Visuelle Nachführung 12" Dobson

Geplante Abschlussarbeiten zum Providerwechsel am 08.09.2024 im Zeitraum 15-17:00 Uhr Mehr Details ...

  • Hallo zusammen,


    lang lang ist´s her das ich hier was gepostet habe, 4 Jahre schubse ich nun meinen 12" Dobson rum und hatte viele tolle Abende. Jetzt will ich aber nicht mehr schubsen. Es geht schon viel Zeit drauf das zu finden was man sehen will - mit dem Reiseatlas und dem Telrad macht das auch Spaß, aber es geht doch bestimmt auch einfacher und/oder schneller das zu finden was man sehen will. Habe ich gedacht.


    Wenn man so eine Tonne nachführen will, mit goto und nicht mal Schnick Schnack dabei, landet man bei einer Nachführung die schon echt viel Geld kostet. Aber gut, der Newton wiegt auch 22kg, was will man also erwarten. Astrofotografie mit dem 12" als Einsteiger ist nicht das was mir vorschwebt. Aber mit einem kleinen Newton oder APO könnte ich mir schon vorstellen später mit dem Thema anzufangen.


    Würde eine kombinierte Nachführung wie eine AZ-EQ6 meinen 12" visuell tragen? (Und später einen kleinen 6" Newton für Astrofotografie?)

    Habe ich damit einen besseren Einblick in den Newton als mit einer parallaktischen Nachführung?

    Da die AZ nun auch nicht umsonst ist, würde auch eine EQ-6 visuell funktionieren? Oder brauche ich dann eine Leiter

    Ist es mit goto wirklich so einfach was auszuwählen, angucken, nächstes, usw.?


    Die andere Frage ist, ob ich dadurch überhaupt mehr Beobachtungszeit bekomme oder ich am Ende die Zeit mit Einnorden und/oder anderen Problemen verbringe bis alles läuft. Lasse ich den Dobson lieber ein Dobson sein? ;)



    Liebe Grüße

    Simon

  • Kein Goto, aber eine grandiose Aufsuchhilfe: Celestron Starsense Explorer!


    Die Suchfunktion sollte hierzu einiges ausspucken.


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Simon,


    ich habe die EQ6R-PRO und nutze sie mit einem 8" fotografisch, was sehr gut geht.

    Gibt auch Profis, die fotografisch bis 10" gehen. 12" würde ich nicht fotografisch als Maximum ansehen. da brauchst Du auch schon ordentlich Gegengewichte zusätzlich.

    Vielleicht wäre da eine Nummer größer besser? Es gibt ja noch die recht neue und noch unbekannte CQ350 PRO, die zwischen EQ6 und EQ6 liegt.


    Wenn Du eine EQ-Monti willst, visuell mit Newton, dann dran denken, dass das Okular immer an einer anderen Stelle liegt, je nachdem wohin Du die Monti schwenkst.

    Das kann mal plötzlich unten, oben rechts und links sein. Für einen angenehmen EInblick müßtest Du dann den Newton in den Schellen drehen. Wenn Du ständig das Objekt wechselst, ist das sicherlich lästig. Bei fotografischer Nutzung ist das egal.


    Ich fahre mein Stativ auch nie voll aus, sondern nur halb, Einblick wäre damit ohne Leiter möglich, sofern ein Okular da ist, wo ich gerade auch stehe.


    Und ja, wenn Du die Montierung eingenordet hast und ein 2 oder 3 Sterne-Alignment durchgeführt hast, findet die Monti alle anderen Objekte.


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Hallo Simon,

    ich habe einen GoTo Dobson und das GoTo ist unschlagbar. Ich brauche nicht mal den Polarstern. 2 Sterne anfahren und der findet alles danach. Mit kurzen Belichtungszeiten kann man sogar fotografieren.

    Das GoTo kann man nachrüsten, habe jetzt gerade nur nen polnischen Laden gefunden, gibt es aber sicher auch in D.


