Gartensternwarte Pullach im Bau!!

  • Hallo liebe Freunde,


    viele von Euch haben nun schon eigene Sternwarten jeglicher Art errichtet oder geplant oder irgendwo eingebaut.
    Von denen jede für sich ein Meisterwerk ist. Individualität spielt eben eine Wichtige Rolle und so hatte ich reichlich Inspiration, um mein eigenes Projekt anzugehen.


    Ein wenig ratlos ist man ja am Anfang, das war zumindest meine Erfahrung. Es ging schon los mit der richtigen Standortwahl.
    Nicht einfach in einem Garten vollen Bäume.
    Aber nicht verzagen, nach drei Tagen im Garten rumspazieren und Überlegungen bezüglich der Ausrichtung, fiel die Entscheidung auf dieses Plätzchen.



    Blick nach Süden bis unter den Äquator, nach Westen bis ca. 25° über dem Horizont und nach Norden (Aber eben mit München als Lichtverschmutzer Nummer eins).


    Direkt an der Garage und die Hecke musste natürlich der Wissenschaft weichen. 2 Stunden später sah es so aus.



    Es mussten immerhin 6 Meter Hecke raus, denn die Masse des Hauses sollen 2,70 x 2,70 betragen und mit dem Gestell zum Wegrollen braucht man das dann schon.
    Und nun ging es ans planen und Zeichnen. In dem Fall hatte ich echt professionelle Hilfe von meinem Vater, der als Bauingenieur im Fastruhestand gerne mit Rat und Tat zur Seite stand.


    Den Plan hab ich leider nicht als Foto, da der 1,5 x 1 Meter misst und man nichts erkennen würde auf einem kleinen Foto.
    So, und eine Strasse weiter wird grade gebaut... [:)] gleich mal drei Landschaftsgärtner mit Bier undGeld bestochen, um für drei Stunden ihre rohen Kräfte walten zu lassen.



    Das Loch rechts ist 50 cm tief und misst an der Oberkante 2,80 x 2,80 m. Ein ordentliches Fundament liessen wir uns nicht nehmen, denn es soll eine Hütte für die Ewigkeit werden.


    Links kommt dann das Balkengestell, das dann das aufgerollte Dach trägt, an die Garage angeschlossen. Als Unterstand für Fahrräder.


    Fertig nach drei Stunden sah es dann so aus:




    Nun wurde es langsam Zeit, sich über die zentrale Säule Gedanken zu machen...
    Nicht ganz leicht. Aber wie der Zufall es will, machte ich grade ein Praktikum in einem Unternehmen, das Teile für die Luft-, Raumfahrt- und Rüstung fertigt. Das heisst konkret: Zugang zu Dreh- und Frässmaschinen.[:D][:D]


    Heraus kam dieses Scheibchen. Es ist genau vermessen und von mir persönlich gefertigt! Deswegen passt die Montierung auch 100% rein.
    MIttlerweile hab ich noch drei Löcher gebohrt, um die Scheibe mit Gewindestangen in der Säule zu verankern. Die Stangen werden einfach ein den feuchten Beton gesteckt und halten dann bombenfest.



    Einen Tag später haben wir uns von oben genannter Baustelle Stahlbetongitter und Verbindungsstangen sowie Abstandhalter besorgt und die Grube mit Betonierfließ ausgelegt.



    Das rote PVC Rohr im Hintergrund wird nicht die Säule... viel zu dünn.
    Ein Bekannter hat mir eine 105 cm lange und 20 cm dicke Röhre besorgt, die als Schalung dient.


    Nun eine kleine Besonderheit:


    Zuerst betonieren wir eine Schicht von 40 cm in die Grube. Darauf kann man dann verankerungen für die Säule anbringen und alles in Ruhe schalen. Die Säule wird dann bei der 2 Schicht mit 20 cm Dicke erst betoniert. Somit hat sie dann eine Fläche von 7,8 m² als Fuss und eine Endhöhe von 85 cm. Das ist genau richtig für meinen Newton.[:)]


    Das ganze Theater muss sein, weil wir nicht auf Frosttiefe gegangen sind. Und die Säule ganz unten schon mit einbetonieren ging auch nicht, weil uns das zu unsicher war. Ein PVC Rohr mit der Länge von 1,5 Metern hätte im 90° Winkel mit Latten fixiert werden und den Betoniervogang überleben müssen. Also keine Sorge, die Säule wird so fest sein später, dass auch ein 50 Kilogerät nicht einen Mikrometer wackelt.


