meine 1. offenen Sternhaufen - M35 und NGC 2158 - mit Canon 700Da Skywatcher 8" Quattro f/4

  • Hallo zusammen,

    anbei meine 1. offenen Sternhaufen (M35 und NGC 2158).

    Ich habe die Tipps beherzigt und keinen Filter verwendet und "nur" 60s/Bild belichtet.

    Hier habe ich, weil ich keine Zeit verschwenden wollte, die Darks aus der gleichen Nacht der nächsten Session (Orionnebel) verwendet.

    Die Darks haben die gleiche ISO aber anstelle 60s dann 180s!

    Ich habe mal gehört, das APP das umrechnet :/.

    Gedrizzled mit APP beim stacken habe ich auch. Bin aber nicht sicher, ob es sich bei solchen Objekten lohnt, weil die Dateigröße 4x so groß ist, wie ohne.

    Fürs erste, bin ich ganz zufrieden:



    Aufnahmedaten:

    25.12.2024

    zwischen 19:10 - 21:12 Uhr

    60s/Bild

    ISO800

    Gesamtbelichtung: 1h 42min 30s -> 102 Lights, 30 Darks, 15 Bias, 20 Flats


    Equipment:

    Teleskop: Skywatcher 8" Quattro 200P ASTRO-RESEARCH NT200Q-01 f/4, Brennweite 800mm

    Montierung: Skywatcher AZ-EQ6 GT

    Kamera: Canon EOS 700Da gesteuert mit MGEN2

    Autoguider: Lacerta MGEN2 (v2.61) mit 9x50 Sucher

    Aufnahmeort: Königsfeld im Schwarzwald (730m), Sternwarte (Rolldachhütte)

    Dithern: ja, mit MGEN2

    Drizzle: ja

    Filter: keine

    Koma Korrektor: Baader 2" MPCC Mark III


    Bildbearbeitung:

    1. Pixinsight 1.9.2: mit Blink jedes Bild kontrolliert

    2. APP 2.0.0 beta29: Stacking

    und ab hier wieder in PI weiter (linearer Bereich)

    3. Dynamic CROP

    4. GraXpert 3.0.2: Gradientenentfernung (mit den Standardeinstellungen)

    5. BlurXTerminator

    6. SCNR (entfernt Grünstich)

    7. Image Solver

    8. SPCC (Kalibrierung der Sternfarben)

    9. StarNet2 entsternen

    ab hier dann nicht linear:

    10. GHS: Sterne strecken und dadurch etwas verkleinern bzw. abschwächen

    11. sternloses und Stern Bild -> GraXpert - Entrauschung (Denoising AI-Model 3.0.0 und 2.0.0)

    12. GHS: sternloses Bild strecken, Hintergrund etwas abdunkeln

    13. PixelMath - Sterne und Nebel wieder zusammenkopieren


    Grüße

    Andreas

  • und hier wieder mal ein Blick hinter die Kulissen.

    Ergebnis nach Starnet, GHS stretch und vor Pixelmath:


    Hier auch etwas unschönes, wenn man stark reinzoomt (ist so im Bild nicht zu sehen).

    Oben rechts habe ich einen lila Saum auf jedem Stern.
    Interessant.

    Ich glaube diesen Effekt schonmal in einem YT Video gesehen zu haben :/.


    Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,

    tolles Bild - und sehr viele Nachbearbeitungsschritte - ich versuche immer den "anderen" Weg, möglichst wenig Bearbeitung: Bildermachen, Stacken, Strecken und fertig....

    hab ja ja auch ein Skywatcher 8"PDS (f/5) und mach Fotos mit der DSLR (Pentax K50).

    meine Version vom M35 war hier: Sternhaufen zu Weihnachten - deine Variante erscheit etwas "feiner", muss mal versuchen länger zu Belichten (war bei mir nur ca. 1/2 Stunde)

    bin da immer am "grübeln" ob ich mehr Nacharbeit am PC brauche - denke aber ich bleibe bei "quick and dirty" - Bildbarbeitung ist bisher gar nicht meines.....


    viele Grüße, Martin

  • Hallo Andreas,


    da lohnt sich bald das runterladen Deiner Files bald nicht mehr, kaum zu verbessern. Glückwunsch :thumbup: 8)


    Ich dachte aber, das in Deinem Alter das Gedächnis noch etwas anhält: die Plejaden hast Du doch auch schon mehrmals und für mich läuft das auch unter offener Sternhaufen, (obwohl im Detail evtl auch Zweifel daran herrschen?)


    Der Einwand von Ralf ist berechtig. Dieser Art von Motiven mit kurzen Belichtungszeiten und Gesamtzeit haben ja fast keinen Hintergrund, da verschlimmbessern Sterntrennung und getrenntes Strechen das evtl. Hier aber nicht. Kann man noch machen.


