Comet Lexell D/1770 L1 im Sternbild Orion

  • Hallo Leute,


    Ich bin gerade mit einer Redshift Simulation über den Cometen Lexell gestolpert, der die nächsten Tage durch das Sternbild Orion flitzen soll. Nachdem das Ding ja mit 0m ziemlich hell sein wird wundert es mich, dass ich in den Medien darüber nichts gelesen oder gehört habe?


    Spinnt mein Redshift und das Ding ist falsch berechnet oder warum ist der so unspektakulär?


    Laut Redshift-Berechnung ist der Komet heute mit -0.35m in nur 3.77Millionen Entfernung zur Erde unterwegs[?]


    Grüße,
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang.
    Lt. Redshift Lexikon ist er seit einer Bahnstörung durch Jupiter im Jahre 1779 nicht mehr wieder gesehen worden (verschollen!), auch weitere Recherche im Internet gab alles dasselbe. Calsky gibt auch nichts für heute an. Aber Redshift gibt tatsächlich Bahndaten, Sichtbarkeit und Helligkeit für "heute" an. Das hatte ich auch schonmal mit einem anderen 200 Jahre alten Kometen gehabt, da habe ich mich auch dusselig gesucht, bis ich feststellte, der düst ja auf einer Hyperbel und kommt nie wieder(??!!). Scheint ein Fehler im Proggi zu sein, oder vieleicht lassen die auch die bisher bekannten Bahndaten einfach weiter laufen.


    CS
    Mario

  • Hallo Mario,


    danke für die Info. Werde am Abend gleich mal überprüfen ob die Erde in Redshift schon als Kugel verspeichert ist, oder ob die noch als Scheibe abgebildet wird ;)


    Grüße,
    Wolfgang

  • Hallo zusammen!


    Wie es scheint, bin ich nicht der einzige, der auf sowas reingefallen ist. Bei mir war es allerdings der Komet P/Harrington-Wilson, der mit 10mag durch das Sternbild "Canis Minor" ziehen sollte. Erst nachdem ich mehrere Fehlsichtungen hatte, bin ich auf die Idee gekommen, zu untersuchen, was da los war. Auch dieser Komet war seit 1952 verschollen. Tja, so kann es einem gehen, wenn man blind auf die Software vertraut! [:I][:I]


    Christian

  • Hallo,


    Bei uns war neulich jemand in der Sternwarte, weil er ein Buch veröffentlichen wollte, dessen Basis eine RedShift-Berechnung bez. eines Kometen kurz vor dem Jahr 0 war.


    Nachdem diese Person bereits seit mehreren Jahren an dem Buch arbeitete und recherchierte (auch in anderer Richtung) war es natürlich hart zu sagen, dass der Komet vor 2.000 vermutlich NICHT da war. [:(]


    Ich denke, bei Kometen mit Bahnperioden von nur wenigen Jahren kann man davon ausgehen, dass sie keine 300 Umläufe schaffen und wenn so ein Komet HEUTE noch da ist, dann war er es vor 2.000 Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht. Und wenn er HEUTE noch da ist und VOR 2.000 Jahren da war ist die Fehlerkurve in den Ephemeriden, wenn man sie denn zurück extrapoliert, doch enorm.


    Um zuverlässige Daten über Asteroiden und Kometen zu erhalten empfehle ich das MPC oder Harvard! Da gibts immer die neuesten und zuverlässigsten Daten.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rolf_1981</i>
    Bei uns war neulich jemand in der Sternwarte, weil er ein Buch veröffentlichen wollte, dessen Basis eine RedShift-Berechnung bez. eines Kometen kurz vor dem Jahr 0 war.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Pünktlich zur Adventszeit ein Buch über einen Kometen kurz vor dem Jahre 0? Nanana, da wirds doch nicht um den Stern von Bethlehem gehen?
    [:)]
    Schick ihn doch mal zu uns auf die Sternwarte, wir haben grad jeden Freitag einen Vortrag über eben diesen nicht vorhandenen Stern im Angebot. [:D]
    Hätte er sich die ganze Arbeit sparen können!

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo,


    Wir haben zu diesem Thema auch ein Planetariumsprogramm, welches jedes Jahr sehr erfolgreich läuft.


    Das Problem war: Er hat kryptologisch gearbeitet und über mehrere Jahre hinweg Quellenforschung betrieben, um den genauen Zeitpunkt der Geburt Jesu zu ermitteln. Als er dann ein dDtum hatte, hat er es einfach in RedShift eingegeben und siehe da - es stand ein Komet am Himmel.


    Er hat im Grunde schon sehr sauber gearbeitet und das kryptologische kann ich auch gar nicht beurteilen. Erscheinen soll das Buch - wohl nach wie vor! - nächstes Jahr. Aber unter astronomischen Gesichtspunkten - und er hat zugegeben, dass ihm diese fehlen - ist das wohl nur sehr schwer haltbar.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rolf_1981</i>
    <br />Hallo,


    Wir haben zu diesem Thema auch ein Planetariumsprogramm, welches jedes Jahr sehr erfolgreich läuft.


    Das Problem war: Er hat kryptologisch gearbeitet und über mehrere Jahre hinweg Quellenforschung betrieben, um den genauen Zeitpunkt der Geburt Jesu zu ermitteln. Als er dann ein dDtum hatte, hat er es einfach in RedShift eingegeben und siehe da - es stand ein Komet am Himmel.


    Er hat im Grunde schon sehr sauber gearbeitet und das kryptologische kann ich auch gar nicht beurteilen. Erscheinen soll das Buch - wohl nach wie vor! - nächstes Jahr. Aber unter astronomischen Gesichtspunkten - und er hat zugegeben, dass ihm diese fehlen - ist das wohl nur sehr schwer haltbar.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Kryptologisch kann ich auch nix dazu sagen. Dann scheint der Stern von Bethlehem nur ein Teil des Buches zu sein, den er dann halt dementsprechend aufgreifen muss.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

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