Ich hasse Pech

  • Hallo Spiegelschleifer,


    derweil ich bisher beim Spiegelschleifen richtig Spaß hatte und meinen 14 Zöller mit 5 my ausgeschliffen habe, macht mit das Herstellen der Pechhaut überhaupt keinen Spaß[xx(].


    Dieses Zeugs ist total ekelhaft. Ist es warm klebt es wie die Sau und ist es kalt zerbröckelt es bei der Bearbeitung in feinste Fragmente.
    Außerdem bin ich mal gespannt, wie lange ich noch brauche bis die Pechhaut richtig angepasst ist.


    Kurz gesagt, ich hasse das Zeugs und hoffe möglichst wenig damit in Berührung zu kommen.


    Hat jemand eigentlich schon einmal mit Alternativen herumexperimentiert?
    Ich hab mal was über Polierfolie gelesen, die aber recht teuer ist und die Pechhaut aber nicht ganz ersetzt.



    Gibt es eingentlich eine Alternative? Oder w

  • Hallo,


    > Dieses Zeugs ist total ekelhaft. Ist es warm klebt es wie die Sau und ist es kalt zerbröckelt es bei der Bearbeitung in feinste Fragmente.


    Ist das nicht gerade das ganz wunderbare am Pech? [:D]
    Warm passt es sich *perfekt* an den Spiegel an, und unter kaltem fließendem Wasser kann man z.B. mit einer scharfen Rasierklinge sauber die Kanäle trimmen. Bei meiner ersten Pechschale fluchte ich allerdings ähnlich. Nach den ersten 10 geht es dann locker von der Hand...


    Die Methode, die sich bei mir bewährt hat: Klebeband außen um das Polierwerkzeug, mit warmem (honigflüssigem, nicht *zu* heißem) Pech auffüllen, noch in warmem Zustand die ersten Kanäle drücken und gut warmpressen. Damit hatte dann das Fluchen ein Ende [;)]


    Ciao,
    Roland

  • Hallo tcspenser!


    Ich kann Dich vollkommen verstehen! In den letzten Tagen ärgerte ich mich auch maßlos mit der Herstellung einer 10" Pechhaut rum.


    Letztlich habe ich das aber doch noch in den Griff bekommen. Folgende Kniffe haben den Erfolg gebracht:


    1.) Die Rillen auf keinen Fall durch Reindrücken erzeugen. Wenn man das macht, dann werden die Rillen spätestens beim Warmdrücken wieder zugedrückt. Es muss stattdessen Material entfernt werden. Meine Methode (welche ohne Sauerei auskommt): Pech stark erwärmen (Wasserbad) und dann Rillen mit einem großen Messer einfach herausschneiden. So einfach kann das sein.
    2.) Will man die Pechhaut stärker verformen (z.b. direkt nach dem Giessen), so reicht 60°C warmes Wasser aus dem Durchlauferhitzer NICHT aus. Es muss zusätzlich noch kochendes Wasser hinzugegeben werden, so dass ca. 80°C heisses Wasser die Pechhaut erweichen kann.
    3.) Zuletzt Fliegengitternetz beim Warmpressen (jetzt reicht 60°C Wasser) verwenden.
    4.) Solange die Pechhaut warmpressen, bis die Pechhaut OHNE RUCKEN und MIT SATTEM ZUG greift.


    Weiters ist zu beachten:
    1.) Das Pech nicht so stark erhitzen, dass es dampft. Die Dämpfe sind gesundheitsgefährdend. Da sich die Dämpfe nicht zu 100% verhindern lassen, auf jeden Fall nur im belüfteten Raum die Pechhaut giessen.
    2.) Am besten ALUBAND als Begrenzung beim Pechhautgiessen verwenden. Dieses verformt sich nämlich nicht bei Kontakt mit heissem Pech.


