Materialstärke: Spiegellagerung

  • Hallo,
    ich bin daran einen 50cm Dobson zusammenzubauen. Ich möchte die Spiegelbox möglichst leicht machen. Frage: Kann man da bei der Spiegellagerung Gewicht sparen? Ich meine bei den Alu-Dreiecken, Verbindungsteilen und Quadratrohren? Nach meiner Einschätzung machen Durchbiegeeffekte infolge zu schwacher Dimensionierung nicht viel aus, sie verlagern den Spiegel und somit den Fokus nur etwas nach vorn oder zurück. Hat jemand da Erfahrungen gemacht?
    Gruss Emil Nietlispach, Zürich

  • Hi Emil,


    interessant, ich bastel auch an einem 50cm Newton rum und hatte auch mal nach den Auswirkungen einer "unterdimensionierten" Spiegelzelle gefragt. Damals war die Aussage wenn alles symmetrisch zum Spiegelmittelpunkt ist sollte die Durchbiegung kein Problem machen.
    ABER, das dürfte meiner Meinung nach nur den Spiegel selbst betreffen (Stichwort "große Dünne"). Die Spiegelzelle und der untere Tubus wird ja auch unsymmetrisch belastet, da ja einerseits bis in den Zenit (dann wäre bei mittelpunktssymmetrischer Spiegelzelle alles symmetrisch) und andererseits bin zum Horizont herunter (völig unsymmetrisch) geschwenkt werden kann.
    Ich habe daher Gewicht durch einen großen Dünnen gespart und dafür die Zelle stabil und etwas schwerer gebaut. Auch aus dem Grund um den Gesamtschwerpunkt tief genug zu bekommen.


    Aber vielleicht wiederspricht mir ja jemand.


    Gruß
    Markus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Emil</i>
    <br />...
    Frage: Kann man da bei der Spiegellagerung Gewicht sparen? Ich meine bei den Alu-Dreiecken, Verbindungsteilen und Quadratrohren? Nach meiner Einschätzung machen Durchbiegeeffekte infolge zu schwacher Dimensionierung nicht viel aus, sie verlagern den Spiegel und somit den Fokus nur etwas nach vorn oder zurück...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Die Struktur der Spiegelbox muß wenigstens so dimensioniert werden, daß das Fernrohr sich nicht bei unterschiedlichen Positionen dejustiert. Also beliebig leicht kann man das nicht bauen. Ich würde als Material für die H-Zelle wenigstens 25 * 1,5 mm Stahlprofilrohre benutzen, oder entsprechende (30 * 2mm) aus Alu.
    Grüße Martin

  • Hallo Emil,


    schön, von dir wieder hier zu hören.
    Generell gilt:
    - Mit Alu ist die Spiegelzelle bei gleicher Steifigkeit leichter zu machen als mit Stahl
    - Große Querschnitte mit geringer Wandstärke nehmen.


    Um genaueres zu den Materialstärken zu sagen, müssten wir wissen, wie dick und wie schwer dein Spiegel ist. Ist es der Newport, den du damals besorgt hattest? Ich weiß nicht mehr, wie dick der war.


    Meine 27 Punkt Spiegelzelle für den 61 cm Dobson wiegt 4,3 kg und hat sich als ausreichen stabil erwiesen. Roland Herrmann nimmt wesentlich kleinere Querschnitte (siehe sein 24" Lowrider).


    p.s.
    Hier noch ein Threat zu dem Thema:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=33359

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Emil</i>
    <br />Nach meiner Einschätzung machen Durchbiegeeffekte infolge zu schwacher Dimensionierung nicht viel aus, sie verlagern den Spiegel und somit den Fokus nur etwas nach vorn oder zurück.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Emil,


    das stimmt nur dann wenn das Teleskop zum Zenit zeigt.
    Bei anderen Höhen-Winkeln wird die Spiegelzelle unsymmetrisch belastet, was zu Dejustierung führt.