    Upgrade Kit GoTo for SkyWatcher Dobson 10'' (SynScan Wi-Fi / version 2022)


    VG ralf

  • Ciao Simon,


    Folgende Fragen zu Deinem Setup:

    1. Welches Öffnungverhältnus hat Dein 12" Dob ?

    2. Welche (langbrennweitigen) Okulare hast Du und welches scheinbare Gesichtsfeld haben die ?

    3. Hast Du einen Telrad ?

    4. Welchen Sucher hast Du, ist das ein RACI Sucher ?

    5. Hast Du ein Windows Notebook ?

    6. Wie hell ist Dein Himmel üblicherweise ? SQM Wert hiermit ablesen:

    Light pollution map


    Gruss, Peter

  • Hallo,


    ich habe einen 12" Dobson, 305/1500 - F/5

    ES KK

    APM 5mm 110°

    ES 6.7mm 82°

    Es 8.8mm 82°

    ES 14mm 100°

    ES 30mm 82°


    Telrad habe ich ja, zusammen mit dem Reiseatlas eine tolle Sache

    Sucher ist ein 8x50mm

    Ein Windows PC steht in USB Kabel Reichweite zur Verfügung


    Ich muss gestehen das ich erst seit dem KK den richtig WOW Effekt habe, wo man "um die Ecke" in das Okular gucken kann und alles scharf ist. Das ist echt krass.

    Und der Bader Skyglowfilter macht auch einen Unterschied. Evtl würde ich mir noch ein 20mm zulegen, aber da weiß ich nicht ob das jetzt den Riesen Unterschied zu dem 30mm macht. Ob 50x oder 75x bin ich unsicher.

    Am liebsten habe ich den 14mm und den 30mm Trümmer dran, da kann man sich richtig drin verlieren. Das 5mm finde ich schwierig mit der Schärfe und mit dem Einblick. Aber wenn das Wetter passt und der Mond da ist, super.



    Zenith sky brightness info (2015)help icon

    Coordinates
    51.05007, 7.26673

    SQM
    20.79 mag./arc sec2

    Brightness
    0.524 mcd/m2

    Artif. bright.
    353 μcd/m2

    Ratio
    2.06

    Bortle
    class 4

    Elevation
    192 meters


  • Kein Goto, aber eine grandiose Aufsuchhilfe: Celestron Starsense Explorer!


    Die Suchfunktion sollte hierzu einiges ausspucken.


    Gruß Horst

    Hallo,


    das kling nicht schlecht. Wie ist das mit der dunkel Adaptation der Augen? Ist das Handy dann "rot"? Da guckt man am Ende doch immer wieder drauf, oder?


    LG

    SImon

  • Hallo,


    wegen dem ständigen Wechsel der Okular Position habe ich ja über die az-eq6 nachgedacht. Wenn sie den 12" Dobson trägt.

    Wenn ich das richtig verstehe habe ich das Problem mit dem Einblick nicht wenn ich den Dobson Alt-Azimuth aufhänge.

    Und wenn ich Lust habe könnte ich trotzdem auf EQ umstellen und mit einem kleinerem Newton Astrofotos machen. Quasi beides machen :)

    Mit Schellen lösen und drehen oder Turnübungen machen um reingucken zu können, ich weiß ja nicht. Klingt nach Spaß die 22kg mal eben zu lösen und zu drehen.


    LG

    Simon

  • Ciao,


    Also wie kann man besser Suchen und Finden ? Was sind die möglichen Ursachen, wenn es nicht so gut klappt ?


    - die Okulare sind sehr gut, insbesondere hast du das sehr gute 30mm ES82° :thumbup:


    - Weil du relativ lange Scope-Brennweite hast, bekommst Du nur 1.6° maximales Suchfeld, das ist nicht sehr viel, und vielleicht ein Grund für die Ineffizienz die Du spürst


    - wenn Du nur einen geradsuchtigen Sucher hast, dann dreht sich das Bildfeld beim Übergang Auge zu Sucher UND beim Übergang Sucher zu Teleskop, das ist verwirrend. Hättest Du einen RACI (90° Amici) Sucher wäre der Sucheranblick wie mit dem Auge, und dann Nur EINMAL Orientierungswechsel Sucher zum Teleskop. Ich habe das so gelöst, dass ich als Sucher AUCH einen Newton habe, dadurch habe ich beim Übergang Sucher / Teleskop KEINE Bildfelddrehung und damit keine Verwirrung, guxtu

    eyes4skies - dso

    Evtl könntest Du Dir auch einen kleinen sehr kurzbrennweitigen f/4 Newton parallel montieren, aber er muss DEUTLICH mehr Feld als 1.6° liefern, also i.a. einen 2"OAZ haben ! Meine Erfahrung mit sowas ist sehr gut !


    - Alternativ wäre Starsense (Teleskop billigst kaufen, Sts Halterung absägen, an Dein Scope anmontieren) zum schnellen Finden ! Selbst sehr erfahrene Kollegen mögen das, ich werd es auch bald mal ausprobieren.


