Filter für Spechteln hinter dem Fenster

  • Salve an Alle "Hinterm-Fenster-Spechtler",


    ich muss zugeben dass ich bei den Temperaturen letzte Woche (ca. -10 Grad und Sausewind) mich zum bekennenden "Weichei" und "Hinterm-Fenster-Spechtler" entwickelt habe. Habe auch ne passende Ausrede, nachdem ich mir anno xy beim Motorradlfahren die Fingerspitzen erfroren habe [B)]


    Logisch dass bei Thermoverglasung nicht die mächtige Vergrößerung möglich ist (max. 110 fach), jedoch für das eingeschränkte Blickfeld reicht es mindestens für einige schöne Sternenhaufen und große Nebel. Der wunderbare Vorteil ist auch dass alle Fremdlichteinwirkungen (wie z.B. Fernlicht von Autos oder die blöden Straßenlaternen) einem hinterm Fenster nichts anhaben können.
    Um die Lichtreflexe der Fensterscheiben zu reduzieren habe ich letztens einige Filter durchprobiert. Tja was soll ich Euch sagen, teils klappt es wunderbar die Streuungen zu reduzieren.[8D]


    Folgende Filter habe ich probiert:


    - Fringe Killer: reduziert die Reflexe leicht und bewirkt eine leichte Kontraststeigerung (eben wie dafür designed und beschrieben)


    - UHC: super Reduzierung der Reflexe/Streuungen (logisch durch Abdunkelung)


    Warmduscher-Spechtler-Grüße


    Angel

  • Hallo Angel,
    Wie auch alle anderen Hobbyastronomen möchte ich Dir dringend vom Beobachten hinter dem Fenster abraten! Das Glas verzerrt das Bild, egal bei welcher vergrößerung. Ich weiß nicht, was Du für ein gerät benutzt, aber wenn Dir das bis 110 fach noch gefällt, hast Du wohl noch nicht durch ein richtiges Teleskop geschaut.[;)]
    Außerdem macht man so was nicht[:D][:D][:D]

  • Will hier jetzt keinen beleidigen, aber ich muss MrPlanet echt recht geben!! Hinter Fenster spechtelt man wirklich nicht. Das hat meiner Meinung nach nichts mehr mit erfolgreicher Astronomie zu tun. Ich stell mir grad vor, wie ich hier unterm Dachenster den 12" Dobson aufbaue, oder meine Sky Pro mitm Mak und dem Lidl. ;)


    Nene lieber warm einpacken und wenn auch net lang draußen spechteln. Obwohl hiers gerade echt schlecht mit den Sternen aussschaut. Hier fallen viele kleine vom Himmel *ggg*


    CS (nicht hinterm Fenster) wünscht Martin

  • Hi "MrPlanet",


    klar dass die Fensterscheibe zu Verzerrungen führt, hier hast Du vollkommen recht. Die Verzerrungen machen sich jedoch erst, wie bereits bei meinem ersten Kommentar zu diesem Thema erwähnt, mit höherem Vergrößerungsfaktor bemerkbar. Im Prinzip ist dies vergleichbar mit atmosphärischen Beeinträchtigungen, diese werden ebenfalls erst mit höheren Vergrößerungen bemerkt (z.B. Bildwabbeln). Im Fall des Fensternspechtelns wird dies künstlich verursacht - logisch oder?!



    Kurz gesagt: "...jeder wie er meint oder jeder soll das tun was er nicht lassen kann!!!".


    In diesem Sinne, habidi Griesknödel und a gut's Nächtleeee


    Grüße


    Angel


    P.S. keep smiling - dies war NUR als Tip für alle die jenigen gedacht welche nicht hinaus können/wollen/dürfen oder aus welchen Gründen auch immer!

  • Hi zusammen.


    Ich muss für Angel eine "kleine" Lanze brechen.


    Denn auch ich spechteln manchmal durchs Fenster.


    Allerdings muss ich dazu sagen, daß es nicht die Kälte ist, die mich abhält, nein, ich habe Thermokleidung und bin liebend gerne draussen. Daher bezeichne ich mich nicht als Weichei ;) hehe


    Mein Problem ist eher, daß ich in einer Großstadt wohne, und ich leider nicht mal eben runter gehen kann, ich habe keinen Garten und ich habe auch kein Plätzchen vor dem Haus, wo man mal eben spechteln geht.


    Ich muss leider immer weiter raus fahren, um anständig zu beobachten, was ich auch gerne tue, wenn denn das Wetter mal mitspielt ;) Allerdings sind dann etliche km angesagt, meist zwischen 50 und 100.


    Hauptsächlich kann ich, bedingt durch die Arbeit, meist nur am Wochenende zum Spechteln wegfahren, in der Woche lohnt sich das nicht.


    Daher bin auch ich in der Woche meist genötigt, mal durchs Fenster zu spechteln, wenn es schon spät ist und ich nicht mehr raus kann, da ich mich, wie gesagt, nicht mal so einfach nach unten begeben und auspacken kann.


    Was natürlich nicht heisst, daß ich bei schönem Wetter nicht wegfahre, daß ich das Spechteln im Freien, am liebsten auf dem offenen Feld mit Rundumsicht, mehr schätze wie das Drinnen beobachten, muss ich nicht sagen ;)


    Ich lasse beim Schauen durchs Fenster jedoch meist das Fenster zu, da gerade in der kalten Jahreszeit die warme Heizungsluft mit der kalten Außenluft verwirbelt und die Turbulenzen das Bild sehr verschlechtern.


