Pechhaut gießen!!!

  • Hallo Astrotreffler,


    Ich möchte morgen eine Pechhaut gießen, und habe folgendes Problem.


    Da es ja momentan doch sehr warm ist, ist das Pech, welches ich besitze, etwas zu weich.
    Als es vor ein paar Wochen noch nicht so warm war, hatte es genau die richtige Härte.
    Ist es jetzt ratsam, das Pech etwas härter zu machen? Wenn ja, wie mache ich daß?



    Ach so, noch eine Frage:
    Ist es richtig, daß ich nur Bilder von meiner Homepage hier einfügen kann? Ich werde aus der FAQ nicht schlau.
    Wenn es auch anders geht, würde ich mich auf eure Vorschläge freuen.


    Gruß Stoffie

  • Ahoi Stoffie,


    die Pechhärte (einer Sorte) ist von der Temperatur abhängig ... wenn man generell härteres Pech benötigt, muss man die Sorte wechseln.


    Die Wahl des Poliermittels gibt hier auch noch etwas Spielraum. Während Polierrot die Pechkruste etwas weicher bleiben lässt, wird sie mit Ceroxid-Poliermittel härter. Mischungen der Poliermittel sind erlaubt.


    Zu Deiner 2. Frage: Du kannst auch Bilder, die nur auf Deinem Rechner liegen, hier hochladen und in Beiträgen zeigen. Wie das geht, steht hier


    Sternfreundliche Gruesse

  • Danke Matthias,


    Ich habe von Pieplow & Br. Ceroxid bezogen. Ich versuche es einfach.
    So weich ist das Pech ja auch gar nicht. Ich wollte nur sicher gehen, da dies meine erste Pechhaut wird und ich mier dementsprechend meinen ersten Spiegel nicht, entschuldige bitte den Ausdruck, versauen möchte.


    Noch mal zu den Bildern, ich habe jetzt auf die schnelle nur das eine gefunden. Ich versichere, es ist nur ein Test, und keine Werbung.



    Bitte schreib noch mal, ob es zu sehen ist, oder nicht.


    Von mier aus kannst Du es auch gleich wieder löschen, aber ich glaube nicht, daß dies nötig ist. Es kennt sicherlich jeder hier im Forum.


    Danke Matthias.

  • Ahoi Stoffie - Das Bild ist gut zu sehen. Hat ja schnell geklappt [:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stoffie</i>
    <br />Ich habe von Pieplow & Br. Ceroxid bezogen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Welche Sorte hast du besorgt?


    p.s.
    Bei zu hoher Temperatur sehe ich 2 Möglichkeiten:
    - Härteres Pech nehmen. Ich habe 32° Pech, dass ich bei Bedarf dazumische. Ich habe auch von Tricks mit Kolofonium gehört, weiss aber nichts genaues. Man kann in gewissem Rahmen auch beim normalen Pech bleiben (ich habe 28°), etwas langsamer und mit weniger Überhang polieren. Das vermeidet dass, das weiche Pech sich zu sehr in die Kante pflügt. Die Kanäle häufiger nachdrücken.


    - Warten bis es kühler wird und solange, das geile Wetter mit Schwimmen, Radfahren, mit Freunden grillen, im Biergarten oder einfach in der Wärme gammeln verbringen (so mache ich es jedenfalls zur Zeit)

  • Hallo Stathis,


    glücklicherweise war es gestern nicht so warm. Es kam sogar irgend was feuchtes vom Himmel, nach einiger Zeit war ich mir sicher, daß es sich mit großer Sicherheit um Regen handeln mußte. Ich wußte gar nicht mehr, wie das aussieht.


    Nun aber mein Problem:
    Um welches Pech es sich handelt, weiß ich nicht. Aber vor dem erwärmen war es eigentlich genau richtig.
    Das gießen habe ich so gemacht: http://www.videoastronomie.de/Pechhaut.htm
    Es hat alles ganz gut geklappt, bis auf das warmpressen zum schluß.
    Ich bekomme den Spiegel nicht mehr von der Pechhaut herunter, obwohl er gut mit Spühlmittel überzogen war.
    Jetzt lagern Pechhaut mit Spiegel in der Wanne, in der Hoffnung, daß sich der Spiegel noch löst. Falls aber nicht, was kann ich dann machen?


    Gruß, Stoffie

  • <font size="4"></font id="size4">Hi Stoffie
    So was passiert gern mal - besonders am Anfang der Karriere. Bei mir haben sich seinerzeit folgende Verfahren bewährt:


    1) Das Paket aus Tool, Pechhaut und Spiegel aufrecht hinstellen. Dann so kippen, daß nur das Tool mit einer Kante Kontakt mit dem Boden hat. Anschließend wirfst Du Dich mit dem ganzen Körper-Gewicht auf die obere Spiegelkante, so daß sie unter diesem Druck die Tendenz hat, vom Tool zu rutschen. Wenn Du das ein paarmal machst, tut sich meistens was. Für den Fall, daß sich der Spiegel zu plötzlich löst und dann mit der Kante auf der Unterlage aufschlägt, solltest Du Vorkehrungen treffen und Zeitungen oder Handtücher auslegen.


