Lowrider - Hutdesigns Pro/Contra

  • Hallo Kollegen,


    nachdem der Timm und Roland sich eine LR gebaut haben, möchte ich meinen 20" F5 Rosedob auch tieferlegen. Ich bau mir jetzt aber nur mal einen neuen Hut. Der Rest des Teleskopes bleibt gleich. Sonst läuft das auf eine kompletten Neubau raus (Höhräder nach hinten bringen, flachere Rockerbox etc...[:p]). Ausdem hab ich ja dann eine Art Binoskope. Klassisch für sehr sehr ernste Plantentenbeobachtung mit maximale Kletterfreudigkeit bei höchtsmöglicher Obstruktionsphobie, die Lowrider-Variante zum Bequemspechteln...[;)]


    Ok. Genug der Vorrede.


    Variante A: Hut alla van Gestl oder Greg Babcock, bzw. wie Ruediger es dann an seinem 24 machte: Pyramidenförmige Spinne nach oben.


    Ist für diese Konfiguration überhaupt ein extentrischer Spinnenkörper zweckmässig. Wie bekomme ich "Zug" auf die Spinnenbeine. Oder hält die Spinne aufgrund ihrer Eigensteifigkeit, der dann wohl etwas dicken Arme.
    Nachteil ist auch, dass das nicht beliebig ausbaubar ist, für noch grössere Teleskope bzw. extreme Auslegung des Lowrider.
    Negativ: Transport; die exponierte Spinnenhalterung eckt überall an?!
    Postiv: Sieht irgendwie gut aus?!
    Postiv: Schwerpunkt kommt weiter nach unten!
    Postiv: Aufbau einfacher, da die Gitterrohrstangen kürzer ausfallen werden, kann der Hut einfacher aufgesetzt werden.
    Negativ: Hut als Blende kann nicht genutzt werden. Da man deutlich darüber hinweg schaut!


    Variante B: Klassischer, sehr breiter Hut alla Roland. Scheint recht zweckmässig zu sein. Aber hohe Windangriffsfläche?!, Grosses Transport Volumen?!


    Variante C: Hut alla Timm: Single Ring oder schmaler doppel Ring mit klassischer Spinne. Der OAZ wird an zwei nach unten gerichtet Schienen befestigt.
    Vorteil: Dieses Bauprinzip scheint auch für extreme Verhältnisse noch machbar, ferner könnte der OAZ auch zwischen die Gitterrohre gebracht werden. Hat hiermit jemand Erfahrung, Durchbiegung etc??. Als Bonus: wer ein guter Mechaniker ist, könnte auf diesen Schienen den OAZ verschiebar machen und so, ohne grössere Umbauten, auch einen Binoansatzadaptieren.


    Streulichtabschattung durch Blenden am Hut: Bei B und C am besten?!


    Gibt es noch andere Hutvarianten? Welche kämen für euch in Betracht, bzw. welche Überlegungen sollte man noch hierzu anstellen.


    Vielen Dank für die Auskunft


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,
    mein noch im Bau befindlicher Lowrider hat einen Hut Typ C. Hier einige Bilder:



    Das Endprodukt. Zwischen die auskragenden Teile kommt noch die OAZ-Basis. Beachte bitte die Lage des OAZ bezüglich der Stangenhalterungen. Mit der Anordnung ist der OAZ bei horizontalnaher Beobachtung leicht nach oben geneigt. Der Einblick in einen Lowrider will gut geplant werden, sonst gibts Genickstarre oder es fallen dauernd die Okulare aus dem OAZ.

    Hier die Klebarbeit. Masse: Innendurchmesser ca. 580mm, Der Ring ist 48mm Breit und ca 60mm hoch. Die gekrümmten Teile sind aus Birkensperrholz Qualtität Flugzeugsperrholz und 2mm dick und wurden über Dampf vorgekrümmt. Die Ringe sind aus 6mm Pappelsperrholz (Gewicht...). Die Auskragung aus 6mm Birke Multiplex, die gekrümmten Flächen aus 2mm Flugzeugsperrholz. Bei allen Krafteinleitungsbereichen sind innen Steifen angeordnet. Die Sperrhölzer der Auskragung verlaufen bis Oberkant Ring und verbinden die Auskragung so bomenfest mit dem Ring.


    Hier beim Verleimen mit Kontaktkleber.


    Die Blenden aus 4mm Schaumstoff werden oben ca. 90cm hoch und nach unten ca 30 cm und mittels Klett am Ring befestigt. Der Ring passt auf die Spiegelbox, die Auskragung für den OAZ wird für den Transport in ein entsprechendes Loch in der Spiegelbox versenkt.


    Grüsse Max

  • Hallo Gerhard,


    ich bin natürlich, wie nicht anders zu erwarten, ein Verfechter von Design "B" [8D]
    Meiner Meinung hat diese Variante folgende Vorteile (was nicht ausschließt dass andere Bauformen das z.T. auch können):
    - FS ist geschützt, auch besser vor Taubefall
    - kürzere, steifere Truss-Stangen
    - bessere Streulicht Abschirmung (darauf komme ich noch zurück)
    - steife Spinne in "Standardausführung"
    - stabile OAZ-Befestigung


    zur Windlast möchte ich folgendes loswerden: bei Verwendung einer "Standardblende" (der 24er vorn links) mit ca 65 cm Überstand bei 32° ist der Wind schon sehr lästig wenn er die Blende in den Strahlengang drückt, das wurde vor allem am ersten Abend des kleinen Rhöntreffs bei Windstärke 5-6 deutlich, andersrum wenn der Wind in den "Spinnacker" blies gings eigentlich bis ca 250X ganz gut, nur musste man das Teleskop dann gut festhalten. Daraufhin habe ich kleine geschwärzte 1mm-Sperrholzblenden auf der Spinne reitend und nach unten hin geklemmt befestigt, daraus resultierend konnte die Blende auf 22cm Hutüberstand reduziert werden, die Windlast ist dadurch locker halbiert weil der runde Hut mit 34cm Höhe ja einen deutlich beseren CW-Wert hat als die überstehende Blende. Die kleinen Dinger sind recht steif und tragen kaum auf, bzw vergrößern die Obstruktion nur um ein paar unwesentliche mm^2. Die nächste Generation werde ich dann aus 0.3mm CFK fertigen. Leider hab ich noch kein Foto davon gemacht, bzw komme nicht auf den Server meiner HP.