    CS Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), Skywatcher Quattro 8'' f4 (200/800mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; :Canon 6Da, Zwo ASI 1600 MM Pro, Touptek 2600kpm, ZWO EFW 7*2'' mit Baader 2'' CCD LRGB Ha,OIII;SII,  ZwoOAG mit ZwoASI 220mini; www.astro-besitz.de

  • Hallo Ralf, Martin und Peter,


    vielen Dank für Eure Rückmeldungen.

    Ralf:

    Ich habe einfach meinen Deep Sky Workflow angewendet und da war die Sterntrennung mit dabei :).
    Martin:

    Dein Ergebnis sieht doch super aus.

    Peter:

    Danke für die Blumen. :thumbup:


    Von Euch angestachelt, habe ich dann den Workflow ohne Trennung gemacht und mit GHS das vollständige Bild gestreckt.
    Bei Graxpert Denoising war ich aber etwas ungeduldig und habe nur 2.0.0 anstelle 3.0.0 eingestellt, weil es bei dem "gedrizzelten" Bild zu lange dauern würde.


    Also, ist auch nicht schlecht und geht schneller. Ich finde aber die Sternfarben und der Gesamteindruck nicht ganz so kräftig, oder? :/


    Grüße
    Andreas

  • Servus Andreas,


    du hast noch einen dritten Offenen Sternhaufen auf dem Foto abgeleichtet: Koposov 63 = FSR 869. Ich finde, man erkennt ihn auf deinem Foto (wenn man weiß, wo er ist - siehe hier: RE: OdM März 2023 – eine kleine Sternhaufen-Wanderung von nah nach Fern in den Zwillingen: M 35, NGC 2129, NGC 2158, IC 2156 und IC 2157).


    Dein zweites Ergebnis gefällt mir besser, was die Sterne angeht. Die beiden Hauptprotagonisten sind einfach wunderschön. NGC 2158 finde ich immer wieder genial. Ein wunderbares Foto, das du uns zeigst, super!


    die Plejaden hast Du doch auch schon mehrmals und für mich läuft das auch unter offener Sternhaufen, (obwohl im Detail evtl auch Zweifel daran herrschen?)

    Servus Peter, von Zweifeln weiß ich nichts, im Gegenteil.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: "Dino" 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (9 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Andreas,

    das mit den Sternfarben stimmt, die sind jetzt ziemlich mau,

    und deswegen würde ich das auch in diesem Fall trotzdem trennen, um dann mit arcsin und Colour da besseren Zugriff zu bekommen. Den Hintergrund würde ich nur etwas anstretchen, um damit dann getrennt evtl. eine bessere Hintergrundtönung da evtl. reinzubringen.


    Oder, wie ich das auch oft versuche, kann solche Sternahufen auch in APP ungetrennt stretchen und dabei mit dem Button Sättigung, da etwas Farbe reinzukriegen. Ich bin wie pete-_xl der Meinung, die Stretchstärken von APP mit den Feststufen werden von vielen PI-freaks unterschätzt. Die liegen oft sehr gut.


    CS Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), Skywatcher Quattro 8'' f4 (200/800mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; :Canon 6Da, Zwo ASI 1600 MM Pro, Touptek 2600kpm, ZWO EFW 7*2'' mit Baader 2'' CCD LRGB Ha,OIII;SII,  ZwoOAG mit ZwoASI 220mini; www.astro-besitz.de

    Edited once, last by PeterBez ().

  • Servus Peter, von Zweifeln weiß ich nichts, im Gegenteil.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    ich dachte mal gelesen zu haben, dass man sich mit den Bewegungen der Plejaden doch nicht ganz sicher sei in Richtung Asterismus, kann mich aber auch täuschen.

    CS Peter







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  • Servus Peter,


    die Plejaden wurden eingehend untersucht und auch die Gezeitenschweife nachvollzogen (dank der aktuellen Datengrundlage). Der Nebel um die Plejaden gehört nicht dazu, die Plejaden fliegen nur gerade durch ihn hindurch. Vielleicht war es das, was du im Hinterkopf hattest?


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: "Dino" 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (9 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Andreas,


    tolles Bild. Tolle Auflösung der beiden Sternhaufen.


    In deinem Workflow ist mir lediglich aufgefallen, das du SNCR (gegen Grünstich) noch vor SPCC in der Bearbeitung einsetzt.


    Den sichtbaren Grünstich vor Farbkalibrierung brauchst du nicht entfernen, dafür macht man ja die Farbkalibrierung. Ab der Stelle eher, weil es in der Ansicht stört, ScreenTransferFunction (STF) nutzen und die Verlinkung der Kanäle aufheben zur besseren Ansicht.


    SNCR dann erst nach Farbkalibrierung, wenn nötig.


    Wie auch immer, feine Aufnahme.


    Grüße,

    Alex

  • Hallo Christoph,

    Du wirst recht haben, ich finde das auch nicht wieder.

    Bin halt schon älter.


    Gruß Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), Skywatcher Quattro 8'' f4 (200/800mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; :Canon 6Da, Zwo ASI 1600 MM Pro, Touptek 2600kpm, ZWO EFW 7*2'' mit Baader 2'' CCD LRGB Ha,OIII;SII,  ZwoOAG mit ZwoASI 220mini; www.astro-besitz.de

  • Danke Christoph.