    Viel Glück mit dem "teuflischen" Pech![:D]


    Wenn Du noch Fragen hast, einfach fragen.[:)]



    Gruß Harald

  • Hallo Roland, hallo Harald,


    schon mal vielen Dank für die Antworten. Ist auf jeden Fall was dabei zum weiter experimentieren und optomieren [8D].


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Warm passt es sich *perfekt* an den Spiegel an, und unter kaltem fließendem Wasser kann man z.B. mit einer scharfen Rasierklinge sauber die Kanäle trimmen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Roland, wie fängst Du, ohne große Sauerei, die Pechpartikel ab damit Sie nicht im Abfluß verschwinden? Oder darf das Zeugs ins Abwasser ?


    Ich bin beim Gießen er Pechhaut so vorgegangen. Zunächst einmal eine anständige gleichmäßige schicht und dann nach ner halben Minute oder so noch mal etwas über den inneren Bereich gegossen und dann über diese Erhebung noch mal einen kleinen Hügel. Derweil beim Pressen der obere Hügel problemlos in den ersten Hügel übergegangen ist, bereitet der Übergang in den äußeren Bereich jetzt ein paar Schwierigkeiten. Offensichtlich war das mit den Absätzen doch keine Gute Idee.


    Auf jeden Fall werde ich heute Abend mit dem Teppichmesser die Rillen rausschneiden (und diesmal beim Arbeiten Handschuhe anziehen).

  • Hallo,


    &gt; Roland, wie fängst Du, ohne große Sauerei, die Pechpartikel ab damit
    &gt; Sie nicht im Abfluß verschwinden?


    Große Stücke kamen beim Trimmen eigentlich nie vor, das Kleinzeug verschwand tatsächlich alles im Abfluss. Wenn es notwendig wurde, mehr herauszuschneiden, dann machte ich das auch warm und die Stücke waren dann ausreichend groß, um sie einfach wegschmeißen zu können.


    &gt; Oder darf das Zeugs ins Abwasser ?


    Gute Frage. Ich wüsste aber nicht, wie man das bei größeren Schalen, die nicht mehr ins Waschbecken passen, vermeiden sollte. Verstopfungen des Abflusses gab es bisher jedenfalls keine (bzw. nicht wegen Pech...).


    Ciao,
    Roland

  • Ich denke über das gute alte Pech geht nichts, weshalb es auch die Profis verwenden.
    All die Warnungen in den Büchern, dass 1 Gramm Pech eine ganze Wohnung versaue etc.... fand ich voreilig. So schlimm ist das Zeux nicht.


    Dran gewöhnen muss man sich schon, wie das der Roland schreibt. Pech darf nie kochen, sonst ist es kaput, d.h. es sind dann harte Körner darin.
    Die Kanäle kann man im warmen Zustand gut mit einem Sägeblatt (Eisensäge) oder etwas ähnlichem eindrücken. Auch das Rundholz wie es Hans Rohr beschrieb ist gut. Nachbearbeiten immer unter dem Wasserstrahl im Waschbecken, so werden die kleinen Teile gleich weggespült. Bei deiner Pechhaut wohl eher in der Badewanne.


    Abdecken der Pechhaut mit dem Spiegel, wenns länger dauert mit Frischhaltefolie, so trocknet sie nicht aus. 1 Tropfen Glyzerin zwischen Spiegel und Pechhaut verhindert das Festsaugen des Spiegels.


    Wichtig ist die Temperatur, es gibt Pech für 20° C oder 22°C Raumtemperatur. Also auf die Raumtemperatur achten.


    Bis du mal fertig parabolisiert hast, hast du dich auch ans Pech gewöhnt :)


    Gruss sumo

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[i]
    All die Warnungen in den Büchern, dass 1 Gramm Pech eine ganze Wohnung versaue etc.... fand ich voreilig. So schlimm ist das Zeux nicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo


    Wenn dann mal was wo klebt kann man dem mit Butter beikommen, hoffe mit Fettflecken kommst du klar[:)]


    Gruß Frank

  • Hallo Thomas,
    nach nunmehr ca. 10 Pechhäuten stellt sich bei mir zumindest bis ca. 25-30 cm Durchmesser auch bereits Routine ein. Die größeren (bisher max. 40 cm) machen mir aber immer noch gehörig Arbeit.
    Wenn da die Form nicht einigermaßen paß, kann das Anpassen eine ziemlich langwierige Angelegenheit sein.