    Jetzt das ganze als mit Stahlgittern ausgelegt und dann konnte es losgehen.



    Wir haben zwar eine Mischmaschine zum Beton anrühren, aber 4,5 m³ für die erste Füllung ist eine Arbeit bis Frühjahr 2006.


    An dieser Stelle kommt wieder die Gartenbaufirma von obiger Baustelle zum Einsatz. Mit einem Radladen, dessen Schaufel 0,5m³ aufnehmen kann und einem halben Betonmischer ging das in knapp 30 Minuten. Zugegeben, das kostete ein wenig, aber ich möcht ja noch vor dem Winter fertig werden.


    Man beachte, wie wenig eine Laderschaufel ausmacht.



    Nach 10 Fahrten war aber alles voll und ich fast mit einbetoniert. Ein wenig Verteilarbeit musste doch sein, das der Radlader nicht bis ganz hinter füllen konnte.
    Achtung, eine Schaufel semiger B15 Beton aus dem Werk. [:D]



    15:40 Uhr
    Alles drin:



    Und mit einer Alulatte glattgestrichen.
    Allerdings hat der Garten ein wenig gelitten...



    [8)]


    Naja.. alles für die Wissenschaft!


    Die Ausfahrt hinten raus...



    So, soweit so gut.
    Das alles ist die letzten beiden Wochen passiert.
    Heute haben wir verbindungseisen gesetzt, um die Säule an das vorhandene Fundament anschliessen zu können.
    Morgen wird Schalungsholz besorgt und dann die 2 Schicht vorbereitet.


    Wenn das passiert ist, gibt es einen zweiten Bericht. Und dann noch einen, wenn das Haus steht. Wegen dem Rollsystem mach ich mir allerdings edch Sorgen. Auch mit vielen eurer Anregungen muss man das ja doch selbst hinbekommen. Aber das wird mit Sicherheit kein Hindernis.


    Ich freu mich auf unkomplizierte Beobachtungsnächte unter unserem 4,5er bis max 5er Himmel (selten). [;)]


    Und hoffe auf eure Kommentare, denn noch kann ich Änderungen am Plan machen!

  • Hallo Jogi,


    nein, die Bäume stören nicht.
    Das ist der Blick nach Nord Nord Ost. Und da ist der Lichtsmog von München. Sind als eher hilfreich, weil sie Schatten auf meine Bude werfen, wenn die Skybeamer wieder loslegen. [:)]
    Der Blick nach Süden und Westen war mir wichtig.
    Im Osten ist leider garnix zu holen.

  • Hallo, Joker600


    das sieht ja richtig nach Arbeit aus[;)].
    Ich wünschte ich hätte soviel Platz im Garten wie Du mit wenigstens
    ein wenig Aussicht.


    Das Fundament sieht richtig bombenfest aus, willst Du das Ding
    später aufstocken[:D]?


    Frohes Arbeiten noch!


    [:)]akut

  • Hallo akut,


    ja, ich muss zugeben, Platz ist genug. Das ist natürlich eine Grundvoraussetzung. Aber nicht zwingend, wie einige Sternwarten in Dachgauben und auf Garagen hier beweisen.
    Ich hätte auch nicht so ein Fundament gemacht. Aber mein Dad meinte schon, dass das wenn schon richtig ordentlich gemacht wird.
    Dann hat man nie mehr Stress damit. Und es ist trocken unterm Haus. Aber die eigentliche Tüftelei kommt noch mit der Säule und dem Rolldach...

  • Hallo Chris,
    schön zu sehen, dass es bei dir losgeht.
    Die Anordnug der Dachhöhe, der Säulenhöhe und nicht zu vergessen der Türhöhe ist wirklich nicht ohne. Wenn alles steht, weiß man natürlich nicht mehr was einem da so viele Gedanken gemacht hat. Aber das Dach soll über das Teleskop fahren, das Teleskop soll über die Seitenwand möglichst bis zum Horizont blicken und gleichzeitig will man sich an der Turöffnung im Dunklen nicht den Kopf stoßen. Denn das Dach muss ja auch oberhalb der Türöffnung liegen.
    Da muss wirklich einiges unter einen Hut.
    Aber wie ich lese, hast du fachliche Unterstützung. Da wird schon alle klappen.

