Maximal sinnvolle Öffnung zur visuellen Planetenbeobachtung in unseren Breitengraden

  • Hallo

    Ich beobachte sehe gerne die Planeten und habe einige Fragen und Gedankengänge.


    Erstmal vorweg ich selbst besitze einen außerordentlich guten 60-910 Refraktor und ein Galaxy D8 mit außerordentlich gutem Spiegel .


    Nun wissen wir ja leider alle das die Beobachtung oft durch das Seeing beeinträchtigt und begrenzt wird was die Auflösung betrifft.


    Trotzdem gibt es gelegentlich die Tage wo ich im 8 Zöller problemlos die Vergrößerung auf 300x steigern kann , da sieht Saturn z.B. richtig knackig scharf und kontrastreich aus.


    Nun stelle ich mir die Frage ob ein 12 oder gar 14 oder gar 16 Zoll Gitterrohrdobson mit Streulichtsocke nicht noch deutlich mehr bringen könnte an guten Tagen .


    Er sollte eine deutlich bessere Auflösung bringen, durch die höhere Vergrößerung die dann möglich ist sollte eine EQ Plattform dringend erforderlich sein .


    Der größere Dobson würde erheblich mehr Licht sammeln und ich müsste vermutlich mit einem variablen Polfilter arbeiten, so weit die Theorie.


    Nun heißt es ja gelegentlich und darüber wurde oft gestritten dass das Seeing generell selten mehr zulässt als das was ein 2,5 bis 5 Zöller auflösen kann , das wird sicher stimmen… trotzdem gibt es ja die wenigen Tage mit kaum vorhandenen Seeingeinflüssen und da sollte das größere Teleskop erheblich mehr zeigen als der 8 Zöller .


    Nun stellt sich die Frage ob Öffnungen ab 12 Zoll aufwärts sinn machen .


    Nächster kritischer Punkt : 14 und 16 Zoll Newtons kenne ich nur als Brennende f4 was sehr kritisch ist was Justage und Okulare betrifft.


    Da das ganze mobil sein muss und leicht kommen Schmitt -Cassegrain u.ä. nicht infrage.


    Wie sind eure Erfahrungen? Macht eine größere Öffnung als 8 Zoll wirklich sinn oder wäre 8 Zoll tatsächlich die vernünftige Obergrenze?


    Viele Grüße Patrick

  • Hallo Patrick.


    hier mal ein Link zu meinem "Planeten-Best off"


    und hier mal Markus bei der Sonnenbeobachtung mit dem 12er OHNE Plattform, beachte die bequeme Sitzposition und die Hände


    Markus.jpg


    Dazu noch die Empfehlung, es mal mit einem Binoansatz + komakorrigierende Barlow zu versuchen.


    Binoansatz


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Edited once, last by Cateye ().

  • Hallo Patrick.


    Vorneweg meine Erfahrung mit größeren Öffnungen (auch 18 und 24 Zoll) an Planeten.


    Größere Öffnung bringt natürlich bessere Auflösung und Lichtsammelleistung d.h. Vorteile die man bei den äusseren Planeten Uranus und Neptun braucht.


    Bei schlechteren Bedingungen kann man auch mit niedrigen Vergrößerungen beobachten, man kann in der Situation zwar nicht alles aus dem Gerät herausholen, hat aber ein helleres Bild mit besserer Detailzeichnung.

    Von daher hab ich keinen Nachteil beim Beobachten bemerkt.


    Du schreibst allerdings von klein leicht und mobil...


    Da musst du die Grenze selber nach deinen Maßstäben ziehen.

    Wobei ein 12 Zoll Volltubus mit massiver Rockerbox für mich schon grenzwertiger ist,

    als ein 16 Zoll Gitterrohr der leichter gebaut werden kann.


    Dass bei 16 Zoll aufwärts meist f4 und schneller... angeboten wird hat vermutlich mit der Einblickhöhe im Zenit zu tun (im Verein haben wir 24 Zoll f/3,6).

    Da kommt man schnell über 2m.... deshalb verlangen die Kunden eher die niedrigen Bauformen.


