Hallo Forum,
ich sage bewusst nicht "Schönwetterkatastrophe" , denn das war es nicht, es war einfach nur toll. Meine Festplatten sind voll und ich genieße es, die Bilder nun Stück für Stück zu bearbeiten und ich werde sie hier nacheinander einstellen.
Mein Einsteinkreuz
es gibt nur eine handvoll Amateure, die das Einsteinkreuz in seine Bestandteile aufgelöst haben, und wenn, dann mit 20" und größer. Ganz sicher aber bin ich derjenige, der das Einsteinkreuz mit der kürzesten Brennweite zeigt. 126 cm.
Ein paar Infos dazu:
Im Sternbild Pegasus, z.Z. etwas über Saturn, befindet sich die unscheinbare Galaxie PGC 69457. Viel weiter dahinter befindet sich ein Quasar QSO 2237+0305, oder auch J2240+0321. Die Vordergrundgalaxie hat eine Rotverschiebung…
habe ich ja schon gezeigt, das war sozusagen die ausgekoppelte Single, gehört aber eigentlich auch dazu.
Mein erstes Deep-Sky Bild nach der Sommerpause waren aber die Säulen der Schöpfung. In all den Jahren hatte ich diese nie auf dem Schirm. Zum einen, weil das für mich ein Sternbild der Südhalbkugel war, und zum anderen, weil ich die Säulen (fast) immer nur im Schmalband gesehen hatte. Schmalband und Ultrakurzzeitbelichtungen vertragen sich aber nicht so gut. Ist nicht schlimm, aber bringt wenig Gewinn.
Nachdem ich aber ein gutes Bild im RGB gesehen hatte und ich auf Saturn gewartet hatte, kam mir sehr spontan die Idee mal M16 in die Steuerung einzugeben und zu schauen, wo das Teleskop denn hinfährt. Und siehe da, es zeigte genau in den Spalt zwischen Haus und Baum. Mein Schicksal sagte mir, "du hast eine Stunde, wenns nichts wird, dann tust du so, als sei nichts gewesen". Es ist aber etwas geworden und ich war hocherfreut, dass die Säulen so klar herauskamen. Mit dem Seeing hatte ich einfach Glück. Bei 25° Horizonthöhe waren die Sterne zwar länglich (atmosphärische Refraktion), aber mit Rotfilter konnte ich einigermaßen runde Sterne bekommen und der Rotfilter zeigte die Säulen auch schon fast wie beim Schmalband. Am nächsten Abend hatte ich nochmals etwa 1 Std. und das reichte mir dann auch. Das etwas größere Feld der neuen ASI183MM Pro tat gut, denn da ich eine Bildfeldrotation habe im Dobson, -der ist Alt/Az montiert-, konnte ich einen Ausschnitt wählen. Die Farbe habe ich mit meiner DSLR nachgelegt, die Bilder waren furchtbar, die Kamera zu schwer, der Abstand zum anderen Komakorrektor passte nicht, aber ... etwas Farbe war auf jeden Fall da und ich war happy nun auch eines der berühmtesten Bilder der Astronomie nachfotografiert zu haben. Stilistisch etwas anders als gewohnt. Ich mag dunklen Hintergrund und der Ausschnitt ist immer kleiner geworden, aber es sind eindeutig die Säulen der Schöpfung ;-). Oben links das "Steckenpferd" gefällt mir aber auch sehr gut. Bei der Bearbeitung habe ich dann auch in die übliche Trickkiste gegriffen. Normalerweise entferne ich keine Sterne zwischendurch und ich entrausche auch in der Regel nicht, hier aber hat es etwas gebracht und ich will ja auch kein Purist sein.
Das Bild dürfte hier zu groß sein, deshalb stelle ich es auch noch in die Galerie und verlinke es.
Ich hoffe, es gefällt euch. Wenn nicht, wartet einfach ab, es kommen noch mehr.
Viele Grüße
ralf