  • Hallo Gerald,


    in der Tat,die Tür macht mir am meisten zu schaffen. Bei einer effektiven Wandhöhe von 1,74 m und Türhöhe von 1,85 m ist mir noch nicht ganz klar, wie ich das letztlich löse. Um den Horizont brauche ich mich nicht sorgen, da ich ihn in keiner Richtung zu Gesicht bekomme. Jedoch könnte es passieren, dass ich mir noch den ein oder anderen tip bei Dir hole. Dein Dach scheint ja recht gut zu funktionieren, sonst hätten wir nicht jeden Morgen Deine Bilder zu bestaunen.
    Morgen geht es erstmal an die Hürde Säule. Mal sehen, wie nahe wir den 90° kommen.[;)] 1° könnte ich ausgleichen.
    Ohne meinen Dad wäre das sicher nicht in dieser Form realisiert.

  • Hallo Chris,


    gratuliere zum Bauentschluss und zum professionellen Herangehen!
    Selbst erst seit einem Monat in Besitz solcher Hütte lernt man die Möglichkeit, auch kleine Wolkenlücken nutzen zu können, schnell schätzen. Und das nicht mehr erforderliche Auf- und Abbauen besonders.


    Du hast recht, dass vor allem die Dachkonstruktion nicht so ohne ist! Soll ja leicht und sicher rollen und immer dicht sein. Und außer Schneelast auch <u>abhebende</u> Windlast von ca. 30 kp/m² aushalten.


    Die verschiedenen hier im Forum beschriebenen Schienensysteme könnte man noch um eins erweitern: Bei Rohren bietet sich u.a. an, auf dem einen Rohr 2 unter 60 oder 90° (V-förmig wie Harley-Motor) angeordnete Rollen zu verwenden. Die seitliche Führung wird so ganz spielfrei! Auf dem anderen Rohr genügt dann eine Rolle senkrecht.


    Bin auf weitere Berichte gespannt.
    es grüßt Lutz

  • Hallo Lutz,


    danke für den Input. Tatsächlich muss auf jeden Fall ein seitliches Bewegen unterbunden werden.
    Dies möchte ich wenn möglich so lösen, dass meine Rollen (die Rollenform eines umgedrehten U) auf einer Alukantschiene rollen.
    Der seitliche Überhang der Rollen verhindert ein abgleiten von der Lauffläche. Wie bei der Bahn.
    Gegen Wind schützen 2 Vorhängeschlösser, die jeweils 5 kN aushalten. Macht zusammen 1 Tonne. Das sollte reichen für unsere Unwetter hier. Und Diebstahlschutz!


    Ja, besonders der Abbau war mir immer mehr zur Last geworden. Am Anfang ging es noch, weil kaum extras verwendet wurden, aber mittlerweile sind so viele optische Hilfsmittel und Laptop im Einsatz, dass es schon mal 30 Minuten dauern konnte. Und dann das ordentliche saubermachen und aufräumen am nächsten Tag... [:)]


    Weitere Berichte folgen die nächsten Tage!

  • Moin Chris!


    Meine Skizze zu v-förmigen Rollen kommt nun etwas zu spät, aber wenn sie nun mal da ist, will ich sie auch loswerden:



    Ist ja nur eien von mehreren Möglichkeiten, und ich denke dass auf diesem Gebiet viele Köche den Brei <u>nicht</u> verderben!


    es grüßt Lutz

  • Hallo Chris,


    viel Erfolg und gutes Gelingen bei Deinem Hüttenbau!
    Über die Schienenführung habe ich mir auch tagelang den Kopf zermartert. Sollten doch die Schienen einen leichten Lauf des Daches gewährleisten, das Dach führen und dabei noch so wenig wie möglich anfällig sein für Schnee und Laub. Eine sehr gute Lösung bietet hier der Dirk Mohlitz bei seinen Fertighütten an, ein Aluprofil aus dem Fensterbau (Terassentürbau), welches Hohlkehlrollen führt.
    Kommt man an solches Profil nicht heran, bietet sich eigentlich immer an, mit mehreren Rollen in unterschiedliche Axiallagen zu führen.
    Nicht zuletzt beschreibe ich dabei auch meine Lösung, die ihren Praxislangzeittest aber noch vor sich hat:





    Die Montagelöcher werden Regenwasser gut aus den Schienen austragen können, mal sehen, ob es mit Schnee auch klappt, wobei man natürlich sehen muss, daß die Rollen mit der Führungsnut nur 10mm in das Profil einragen und daher etwas Schnee schon liegen bleiben könnte.
    Warum ich es trotz aller Bedenken vorschlage: Die Schienen sind handelüblich aus dem Baumarkt, zu finden in der Heizungsbauabteilung. Es gibt massig Montagezubehör (Verbinder, Stellschrauben, Winkel, Nutensteine und Schrauben) und bietet sich an, wenn man bei der Schienengeschichte schnell voran kommen möchte.


    Zudem habe ich mich in dieses 'Fischertechnik für Erwachsene' so verliebt, daß ich aus dem gleichen Material dann auch eine Trittbühne gebaut habe [;)](ist eine spezielle Lösung für eben meine Hüttenbedingungen).

  • Hallo Lutz,


    zu spät auf keinen Fall! Wie gesagt, ich bin noch am überlegen bisher und wirklich dankbar für jede Anregung. So auch für Deine, denn die hat Pfiff wie ich denke. So hab ich das noch nicht gesehen muss ich sagen.Und kein Problem mit Regenwasser oder Laub und Schnee. Zumindest nicht dass es den LAuf beeinträchtigen würde.
    Schon Koff Hoff dahinter!


    Hallo Toni,


    auch für Deinen Vorschlag herzlichen Dank!
    Deine Lösung hat den Vorteil, dass sie recht einfach zu realisieren ist. Das ist mir schon wichtig, denn komplizierte Lösungen sind vielleicht auch ein wenig anfälliger oder schwerer zu reparieren. Man weiss ja nicht.
    Wo ich mir Sorgen machen würde wäre, dass sich Dreck und Lauf in der Schiene sammelt. Eventuell hilft hier eine Art Schneepflugkonstruktion in Form eines Keils, der in Rollrichtung (nach draussen) den Schnee und Dreck heraus befördert.
    Dann ist es sicher eine gute Sache. Etwas Ähnliches wie ein Schneepflug wird bei mir auf alle Fälle dabei sein.


    Danke euch für eure Anregung. Ich bin grade wieder am Überlegen, ob ich nicht das ein oder andere mit einbaue bei mir. [:)]

  • Hallo Chris,


    in der Tat, an eine Art Selbstreinigung habe ich schon gedacht. Wenns nötig wird, werde ich mal Besen davor bauen [;)] die die Schienen dann beim Fahren abreinigen. Bei einem Pflug hätte ich bedenken, daß sich da was stecken kann. Daher habe ich die auf dem Foto zu sehende Windsicherung (der Gewindestab vor der Rolle mit Nutenstein) wieder abgebaut und mache die Windsicherung im Prinzip so wie Lutz es realisiert hat.

  • Hallo Chris.


    Eine eigene Sternwarte, das ist ein Traum....
    Das Fundament macht jedenfalls schon mal einen hochprofessionellen Eindruck, das lässt Großes erwarten. [;)]
    Zur Dachführung habe ich auch eine Idee, speziell in Richtung Schmutz- und Schneesicherheit. Ist nur eine schnell zusammengeworfene Skizze, sollte aber die Intention rüberbringen.



    In der Umsetzung könnte man das sicher noch verfeinern. Die seitliche Öffnung bringt sicherlich auch einen "Abhebeschutz".


    CS, Sven.

  • Hallo Sven,


    ein wenig spät, aber ich hab Deinen Beitrag gefunden.
    Die Idee find ich klasse. Das scheint mir eine gute Methode zu sein, den Dreck und Wasserein zu verhindern. Wie man das dann einfädelt beim Dach aufsetzen ist sicher ein wenig knifflig. Aber würde sich vielleicht lohnen.
    Danke für Deinen Beitrag! Lass mir das mal durch den Kopf gehen [:)]

  • Es hat mir keine Ruhe gelassen. Jetzt weiß ich, woher ich die Idee habe. Garagentore! Die seitlichen Schienen haben das ideale Profil, passende Rollen gibts auch dazu, und das Dach wäre durch die bereits in die Schienen eingearbeiteten Rollenfallen in den Endlagen gesichert.


    Viele Grüße,
    Sven.

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