    2) Wesentlich brutaler, aber doch sicher und oft wirksam: Das Paket aus Tool, Pechhaut und Spiegel so auf einer Unterlage fixieren, daß das unten liegende Tool nicht verrutschen kann, der oben liegende Spiegel aber frei beweglich wäre (wenn er sich lösen ließe) Einfacher gesagt: Das Tool mit Stoppern sichern. Dann kräftige, seitliche Hammerschläge gegen die Spiegelkante! Aber nicht unmittelbar mit dem Hammer selbst zuschlagen - dann geht der Spiegel zu Bruch. Sondern unbedingt ein Holzstück (Vierkant o. ä.) an der Seite des Spiegels ansetzen und da dann mit dem Hammer draufschlagen. Man mag es nicht glauben: Aber das tut dem Spiegel nichts.


    Wenn Dir diese Methode zu heikel ist, kannst Du auch TOT arbeiten und die Schläge gegen das Tool führen. Ich weiß nicht, was für ein Material Du als Tool benutzt. Aber wenn es Gips ist, weiß ich nicht, wie Gips solche Schläge wegsteckt. Im schlimmsten Fall ginge Dein Tool zu Bruch und Du hättest dann nur noch das Problem, die Pech-Facetten vom Glas zu lösen. Zwei Stunden Eisfach genügen da schon.


    3) Wenn Dir diese Brutalo-Methoden nicht behagen, tu das Paket ins Eisfach. Nach ein paar Stunden stellst Du es aufrecht und treibst von oben einen Holzkeil zwischen Spiegel und Tool. Großer Kraft-Aufwand ist dabei nicht nötig. Meistens springen Tool und Spiegel sehr schnell auseinander und fallen zur Seite. Auch hier also die &lt;Landestellen&gt; vorher polstern. Ob die Pechhaut danach noch brauchbar ist, weiß ich nicht. Ich würde sicherheitshalber eine neue gießen.


    Und damit zu der wichtigsten Frage: Was hast Du falsch gemacht? In den Büchern steht, daß man den Spiegel vor dem Warmpressen mit Poliermittel beschicken soll. Genau das scheint der casus knacktus zu sein. Gerade beim Warmpressen verwende ich das Poliermittel recht großzügig. Seit ich so verfahre habe ich nie wieder ein solches Mißgeschick erlebt. Ich benutze noch einen weiteren Trick, der das Abziehen des Spiegels weiter erleichtert: Den mit Poliermittel bestrichenen Spiegel auf die warme Pechhaut legen und unter leichtem Druck mit dem Spiegel kleine kreisende Bewegungen vollführen ehe man beide Teile kräftig zusammendrückt. Das nur als Ergänzung. Tausendmal wichtiger ist das aufgebrachte Trennmittel. Grüße, Karl

  • Weitere (gute)Methode zum Trennen: Flacher Holzkeil zwischen die Pechhaut und den Spiegel schlagen. Leichte Hammerschläge genügen. Hab ich mit meinem Spiegel auch schon gemacht (seitdem lass ich sie nie mehr in den Polierpausen aufeinander liegen!)
    Als Keil kannst du ein 3mm dickes Holz (z. B. Fichtenholz mit 20mm Breite nehmen wie Maler es zum Anrühren von Farbe verwenden) vorne flach anraspeln oder schleifen bis es eine Scharfe vordere Kante hat und so zuerst mit Handschlägen, dann evtl. mit leichten Hammerschlägen zwischen Spiegel und Pechhaut treiben. Bei mir genügt ein trockener Schlag um den Spiegel schlagartig voll zu lösen, also bitte Spiegel und Pechschale horizontal lagern und gut halten!


    Kratzer hab ich keine gehabt, ich hab den Spiegel am betreffenden Ort peinlichst genau untersucht. Holz ist halt weich!


