Bino / GWK / Vignettierung

  • Hallo,


    ausgehend von einer interessanten Diskussion in Bezug auf Bino-Ansätze und Einsatz von Schmalbandfiltern hat sich hier in anderer Sache zum Bino weiter sehr interessantes ergeben.


    Der zitierte Thread befindet sich hier:
    http://forum.astronomie.de/php…=1&Search=true#Post304929


    VORGESCHICHTE:
    Ich bin auf der Suche nach einem Glaswegkorrektor (GWK) um mein Zeiss-Großfeldbino an meinem Newton betreiben zu können.
    Das geht natürlich auch mit Okularschlitten oder gekürzten Montagepunkten der Gitterrohrstangen...ich möchte das Bino aber möglichst direkt ansetzen können.


    Nun ist das Zeiss-Bino mit über 30mm Lichteintrittsdurchmesser für Deepsky sehr interessant und möchte natürlich möglichst zu 100% ausgeleuchtet werden.


    Wenn man sich mit dieser Vorgabe im Markt umschaut, dann findet man eigentlich nur den Baader 2" Newton-Korrektor 245 6300.
    Dieser Korrektor hat eine Frontlinse mit 40mm Durchlass, allerdings einen Verlängerungsfaktor von 1,7.
    Link (ganz unten): http://www.baader-planetarium.…beh/binokular.htm#glasweg
    Das sieht mit 40mm theoretisch erstmal sehr vielversprechend aus.


    In einer Diskussion wurde dann auch bestätigt, daß der Baader Korrektor auch bei schnellen Optiken gut funktioniert.
    Link: http://forum.astronomie.de/php…419055/an/0/page/0#419055
    Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde auch ein sehr interessanter GWK von Siebert-Optics ( http://www.siebertoptics.com ) mit sehr geringen Verlängerungsfaktoren (1,3x) vorgestellt.
    Nun kam mir aber ein 2" GWK mit einer 23mm Eintrittsöffnung bei einem Bino mit 30mm Prismen ein wenig merkwürdig vor.


    Rolf Geissinger hat mich hier insofern geduldig an die Hand genommen und Versuche, Zeichnungen und Messungen vorgenommen.
    Rolf hat so einen Korrektor, der mit seinem Baader Großfeldbino am 12,5" Gitterrohrdob keinerlei Vignettierung zeigt!?


    Wie ist das möglich, ein 30mm Bino mit einem Korrektor auszuleuchten welcher nur ca. 23mm Eintrittsöffnung hat??


    Da wir keine Antwort fanden, hat Rolf sich in´s Zeug gelegt und Harry Siebert kontaktiert.
    Harrys Erläuterungen zum Thema sind sehr aufschlußreich und Rolf wird diese Antwort übersetzen und nachfolgend hier einstellen.


    Ich hoffe, daß wir hier in der Diskussion die letzten Ungereimtheiten beseitigen können.

  • Hallo,


    ich habe aus Interesse bei Harry Siebert in USA nachgefragt,
    ob es zu irgendeiner Form von Vignettierung beim Einsatz
    seiner Glaswegkorrektoren kommen kann.
    Nachfolgend der von mir (hoffentlich einigermaßen richtig)
    übersetzte Antworttext von Harry.
    Im Anschluss die Originalantwort.


    Prinzipiell dienen Glaswegkorrektoren (GWK's) dazu, den
    zusätzlichen optischen Weg, welchen ein Bino mit einbringt,
    zu kompensieren. Nur so ist es bei den meisten
    Newtons möglich, überhaupt in den Fokus zu kommen.
    Ohne Korrektor müsste das Bino sehr weit Richtung Fangspiegel
    verschoben werden, und da sind eben OAZ und Tubus im Weg.
    Alternativ kann man die Komination aus FS und OAZ einfach
    weiter Richtung Hauptspiegel setzen. Das gibt dann aber andere Nachteile,
    weil dann z.B. ein größerer FS benötigt wird.








    Erläuterungen: OCA = Optical Corrector Assembly ist das selbe wie GWK = Glaswegkorrektor



    Hier die Übersetzung der Antwort:



    Danke für Ihre Anfrage und dass Sie uns wissen lassen, dass unsere Produkte
    in Deutschland diskutiert werden.


    Hier ist die einfache Technik, welche hinter den Glaswegkorrektoren steckt:


    Das Eingangselement wird an der Stelle platziert, an der normalerweise die freie Öffnung
    des Baader-Großfeld Binos liegen würde. Wenn Sie also ohne Korrektor fokussieren könnten, würde die
    Öffnung des Binos ungefähr an der Stelle des 24mm Eingangselements des Korrektors sitzen.
    Aber: Der GWK hat einen Vergrößerungsfaktor von 1.3x.
    Aus diesem Grund wird die freie Öffnung durch den Vergrößerungsfaktor erweitert.
    24mm (Durchmesser des Eingangselements) x 1.3 = 31.2
    Sie werden bemerken, dass der 1.25x GWK nur eine freie Öffnung von 24mm hat. Da es
    aber um 1.25x vergrößert, kann es ein Okular mit 30mm freier Öffnung ausleuchten.
    Der GWK hat also einen kleineren Einlass als das Bino. Behindert dies die Ausleuchtung?
    Die Antwort ist:" Nein, nicht mal ein wenig", solange das Eingangselement des OCA (24mm)
    so positioniert ist, dass es den Lichtkonus an dieser Stelle voll durchlassen kann.


