Erstlingswerk 6'' f/5.4: 1. Pechhaut

  • So, jetzt will ich aber auch mal hier von meinem Selbstbauprojekt berichten.
    Da ich die Schleiferei mal ausprobieren wollte, hab ich mir von Stathis zwei 6 Zoll Scheiben gekauft.
    Also, die Idee ist, dass ich mir einen Reisedobson baue. Dann kann ich nicht nur das Schleifen üben, sondern im Erfolgsfall auch noch im Urlaub spechteln. Und die Idee gefällt mir wirklich. Falls es nicht klappen sollte, hab ich nicht so viel Geld ins Karbo gesetzt.
    Stathis Rat befolgend soll es auf einen f/5.5 hinaus laufen (etwas weniger ist auch nicht schlimm).


    Hier mal der Auszug aus meinem Schleiftagebuch:


    5 Stunden K80 MoT: anscheinend viel zu wenig Druck; bin erst bei einer Brennweite von 1317 mm (f/8.5); Verdammt!
    Nachdem ich mir Karbonachschub von Stathis gekauft habe nochmal 2.5 Stunden K80, diesmal mit ordentlich Schmackes und auch im Stehen geschliffen. Jetzt geht es Ratz Fatz. Brennweite nun 880 mm (f/5.68) mit dem Taschenlampentest.


    4 Stunden K180: etwas mehr MoT als ToT. Juhu, jetzt ist die Brennweite bei 835 mm (f/5.39). Einigermassen gleichmäßiger Abtrag beim Strichtest und ich kann mich schon wieder mit meiner Frau beim Schleifen unterhalten.


    2 Stunden K320: nun MoT und ToT im Wechsel. Kurze, zentrale 1/3 Striche. Auf einmal Strichtest doch recht unregelmässig und ein Kratzer. ARGHH.
    Nochmals 0.5 Stunden K320: Kratzer weg (war wohl nicht so schlimm), Pits weg, Panik weg.


    2 Stunden 15 my: Ordentlich Wasser drauf, und weiterhin kurze Striche (MoT und ToT im Wechsel). Jetzt sind keine Pits mehr zu sehen und ich lass es dabei, bevor ich mir doch noch Kratzer einfange. Ich glaube, ab morgen mache ich mit dem 9 my weiter.


    Fazit: Bisher 16 Stunden geschliffen. Die ersten Stunden waren mehr oder weniger für die Katz. Im Stehen schleifen geht schon besser, jedefalls bei mir. Ansonsten macht es ziemlich viel Spass, auch wenn es mir schon vor dem Polieren graut.
    Und den Foucault Tester muss ich auch noch bauen.....
    Nutzt aber nix, beim nächsten Treffen der Ruhrpottschleifer möchte ich was zeigen können.


    So, das war es für heute.
    Noch ne angenehme Nacht,


    Harry

  • Hallo,
    Nur weiter so, das hört sich alles sehr gut an. Hast du mal einen Eddingtest gemacht? Damit kann man schon mal die Form des Spiegels kontrollieren. Wenn du zum polieren und korrigieren kommst wird das ganze erst richtig interessant.
    Grüße Marty

  • So, jetzt hab ich eine Stunde 9 my hinter mir und kann keine Löcher vom 15 my mehr finden. Ich denke, ich werde aber dennoch morgen eine halbe Stunde nachschleifen. Sicher ist sicher. ;)


    Marty -> Jep, Eddingtest hab ich gemacht. Sah meistens ganz gut aus, wobei mir allerdings die Vergleiche fehlen. Der Edding scheint recht gleichmäßig und schnell wegzugehen.


    CS,
    Harry

  • Heute war es dann soweit: Meine erste Pechhaut!
    Die Kinder auf die Omas verteilt, die Frau mit irgendwelchen Dingen beschäftigt und ich hatte die Küche für mich allein.
    Den Spiegel schön entfettet und das Pech langsam warm gemacht. Die Suspension mit dem Poliermittel angesetzt und gespannt gewartet, wie sich das Pech verflüssigt.
    Als es dann so eine schöne zähflüssige Konsistenz hatte, hab ich sie auf das Tool gegossen und nach einer kurzen Wartezeit den Spiegel (mit der Suspension beschichtet) auf das Tool gedrückt. Sah eigentlich alles so aus, wie ich mir es vorgestellt hatte. Das böse Erwachen kam, als ich den Spiegel vom Pech heben wollte. Da ging nix mehr. Als hätte ich Sekundenkleber draufgepackt!
    An einer Stelle ganz am Rand hatte der Spiegel auch keinen Kontakt zur Pechhaut bekommen. Tja, nach einiger Zeit im Wasserbad gingen die beiden Kontrahenten dann doch in ihre Ecken und jetzt sitz ich hier und schau dumm aus der Wäsche.
    Wie gesagt, die Konsistenz des Pechs schien richtig zu sein.
    Hab ich die Poliermittelsuspension nicht flüssig genug gemacht?
    Oder hätte ich länger warten sollen, bis das Pech noch ein wenig fester (oder am Ende sogar flüssiger??)geworden wäre?
    Hilfreiche Tipps sind gerne wilkommen. Morgen früh werde ich dann den zweiten Versuch starten, so ich denn das Pech vom Tool bekomme....


    Ratlose Grüsse,
    Harry

  • Nicht zu schnell! Die Pechhaut passt nie nach nur 1x pressen!
    Wenn das Pech ungefaehr gleich dick ist kannst du jetzt Rillen machen (ich selber finde es am einfachsten Rillen rein zu kratzen unter kaltes wasser..), und danach tool in heisses Wasser, poliermittel auf dein Spiegel und richtig Pressen (ich geh einfach 10 sekunden drauf stehen), nur kurz und dan wiederholen.
    Wenn noetig rillen nachziehen und fertig.
    Vor der erste Poliersession Microrillen reinmachen (ich bevorzuge Tool unter heisses Wasser und mit ein Messer druber gehen).


    MfG,
    Cas

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