    ps:
    das Transportvolumen des Huts alleine ist in meinem Fall unwesentlich da der Gittertubus noch am Stück in den PKW passt.
    Andersrum kann man den Tubus bzw den Hut ab einer gewissen Größe auch als Transportbehälter für andere Reiseutensilen benutzen, so hat z.B. eine mittlere Reisetasche locker Platz im Tubus, man muss nur eine kleine Querleiste zum FS-Schutz für den Fall einer Vollbremsung einlegen.


    Grüße

  • Hallo Gerhard


    Der Hut meines 22" Lowriders sieht so aus



    Als Spinne habe ich eine Drahtspinne aus 0.8 mm Federstahldraht



    Beim Lowrider hast Du ja zwei Probleme verschärft: Streulichabschattung oben und der größere Fangspiegel. Für eine gute Streulichtvermeidung sind hochbauende Spinnen weniger zweckmäßig, da dann die Blendenkonstruktion sehr hoch wird. Der größere Fangspiegel ist schwer und erzeugt ein nicht zu verachtendes Drehmoment auf die Spinne, wenn das Teleskop nicht senkrecht steht. Von daher sollte der Fangspiegel möglichst nah an der Spinne sein, sozusagen "hineingebaut", um den den Hebel zu verkürzen. Ich habe dafür eine Offset-Drahtspinne gebaut mit überkreuzenden Drähten. Selbst damit ist der Fangspiegel jedoch nicht 100% justierkonstant (er hat ja auch 6" und wiegt, glaube ich, 800g.


    Ansonsten denke ich, dass ein Fangspiegel, der rausschaut, auch irgendwann mal wo dagegenknallt. [xx(]


    Roland: Deine Streulichtabschattung interessiert mich, poste doch mal ein paar Bilder.



    Grüße
    Reiner

  • Hallo Rainer, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Roland: Deine Streulichtabschattung interessiert mich, poste doch mal ein paar Bilder.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Voila:



    Das Blendensystem besteht aus vier Teilen wobei jeweils 2 oben und 2 von unten aufgesteckt sind, die Klemmung geschieht durch passgenaue Sperrholzstreifen. Hatte noch etwas Sperrholz von der Spiegelkistenverkleidung über, daher auch noch die teils glänzende Oberfläche, wird aber noch matt gemacht.



    von der anderen Seite



    WW-Aufnahme durch den 2" Okularstutzen



    trägt wie man sieht kaum auf, was ich auch bei einer Testbeobachtung bei fast vollem Mond feststellen konnte, die Spikes waren nicht auffällig heller.


    die Bilder sind eben auf die Schnelle im Regen entstanden, daher auch z.T etwas unvorteilhaft getroffen, die weißen Gummibänder werde ich noch durch unauffällige Schwarze ersetzen, und ob die Isomatte die finale Lösung bleibt weiss ich auch noch nicht



    Grüße

  • Hallo,


    Uli, Roland, Max und Reiner, vielen Dank für eure Anregungen. Ich hätte nicht gedacht, dass soviele LR's mittlerweile in der Mache sind.


    Ich bin mir noch etwas unschlüssig. Für A spricht lediglich, dass ich sowas noch nie gebaut habe. Das reizt mich was Neues auszuprobieren, auch wenn es nicht ganz optimal wäre. Reiner. "Was anecken kann, eckt auch an". Dem kann ich nur zustimmen; und das kann ich bei einem recht grossen Planspiegel nicht brauchen. Bei näher Überlegung ist mir auch nicht klar, wie eine so hoch aufbauenende Spinne (vgl 28 Zoll Stringscope" wirklich parallel zum Stahlengang ausgerichtet wird.
    B und C scheinen mir am sinnvollsten zu sein. Bautechnisch (z.b. Spinne) und von der Streulichtabschirmung scheinen B und C gleichwertig, da ja nur das "obere" Ende des Hutes zur Abschirmung beiträgt ?! Bei B hätte ich kürzere Gitterstangen, damit bessere Steifigkeit und einfacheren Aufbau. Aber mein LR wird eine Kippwinkel von 23 Grad haben (Aus F5 mach F3,8). Bei B würde mein Hut immens breit. Wahrscheinlich werde ich also C machen.


    Hallo Roland ich musste es zweimal lesen. Du transportierst Dein Gerät mit komplett aufgebautem Tubus?


    Viele Grüsse und Frohe Ostern.


    Gerhard

  • Hallo Gerhard, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hallo Roland ich musste es zweimal lesen. Du transportierst Dein Gerät mit komplett aufgebautem Tubus?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ja, du hast dich nicht verlesen, der Tubus passt am Stück ins Auto. Schau mal genau hin, das Teil ist da schon verladen, die Fenster spiegeln leider so stark dass man den Dob erst auf den zweiten Blick sieht. Im Gegensatz zum Vorgänger nehme ich aber den Spiegel raus und transportiere ihn in einer separaten Box das geht immer noch deutlich schneller als das Gestänge auseinander zu nehmen. (Obwohl das dank Schnellspannern auch sehr zügig geht)


    Grüße und ebenfalls frohe Ostern

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