    In mehreren Etappen zu gießen, ergibt die beschriebenen Kanten, die man nicht so leicht wegbekommt. Kenne ich auch[:(!]. Es gehört halt Erfahrung (und etwas Glück) dazu. die Krümmung von vornherein gut zu treffen.


    Sonst hilft nur: Dort wo zuviel Pech ist, einfach die Kanäle deutlich breiter schneiden. Dann kann das Pech auf kurzem Weg ausweichen, und die Pechhaut ist schneller angepaßt. Die angepaßte Pechhaut sollte aber überall etwa das gleich Verhältnis Rillen/Kontaktfläche haben, sonst gibt's Nebeneffekte beim Polieren[V]. Beim Parabolisieren kann man das allerdings auch bewußt ausnutzen.
    Das heiße Wasserbad bereite ich in einer großen flachen Schüssel statt direkt in der Badewanne.


    Hartnäckige Verschmutzungen beseitige ich übrigens mit einem Papier-Küchentuch und etwas Waschbenzin. Das hilft immer (aber Lüften nicht vergessen!).
    Zum Pechhaut gießen darf ich unsere Küche benutzen. Auf das Ceran-Kochfeld kommt Alufolie, die nur eine Kochstelle freiläßt.
    Der Dunstabzug geht nach draußen, also keine Probleme mit dem Einatmen ungesunder Dämpfe.


    Die Küche war bisher hinterher immer *mindestens* so sauber wie vorher[^], ich will sie ja beim nächsten Mal wieder benutzen dürfen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Thomas,
    ich bin nach der Anleitung von Martin T. vorgegangen. Als Trennmittel habe ich etwas Politur(dünn) angesetzt und auf den Spiegel gestrichen. Es hat auf Anhieb geklappt und viel Sauerei gabs auch nicht. Die Kanäle habe ich dann kalt mit einem Sägeblatt in einer großen blauen Mülltüte reingesägt und dann mittels einem Wassereimer über dem Gulli abgespült. Die Kanäle sehen nicht so schön aus , aber die Pechhaut greift gut und arbeitet sauber.
    Ich habe nun drei Pechhäute so gemacht. Alle waren recht dick(&gt;5mm). So brauchte ich die Sache pro Spiegel nur einmal zu machen.
    Das Fliegengitter, beim Warmpressen, kann die Politur extrem beschleunigen. Ich habe die Pechhaut immer vor einem Heizungsstrahler aufgewärmt und dann mit meinem gut 90kg gepresst.
    Das habe ich vor jeden Poliergang(einmal pro Tag) gemacht.


    Du solltest das Zeug aber nicht unterschätzen und auch immer in gut belüfteten Räumen arbeiten. Die Dämpfe sind nicht ganz ungesund. Ich arbeite hier immer mit Handschuhen und besonders alter Kleidung.


    Wenn Du aber denkst das Zeug ist lästig, dann warte mal wenn Du versilberst und da nicht 100% sauber arbeitest und Dir ein paar Spritzer oder Krümmel auf die Haut kommen. Es dauerte über 2 Wochen bis die schwarzen Flecken wieder weg waren [:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Harald_M</i>
    <br />1.) Die Rillen auf keinen Fall durch Reindrücken erzeugen. Wenn man das macht, dann werden die Rillen spätestens beim Warmdrücken wieder zugedrückt. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hier möchte ich widersprechen, da dies inzwischen zu meiner favorisierten Methode gehört (nachdem ich ca. 374 andere probiert habe). Siehe Bildbericht aus unserem Spiegelschleifkurs. Ich verwende eine 5 mm dicke Aluschiene und drücke die Rillen sogar V-förmig auf. Sollten sie beim ersten pressen wieder fast zugehen, einfach nochmal eindrücken. Spätestens nach dem 3. Mal passt die Sache. Wichtig ist, wie schon geschrieben wurde, dass das Wasserbad zum weichmachen heiß genug ist, damit die Pechhaut schön weich wird und die Kanäle leicht einzudrücken gehen. Ein Sägeblatt halte ich für zu dünn, dann gehen die Kanäle zu schnell wieder zu.


