Es wird nicht besser... US-Satelliten sollen Sonnenlicht zur Erde reflektieren

  • Gerade bei Heise gelesen:


    Astronomen alarmiert: US-Satelliten sollen Sonnenlicht zur Erde reflektieren
    Eine US-Firma will 2026 einen Satelliten starten, der als Spiegel Sonnenlicht zur Erde reflektieren soll. Geplant sind tausende mehr. Die Kritik wird lauter.
    www.heise.de


    :rolleyes:

  • Wenn das ein US-amerikanischen Firma machen will, liegt es doch nahe, damit Grönland abzuschmelzen. Dann kommt man auch besser an die Bodenschätze. Erst danach würden Sonnenkraftwerke dort auch Sinn haben. Vorher ordentlich Kohle und Öl verheizen, das unterstützt dann auch. Nach uns die Sintflut. 🤯

  • Was für ein Schwachsinn, wenn man die Idee erst einmal nur ökonomisch und technisch betrachtet. Waren die Patente für Weltraumsolar mit Mikrowellenübertragung schon vergeben ?

    Wieso formiert sich da nur "in der Wissenschaft" Protest ?

  • ... langsam werd ich zu alt für den Scheiß der da im Moment aus Amerika kommt - Auch wenn ich ja ein Kritiker des Kapitalismus bin, habe ich hier doch die Hoffnung das sich der Mist schlicht nicht rechnen wird ...

  • Oha, 250.000 - Ich bitte darum! Macht, macht !!!!


    dann 40.000 x 5 = 200.000 an Internetsatelliten


    dann fällt einer Gruppe Start-Ups (ist das eigentlich schon ein Schimpfwort langsam?!) noch so ne Mega-Konstellation Anwendung ein, irgendwas mit Abschattung und CO2 Geo Engineering, oder gleich Skynet...


    Dann setz ich mich mit nem Sack Popcorn (gezuckert) hin und warte auf den Start des Keßler Syndroms.


    CS,

    Walter


    PS: Das FCC ist doch nur für den Funkverkehr zuständig? Da wird ja recht wenig sein - nur ein wenig Steuerungsbefehle und so. Für Licht ist FCC nicht zuständig.


    So und jetzt hoffen wir mal, daß daß der Starship Testflug nächste Woche wieder gründlich in die Hose geht - oder ? :evil: ...

    Nachtrag 14/10/25 - war erfolgreich!

  • Hallo zusammen,


    liest sich für mich eher nach einer Masche, um leichtgläubigen Investoren Geld aus der Tasche zu ziehen und sich irgendwann damit aus dem Staub zu machen.


    Die Wirtschaftlichkeitsprüfung dazu würde ich jedenfalls gerne mal sehen: tausende Satelliten herstellen und in den Orbit schiessen, sowie Infrastruktur für die permanente Überwachung und Steuerung der Anlage, anstatt gleich am Boden in Speichertechnik und ein paar Solaranlagen mehr zu investieren ... ? Sehr krude :partying_face:


    Viele Grüße,

    Klaus

  • ...hmm, das mit den Spiegeln im All wollten die doch vor Jahren schonmal machen. Damals ging's glaub ich um die Beleuchtung von irgendwelchen dunklen Alpendörfern ^^ ...

    Beobachtungen mit 10" Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex, achromatische Refraktoren



  • ... wetten das der Vollpfosten auf dem Präsidentenstuhl das ein ganz tolles Projekt (the best project ever from me and myself and I) findet und in das Ding Staatskohle ohne Ende pumpt

    Nö, eher das Gegenteil, Wind- und Solarkraftanlangen sind ihm doch ein Dorn im Auge, sowas würde er doch nicht unterstützen


    Um 200 Watt pro Quadratmeter zu erreichen sind lt. dem Link viele Spiegelsatellen nötig. Welcher Betreiber einer Solaranlange bezahlt die dafür anfallenden Kosten? Wie in #7 schon angemerkt versucht da jemand Geld einzusammeln und 20 Millionen US-Dollar haben die Nasen ja schon bei Investoren eingesammelt. Man erinnere sich an Gründerin Elizabeth Holmes und ihre tolle Firma Theranos. Da warfen auch eine Menge Leute viel Geld für nichts in den Mülleimer.