    Das freut mich, das es gefällt. Das mit Koposov 63 wäre mir ohne Deinen Hinweis sicher nicht aufgefallen, so schwach ist die Struktur.

    Ich bin auch einigermaßen Stolz, weil auch der Fokus ganz gut war und sich gehalten hat. Ich fokussiere noch von Hand mit Bathinov und prüfe auf dem Canon Display 8).

    Grüße

    Andreas

  • Hi Alex,

    Danke für Dein Lob.

    Das muß ich Mal ausprobieren, also SNCR nur wenn nötig zu benutzen. Ich habe es immer relativ am Anfang angewendet.

    Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich habe mich an deinem Rohstack versucht. Darin sehe ich links im Bild ausgeprägte Coma bzw. Verkippung (Comaschweife und Doppelspikes). Das hatten wir doch schon mal? Ist dir das egal, weil du mit dem BlurXTerminator alles ohnehin rund dängelst? Die rechte Seite ist schön scharf, trotzdem sehe ich hier keinen Vorteil im 2x Drizzeln. Ich habe das Bild wieder auf 50% verkleinert, um es leichter zu bearbeiten und kann jedenfalls keine Verluste dadurch erkennen.


    Die Schritte:

    1. Cosmic Clarity Sterne schärfen AI 30%

    2. GraXpert Ränder wegschneiden, Denoise 70% AI

    3. Siril RBF Hintergrundabzug, Asinh- Vorstreckung, GHS- Streckung. Die photometrische Farbkalibrierung habe ich versucht und wieder verworfen, da sie mir zu sehr das Blau der blauen Riesen vernichtet hat. Anschließend ordentlich die Farbsättigung erhöht (GHS Sättigungsstreckung 0,7). Sonst mag ich es nicht ganz so bunt, wollte jedoch hier die blauen Sterne von M35 sowie die vom interstellaren Staub geröteten von NGC 2158 hervorheben.

    4. In RawTherapee noch etwas mehr die Farbsättigung erhöht, mit "Defringe" die violetten Farbsäume entfernt.


    Hier ein Crop mit den 3 Sternhaufen, das komplette Feld im Anhang:


  • Hallo Stathis,


    danke Dir für Deine Art der Bearbeitung. Sind richtige kräftige Farben. Die photometrische Farbkalibrierung macht also nicht immer Sinn, wenn die Rohdaten schon genug Farben hergeben.

    Ja, das mit der Verkippung müsst Ihr noch einige Objekte lang aushalten ;). Viele von euch meinten, es könnte am verspannten Spiegel liegen oder mein KK der 58 anstelle 55 mm vom Sensor weg ist.

    Den Spiegel wollte ich sowieso demnächst reinigen und in meinem Setup gibt es eine geplante Änderung.

    Mal sehen, was es dann wirklich war :).


    Grüße

    Andreas

  • Viele von euch meinten, es könnte am verspannten Spiegel liegen oder mein KK der 58 anstelle 55 mm vom Sensor weg ist.

    Ok, wir verlassen jetzt natürlich dieses Thema, aber das kann ich so nicht stehen lassen:

    Ein verspannter Spiegel oder sonstwie schlechter Spiegel zeigt die dadurch verursachten Fehler im gesamten Feld.

    Ein falscher Korrektorabstand macht die Ecken rotationssymmetrisch schlecht, nicht nur links außen.


    Falls du hierzu mehr Input brauchst, eröffne dazu gerne einen separaten Thread.

    Hausaufgaben:

    1. Grundjustage mit Cheshire, oder Concenter, oder erst mal mit dem Auge grob prüfen, ob alles rund und zentrisch sitzt.

    2. Am Stern in der Bildmitte stark reingezoomt im Lifebild intra- und extrafokal die Justage prüfen und ggf. am Hauptspiegel nachjustieren.

    3. Erst danach am Stern in die Bildecken schauen, ob potentielle Fehler in allen Ecken gleich sind, oder ob Verkippung vorliegt.


    Bei dem Aufwand, den du treibst, sollte die Gerätschaft doch passen - so jedenfalls meine Meinung. Ansonsten wäre es so, als würde ein Virtuose mit verstimmter Geige die wildesten Partituren spielen.

  • Hi Stathis,


    vielen Dank für Dein Feedback.

    Ich nehme die Herausforderung an!

    (Ich stimme ja auch vorher meine Gitarren bevor ich damit spiele :)).


    Dazu hätte ich aber noch ein paar Fragen.

    Vielleicht sogar persönlich am Samstag auf dem Deep Sky Meeting? Bist Du auch wieder dabei?


    Zu Nr. 2 habe ich eben ((ohne KK und mit leichten Cirren) Sirius intra- und extrafokal gezoomt.

    Achtung, Sirius steht an meinem Standort schon so weit unten, dass die Hüttenwand ihn schon erwischt hat:


    extrafokal (in PI geöffnet):



    intrafokal:



    Grüße
    Andreas

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