    Hier die neueste Pechahut, die ich mit dieser Methode gemacht habe nach 12 Stunden Politur auf einem 38 cm Spiegel.


    Sie ist auf einem 25 cm Glasstool gegossen. statt Fliegengitter schneide ich unter warmem Wasser mit einem Messer die feinen Rillen rein. Nach 10 Stunden war der 38 cm Spiegel komplett auspoliert (2h habe ich zur Sicherheit noch nachgelegt).

  • Hallo Thomas,


    auch wenn es eklig zu verarbeiten ist, für einen glatten, scharfen Spiegel gibts auch heute noch keine wirkliche Alternative zum Pech.
    Zum Kanäle ins Tool schneiden habe ich gute Erfahrungen mit folgender Methode gemacht:
    Tool in eine Schüssel oder Schale, kaltes Wasser drauf und dann mit einem Sägeblatt von so einer Garten- Klappsäge die Rillen unter Wasser reinsägen. Die Pechbrösel sind hinterher alle im Wasser.
    Wichtig ist, möglichst kaltes Wasser zu nehmen, dann pappen die Krümel nämlich nirgendwo an.


    Gruß Ulli

  • Hallo


    na ja spätestens nach dem 3. mal pressen, [:D] soviel Geduld habe ich gar nicht, der Memoryeffekt von Pech ist echt verblüffend.
    das mit dem Sägen erledige ich mit einer Gewingestange, ist dann breit genug, ist aber eine riesen Sauerei.
    Eigentlich sollte man nach 374 Versuchen anfangen über eine Gießmatte nachzudenken. Sägen tue ich auch nur wenn die Pechhaut nach dem 4. mal Papiersterne pressen keine Kanäle mehr hat, was bei guter Passform und fast fertigem Spiegel eigentlich meist noch bis zum Ende reicht. Aber spätestens wenn die Pechhaut für den nächsten Spiegel herhalten muß scheint Überarbeitung sinnvoll, weil ich ungern Pech koche.


    Für die absoluten Pechhasser gab es mal Gelbpech das irgend eine Mischung aus Kolophonium und Wachs war, zumindest im Sommer war das gar nicht mal so schlecht.


    Gruß Frank

  • Für diejenigen, die eine Pechallergie haben: Man kann bei etwas schlechteren Ergebnissen auch so genannte Mittelwände aus Bienenwachs aus dem Imkereibedarf verwenden. Sie sind sozusagen Bienenwaben in Vorbereitung und haben bereits eine sechseckige Facettenstruktur vorgeformt. Man klebt sie einfach auf das Tool und gut ist. Leider fehlt mir auch die Erfahrung damit, da ich mangels Zeit keine Gelegenheit hatte, das auszuprobieren.


    Ich hoffe ich habe mich damit bei den Spezialisten nicht unbeliebt gemacht...[8)]


    Gruß


    ullrich

  • Hallo Ullrich


    ist schon oK., das was in dem Berliner Schleifkurs jemand mit Bienenwachs poliert hat, hatte aber bei 6" eien hängenden Rand mit 20mm Schnittweitendifferenz[:D] frag mich nicht warum es war auch ein Erstlingswerk.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gelbpech das irgend eine Mischung aus Kolophonium und Wachs<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> genau, Bienenwachs, deswegen die Farbe, das Kolophonium macht es etwas weniger schmierig, habe meinen ersten Spiegel damit gemacht und das ging ganz gut.