    Gruss Max

  • Hi Karl und Max,


    erst mal danke für die Vorschläge. Methode 1 von Karl hat nicht funktioniert.
    Morgen werde ich dann weiter mein Glück versuchen.
    Das Tool besteht innen aus Gips und außen ist eine ca. 3 mm dicke Epoxidharz-Schicht. Es dürfte daher die Schläge aushalten. Mit dem Hammer auf den Spiegel, mit Holz, ist mir zu heikel.
    Ich habe auch mal ein Bild davon gemacht:



    Gruß, Stoffie

  • Hallo Stoffie,


    ich hätte auch noch ein paar Vorschläge das Teil schonend auseinander zu bringen:
    das Ganze in warmes Wasser, so um 45-50C°, dann wird das Pech weicher und lässt sich leichter vom Spiegel schieben
    falls Kompressor vorhanden, versuchen mit Pressluft in die Pechkanäle das Tool und den Spiegel auseinander zu bringen, eventuell auch unter Wasser, in jedem Fall dafür sorgen dass der Spiegel gegen nix hartes beim Lösen stoßen kann.


    viel Glück

  • Hallo Stoffie,


    ich hatte gestern schon eine ausführliche Antwort geschrieben, mich dummerweise davor vergessen anzumelden, dann war alles weg. Ich hatte keine Lust, mochmals den langen Kommentar zu schreiben.


    Vieles ist mitterweile schon genannt worden, eines finde ich noch erwähnenswert: Bei abziehen der klebenden Pechhaut gibt es zwei entscheidende Faktoren: Kraft und ZEIT!
    Wenn du es schaffst, nur eine mittlere Kraft über viele Minuten anzuwenden, ist dies wirkungsvoller als starke Kraft für wenige Sekunden.


    Vorschlag: Tool und Spiegel senkrecht stellen , Toolseitig etwas unterlegen, z.B. ein Holzklotz, damit die Spiegelseite frei über der Oberfläche schwebt. Stoff o.ä. unterlegen, damit bei evtl. plötzlichen Abgleiten die Spiegelkante keinen Schaden nimmt. Dann den Spiegel auf der oberen Kante gut beschweren. Wie? lasse Dir was einfallen, ich hatte es mit zwei Hangelscheiben, mittels Draht verbunden gemacht, den Draht mit Klebeband gegen Abrutschen gesichert. Die Kante zwischen Spiegel und Tool habe ich immer wieder befeuchtet.
    Das ganze kann Du dann ruhig stehen lassen, die Schwerkraft arbeitet für dich. Wenn sich nach ein paar Stunden immer noch nichts getan hat, kannst Du immer noch die auf die radikalen Vorschläge zurückgreifen.


    Ach ja, Spüli ist als Trennmittel völlig ungeignet, das löst Pech an und gibt eine schmierige, klebrige Kontaktfläche.


    Ich wünsche viel Erfolg beim Trennen!


    Achim

  • Hallo alle zusammen,


    Ich möchte mich noch einmal bei allen von euch recht herzlich bedanken. Ich hatte den Spiegel eigentlich wieder im recht frühen Feinschliff wieder gesehen, Aber durch eure Hilfe sieht die Sache jetzt so aus:



    Es ist auch das Werkzeug zu sehen, ein einfacher Keil.
    Den wollte ich zwar vorerst nicht benutzen, aber als ich gerade eben nach Hause gekommen bin, und fast darüber gefallen bin, hab ich ihn einfach genommen. Ich habe ca. 3 mal mit dem Hammer draufgehauen und dann gemerkt, daß ein wenig Luft zwischen Pech und Spiegel gelangte. Dann habe ich etwas am Keil gehebelt und der Spiegel ging ab, und gottseidank ist er nicht beschädigt, zumindest auf den ersten Blick.


    Übrigens Roland, Dein neuer 12,5 Zoll Dob sieht richtig gut aus.


    Grüße, Stoffie

  • Hi Stoffie


    Also, das interessiert mich jetzt: Ich hatte ja auch den Keil vorgeschlagen - allerdings mit Eisfach. So wie es klingt, hast Du auf den Umweg durch den Kühlschrank verzichtet. Und das ging? Und wie sah die Pechhaut nach der Trennung aus? - Einen Tip fand ich besonders interessant: Kraft plus Zeit. Das ist derart elegant, daß ich Tool und Spiegel schon morgen zusammenpappen werde. Und dann werde ich warten... Bin sehr gespannt. Bis dann, Karl

  • Hallo Karl,


    na ja, ganz so schnell habe ich den Keil nicht angesetzt, aber fast so schnell.
    Ich habe das Packet vorher ca. eine halbe Stunde in die Wanne gelegt. Natürlich mit kaltem Wasser.
    Die Pechhaut hat bis auf einen kleinen Ausplatzer alles überstanden, allerdings habe ich es vor dem Pressen warscheinlich zu sehr erhitzt, denn ich muß die Kanäle noch einmal nacharbeiten.
    Die einzelnen Abschnitte sind stellenweise zusammengedrückt worden.


    Da fällt mir ja gleich die nächste Frage ein:


    Wie bekomme ich die Kanäle wieder hin? Es ist ja nur Stellenweise.
    Sägen möchte ich eigentlich nicht, weil ich dann befürchte, beim späteren polieren, einige Partikel einzuschleppen ( Kratzer).
    Ich denke, mit einem erhitztem Schweißdraht wird es funktionieren.


    Gruß, Stoffie

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