    Einen f4 Newton für visuell gut zu justieren ist jetzt auch nicht so schwierig.

    Das machen wir auch bei f/3,6 noch mit einem gut justierten Laser und der "barlowed Laser Methode".

    Nicht zu vergleichen mit fotografischem Einsatz, wo man kleinste Fehler in den Randbereichen wegbekommen möchte und deshalb mehr Aufwand betreibt.


    Allerdings wird eventuell ein Komakorretor interessant ..

    Für Deepsky allemal, und bei Planeten dann, wenn man die Monde im Feld schön kompakt und ohne Koma haben möchte.

    Bei Planeten verwende ich auch einen ADC gerne....


    Eine EQ Plattform bringt in allen Bereichen Vorteile wo man höher Vergrößern will, unabhängig von der Öffnung des Teleskops...

    Ich hab auch beim 8 Zöller eine in Verwendung.


    Die Obergrenze würde ich von der Seite der Aufbewahrung und der Transportmöglichkeiten her überlegen.

    Auch den zeitlichen und körperlichen Arbeitsaufwand den man braucht solltest du berücksichtigen.


    Nachtrag: Um einen deutlichen Unterschied zu erreichen sollte man von 8 Zoll schon auf 12 Zoll steigern, oder besser auf 14 Zoll.

    Von 8 auf 1o Zoll wäre mir die Unterschied zu wenig.


    VG Hermann

  • HermannV

    12 Zoll wäre auch für mich eher das Minimum als Upgrade.


    Genau das was du beschreibst war auch mein Gedanke dahinter .

    Größere Öffnung sollte in allen Belangen mehr bringen , die Frage die ich mir stellte war ob es bei Planeten aufgrund des Seeings so viel mehr bringen würde . Laut deinen Erfahrungen würde es sich definitiv lohnen , so hab ich mir das auch theoretisch vorgestellt.


    Gewicht/Abmessungen:

    Der 16 Zöller von Hofheim hat nur 24 Kg Gewicht… das ist nur 4 Kg mehr wie mein 8 Zöller .


    Ob es 18 oder gar 20 Zoll noch transportabel gibt müsste ich rausfinden.

  • Hallo Patrick,


    unabhängig von der Öffnung ist binokulares Beobachten ein erheblicher Gewinn. Monokular war bei durchschnittlich mittelschlechten Bedingungen bei mir für Planeten 130x der Standard - binokular bei vergleichbarer Öffnung dann 180x, plus deutlich entspannterem Beobachten und mehr/besser greifbaren Details.


    8" binokular würde ich gegenüber 12" monokular klar bevorzugen. Am besten natürlich große Öffnung und binokular! Aber letzteres ist wichtiger. Ob Binoansatz oder Doppelteleskop ist zunächst egal, wobei letzteres bei der gleichen Öffnung eine größere Bildhelligkeit liefert und (angeblich, mir fehlt der direkte Vergleich) weniger seeinganfällig ist.


    Herzliche Grüße, Holger

  • Hallo Patrick.


    Meine Entwicklung war von 5 " Refraktor auf 8 " Newton und dann auf 14" Gitterrohr Dobson. Später dann ein 100mm 45° APM ED Bino.

    Das reicht mir privat.


    18 " und 24" Dobson nutze ich nur an der Vereins Sternwarte.

    Die müssen nur wenige Meter vom Schutzbau auf die Plattform.... und haben ihre Hauptaufgabe in Deepsky ....


    Erwähnt habe ich sie als Beispiel dass für Planeten auch große Öffnungen eingesetzt werden können.


    Bino Ansätze am Newton verwende ich fallweise wenn ich alleine beobachte.

    Bei Führungen funktioniert ein Binoansatz nur bei einem Teil der Beobachter, manche haben Schwierigkeiten die Bilder deckungsgleich zu bekommen.... obwohl die Binos gut justiert sind.


    Von daher würde ich sagen, vorher ausprobieren wäre anzuraten.

    Wenn man die Bilder auch bei hoher Vergrößerung problemlos fusionieren kann, ist das, wie Holger beschreibt, allerdings ein großer Zugewinn!