    Gruß Frank

  • Hallo Beisammen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tcspenser</i>
    ... Oder darf das Zeugs ins Abwasser ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ein Kollege aus der Spiegelschleiftruppe hier hat neulich erzaehlt, das er sein Pech selbst gesammelt hat. In der Naehe gibt es einen Pinienwald und da gibt es immer einige Baeume, die von Schaedlingen befallen sind und Pech absondern. Bei einem Waldspaziergang mit seiner Tochter hat die das fleissig eingesammelt. Das wurde dann geschmolzen und durch ein Sieb gegossen, um groessere Kruemel zu entfernen. Inzwischen poliert er damit seinen Spiegel und bekommt ganz prima Resultate. Ich denke, was man im Wald aufsammelt kann so schlimm nicht sein? ...


    Clear Skies,


    Gert

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i> Original erstellt von: tcspenser</i>
    <br />
    Dieses Zeugs ist total ekelhaft. Ist es warm klebt es wie die Sau und ist es kalt zerbröckelt es bei der Bearbeitung in feinste Fragmente.
    ...
    Kurz gesagt, ich hasse das Zeugs und hoffe möglichst wenig damit in Berührung zu kommen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sicherlich, das sollte man auch möglichst vermeiden, da optisches
    Pech PAHs wie Benzo[a]pyren enthält. Das kann auf der Haut (ganz
    besonders schlimm, wenn diese verletzt ist) Krebs erzeugen. Im Tierversuch kann das mit reiner Benzo[a]pyrenlösung auftragen auf die eingeritzte Haut von Mäusen schnell gehen. Ich sah mal erschreckende Bilder so eines Tierversuchs in einem Vortrag über PAHs im Hauptstudium.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Roland, wie fängst Du, ohne große Sauerei, die Pechpartikel ab damit Sie nicht im Abfluß verschwinden? Oder darf das Zeugs ins Abwasser ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn man eine Silikon-Gießmatte als Form nimmt, hat man diese
    Probleme gar nicht erst. Das ist meiner Meinung nach noch eine
    der saubersten Lösungen.


    Ob Partikel ins Abwasser gelangen dürfen, ist eine komplizierte juristische Frage. Als Naturwissenschaftler würde ich sagen,
    dass sie dort keinen grossen Schaden anrichten können. Auch der Strassenteer enthält schließlich exakt obige PAHs und auch dort
    entsteht Abrieb.
    Nur: Die EU stuft "Pech" (dieses hat dort eine bestimmte CAS-Nummer) als krebserregend und deshalb als giftig ("T") ein. Das löst dann
    automatisch eine Fülle problematischer juristischer Konsequenzen aus. Wenn optisches Pech unter diese CAS-Nummer fallen sollte und diese nicht nur für Pech aus der Mineralöl/Kokereiproduktion gilt, dann hätte man an dieser Stelle damit ggf. ein juristisches Problem.
    Da sich Pech im Unterschied zu anderen giftigen Stoffen
    nicht in Wasser löst, kann es sich nicht im Wasser verdünnen.
    Es ist möglich, dass eine Einleitung grösserer Mengen ins Abwasser damit zumindest formal illegal wäre.
    Der Gesetzgeber ahndet Gewässerverunreinigungen obendrein drakonisch.
    Für Kohlenwasserstoffe finde ich ansonsten Grenzwerte um 20 mg/l
    bzw. 100 mg/l.


    Ein Problem ist, dass die Mengen bei allen Vorschriften in Deutschland
    kaum eine Rolle spielen. Ob man 100 Milligramm eines solchen Stoffes
    an jemanden weitergibt, entsorgt usw. oder 1 Tonne spielt für unseren Gesetzgeber gar keine Rolle.


