Schiefspiegler

  • Hi! Auf der Suche nach Kommentaren im Forum bezüglich der "Obstruktion" von Teleskopen, bin ich auf den Schiefspiegler gestoßen. Zu diesem Gerät habe ich allerdings fast keinen Hinweis in den Foren gefunden. Gibt es Erfahrungsberichte, Stärken oder Nachteile dieser Konstruktion? Die bekannten Gerätehersteller scheinen dieses Gerät nicht oder nicht mehr im Programm zu haben.

  • Hi enkidu,
    Schiefspiegler sind obstruktionsfrei, werfen aber andere Probleme auf.
    Optisch und mechanisch müssen sie sehr exakt gefertigt werden, was
    sich auf den Preis niederschlägt und es geht auch nur mit langen Brennweiten.
    Da ist dann halt die Frage, ob man mit einer etwas größeren Öffnung
    und einem "normalen" Newton oder auch einem ganz anderen System auch
    gut bedient ist.
    Über die Forensuche oder Google sollte sich mehr finden lassen.
    CS
    Günther

  • Hallo "enkidu".


    Kennst Du aokswiss.ch ? Das ist m.W. der einzige, der Kutter-Schiefspiegler kommerziell anbietet. Die verbaute Lichtenknecker-Optik geniesst allgemein einen sehr guten Ruf. [:p]


    Da gibt's auch einiges an Information zu den Schief's.

  • Mittlerweile habe ich auch etwas über Wolterscopes gelesen. Allerdings wenig Informationen zu dem Gerät gefunden. Mal schauen was die aokswiss schreiben. Gruss!

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mootz GMS</i>
    <br />
    Schiefspiegler sind obstruktionsfrei, werfen aber andere Probleme auf.
    Optisch und mechanisch müssen sie sehr exakt gefertigt werden, was
    sich auf den Preis niederschlägt und es geht auch nur mit langen Brennweiten.
    Da ist dann halt die Frage, ob man mit einer etwas größeren Öffnung
    und einem "normalen" Newton oder auch einem ganz anderen System auch
    gut bedient ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist leider bei den üblichen Konstruktionen ein Problem.
    Deshalb habe ich mal so ein Projekt abgebrochen und lieber einen
    Newton gebaut. Der Astigmatismus kann nämlich störend stark
    werden und dafür so einen Aufwand zu treiben lohnt sich dann nicht
    wirklich.


    Es gibt aber mittlerweile eine zufällig entdeckte Lösung
    des Problems: Das Stevick-Paul-Teleskop. Es ist praktisch
    frei von solchen Fehlern und hat keine Obstruktion.
    Dies wird allerdings durch 3 bzw. 4 Spiegel erkauft.
    Ausserdem gibt es dieses Instrument nicht kommerziell zu
    kaufen.

  • Hallo,
    Ich habe mal einen 200/4000mm gebaut. Siehe unter:
    http://www.mrplanet.homepage.t-online.de/kutter.htm
    Hat Spass gemacht, war gar nicht so schwierig. Hab die Spiegel mit 94% verspiegeln lassen. Muß halt alles sehr genau gebaut werden. Optisch einwandfrei, aber im Vergleich zu einem Refraktor hat er nicht ganz so viel Kontrast, aber natürlich mehr als andere Systeme. Auf Grund der langen Brennweite ist er nur für Planeten einzusetzten, auch geht bei 200mm schnell das Licht aus.

  • Hallo,


    In unserer Sternwarte steht ein Eigenbau-Kutter-Schiefspiegler mit 30cm Öffnung und 6m Brennweite. Sicherlich von den Daten her ein Spitzengerät und Mond, Planeten aber auch Kugelsternhaufen und kleinere Planetarische Nebel. Und ganz bestimmt ist es ein tolles Teleskop.


    Nur man muss sich fragen, zu welchem Preis man sich das "Fehlen einer Obstruktion" erkauft! Zuerst einmal mag es Sinn machen, die optisch wirksame Öffnung zu betrachten und da stellt man fest, dass ein 14" Newton etwa gleich viel Öffnung liefert wie der 12" Schiefspiegler. Jedoch muss ich wohl nicht betonen, dass der Newton preislich viel billiger ist (und auch handlicher)!


    Über die Kontrastleistung zwischen Schiefspiegler und Newton kann man sich streiten. Alles in allem ist es nicht zu leugnen, dass diese am Schiefspiegler schon hervorragend ist; die Brennweite tut ihr Übriges. Von daher hat er durchaus seine Daseinsberechtigung und sein Einsatzgebiet.


    Neben dem bereits angesprochenen Nachteil der "enorm (!!!) schweren Justage" ist noch zu sagen, dass es sich um ein offenes System handelt. Das bedeutet, das zwischen Haupt- und Fangspiegel kein Tubus ist. Das macht das System enorm anfällig für lokales Seeing und leider - zumindest sind das meine persönlichen Eindrücke - fällt das in den meisten Nächten mehr ins Gewicht als die hohe Kontrastleistung!


    Aber eines ist auch sicher: Ein sauber justierter Schiefspiegler mit 20 bis 30cm Öffnung und einer entsprechenden Brennweite wird in absoluten Ausnahmenächten - die werden ja in solch einem Zusammenhang gerne heran gezogen [;)] - ein Bild am Planeten liefern, das kaum noch von Amateurteleskopen zu überbieten ist.

  • Hi! Vielen Dank für die Beiträge. Über den Beirag von &gt;Amateurastronom (Hinweis auf das Stevick-Paul-Teleskop) habe ich gesehen, dass bereits ausgiebig über diesen Typ Teleskop diskutiert wurde (Tetra Schiefspiegler):
    http://www.astrotreff.de//topi…OPIC_ID=25881&whichpage=1
    Ich habe den Eindruck gewonnen, dass es sich hier nicht um eine Wunderwaffe handelt, bzw. nur unter bestimmten Voraussetzungen. Wahrscheinlich erreichen Newton Systeme mit größerer Apertur und geringeren Anschaffungskosten ähnliche Resultate oder eventl. sogar bessere und sind einfacher im Umgang.
    Gruss enkidu

  • Hallo winnie, hallo enkidu!


    Herr Dr. Wolter war auf dem 6. HTT mit einem seiner Schiefspiegler anwesend, hatte die Möglichkeit durchzuschauen, kann so nur winnie bestätigen, vor allem die Auflösung ist fantastisch, wenn nur der Preis nicht wär[:(]......


    Gruß Volker!

  • Moin Enkidu!


    &gt; Wahrscheinlich erreichen Newton Systeme mit größerer Apertur ...


    Klar, mit reiner Newton-Öffnung kannst Du jedes andere Teleskopsystem erschlagen...!
    Wenn's nur danach ginge, würde es keine anderen Teleskope auf diesem Planeten geben.


    Sternwarte-II Kronshagen: 8" f/20 Kutter Schiefspiegler, LK-Spiegel, Optik Baujahr 1963 ( http://www.gva-kiel.de/ )

  • Hallo


    es ist aber auch nicht allzuschwer ein F/10 Newton mit einem kleinen leichtsphärischen FS (weit entfernt an Jolo-Design angelehnt)so zu bauen das der FS-Ausschnitt den Asti wenigsteens im planetenrelevantem Bildbereich unter dem Beugungsscheibchen versteckt, muß man eben per Software eine Weile tüfteln, die Nachteile mit der Justage usw. beiben aber


    Gruß Frank

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