    VG Hermann

  • Cleo

    Sehr guter Ansatz , speichere ich im Hinterkopf ab , stelle ich mir jedenfalls so wie du es beschreibst erheblich entspannter vor .


    Doppelteleskop würde aus Transportgründen eher nicht infrage kommen .


    Vom Bauchgefühl würde ich sagen möglichst große Öffnung , möglichst gute Optik und Binokularansatz und EQ Plattform dazu möglichst gute Okulare ( bringt ein Tausch Plössl gegen Ortho noch was ?)


    Nur die Öffnung welche für mich noch transportabel ist müsste ich für mich selbst entscheiden.

    Vom Bauchgefühl würde ich sagen 16 Zoll Gitterrohrdobson/Reisedobson mit Streulichtsocke .


    Woe lange brauchen eure Spiegel zum auskühlen?


    Den 8 Zöller mit Quarzspiegel kann ich schon nach kurzer Zeit verwenden, das müsste bei einem 16 Zoll Spiegel erheblich länger dauern theoretisch überlegt . Liege ich mit der Befürchtung richtig?

  • Hallo Patrick,

    du fragst ja nach dem Seeing und wie es sich bei größerer Öffnung verhält.

    Dass bei unserem miesen Seeing bei 5 oder 6" schluss ist, das sagen Leute, die ein 5 oder 6" Gerät haben.

    Definitiv ist das nicht so. Wenn ich davon ausgehe, dass visuell = fotografisch ist, dann kann ich sagen, nach oben gibt es keine Grenze. Wenn du dich mit dem Seeing selbst beschäftigst, dann wirst du feststellen, dass es scharfe Luft gibt und unscharfe. Keineswegs ist nur das "Zappeln" des Bildes wichtig.

    Im folgenden Bild habe ich das mal visualisiert:


    Beim linken Bild siehst du nichts scharf am Boden des Schwimmbeckens. Beim rechten ist das Bild zwar verzerrt, aber es gibt Details in maximaler Schärfe. Jetzt das ganze 3-dimensional denken. Maximale Schärfe bedeutet aber, dass du durch die Optik begrenzt bist und nicht mehr durchs Seeing. Würde ich das Bild jetzt auf 20 Pixel verkleinern, dann sind beide Bilder gleich scharf.

    Wenn du mobil bis, dann ist das auch ein riesiger Vorteil. Du kannst dir Orte suchen mit gutem lokalen Seeing. Eine große, grasbewachsene Ebene wäre genial. Dann kommst du mit 12 Zoll im Schnitt auf 30 % der Nächte an denen du das Gerät voll ausreizen kannst. So meine Vermutung, die aber auch auf Erfahrung beruht.

    Absolut exakte Justage, perfekte Auskühlung etc. mal vorausgesetzt.

    Die großen Spiegel kühlen sich im Laufe der Nacht zwar immer weiter ab, während sich die Nacht selbst aber auch abkühlt und das Teleskop immer hinterherhinkt. Das ist ein großes, vielleicht das größte Problem, und das wird oft dem schlechten Seeing angelastet.


    VG ralf

  • Eine bessere Optik wäre sicher empfehlenswert, auch wenn sie am Ort des Geschehens nur selten einsetzbar wäre, weil sie die Option schafft, wenigstens ab und an mal auf Reisen zu gehen. Wenn man die Zeit und das Interesse hat, ist der Schritt eigentlich irgendwann logisch. Man braucht halt etwas in akzeptabler Reich- und Reiseweite.

    Zu dem Bild hier drüber: Das rechte ist ein gefundenes Fressen für eine autoadaptive Bildkorrektur mittels stiching und overlay, weil es vergleichsweise großflächiche Bereiche sind, mit sog niederfrequenten Störungen. Diese lassen sich mittels maskierenden Verfahren in 4D gut prozessieren und die Störungen sehr gut beseitigen. Im linken Bild praktisch unmöglich. Es verwundert auch nicht, dass wir mit den Augen so mehr sehen, weil unser Gehirn das ja auch wegblenden kann, wenn man live und länger draufschaut. Das Hirn integriert sozusagen die Muster über mehrere Blicke und Zeiträume hinweg und merkt sich die Strukturen, die es gesehen hat, auch wenn sie nur vereinzelt genau erkennbar sind.