    Letztlich hängt das vermutlich vom Benzo[a]pyrengehalt (BaP) ab.
    Pech (CAS-Nr. 61789-60-4) darf bei einem Gehalt unter einem
    sehr geringen Grenzwert noch in Kosmetika verwendet werden
    (als Teer-Maske? [:)] ).
    Teersalben hat man in der Medizin jedoch in Deutschland deshalb
    kürzlich bereits unter die Verschreibungspflicht gestellt.


    Man müsste eigentlich mal den BaP-Gehalt untersuchen, um
    die Frage der Gesundheitsgefahr usw. genau zu beantworten. Der kann
    leider nicht unerheblich sein. In einem Toxikologieartikel diente
    optisches Pech als besonders BaP-reiches Beispiel [}:)] .
    Leider habe ich den persönlich damals nicht gelesen und das
    nur von einem Kollegen erzählt bekommen. Ich muss mal sehen,
    ob ich zumindest für eine halb-quantitative Untersuchungen mal
    etwas Zeit habe, das selbst zu prüfen. Ich hatte das schon längst
    vor.

  • Hallo Amateurastronom,


    es würde mich schon interessieren, ob optisches Pech in den problematischen CAS-Nummernkreis fällt.


    Wie geht eigentlich eine Silikon-Gießmatte? Einen planen Untergrund mit Spüliwasser einreiben und mit der Silikonspritze ein Gittermuster herstellen? Müsste ja eigentlich gehen, ist nur ein wengig Fummelarbeit bis man die einzelnen Felder später mit Pech gefüllt hat. Warum bin ich nicht vorher auf die Idee gekommen?

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tcspenser</i>
    <br />
    es würde mich schon interessieren, ob optisches Pech in den problematischen CAS-Nummernkreis fällt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich fürchte, scheinbar schon. Ich muss das nochmal genau nachsehen,
    aber für diese Bürokraten fällt scheinbar alles Pech unter diese
    Nummer, solange es kein Steinkohlenteerpech ist.
    Man sollte aber mal den BaP-Gehalt testen. Denn der ist für
    die Beurteilung der tatsächlichen Gesundheitsgefährdung wichtig.
    Für eine quantitative Bestimmung würde ich leider eine teure Standardlösung (ca. 30 Euro) benötigen. Aber man kann wenigstens mal grob testen, ob der BaP-Gehalt eher hoch oder gering ist.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wie geht eigentlich eine Silikon-Gießmatte? Einen planen Untergrund mit Spüliwasser einreiben und mit der Silikonspritze ein Gittermuster herstellen? Müsste ja eigentlich gehen, ist nur ein wengig Fummelarbeit bis man die einzelnen Felder später mit Pech gefüllt hat. Warum bin ich nicht vorher auf die Idee gekommen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vorsicht, das ist leider nicht ganz so einfach. Man muss das Silikon
    dazu auf eine ebene Form mit Pyramidenmuster verteilen. Ausserdem
    eignet sich dafür nur teures Silikon (Bayer, Henkel). Billiges
    enthält leider Silikonschmier, der in der Wärme abgegegen wird und
    die Pechhaut versaut. Das Silikon sollte ferner Acetoxy-Silikon sein.
    Am besten kaufst Du eine fertige Matte bei der VdS-Materialzentrale.

  • Hallo Thomas,
    bei meinem 30er (Erstlings-)Tool hatte ich anfangs auch Schwierigkeiten. Weich "geklopft" habe ich das Pech in einer Tortenbox mit heißem Wasser (+ kochendes Wasser bis wachsweich), danach gepresst. (War 'ne wunderbare Fußablage während der Fernseh-Nachrichten. Rillen drücke ich mittels einer 4mm-Aluschiene. Gehen diese zu, kommt die Tortenbox zum Einsatz (heißes Wasser, gerade so dass man die Finger nicht verbrennt und eine Gipser-Spachtel, mit der überschüssiges Pech aus der zugelaufenen Rille entfernt wird. Mit der Spachtel drücke ich V-förmig eine Pechwurst aus der Oberfläche und die Rille ist wieder frei.) Falls irgendwo was Pech fehlt, nehme ich anschließend den Fön, erwärme die Stelle und drücke ein Teil der Wurst wieder hinein. Auf diese Art drücke ich auch Randsplitter weg.