  • ...och Leute,


    ..nu heult doch nicht schon eh' ihr geschlagen seid... ;(


    ..da steht: ,,Eine US-Firma will..."

    ... wenn da stehen würde: ,,...eine US-Firma wird..."... :/ ... ;)

  • Abgesehen von den verheerenden Folgen für Astronomie und die Umwelt gibt es geometrische Bedenken. Um 20% des Sonnenlichtes zu reflektieren, muss 0.04 Quadratgrad der Sonne reflektiert werden (die Sonne hat 0.196 Quadratgrad). Ein einzelner Satellit, der das erreichen soll, müsste quadratisch etwa 0.2 Grad Seitenlänge haben. In 625km Abstand hiesse das, dass er 2.18km Seitenlänge haben müsste. Selbst auf 100 Satelliten aufgeteilt wären noch 218m Seitenlänge notwendig. Oder 10000 Satelliten mit 21.8m Seitenlänge. Dies idealisiert auf 100% Reflexionsvermögen und perfekter Optik.

    Die Russen hatten bereits vor 20 Jahren solche Ideen, um Städte beispielsweise in Sibirien im Winter auszuleuchten. Auch davon hat man nicht wieder was gehört. Warum wohl? Die Sonne ist halt keine Punktquelle, und da bricht das Konzept zusammen.

    Erinnert mich an andere "tolle Ideen", die seit Jahrzehnten durch die Gazetten geistern:

    - Railgun: Eine magnetische Kanone, die die Nutzlast auf Schienen hoch beschleunigt und dann durch die Atmosphäre in eine Umlaufbahn schiesst. Nur sind die Beschleunigungskräfte so gross, dass die Art der Nutzlast sehr eingeschränkt ist. Ausserdem erleidet ein solcher Flugkörper dieselbe Reibungshitze wie ein wiedereintretender Satellit, der ja deswegen verglüht.

    - Space elevator: Ein Seil an einem geostationären Satelliten, das auf den Erdboden reicht und gestattet, Nutzlast hinaufzuziehen. Nur leider sind weder Impulserhaltung noch Actio=Reactio berücksichtigt. Zieht man die Masse hoch, bringt das die geostationäre Station runter und damit vergrössert sich deren Winkelgeschwindigkeit wegen der Drehimpulserhaltung (Pirouetteneffekt).


    Das sind so Konzepte, die immer wieder herumgeistern, ohne jemals Realität zu werden, Im Falle dieses Beleuchtungssystems ist es wohl auch besser so.

  • Ich hätte ja eine optische Frage. Müsste das ein Planspiegel sein, oder gebündelt (Konkav, Parabolisch) - da im Weltraum, um gezielt eine 1x1km Solarfarm und nix anderes zu treffen ?


    ... aha ich hab einen sehr guten Artikel gefunden der das beantwortet. Auch ähnliche rechnungen wie von Dir, Jürgen.

    A US startup plans to deliver ‘sunlight on demand’ after dark. Can it work – and would we want it to?
    Satellites beaming sunlight down to Earth sound like science fiction – and they have astronomers very worried.
    theconversation.com


    Was ich nicht bedacht habe, die Dinger könnten bei uns Visuellen glatt zu Augenschäden führen wenn so ein Teil mal aus Versehen oder so direkt in den 16" Dobson hinein scheint. :grimacing_face:


    CS,

    Walter

  • Das mit dem Weltraumlift ist noch ein wenig ausgebuffter. Immerhin haben sich Wissenschaftler und NASA damit befasst (also auch gerechnet). Es geht immer noch nicht, aber ich fand die detailsdes Problems interessant.