    Die Frage ist halt, wie sehr die beiden Beispiele "unser" seeing über sehr große Distanzen in Luft abbilden. Von dem was ich so aus der Objektverfolgung im Bereich Flugkörper (mit Kameras) kenne, sieht es meisten leider mehr aus, wie im Bild links.

  • Große Spiegel brauchen Lüfter, welche die Rückseite anblasen. Zudem sollten die Spiegelträger (das Glas) nicht zu dick sein, dann besteht die Chance, dass sie rechtzeitig auskühlen und fast die Umgebungstemperatur erreichen. Die kurzen Lücken, wo das Bild durch die Luftunruhe dann mal scharf erscheint, sind sehr erhebend. Ich empfehle auch ein Binokular als Ansatz. Ich merke das bei mir selbst, das mein Auge recht schnell überanstrengt (auch das geschlossene linke Auge durch dass zu halten). Eine Überanstrengung beeinträchtigt schon nach kurzer Zeit die Wahrnehmungsfähigkeit bei kleinen Details. Dann brauchen die Augen ersteinmal ca. 20-30s Erholungszeit. Beim Bino ist das Intervall, wo man die Augen erholen muss, viel länger und man nimmt kleine Einzelheiten viel gezielter und bewusster wahr. Daher steht ein Bino auf meiner Wunschliste für den Herbst. Einziges Manko beim Bino, man kann nicht jedes beliebige Okular nehmen, die Nase muss dazwischen passen, was schon hier und da zu Kompromissen in der Okularwahl zwingt.

  • Patrick, zum Thema Okulare, was ja ein sehr vielschichtiges und subjektives sein kann, möchte ich nur folgendes anmerken:


    Plössl bzw. Orthoskopische Okulare haben die Einschränkung dass ihr Sehfeld im Breich von 50 Grad liegt, was für das Handling am Dobson (mit EQ-Plattform) eher wenig ist.


    Am einem paralaktisch montierten, nachgeführten Refraktor funtionieren sie trotz kleinem Sehfeld besser.


    Ich bevorzuge am Dobson Okulare von 70 Grad aufwärts.... Baader Morpheus, TV Delos oder von ES...

    Auch wenn diese mehr Linsen verwenden sind sie durch moderne Vergütungen und gute optische Qualität auch für Planeten gut geeignet.

    Entscheidend ist eine gute Qualität der optischen Elemente und eine gute Streulichtunterdrückung, zusätzlich zu den persönlichen Bedürfnissen an Einblickverhalten, Abstand Okularlinse zum Auge (Brillenträger?) usw. .... & das gilt für alle Okulartypen .


    Zum Thema Auskühlung:


    Primär hängt das vom Temperaturunterschied zwischen dem Spiegelmaterial und der Umgebungsluft ab...


    d.h. entweder bei Umgebungstemperatur lagern , oder frühzeitig zur Anpassung rausstellen ;) .... Beobachtung vorbereiten und so.


    Beim 14 Zöller hab ich in den Spiegelkasten 3 Lüfter (d - 80mm) eingebaut, die quer über den Spiegel blasen und so die Grenz- Luftschicht über dem Spiegel umwälzen....


    Der 8 Zoll Pyrex im Karbontubus hat einen saugenden Lüfter eingebaut.


    Die Auskühl Zeiten würde ich im Herbst beim 8 Zöller mit 30 min, beim 14er mit 40 min bis 1 Stunde schätzen.

    Im Winter stell ich sie 1 Stunde früher raus,

    damit genügend Zeit zur Anpassung ist.


    Die großen Geräte vom Verein stehen im Schutzbau bei Umgebungstemperatur.

    Die sind, wenn wir eine 3/4 Stunde vor Führungsbeginn mit den Vorbereitungen anfangen, bis zum Beginn der Beobachtung eigentlich einsatzbereit.


    VG

  • 03sec

    Danke für das anschauliche Beispiel, dann denke ich werde ich mittelfristig mir einen Dobson mit größerer Öffnung holen , spätestens dann zur Marsopposition.