    - Dein Himmel ist recht hell, dadurch ist sowohl der Objektanblick als auch die Sternanzahl zum Suchen verringert, besserer Himmel wäre sehr hilfreich ! Die AP=6mm Deines 30mm Okulars ist womöglich auch etwas ungünstig, weil bei hellem Himmel Deine Pupille gar nicht auf 6mm aufgeht (d.h. Du guckst dann mit verringerter Teleskopöffnung), aber Du brauchst ja das gr. Feld zum Suchen. Durch die recht grosse AP siehst Du also auch etwas weniger wenig Sterne evtl.


    - Mit (am besten Touch-) Notebook hätte ich Dir empfohlen, live am Teleskop Software-Karten zu benutzen, lassen sich drehen etc wie man will und die Software rotiert automatisch auf Dobson-Ansicht AltAz. Natürlich werden die Telrad Kreise auf der Karte angezeigt. Grenzgrösse der Karte bestimmst du (geht bis 15mag). Ich benutze seit Ewigkeiten und empfehle Guide 9.1, guxtu

    eyes4skies - guide

    Cartes du ciel als Kartensoftware geht wohl auch gut.


    Sonstige Infos ggf. hier:

    eyes4skies - edu


    Good luck + Gruss,

    Peter

  • Hallo simon,


    ich habe vergleichbare Bedingungen .......und von den Vorlieben her geht es wohl auch in eine Richtung.


    Bei mir ist ein Wiliams 28er UWA (82°) vorhanden, dann konmmt ein 20 mm APM-UWA mit 100 Grad Eigengesichtsfeld und darunter schließen 13,5 mm mit 82° an.


    Das 20er habe ich auch spät angeschafft, aber es ist inzwischen deutlich öfter schon zur Aufsuche im Okularauszug als das 28er. Das Bild ist mit dem deutlich dunkleren Hintergrund und etwas mehr Vergrößerung sehr viel angenehmer.

    Den Unterschied macht nicht die Vergrößerung von 57fach zu 80fach, es ist die Austrittspupille.

    Bei mir am 12 Zoll f/5,3 immerhin der Unterschied zwischen 5,3 mm und 3,8 mm AP.

    Bei Dir an f/5 mit 30 mm und 4 mm wäre das 6 mm zu 4 mm, das sind Welten, die 6% Brennweitenverlängerung durch den Comacorr mal außen vor, da sie ja alle Okulare betreffen.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • 20 mm Okular...


    Das 20er habe ich auch spät angeschafft, aber es ist inzwischen deutlich öfter schon zur Aufsuche im Okularauszug als das 28er. Das Bild ist mit dem deutlich dunkleren Hintergrund und etwas mehr Vergrößerung sehr viel angenehmer.

    Ja, im Grundsatz würde ich das Arg unterstützen also das 18mm ES82° empfehlen, nur die Feldgrösse ist halt schlechter als beim 30mm...


    Wenn der KK die Brennweite verlängert ggf. Ohne KK suchen, zur Feldoptimierung. Aber das beste wäre ein Sucher-Teleskop mit 2" Oaz und f=500...650mm ! Rechen Dir mal das Feld von sowas aus, da ist das Suchen VIEL einfacher !


    P.

  • Ja, im Grundsatz würde ich das Arg unterstützen also das 18mm ES82° empfehlen, nur die Feldgrösse ist halt schlechter als beim 30mm...


    Wenn der KK die Brennweite verlängert ggf. Ohne KK suchen, zur Feldoptimierung. Aber das beste wäre ein Sucher-Teleskop mit 2" Oaz und f=500...650mm ! Rechen Dir mal das Feld von sowas aus, da ist das Suchen VIEL einfacher !


    P.

    Hallo Peter,


    die optimale Sucherkombi ist eigentlich mit dem Telrad und dem 8x50 vorhanden.

    Wie man so was ganz hervorragend einsetzen kann?


    Suchen und Finden


    Wobei.....das ist (m)ein Weg, aber..........an so einem Gerät das schon erwähnte Starsense dran oder auch den erwähnten Goto Nachrüstsatz und der Drops ist gelutscht, wenn man Suchen und Finden eher als zeitraubend und lästig empfindet.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.


  • das kling nicht schlecht. Wie ist das mit der dunkel Adaptation der Augen? Ist das Handy dann "rot"? Da guckt man am Ende doch immer wieder drauf, oder?

    Ja, App im Rotmodus und Display soweit wie möglich gedimmt. Das kostet nicht mehr Dunkeladaption als eine Rotlichtlampe bei der Nutzung von Kartenmaterial...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Man sollte übrigens noch klar machen:

    StarSense braucht (fast) Keine Justierung von Montierung oder Teleskop, weil es selbst seine Orientierungam Himmel misst.