    Daher bin ich auch immer für jeden Tipp dankbar, den ich auch innen nutzen kann :)


    Gruss, Michael

  • Hallo Vornamensvetter,


    DANKE für die Mithilfe!
    Ja das Fenster bleibt auch bei mir zu, sonst wird's nix mit einem halbwegs guten Durchblick.


    War mir klar dass ich für dieses Thema hier ein grosses Buuhhhh ernte (oder will sich nur keiner offen dazu bekennen?!).


    Nee im jetzt mal im Ernst, dass Spechteln mit komplettem Rundumblick das einzig Wahre ist, darüber brauchen wir nicht reden.
    Jedoch wenn die Stern-Gucker-Sucht brennt und eben nur mal wieder eine schnelle Lücke zu nutzen ist oder eben a... kalt, dann ziehe ich die Fenstervariante vor.
    Bei meinen Finger ist auch mit Handschuhen zwischen -5 und max. -10Grad schluß. Die werden dann stock steif (Finger nix anderes!!!) und beim Auftauen ist es schön wenn die Schmerzen wieder nachlassen (that's real not a joke!!!).


    Sauna-Unten-Sitzer-Grüsse


    Angel

  • Hallo Michaele,
    "...gewährt mir die Bitte, ich sei in eurem Bunde der Dritte" - nein, nicht Fensterspechtler sondern Michael. Ich habe noch einen Tip gegen Reflexe:


    Man nehme einen Polarisationsfilter und drehe diesen solange, bis der Reflex erlischt. Die Stellung des Filters muß bei jedem Winkel anders sein und man bekommt vielleicht nicht alle Reflexe gleichzeitig weg. Dann minimiert man halt den stärksten. Das Ganze funktioniert deswegen, weil an einer Scheibe reflektiertes Licht polarisiert ist. Man stellt die Ebene des Polarisationsfilters senkrecht zur Ebene des reflektierten Lichtes und weg ist der Reflex. Da die Sterne (zuallermeist) unpolarisiertes Licht mit allen Schwingungsebenen ausstrahlen, wird bei dieser Methode nur eine Schwingungsebene ausgelöscht, alle anderen bleiben erhalten. Somit wird das Bild kaum dunkler.


    Ich selbst habe einen sogenannten variablen Polarisationsfilter. Dieser besteht aus zwei ineinandergeschraubten einfachen Polarisationsfiltern und dient dazu, die Helligkeit zu heller Objekte (Mond, Planeten) in weitem Bereich zu reduzieren. Wenn man den hinteren Filter wegschraubt, hat man den vorderen Filter, drehbar in einem Ring, übrig. Diesen könnte man dann wie ein normales Filter ins Okular schrauben, und den Filter solange drehen, bis die Reflexe weg sind. Der variable Polfilter hat dann einen doppelten Nutzen, ist allerdings auch deutlich teurer als ein einfacher Polfilter.


    Ich hoffe, einen brauchbare Anregung gegeben zu haben.


    CS, Michael (der 3.)

  • Hallo dritter Michael :)


    Vielen Dank für den Tipp, ich habe auch einen variablen Polfilter, das werde ich dann bei Gelegenheit direkt mal ausprobieren!


    Leider macht das Wetter z.Z. ja überhaupt nicht mit, Schneeschauer und wolkenverhangener Himmel sind das totale Grauen im Moment.


    Eben riss die Wolkendecke mal für etwa 1 Minute hier auf und es wurde warm und hell. Doch es lohnte sich gar nicht, irgendwas rauszukramen, da es auch schlagartig wieder düster wurde.


    Ich glaube, die Wolkenlücken sind kurzlebiger wie Gamma-Ray-Bursts ;)


    Gruss, Michael

  • Hi Michael der 3.,


    die Idee mit dem Polfilter ist genial, DANKE!


    Hallo anderer Mike,


    bei uns hat es zwar mittags endlich zum Schneien aufgehört und abends sah es nach top Bedingungen aus. Nachdem es nicht zu kalt ist, gleich mal alles raus zum Temperatur anpassen. Als ich dann nach ca. einer 3/4h später hinterher eilte, hatten sich bereits leichte Wolkenfetzen gezeigt. Nach weiteren 45 min habe ich's dann aufgegeben, als ein dichtes Wolkenband ein endgültiges Aus bescherte.
    Kannst machen nix [V]


    Grüße aus dem Bayernlande


    Angel

  • Hallo Micheal,


    sehe Deinen Thread gerade erst. Falls es Dich tröstet, auch
    ich kann mir gelegentlich das Fensterspechteln nicht verkneifen. [:I]


    Aber ich nehme es locker, immer noch besser wie vor der Glotze
    zu hocken.


    Reflexe an den Scheiben habe ich nicht, benutze aber Filter für
    andere Zwecke: Bei hellen Objekten einen Semi-APO von Baader gegen
    den Farbfehler des Kurz-FH und bei DeepSky nehme ich ggf. Orion
    UltraBlock und SkyGlow, sowie Lumicon O-III und Hß.


    Gruß Coyote

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Salve Coyote,


    nette Internetseite [:)]


    vor allem den Satz: "...A home-office window observatory with immediate access - even in pajamas!"
    finde ich vortrefflich formuliert!!!


    Ich kann Deiner Argumentation nur zu 100% beipflichten.


    Spechtel-Grüße (von wo auch immer)


    Angel

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