    Ich fahre mit dem Rad und Anhänger zum Beobachtungsplatz , das hat zum einen den Vorteil das der Spiegel schon gut runtergekühlt ist und zum anderen erreiche ich Plätze wo man mit einem Auto nie hinkommen würde . Mein Glück ist auch hier bestens asphaltierte Rad/Feldwege zu haben.


    Den 8 Zöller muss ich nur selten minimal nachjustieren ( überprüfe ich vor jeder Beobachtung) .


    16 Zoll würde ich was das transportieren betrifft als obere Grenze sehen denke ich .


    Der Hoffheim 16 Zöller wiegt 31 Kg und Abmessungen so das er gerade so in den Anhänger passen würde . Also setze ich 16 Zoll als oberstes Limit an .


    Mit 16 Zoll würde ich in perfekten Nächten Albedostrukturen auf den Jupitermonden erwarten sofern er Jupiter in Opposition ist .

  • Ich fahre mit dem Rad und Anhänger zum Beobachtungsplatz , das hat zum einen den Vorteil das der Spiegel schon gut runtergekühlt ist

    Das ist ein interessanter Aspekt! Umweltfreundlich und trotzdem keine Zeit verloren. Meine Strategie in solchen Fällen war immer, das Teil direkt im Auto, der Garage zu lagern. Man muss dann natürlich bei der Anfahrt auf Innenraumheizung verzichten, der Kofferraum außernbelüften oder das Ding sehr gut einpacken.

    Ich liebäugle auch inzwischen mit einem Dobson und der wäre dann auch vorwiegend draußen gelagert.

  • Hallo,


    nach meinem Celestron 8 war ein 12,5"-Dobson (Volltubus) mein nächstes Teleskop. Ich hatte den Dobson fast 25 Jahre im Einsatz, für Deep-Sky und an Planeten. Ich machte damit auch meine besten visuellen Planetenbeobachtungen.


    Danach meinte ich, nochmal auf 16" aufstocken zu müssen. Ich habe hier am Stadtrand eine Grenzgröße von etwa 5.0 mag, war dann zwei Jahre lang mit 16" Gitterrohr visuell mit Streulichtsocke unterwegs.


    Ehrlich, ich hatte nur wenige wirklich gute Beobachtungsnächte. Oft war es mir auch zu umständlich, dieses Ungetüm aufzubauen. Mittlerweile bin ich sogar wieder bei 10" gelandet (die aber m.M. nach für einen Sprung von 8" auf 10" zu wenig sind).


    Das ist jetzt alles nur eine Meinung, aber die Gründe gegen das 16"-Teleskop waren für mich:


    - das Gewicht und die Abmessungen des Geräts (Transportabilität, man wird auch nicht jünger)

    - der viel zu helle Himmel für Deep Sky hier (fast hellgrauer Okularhintergrund bei fst = 5.0 mag)

    - gerade an Planeten zeigte der 12,5" Dobson visuell viel mehr (seeingbedingt? Spiegelqualität? Wohl nicht eindeutig zu beantworten :thinking_face: ...)

    - der kleinere 12,5" Dobson war handlicher und wurde viel mehr benutzt

    - das beste Teleskop ist immer das, welches man am meisten benutzt


    meint volker :hot_beverage:

  • @alle

    Was Okulare betrifft liebäugel ich ja mit den Skywatcher Nirvana , nach allem was man liest sollen die gut und günstig sein nur ob sie bei F4,5 noch gut sind weiß ich nicht .


    Binoansatz steht auf der Liste . Das ist aber erstmal ein anderes Thema . Aber ja das Problem mit dem ermüdeten Augen kenne ich leider zu gut .


    Specht

    Auch ein sehr interessanter Punkt , da ist der 8 Zöller erstklassig:


    Rausheben aus dem Anhänger, hinstellen, Justage überprüfen loslegen. Schneller gehts wohl kaum .


    Zur Himmelsqualität :

    Ähnlich wie du beschreibst.. die Milchstraße ist 10 Grad über dem Horizont schwach sichtbar, die Umgebung ist recht hell . Milchstraße im Zenit deutlich besser sichtbar.