    Dennoch lohnt es sich definitiv in seine 'Zu-Fuss'-Finde-Fähigkeiten zu investieren )schon wegen der Detailsuche in komplexen Objekten z.B.). Die Gefahr der elektronischen Hilfen ist durchaus die Verflachung, da sollte man also etwas aufpassen !

    Good luck,

    Peter

  • Hallo,


    erstmal vielen Dank für die vielen Ideen. Das hat mir sehr geholfen.


    Ich lasse das mit der goto Nachführung. Ist schon sehr teuer und falls ich Astrofotografie machen will kann ich mir besser eine kleine Nachführung mit einem kleinen Teleskop zulegen und Stück für Stück damit anfangen.


    Der einfachste Problemlöser für mich ist der StarSense. Aber ich finde es irgendwie blöd etwas kaufen zu müssen was ich nicht brauche. Ein Teleskop was ich gar nicht haben will. Eine Halterung die ich für den Sucherschuh irgendwie drucken muss oder ich mache Löcher in meinen Dobson. Könnte man eins der Teleskope als Guider verwenden? Für 259,- kann man da wohl nicht viel erwarten vermute ich.


    Da fange ich erstmal mit einem neuen Sucher an (RACI). Es klingt zumindest logisch, das wenn man was sucht und sich die Ausrichtung ändert es nicht gerade einfacher wird.

    Und ich überlege mir wie ich mit dem Dobson mobiler werden kann. Es würde schon reichen das Teil auf einer Karre auf den Golfplatz zu ziehen wo man einen wunderbaren Rundumblick hat. Und dunkler ist es da auch. Aber abgesehen von dem Teleskop ist die Martini Selbstbau Dobson Montierung auch ein Riesen Trümmer. Aber cool :)




    Vielen Dank und weiter schubsend

    Simon

  • Hallo Simon,

    Ich benutze seit Jahren schon einen einfachen Leuchtpunktsucher und einen 9x50 Standard Winkelsucher mit aufrechtem Einblick, Rückenschonened aufeinander montiert (mit Tesa Powerstrip geklebt, was mir mehrfach Spott eingebracht hat, aber gut funktioniert).


    Das hatte ich schon auf meinem 10er GSO, hier ein Bild mit einem 16er Hofheim.


    Die beiden Sucher müssen natürlich gegen das Teleskop justiert sein, aber mit ein wenig Übung findet man damit und einer gescheiten Karte fast alles…



    Man gewöhnt sich meiner Meinung nach recht schnell an das Umschalten zwischen richtiger Ansicht im Sucher = Karte und gespiegelter Ansicht = gedrehte Detailkarte im Okular.


    Viel Erfolg!


    Eine gute Hilfe war für mich das Buch „Der Starhopper“, gibt es glaube ich nur noch gebraucht.


    Ich hatte meinen 10er irgendwann mal auf einer CGEM äquatorial montiert, aber das war eigentlich zu viel Aufwand und ich habe diese Konfiguration nicht oft benutzt.


    Beste Grüße,

    Rainer

  • Hi Simon,

    Alternativ wäre so was natürlich prima:




    Mein 15er mit Argo Navis und ServoCat.


    GoTo und Nachführung.


    Da wäre mir aber für einen 12 die Investition deutlich zu hoch, die Neupreise stehen inzwischen nicht mehr in Relation bei einem Teleskop < 20“.


    Aber, das System ist wirklich gut, führt über lange Zeit nach ohne dass man eingreifen muss und ist kinderleicht in der Handhabung.


    Hin und wieder gibt es so was gebraucht…


    Beste Grüße,

    Rainer

  • Hallo,


    mich lässt die Idee einen 6" Newton als Sucher zu nutzen nicht los. Zum einen kann ich so einen 600mm Newton später gut für Astrofotografie nutzen, einen KK habe ich ja auch schon, zum anderen sind dann beide ansichten identisch. Und wie ich das Ding montiere habe ich auch schon eine Idee. Dafür muss zwar der Sucher weg und das Telrad umziehen - ob das an der anderen Seite (gegenüber vom Auszug) sinnvoll ist wird sich zeigen - aber es würde gehen.


    Nur bei den Okularen bin ich mir nicht sicher. Das ES 14mm 100° ist glaube ich nicht ausreichend für die Übersicht. Das 30mm kann ich nicht nehmen.


    Wenn ich noch ein 25mm anschaffe, habe ich wieder AP=6mm und evtl. nix gewonnen?