    Von Frank Schätzing (- dem mit dem "Schwarm" -) gibt es einen SciFi Roman, in dem so ein Weltraumlift eine Rolle spielt. Der Roman gehört zum Genre der sog. Hard Science Fiction, d.h. es werden nur Konzepte vorgestellt, die zumindest theoretisch eine wissenschaftliche Basis haben. Also keine "Subraumverzerrungen die bei Warp 9 die Polarisierung der Tachyonen aufheben, wodurch die Dilithiumkristalle instabil werden und das Warpfeld kollabiert". Ich habe ihn noch nicht gelesen, er steht auf meiner Leseliste, aber wenn dich das Thema interessiert, ist er vielleicht was für dich.

    Ich traue Schätzing durchaus fundierte Recherche zu, bevor er das Thema dann aber natürlich fiktionalisiert.


    EDIT: Ach so, der Roman heißt übrigens "Limit". Der Titel ist vielleicht nicht ganz unwichtig.

    Neuer Benutzername; vorher "Yorick"

    "In den Sternbildern kommt derart viel poetische Kraft und Phantasie zum Vorschein, dass einem dies fast wieder den Glauben an das Schöne und Gute des Menschen zurückgibt."

    (Raoul Schrott: "Atlas der Sternenbilder und Schöpfungsmythen der Menschheit"; 2024)

  • Von Frank Schätzing (- dem mit dem "Schwarm" -) gibt es einen SciFi Roman, in dem so ein Weltraumlift eine Rolle spielt. Der Roman gehört zum Genre der sog. Hard Science Fiction, d.h. es werden nur Konzepte vorgestellt, die zumindest theoretisch eine wissenschaftliche Basis haben. Also keine "Subraumverzerrungen die bei Warp 9 die Polarisierung der Tachyonen aufheben, wodurch die Dilithiumkristalle instabil werden und das Warpfeld kollabiert". Ich habe ihn noch nicht gelesen, er steht auf meiner Leseliste, aber wenn dich das Thema interessiert, ist er vielleicht was für dich.

    Ich traue Schätzing durchaus fundierte Recherche zu, bevor er das Thema dann aber natürlich fiktionalisiert.


    EDIT: Ach so, der Roman heißt übrigens "Limit". Der Titel ist vielleicht nicht ganz unwichtig.


    Das Buch lese ich gerade. Bitte nicht spoilern ;)

  • Uh, sorry. Aber, wie gesagt, ich habe es selbst noch nicht gelesen, könnte also gar nicht spoilern.

    Wie liest es sich denn?

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    "In den Sternbildern kommt derart viel poetische Kraft und Phantasie zum Vorschein, dass einem dies fast wieder den Glauben an das Schöne und Gute des Menschen zurückgibt."

    (Raoul Schrott: "Atlas der Sternenbilder und Schöpfungsmythen der Menschheit"; 2024)

  • Es liest sich sehr gut, allerdings sind schon gleich am Anfang sehr viele Personen im Spiel. Und mit Menschenmengen habe ich es bekanntlich jetzt nicht so. Volle Aufzüge mag ich auch nicht. Wird wohl schwierig werden für mich, diese Vorstellung, mit einem Aufzug voller Menschen im Weltraum.

    Mal sehen, heute Abend lese ich weiter.

  • Uuuh, was ein Wahnsinn. Der eine Irre (Gates) möchte die Sonne verdunkeln, um die Klimaerwärmung zu stoppen, der andere Irre möchte Sonnenlicht zur Erde reflektieren.


    Man sollte solchen Leuten einfach viel von ihrem vielen Geld wegnehmen. Dann würden sie wieder in "normalen" Sphären schweben und keine so gefährlichen Ideen in die Welt setzen - und womöglich auch noch in die Realität umsetzen.

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