    M31 ist sichtbar wenn man genau hinschaut… das wäre etwa 1,5 Km von meiner Wohnung entfernt.

    Jeder Km weiter raus aus dem Ort wird mit dunkleren Himmel belohnt.


    Wollte mir sobald die Bedingungen gut sind mal einen Platz in ca 15 Km Entfernung anschauen da müsste ein guter Bortle 4 Himmel sein und weil die Ostsee von dort aus gesehen nah ist sollte der Himmel dort schön dunkel sein . Die nächste Kleinstadt wäre 5 Km weit weg , die nächste größere Stadt mit hellem Hafen etwa 10 Km Luftlinie.


    Generell würde ich das große Teleskop nur bei wolkenfreien Bedingungen nutzen ( die hier leider sehr sehr selten sind ) , für Wolkenlücken usw. ist der 8 Zöller nahezu ideal .


    Was für mich gegen einen größeren Volltubus spricht ist das Gewicht der Rockerbox .

  • Hallo Sterngucker (alle),


    da wurde schon viel angesprochen und das sehr gut. Allerdings sollten Lüfter die Hauptspiegel niemals von hinten anblasen (so wie man das bei billigen Fernostlösungen sieht), sondern (zumindest) als Einzellösung immer von hinter dem Spiegel durch den kompletten Tubus saugen, aber dazu eventuell erst später Genaueres, wenn klar ist, was es wird.


    Zunächst mal wäre zu klären, was ist denn transportabel, was ist groß?

    Sterngucker.....es geht nicht darum, was du tragen kannst, welches Gewicht du stemmen kannst, wie lange Du mit Lust und Laune ein neues Teleskop aufbaust. Es geht darum, was Dein innererer Schweinehund beim anstehenden 50gsten Transportjubiläum zu dem Thema sagt und ob das nach anfangs 3 mal die Woche in 9 Monaten oder in 9 Jahren so weit ist!.

    Für Volltubus ist 10 Zoll f/5 eine gewisse Grenze, ein 12 Zoll f/5 ist schon wesentlich größer. Meiner ist sehr groß, ein Monster für 12 Zoll mit der Kiste in der Mitte, aber eben echt gut und nur deswegen wuchte ich den nach einer Abspeckkur (für ihn und mich) immer noch.


    Wenn es um Mond, Planeten, Sonne geht, ziehe ich meinen gedämmten und belüfteten 12-Zoll Volltubus mit Binoansatz jederzeit dem ebenfalls vorhandenen 16-Zöller mit Gitterrohr und Socke vor. Nur unter höchst seltenen äußeren Bedingungen kommt der 16er so gut ins thermische Gleichgewicht wie der 12er unter normalen Terrassen- und Wiesenbedingungen und kann erst dann das Öffnungsplus ausspielen.

    Der 12-Zöller wiederum hängt auch unter mäßigen Bedingungen sehr regelmäßig alle kleineren Teleskope die mir zur Verfüngung stehen (4 bis 10 Zoll) ab. Das geht nicht erst bei 300fach los, also wenn den kleineren das Licht und/oder die AP ausgeht, sondern schon bei 200fach, da muss man halt eventuell etwas Licht dämpfen oder für UmgebungsLIcht sorgen (wenn das nicht andere Beobachter stört!), falls das Seeing mehr nicht zulässt.


    Eventuell mal eine Grafik, wie aus einem Newton ein Planetennewton (mit extremem Deepskypotenzial) wird, wenn man ernsthaft ran geht:


    Tubusoptimierung_Gro.png

    (aus "Hat mein Newton Probleme" von meiner HP



    So was halte ich als transportables Gerät bis maximal 12 Zoll für sinnvoll, allerdings nur, wenn das Teleskop auch ein gutes Spiegelset hat und die 1.Voraussetzung für einen guten Newton erfüllt.


    Wenn Du größer willst und kannst, nur zu, das schadet nie.

    Habe ich gerade wieder mit dem 16er an Saturn und dem Spiel seiner, damit viel leichter erkennbaren, Monde durch.

