Welche Pixelgröße für langbrennweitige Sonnenfotografie

  • Hallo, hoffe das Thema ist in diesem Forum richtig aufgehoben....


    Ich fotografiere gelegentlich die Sonne mit einem DayStar Quark in engem HAlpha, mache meistens aber in Deep-Sky.

    Für mein Setup habe ich einen vorhandenen TSAPO 1309 mit einem DERF ausgestattet und komme dann mit dem Quark/Telezentrische Optik auf eine stattliche Brennweite von etwa 4000mm. Das Setup iszt sicherlich nicht wirklich ein Optimum, aber der TSAPO stand halt rum.

    Als Kamera habe ich die ASI174MM mit einer Pixelgröße von 5,86µm. Ich will diese Kamera austauschen, weil sich auf der Sensoroberfläche wohl hartnäckige, ohne invasiven Eingriff nicht entfernbare Partikel abgelagert haben.


    Bei der Auswahl wollte ich auf die Pixelgröße achten und nahm mir noch mal das Nyquist Kriterium vor - dachte, das geht schnell.

    Bei der mir vorliegenden einfachen Beschreibung geht der Autor von den hierzulange üblichen Seeing von 2...3" - das gilt hier gut für Sterne aber das Seeing für die Sonne ist ja eine ganz andere Nummer, d.h. ich kann diese Daten nicht so ohne Weiteres von Sternabbildung nach Oberflächenabbildung übertragen.


    Meine Frage also: Was für Pixelgrößen verwendet ihr bei langbrennweitiger Sonnenfotografie, ich denke mal, dass 5.86 für mein Setup zu grob ist?


    CS!

    Andreas

  • Hallo Andreas,

    ja, das mit dem Seeing schreiben alle voneinander ab, das ist bei der Sonnenfilmerei und bei Planeten anders, da kommst du weit drunter.

    Du kommst an guten oder besseren Tagen mit den 13 cm ans Limit deines Teleskops und dann kannst du recht einfach rechnen.

    Nur mal so zum Abschätzen:

    Meine 150 mm Öffnung kommen auf über 5000 mm Brennweite nach dem telezentrischen System. Danach habe ich einen Reducer eingesetzt und arbeite mit Binning2 bei 2,4 µm Pixeln und das passt. Ohne Binning könnte die Pixelgröße schon 4,8 µm sein, ohne Reducer sicher so um die 6-7 µm. 15 cm lösen höher auf als 13, also habe ich das Gefühl, du könntest auch sehr große Pixel nehmen und bist immer noch nicht undersampled.

    Wobei der Reducer schon Sinn macht, um die Newtonringe (Interferenzen) zu minimieren. Wenn du aber einen ADC hast, dann kannst du den auch weglassen.

    VG ralf

  • Hallo Andreas,

    für ein Quark ist das kein sonderlich großer Helligkeitsgradient. Wichtig bei der Aufnahme sind ohnehin die Flats. Dann hast du einen sauberen und glatten Hintergrund. Dazu fährst du mit der Steuerung einfach auf der Sonnenoberfläche 1 Min. lang hin und her. Alle Strukturen mitteln sich heraus und du brauchst nichts anderes ändern, z.B. kannst du den Fokus beibehalten. Ich mache das, wenn ich von einem Objekt zum anderen fahre, ist wirklich einfach.

    Ich habe meinen Reducer recht nah an dem Chip und er macht wohl nur so 0,8 bis 0,7, das passt ganz sicher auch bei dir. Das ist so einer zum Einschrauben ins Nasenstück der ASI, kostet 60 € und wäre verschmerzbar, wenns doch nicht klappt. Ich habe das Nasenstück etwas abgesägt.

    Die Feinjustage mit dem Temperaturregler hast du gemacht? Du musst die Einstellung finden, bei der das Bild am dunkelsten ist.

    Viel Erfolg und Spaß

    Gruß

    ralf


    Nachtrag: Ja, so ein ADC wird bei der Sonne artfremd eingesetzt. Klappt aber sehr gut.

  • Danke Ralf, Danke Thomas,


    ich habe einen Reducer gekauft, weiß aber nicht mehr wo ich ihn eingeschraubt habe :)

    Der Tip mit der Feinjustage "bis das Bild am dunkelsten ist" ist gut!

    Meine Flats mache ich durch Unscharfstellen in der Mitte des Sonnenscheibchens, aber hin- und herfahren klingt auch gut.


    Wenn es hier mal wieder Sonne gibt, probiere ich das alles mal aus!


    CS!

    Andreas

  • Hallo,

    Meine Flats mache ich durch Unscharfstellen

    Ich mache meine mit ner Plastik Obst/Gemüse-Tüte aus dem Supermarkt überm Objektiv(Diffusor), die weißen dünnen durchsichtigen klappen echt prima, sei es Ha oder CaK.

    Mit Firecapture lásst sich das prima integrieren inklusive Darks, kein Stress mehr in AS4, oder PSS, das ich auch mag wenn es richtig rütelt vom Wind her an der Küste.

    Mit der 432MM klappt das prima, aber mus einen Tick gekühlt werden, habe dafür einen Shark Handy Coller angeschafft, der Zweier reicht dicke und zieht 9W, funktioniert somit auf den 3 Stufen bestens, zwecks Kondensation.



    Clear skies,

    - Martin

  • Hi Martin,


    coole Sache :)

    Ich verwende Belichtungszeiten von < 5msec. Wieso sollte ich bei den kurzen Zeiten kühlen müssen? Ebenso verzichte ich auf Darks bei diesen Zeiten, verwende eher mal Bias zur Entfernung der fixed noise pattern.

    Ich wollte schon lange eine reflektierende Abdeckung basteln, die die Sonne vom Tubus und der Kamera fernhält und ging bisher davon aus, dass das ausreichend ist.


    CS!

    Andreas

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