgen!


    Hatte ich vergessen: Der Spiegel ist allseitig (außer oben [:)]) in Styropor gelagert. Gegens Beschlagen.
    Wegen tages kühler Aufbewahrung und geringer optischer Beanspruchung (V=20x) ist trotz 22mm Dicke Temperieren kein Thema!


    Sterne sind genauso punktförmig und hell wie ohne Spiegel.


    es grüßt Lutz

  • Als Abschluss des Themas möchte ich die angekündigte Übersetzung für das Spiegel-Kippen in den beiden Endlagen zeigen:




    Entsprechend der Scheibendurchmesser 1:2 bewegt sich der Hebel mit doppelter Winkelgeschwindigkeit und zeigt , bei richtiger Abstimmung, so immer die wahre Blickrichtung an.
    Anstelle des Flachmaterials könnte man nun ein Rohr zum Durchpeilen verwenden (oder gar ein <i>Telrad</i>), doch bei 3° Sehfeld findet man mit nur wenig Suchen auch so das Gewünschte.
    Der „Treibriemen“ ist ein Plastestreifen und mit Schräubchen zur Schlupf-Vermeidung gesichert.


    <b>Das wars!</b>


    es grüßt Lutz

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