    Allerdings rat ich dann wirklich zu einer durchdachten Gitterrohrkonstruktion und Leichtbau.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Edited 2 times, last by Cateye ().

  • Hallo,

    noch ein Wort zur Himmelsqualität. Die Grenzgröße spielt praktisch keine Rolle. Ich habe neulich einen guten Saturn aufgenommen, den habe ich durch Dunst und Nebel gar nicht sehen können. Grenzgröße 1 mag oder so. Wenn man von Planeten spricht, ist wirklich nur das Seeing wichtig, nicht die Lichtverschmutzung etc. in Verbindung mit Dunst.

    Im Gegenteil, wenn´s nebelig wird, wird es oft sehe, sehr gut.

    Das mit der Auskühlung ist leider noch komplizierter. Hier geht es um den Gradienten im Laufe des Tages, bzw. der Nacht. Ein sonniger Tag, eine klare Nacht und schon sind es 20° und mehr an Temperaturgefälle. Das Teleskop braucht dann z.B. nicht nur 2 Std. um den Außenwert zu erreichen, sondern dieser Außenwert ist schon wieder niedriger geworden und das Teleskop ist immer noch zu warm. 1° zu warm verringert den Strehlwert um 0,2 habe ich mal irgendwo gehört. Zeitweise hatte ich meine Teleskope deshalb sogar aktiv gekühlt. Ein zu kühler HS ist weit weniger schlimm. Das ist aber auf dem Feld wohl eher nicht möglich oder man hat einen Fahrrad-Kühlanhänger ;-))

    VG ralf

  • Hallo zusammen,


    für Planeten nutze ich ein Intes 809 und ein Intes MN 78 (Maksutov Newton). Beide in Verbindung mit einem Baader Großfeldbino und den Eudiaskopischen Okularen sowie Genuine Orthos. Da bleiben bei mir keine Wünsche offen.


    Ich würde als Alternative somit einen Maksutov mit Bino zur Diskussion stellen.


    CS Thomas

  • Hallo Thomas,


    wenn Du ein Planetenbild mit einem exzellenten größeren Gerät unter optimalen Bediungungen gesehen hast, dann weißt Du, dass da schon noch Wünsche offen bleiben (können);). Da kann der Sieben- oder Achtzöller noch so gut sein. Ich habe einen 275/3850 Maksutov und einen 16" Dob und hatte mit beiden schon das Glück den Mond bei quasi Standluft zu beobachten (u.a. binokular). Das ist eine komplett andere Liga als acht Zoll. Ein Mak in der Größe ist dann aber unhandlich. Insofern sind die Überlegungen zu einem großen Dobson schon die richtigen. Ich sehe es wie die meisten Vorredner: der Sprung von acht Zoll sollte mindestens zu zwölf Zoll gehen.


    CS Jochen

  • Hallo Jochen,


    danke sehr für Deine Empfehlung.


    wenn Du ein Planetenbild mit einem exzellenten größeren Gerät unter optimalen Bediungungen gesehen hast, dann weißt Du, dass da schon noch Wünsche offen bleiben (können)


    Ich beobachte im Vorort von München. Dort sind die Bedingungen leider nie ideal. Mitunter ist der 8 Zoll Mak dort m.E. der Sweet Spot. Es kommt halt immer auf die lokalen Verhältnisse an.


    Vor allem durch binokulares Beobachten gewinne ich mehr als durch mehr Öffnung. Dies wurde auch bereits durch Vorredner aufgezeigt.


    CS Thomas

  • Wenn ich mit dem 16" Dobson rausgehe und die Planeten stehen gut, halte ich gerne drauf. Oft nur kurz um festzustellen, da geht wohl eh nicht viel mehr. Aber im Laufe der Jahre und bei zigfachen Wiederholungen bleiben mir doch ein paar Beobachtungen lebhaft in Erinnerung, die ich mit (merklich) kleineren Gerät so intensiv und überwältigend nicht gehabt hätte...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Patrick,


    ja ein 14 Zöller bringt deutlich mehr als ein 8 Zöller an allen Objekten und natürlich auch an Planeten.


