Auslegung 20" f4,84

  • Hallo zusammen,


    mit MyNewton spiele ich seit einiger Zeit verschiedene Szenarien für den 20" f4,84 durch.
    Ich habe immer wieder von etwa 12mm 100% Ausleuchtungsdurchmesser gelesen. Dazu braucht es aber schon einen 87 oder 88 mm FS (Annahme 45mm eingefahrener 2" OAZ; Brennpunkt über eingefahrenem OAZ 50mm : wegen Fotokamera; OTA Innendurchmesser 536mm + 2mm Wandstärke)
    Die Ausleuchtung am Rand des OAZ 50mm wäre laut MyNewton dann immer noch 77% und somit für einigermaßen vignettierungsfreie Bilder in Ordnung.


    Bei dem angenommenen OTA Durchmesser von 536mm ist das dadurch begrenzte Blickfeld ca. 1,49° und damit mehr als die maximal erreichbaren 0,99° eines Nagler T5 31mm oder Meade UWA5000 30mm.
    Der Focuser limitiert die volle Ausleuchtung hingegen auf 0,67°. Das größte Effekt wird aber vom 88mm FS verursacht, der nur 0,31° volle Ausleuchtung zuläßt.


    Jetzt ergeben sich paar Fragen:
    A) Ist das ok so (Ausleuchtung auch für Topweitwinkelokus, Kamera usw.) oder sollte man die Auslegung ev. ganz anders machen (FS-Größe, Höhe OAZ usw.)?
    A1) Dann wäre es vielleicht praktischer einen Okular-Schlitten zu bauen und somit die Höhe des Equipments über dem Tubus zu reduzieren. Das hätte den Vorteil eventuell auch ein Bino montieren zu können. Der gravierende Nachteil ist dann jedoch die zu erwartende Kopflastungkeit des Teleskops, da der HS zwar ein 20" ist aber eben nur 1" dick und entsprechend leicht. Außerdem müsste dan wohl definitiv ein größerer FS her?
    B) Woher bekommt man gute und günstige >=88mm FS? Schleifen lassen (soweit ich weiß hat ja bisher nur Roland darüber berichtet einen ellp. Planspiegel selbst geschliffen zu haben)? Oder doch besser kaufen? ICS? Bei TS gäbe es welche von Intes, einen von ORION UK aus Plateglass? auf Bestellung; Preis??? Ev. Import aus USA und dann von wem: Pegasus, Intermountain, Torus, Galaxy?


    Fragen über Fragen...


    Gruß
    Markus

  • Hallo Markus.


    Die Sache mit der Ausleuchtung ist immer so eine Sache... Vor allem, bei geplanter Fotografie... (und da hab'ich auch noch nicht wirklich Ahnung. Da lass'ich lieber die Experten sprechen...)


    Aber wenn Du Dir schon die Mühe gemacht hast, nen 20"er zu schleifen, dann würde ich am FS nicht sparen. Mir wurde mal antaresoptics.com empfohlen, die sind zwar nicht billig aber guuuut. Für weitere Infos (Lieferzeit, -qualität, Zoll, Porto,..) kontaktiere doch den Achim Strnad (strnad-emskirchen.de) der weiss, wie's mit Lieferungen nach de abläuft.


    f/4,87? Wird das nicht n'bisserl arg hoch?? Lowrider geplant? (siehe dem Timm Klose sein 20" Lowrider. Spechteln ohne Leiter!! Durfte damit mal mitspechteln: HAMMERMÄSSIG!!!)


    Viel Erfolg mit Deinem 20"er!

  • Hallo Markus,


    ich habe Deine Daten in Newt eingegeben. Wie Du schon weißt, die Konstruktion vignettiert stark, sowohl am Tubuseingang als auch am OAZ. Dein Tubus ist nur 14 mm, auf dem Radius bezogen, größer als der Spiegel. Viel zu wenig! Mit 50mm OAZ werdest Du auch Probleme haben.


    Die FS-Grösse muss Du noch Mal berechnen, nachdem Du die Mechanik angepasst hast. Ich schätze, es wird mehr in Richtung 100 mm sich bewegen. Das ist aber noch eine sehr gute 20% Abschattung. Die FS Qualität ist wichtiger.


    Viele Grüße
    Horia

  • Hallo,


    zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung des ultradünnen Zwanzigers. Das ist, verglichen mit dem typischen „Anfängerspiegel“ (6“/f8), schon eine echte Herausforderung. Marty hatte mit dem für mich bestimmten 19 Zoll/f4,4 (Randdicke nur noch 24 mm) auch mehr Probleme als erwartet, bis er mit dem Ergebnis zufrieden war.


    Bei dieser Größe gehe ich davon aus, daß ein auch fotografisch nutzbares Gitterrohr-Dobson-Teleskop entstehen soll.


    Das durch den Innendurchmesser des Tubus (536 mm) begrenzte vignettierungsfreie Feld des Zwanzigzöllers (508 mm) ist bei einer Tubuslänge oberhalb des Hauptspiegels, die der Brennweite des Spiegels entspricht, deutlich kleiner als 1,49° und beträgt etwa 0,65°.


    Wenn Du Dein Teleskop nur visuell benutzen möchtest, würdest Du bei den genannten Abmessungen (Spiegeldurchmesser 508 mm, Brennweite 2460 mm, Tubusinnendurchmesser 536 mm, Entfernung Fangspiegel-Brennebene 370 mm) sogar mit einem 78 mm-Fangspiegel eine durchaus akzeptable Randausleuchtung von gut 75% bei Benutzung des 31er Naglers (ca. 0,9°) erreichen.


    Fotografisch hängt die Bildrandausleuchtung natürlich stark von dem verwendeten Kameratyp bzw. der damit verbundenen Sensor- bzw. Filmdiagonalen ab. Bei Verwendung eines der z.Zt sehr beliebten Canon-Modelle (10D, 300D, 350D oder 20D, Sensordiagonale etwa 27,3 mm) beträgt das Gesichtsfeld bei 2,46 m Brennweite etwa 0,63°.


    Wenn man mit diesen Zahlen in Andys Excel Datei (Stathis, Kyklopas, mechanische Komponenten) geht, erhält man für folgende Fangspiegelgrößen die Randausleuchtungen:


    Fangspiegeldurchmesser 78,74 mm (3,1 Zoll)
    Visuell (0,90°) 75,6 %
    Fotografisch (0,63°) 83,6 %


    Fangspiegeldurchmesser 88,9 mm (3,5 Zoll)
    Visuell (0,90°) 86,1 %
    Fotografisch (0,63°) 93,9 %


    Fangspiegeldurchmesser 101,6 mm (4,0 Zoll)
    Visuell (0,90°) 96,6 %
    Fotografisch (0,63°) 100 %


    Auch wenn ich mich nur wenig in der Astrofotografie auskenne, denke ich, daß eine Vignettierung am Bildfeldrand (genauer in der Bildecke) von ca. 6 % noch gut zu tolerieren ist.


    Bezüglich der Suche nach Lieferanten von guten Fangspiegeln fallen mir neben ICS relativ spontan die Namen AOK Swiss, Astrooptik Philipp Keller und Protostar (USA) ein.


    CS


    Roland Krebs

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