8x50 Winkelsucher vs. Telrad

HAllo Carsten,
ich habe mir in ähnlicher Situation erst einen Winkelsucher gekauft und später noch ein Telrad dazu. Heute würde ich die Reihenfolge umdrehen. Man kann mit dem Telrad hervorragend Sterne anpeilen und ist sich sicher, den richtigen zu haben. Mit dem Sucher kann ich dann besser Starhopping machen.
Bezüglich Telrad: Es gibt unterschiedliche Modelle von Peilsuchern. Ich habe einen Galileo Peiler, ein Angebot. Zum regulären Preis würde ich zu einem Rigel tendieren.

Grüße

Jürgen

Hallo Carsten.

Ich habe an meinem 12"er beides: Telrad UND 10x50 Winkelsucher.

Für Deinen 6"er würde ich Dir in erster Linie den Peilsucher nahe legen - die Dinger sind echt praktisch!

Wenn Du ein gutes Übersichtsokular für den 6"er hast, kannst Du damit schon ein gehöriges Stück Himmel überblicken (Im Idealfall fast 3.5°, also mehr als der Orion-Gürtel) ein normaler Sucher bringt etwa 5°, also nicht soooviel mehr.

Ergo:
- erst Peilsucher (ob Telrad, Riegel, Quicksurfer oder wie die alle heissen, ist zweitrangig)
- dann ein gutes Übersichtsokular
- und wenn Du dann meinst, noch einen Winkelsucher zu brauchen, dann werd'ich Dir das natürlich nicht ausreden...[^]

Mir persönlich würde am 12"er etwas fehlen, wenn da nur n'Telrad drauf wäre. Aber mit dem 12"er kann ich auch nur etwa 1,3° Gesichtsfeld erzielen, da macht der zusätzliche Sucher mit seinen 5° GF schon Sinn...

Hi Carsten,

ich hatte mal einen Abend testweise einen Telrad an meinem 8" Dobson und muß, im Gegensatz zu meinen Vorrednern, sagen, daß ich das Dingen relativ überflüssig fand.
Mit etwas Übung ist es nämlich relativ einfach, zumindest bei einem Volltubus, das gewünschte Ziel direkt über's Rohr anzupeilen und dann den Sucher für weiteres Sternenhüpfen einzusetzen.
Stände ich vor Deiner Kaufentscheidung, wäre meine Reihenfolge wohl

- Winkelsucher 8x50
- Übersichtsokular
- Irgendwelches Geraffel außer Peilsucher
- Peilsucher

Aber vermutlich spielen da die eigenen Vorlieben eine nicht zu unterschätzende Rolle [;)]
Vielleicht hast Du ja irgendwie die Möglichkeit, Dir das Zeug mal für einen Abend von Bekannten zu leihen und einen direkten Nutzenvergleich anzustellen.

Grüße
Jens

Hallo.

(==>) Jens: Ich finde das Peilen über den Tubus recht unkomfortabel. [;)]

(==>) Carsten:
Ich habe selbst seit kurzem einen Telrad und muss sagen, dass ich schlichtweg begeistert bin. Mit dem 6x30 hatte ich selbst bei großen und hellen Objekten Probleme beim Auffinden. Mit dem Telrad habe ich auch schwache Objekte, für die ich mit CdC prima Karten machen kann, direkt selbst im 6mm-Okular (200x).
Momentan ist es daher sogar so, dass ich den 6x30 ersatzlos gestrichen habe. Inwiefern der sich vom 8x50 unterscheidet, kann ich nicht beurteilen, ich kann mir aber vorstellen, dass es durch die wegen der größeren Öffnung noch größere sichtbare Sternfülle ebenso kompliziert ist, sich zurechtzufinden.

Viele Grüße,

Sven.

Ich habe einen LED-Sucher und bin ebenfalls begeistert!

Problem:
Das komfortable Anpeilen geht naheliegend nur bei mit bloßen Auge sichtbaren Objekten. Bei anderen hilft nur grob ausrichten. Dann fehlt mir ein "richtiger" Sucher.

Nun überlege ich mich auch, einen 8x50 _zusätzlich_ zuzulegen. Bloß wie und wo befestigen? Andererseits wäre auch ein Übersichtsokular (40mm ?) vielleicht eher von Vorteil - da fehlt aber wieder das Fadenkreuz (Fadenkreuz-Okulare habe ich nur bis max. 27mm gesehen).

Also ich muss vorweg sagen, dass ich keinen 8x50 Winkelsucher
habe, aber sehr wohl 6x30 und 8x50 Geradesichtsucher. Der
Schritt vom 6x30 zum 8x50 ist schon enorm, weil man doch einige
Deepsky-Objekte schon direkt oder ansatzweise im Sucher sehen
kann. Dagegen habe ich auch einen einfach Leuchtpunkt-Peilsucher.
Wenn es nach mir ginge hätte ich auf allen Skopes 8x50 Sucher für
die Feinsuche von Objekten und den Leuchtpunktpeilsucher zum
schnellen Anpeilen.
Eine klare Antwort kann ich dir also nicht geben, praktisch sind
beide und haben beide ihre Vorteile. Der Sucher hat halt
Vergrösserung und Licht und der Peilsucher halt den direkten Blick
gegen den Himmel zum Vergleich.

Gruss Andy

Hi Carsten,
möchtest Du peilen oder Starhoppen - das ist die Frage?
Nach meiner Erfahrung meines eigenen Werdeganges aber auch im Beobachtungsumfeld kommen die meisten mit Peilvarianten gut zu recht. Grade die Neueinsteiger haben mit dem Peilen gute Ergebnisse erreicht.
Ich selbst nutze gar nichts anderes mehr.
Voraussetzung hierfür ist Himmelskenntnis und ein gescheites Übersichtsokular.
Willst Du hoppen dann nimm den größeren optischen Sucher.
CS

Hi Carsten,

es kommt darauf an, welche Objekte du anpeilst. Ein Telrad ist sehr gut durch seine Übersichtlichkeit - Nachteil ist die manchmal fehlende Vergrößerung bei gesuchten Objekten in sternenarmen Gegenden.

Der 8x50 hingegen hat hier eindeutige Vorteile - bietet aber nicht die Übersichtlichkeit...

Beides hat Vor- und Nachteile - am Besten ist die Kombi aus beidem.

Zumindest wenn Du öfter auch Deep Sky Objekt - Jagd bist....

Hallo Carsten,
ich nutze Beides....mit sehr gutem Erfolg.
Der 6er Tubus lässt die Montage eines 8x50 Suchers und eines Telrad zu.
Willst du Gewicht sparen, kannst Du statt des Telrad einen Rigel-Finder (gleiches Prinzip, wg. Knopfzellenbetieb aber kleiner und leichter) oder einen ganz einfachen Leuchtpunktsucher (red-dot/noch leichter) zum 8x50 Sucher nehmen.
Meine Kombi ist red-dot + 8x50 Geradsichtsucher. Der Einblick in den 8x50 ist am 8" F/6 Dobson nicht eben bequem, aber durch das grobe vorpeilen mit dem Leuchtpunkt muss ich da auch gar nicht so lange reinschauen. Entweder ist das Objekt schon gleich im Sucherfeld sichtbar oder eine Sternkonstellation (aus dem Karkoschka) erkennbar, welche die einzustellende Richtung vorgibt.
Danach geht es mit einem weitwinkligen Übersichtsokular weiter.
Bereits bekannte, mehrfach aufgesuchte Objekte fahre ich nur über Leuchtpunkt und Übersichtsokular an.
CS
Günther