    (Anmerkung:
    Bei meinem 12" f/4.9 Dob ist der Lichtkonus an der Eintrittsstelle in den GWK
    19.6mm breit. Der freie Einlass des GWK's ist jedoch 23mm. Bei den aktuellen Modellen
    sogar 27mm --> passt also durch)


    Ein anderes Beispiel ist das Televue Bino mit 2x Korrektor. Die Eingangsöffnung ist hier
    nur 17mm aber es ist 2 7/8" weit im OAZ positioniert. Mit seiner 2-fachen
    Vergrößerung kann es also 34mm ausleuchten. Der Lichtkonus passt noch bei f/3.6 hindurch.
    Das selbe gilt für die 2" Powermate Barlow-Linsen. Die höhervergrößernden Modelle haben
    ein 17mm Eingangselement aber eine viel größere Ausgangslinse. Das wichtige Element
    ist das zweite Ausgangslinsenpaar, welches so groß wie möglich sein muss.
    Solange das Eingangselement eine Vergrößerungslinse mit divergierendem Strahlengang ist,
    muss das obere Element größer sein, um soviel Stahlen wie möglich zu erwischen.
    Es ist nötig, dass die Ausgangslinse ein klein wenig größer ist, als der Eingang des Binos,
    um eine optimale Transmission zu erhalten.


    Hier sind noch gute Neuigkeiten: Wie haben das untere Eingangselement auf 27mm
    freien Durchlass vergrößert. Nicht dass es beim 1.3x-Korrektor nötig gewesen wäre,
    aber es hat auch nicht geschadet es größer zu machen. Wir haben es nicht noch größer
    gemacht, weil Größen über 30mm progressive Verzerrungen haben können.
    Die 1.3x und 0x Korrektoren haben nun 27mm Eingangsöffung. Das zweite Element
    hat nun 42mm. Wir haben diese Technologie vor 7 Jahren eingeführt und haben
    die Verwendung an Denkmeier verkauft. Denkmaier hat entschieden, das untere Element
    drastisch zu vergrößern.
    Dies ist aber nur ein psychiologischer Effekt.


    Die 0x und 1.3x Korrektoren liefern sehr helle Bilder und haben eine 60 Tages
    Rückgabegarantie.






    Thank you for asking us and letting us know there is discussion of our products in Germany.

    Here is the simple science behind the OCA technology. The entrance element of the OCA
    device takes the place of the bottom clear aperture of the Mark V binoviewer.
    So if you could focus without a corrector the bottom of the Mark V would be roughly at the
    location of the 24mm element lens. But, there is a magnification factor of 1.3x.
    So the clear aperture size is magnified by the magnification factor. 24mm's x 1.3 = 31.2
    You will notice that the 1.25x glasspath corrector has only a 24mm CA, but since it is 1.25x it can
    illuminate a 30mm eyepiece aperture. So even the Glasspath compensator has a smaller clear
    aperture then the binoviewer CA. Does this hurt the illumination? The answer is, "Not even a little bit".
    As long as the entrance element is positioned to allow the entire light cone to get through.
    Another example is the Televue Bino Vue with the TV x2 corrector. The bottom entrance aperture
    is only 17mm's, but it is only located 2 7/8" down into the focuser. So at x2 it can illuminate a 34mm area.
    The light cone can clear that clear aperture down to f/3.6. The same is true with their 2" Powermate barlows.
    The higher power models only use a 17mm lower entrance element but a much larger upper element.
    The important element is the second exit doublet that must be the largest possible.
    Since the entrance element is a magnification lens with diverging rays the upper element must be
    bigger to capture as much as possible. A slightly larger lens than the CA of the binoviewer
    is necessary for optimal transmission.

    Now here is the good news, we have upsized the lower entrance element to 27mm's CA.
    Not because it was necessary at 1.3x, but because it did not hurt the permance of the
    system to make it bigger. I did not make it much bigger since sizes over 30mm's added
    progressive levels of distortion based on their size. So the 1.3x and 0 mag OCA's are
    now 27mm CA at the bottom element and the second element is 42mm's. We invented this
    technology 7 years ago and sold its' use to Denkmeier Optical for their OCS system.
    That company has decided to drastically enlarge the lower element.
    This has only a psychological advantage.

    The 0x and 1.3x OCA's give uncharacteristally bright images and are backed by a 60
    day money back guarantee.

    Hope this helps.



    Hier gibt es die Teile: http://www.siebertoptics.com






    Grüße
    Rolf Geissinger

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