    Verunreinigungen gehen mit Waschbenzin oder Iso-Propanol wieder raus. Ist dennoch eine kleine Sauerei. Achte daher peinlich auf Pechsplitter (-flecken) an Händen und Klamotten - die sind schnell verschleppt.
    Wenn so ein Spück Pech im Ausguss verschwindet, einfach kräftig kalt nachspülen, da ist doch eh noch so viel Schleifsand drinne. Solange das Wasser abfließt ist alles in Butter. Wir arbeiten hier mit minimalen Mengen und sind schließlich keine Betonfabrik. Meine Erfahrungen mit verstopften Abflüssen bei Mietern resultieren von Haarknäuel, Damenbinden, Babywindeln, rohen bzw. harten Kartoffeln bis hin zu Betonresten.
    Gruß Kalle


    PS: Hallo Amateurastronom: Vielleicht tut das Pech auch was Gutes und verschließt ein Leck in der Abwasserleitung :)

  • Hallo,


    mich interessiert noch der Einfluß der Umgebungstemperatur auf die Pechhaut.
    Ich habe eine 28 Grad Pechhaut. Was bedeutet hierbei eigentlich genau die Temperaturangabe?
    Welchen Unterschied macht es, ob ich bei 18 Grad oder bei 22 Grad Umgebungstemperatur polieren (18 Grad sind es bei mir im Keller)?

  • Hi Thomas,
    Pech wird weich je wärmer die Umgebung ... ist ja bekannt.
    Bei gleicher Temperatur haben unterschiedliche Pechsorten unterschiedliche Härten, das eine (28°) wird später weich als das andere (23°) ist also erst bei höheren Temperaturen gleich weich. (Sozusagen der Sommerreifen [:)] unter dem Pech)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />
    PS: Hallo Amateurastronom: Vielleicht tut das Pech auch was Gutes und verschließt ein Leck in der Abwasserleitung :)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Richtig, das ist auch so ein Anliegen der EU-Kommission,
    das in Deutschland strikt eingehalten wird [;)] .

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zitat:
    Original erstellt von: Kalle66



    PS: Hallo Amateurastronom: Vielleicht tut das Pech auch was Gutes und verschließt ein Leck in der Abwasserleitung :)




    Richtig, das ist auch so ein Anliegen der EU-Kommission,
    das in Deutschland strikt eingehalten wird .<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die sollen lieber mal die Löchen in den <b>Ausgaben</b>leitungen schließen[;)].

  • Hallo,


    18° Raumtemperatur scheint mir bei 28°-Pech sehr wenig zu sein. Vielleicht funktioniert es auch, aber wenn es aus irgend einem Grund nicht so recht klappen will, würde ich es auch einmal an einem wärmeren Platz versuchen. Bei rund 22° bis zu ca. 25° habe ich gute Erfahrungen gemacht, bei noch höheren Temperaturen wagte ich aufgrund einiger diesbezüglicher Hinweise noch keine Polierversuche. Probleme hatte ich jedoch beim Parabolisieren meines 30cm-Spiegels, wenn ich nicht zumindest auf etwa 22° kam. Dort ist die Angelegenheit wegen dem quasi nicht möglichen Einpolieren der Schale aber schlimmer als etwa beim Auspolieren.


    Ciao,
    Roland

  • Hi,


    nach verschiedendlichem herumprobieren habe ich für die Kanäle jetzt eine Methode herausgefunden, die ich favoitisiere[:)]:
    Ich nehme einfach zwei breite Spachtel, setzte diese nebeneinander und bagger damit die Rillen heraus. Das geht recht schnell und ohne Sauerei. Dabei liegt die Pechhaut im ca 40 Grad warmen Wasser und kann dabei recht lange bearbeitet werden da die Haut nicht ganz so schnell auskühlt.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!