    Ich hatte jahrelang einen 8" Dobson und nun einen 14" kann das also sehr gut beurteilen.


    Bei Jupiter vllt ein Graufilter wegen der Helligkeit.


    cs

    Lothar

  • @alle

    Vielen Dank für eure Antworten, sie bestärken mich in meinen theoretischen Überlegungen bzw. bestätigen sie größtenteils.


    Ein ganz wichtiger Punkt sind leider auch in meiner Gegend die Wetterbedingungen:


    Wind ist ein Dauerthema, auch letzte Nacht war ich kurz draußen, Windstärke 5 in Böen , Seeing sehr schlecht , obwohl eigentlich klarer Himmel angesagt war war es in oberen Luftschichten bewölkt und klarte nur zögerlich auf dazu eine schlechte Durchsicht das selbst im Zenit die Milchstraße nur sehr schwach sichtbar war ( wenige Tage vorher sah ich die Milchstraße am gleichen Standort bis etwa 10 Grad über den Horizont als schwaches Band ) .


    Da sieht man mal wieder eindrucksvoll wie unterschiedlich der gleiche Standort sein kann , die 5 bis 10 Km Luftlinie entfernte Großstadt hellte den Himmel sehr viel mehr auf als sonst .


    Für die Planetenbeobachtung wäre das erstmal nicht schlimm , da ist der Wind das Problem.


    Nun will ich ja mal den ca 13 Km weiter entfernten Standort testen , dort sollte es spürbar dunkler sein .


    Teleskop:

    Aus Transportgründen kommt nichts auf parallaktischer Montierung infrage, für mich ist da auch wegen der größeren Öffnung nur ein Dobson denkbar zumal der Unterschied zu meinem schon guten 8 Zöller deutlich sein soll bei guten Bedingungen.


    Innerer Schweinehund :

    Auch der Punkt ist im Hinterkopf… das größte beste Teleskop bringt nichts wenn man aus Faulheit doch lieber das kleinere nimmt ( den 8 Zöller würde ich eh behalten).


    Mir stellt sich innerlich nur noch die Frage welcher Dobson es werden soll ob 12 Zoll mir reicht bzw. ob ich wirklich bereit bin 16 Zoll Dobson regelmäßig aufzubauen .


    Zugegeben Sommer 15 Grad Nacht-Temperatur ist auch noch mal was anderes wie im Winter bei Minus 8 Grad oder so …das ist auch ein Punkt den ich bedenke .


    Ich liste mal die Reisedobsonhersteller auf die mir bekannt sind :


    1. Dieter Martini Dobson

    2. Hoffheim

    3. Hubble Optics

    4. ES Dobson

    ( Die schweren GSO u.ä. klammere ich bewusst aus ) , die passen schon wegen der großen Rockerbox nicht in den Anhänger. Ein 40 bis 50 Kg Teleskop hinter mir herzuziehen wäre mir auch zu schwer . Die Obergrenze ist da für mich eher 30 bis aller höchstens 35 Kg fürs Teleskop.


    Da ich keinen Führerschein habe gehts nur per Rad .


    Eine wichtige Frage hätte ich :


    Wäre es denkbar so ein Gitterrohrdobson aufgebaut im Anhänger stehen zu lassen ? Dann könnte ich ihn immer in einem Stück rein und raus heben und müsste nicht ständig auf und abbauen. Oder spricht irgendwas konkretes dagegen ?


    Das ist ja auch ein Punkt den ich an meinem Galaxy D8 so schätze am Beobachtungsplatz angekommen gucke ich schon innerhalb 5 Minuten nach Ankunft ins Okular.


    Caelestes

    Mal angenommen ich würde mir ein Binoansatz für meinen 8 Zöller kaufen, würde der dann an jedes Teleskop passen ? Oder könnte es Probleme geben damit in den Focus zu kommen ?

    Bringt der Binoansatz auch bei Deep-Sky Objekten Vorteile?


    Da könnte ich mir vorstellen das ich mir einen zeitnah kaufen würde da ich denke das mir das beidäugige beobachten besser gefallen würde .

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