    Gruss
    Michael

  • Vielen Dank für die Antworten, ich habe Anregungen bekommen:
    Der Spiegel wird unsymmetrisch belastet, weil die beiden Quadratrohre, an denen die Justierschrauben sind, zu einem Drittel und zwei Drittel Gewicht abbekommen, woraus eine unterschiedliche Durchbiegung resultieren muss, was zu einer Verkippung (Dejustierung des Spiegels führt) bei einem Schwenk vom Zenith in die Horizontlage, deshalb sollte man, so denke ich, bei den besagten Rohren nicht sparen.
    Mein Spiegel hat 4cm Dicke und ist 18kg schwer (Newport).Ich habe da auch an 30mmm*2mm gedacht, wie von Marty empfohlen. Bei den 3 Verbingungsstangen schwebt mir 25mm *6mm vor und bei den Dreiecken 4mm, alles aus Aluminium (Anticorodal). Bin ich da am Gewichtslimit? Gruss Emil Nietlispach

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Emil</i>
    <br />Der Spiegel wird unsymmetrisch belastet, weil die beiden Quadratrohre, an denen die Justierschrauben sind, zu einem Drittel und zwei Drittel Gewicht abbekommen, ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Emil,


    was du schreibst ist richtig, aber meine Begründung wäre anders gewesen:
    Wenn das Teleskop nicht zum Zenit zeigt, dann befindet sich der Schwerpunkt des Spiegels nicht über der Mitte der Spiegelzelle. Und das führt zu einer unsymmetrischen Belastung der Spiegelzelle. Und zwar nicht nur bei den unteren Quadratrohren, sondern bei allen Teilen.

    Gruss
    Michael

  • Hallo Emil,


    30x30x2 mm halte ich bei deinem Spiegel für ganz dicke ausreichend, 25x25x2 würde sicher auch gehen. Bei den 6 mm Balken bin ich mir nicht ganz sicher, man müste halt mal gucken, wie lang die werden. Bei meinem 13,3 kg 17,5 Zoll Spiegel hatte ich glaube ich 10 mm Dicke genommen und die Justierschrauben versenkt um Bauhöhe zu sparen. (siehe Bild). Außerdem hatte ich sie rautenförmig zu den Enden verjüngt, damit es schicker aussieht:


    <font size="1">(klick zum Vergrößern)</font id="size1">


    6-8 mm hätte hier aber sicher auch gereicht. Auch bei dir reicht nach meiner Schätzung 8 mm ganz sicher. Deine Dreiecke aus 4 mm halte ich für ausreichend.


    Noch was allgemeines:
    Ich könnte mir vorstellen, dass bei gar zu minimalistischer Auslegung der Balken Schwingungen auftreten könnten. Roland Herrmann begegnet den Durchbiegungen trotz minimalistiser Querschnitte mit zusätzlichen Verstrebungen
    Außerdem: Ist der Spiegelzellenrahmen sehr steif, stabilisiert er zusätzlich die Spiegelbox, die somit wieder etwas dünner dimensioniert werden darf. Meine 24" Zelle ist in dieser Hinsicht ungünstig, da die 4 mm Seitenschienen, die Zelle nicht gegen Parallelverschiebung versteifen. Besser und kaum schwerer wäre hier z.B. 20x15x2 mm Vierkantrohr gewesen. Meine Spiegelbox ist aber duch die vielen Holzdreiecke und der Eck Verbindungsklemmen derartig versteift, dass sie ohne die geringsten Probleme funktioniert.

  • Hallo
    ich habe inzwischen anhand des Alcan Kataloges Gewichtsvergleiche gemacht und festgestellt, dass man nur sehr wenig Gewicht spart, wenn man näher ans tolerierbare Limit geht. 25mm Quadratrohre statt 30mm bringt nur einen Gewichtsgewinn von 175g total bei 3 Rohren und bei den Dreieckverbindungsbalken ist der Unterschied noch lächerlich kleiner. Ich habe zwei Varianten angenommen: 1. 30mm Quadratrohre, 6mm Balken und 4mm dicke Dreiecke und 2. 25mm Quadratrohre, 5mm Balken und 3mm Dreiecke. Der Gewichtsunterschied wäre 336g. Also ein halbes Coca-Cola Fläschchen mehr Gewicht auf die Bandscheiben beim Herumschleppen des schweren Spiegelkastens dafür aber wesentlich mehr Stabilität!!! Ich denke, wenn man Gewicht sparen will, muss man bei der Spiegeldicke primär den Hebel ansetzen.
    Vielen Dank allerseits für die nützlichen Infos. Tolles Forum

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