    Ein 20mm fehlt mir ja eh noch, würde das für die Übersicht reichen? Wenn ich es richtig gerechnet habe hat das dann 3° Gesichtsfeld und AP=5.1mm?


    LG

    Simon

  • Hallo Simon,

    einen 6 Zöller und einen 12 Zoller hatte ich mal als ein Rohr (mit einspiegelbaren 6 Zoll Spiegel) als Dobson, das war schon eine geniale Kombi, Genannt "Mythossäge", aber der 6er ist dann viel mehr als ein Sucher und ersetzt auch keinen Leuchtpunktsucher, Rigel oder Telrad.


    Wenn du einen 6 Zoll Newton oben aufsatteln willst, rate ich dringend, den Drehpunkt des Dobsons für die Höhenachse nicht nur längs des Tubus zu versetzen um ins Gleichgewicht zu kommen, denn damit alleine schaffst Du das nicht. Du musst den gemeinsamen Schwerpunkt beider Tuben finden, bei dem sie in jedem Neigungswinkel stehen, das ist dann der Drehpunkt. Dieser Punkt steht deutlich oberthalb des Durchmessers vom 12er Tubus.

    Nur so vermeidest Du bei den üblichen Reiblagern ohne oder mit zu wenig Anpressdruck (Friktion) dass die Tuben ab einem gewissen Winkel nach oben umschlagen.

    den 6er seitlich montieren vermeidet das, aber das ist umständlich beim Wechsel der Teleskope und beim Einblick.

    Beide Okularauszüge sollten nahe beieinander sein, sodass Du nur mit Kopf- und leichten Oberkörperbewegungen wechseln kannst.


    Ich hatte das mal mit einem 4 Zoll Refraktor auf einem 8 Zoll Dobson.


    atb08_dobtuningtotal.jpg


    Der Refraktor musste sehr weit hoch, schlecht für die Balance. Mir blieb nur die deutliche Vergrößerung der Höhenlager und Verstärkung des Anpressdrucks über die "Friktionsschrauben".

    Mit einem Newton geht das deutlich leichter, da der ja den Einblick vorne hat.

    Soltest Du Dich mit dem Selbstbau einer Rockerbox befassen wollen, die Du dann von anfang an so auslegen kannst, dass das mit dem 6er berücksichtigt ist, ist eventuell sowas wie hier zum Schluss im Artikel eine Idee für Dich.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Ciao Simon,


    Ja ganz genau ! - BigFinder (BF) nenn ich das bei mir. Auf meiner Seite kannst Du Dir das ja angucken.

    Du brauchst unbedingt einen mit 2" OAZ, und Du SOLLTEST sogar das 30mm Okular nehmen ! Es kommt auch mit f/4 einwandfrei zurecht. Vergiss die Qualitätsansprüche am Rand (fürs Suchen sowieso) ! Ich beobachte gar nicht mit KK, auch nicht im 20" f/4 Dobson.


    Du musst den BF so montieren, dass der Schwerpunkt (inklusive 30mm Okular !) über der Elevantionsachse ist (und möglichst nah am Hauptrohr). Und: der OAZ parallel zum Dobson-OAZ ist. Auf eine Justage-Möglichkeit parallel zu Hauptrohr kannst Du eigentlich auch verzichten, weil das Feld ja so riesig ist ! Du merkst Dir einfach den Offset, den Du hast...


    Nahe am Zenit macht das dann allerdings schon Drehmomente, die Du durch eine Gegengewicht (GG) auf der anderen Seite des Dobsons ausgleichen kannst / musst. Bei mittleren Elevationen geht es aber ggf. auch (erstmal) ohne GG, wenn Deine Achse nicht zu leichtgängig ist (bei mir geht das, ich habe aber auch ein GG an der anderen Seite der Spiegelbox).


    Es gibt übrigens bei ICS auch verschiebbare magnetischen GG-Säckchen mit denen man vorne / hinten das Teleskop tarieren kann (Okularwechsel).


    Meine Erfahrungen mit BF sind hervorragend: Suchen ohne Orientierungs-Umstellungen, riesiges Feld, Demonstration an Mitbeobachter, Ansicht mit kleinerer Öffnung bzw. Kürzerer Brennweite (immerhin auch ein Faktor 2x bei Dir). Der Grund dass sich das Prinzip BF nicht so richtig weit verbreitet hat, ist mir schleierhaft, aber irgendwo auch schnurzegal. (Viele Leute laufen eben nur mit der Masse, und nur wenn man irgendwas auch kaufen-kaufen-kaufen kann. ;) )


    Wenn Du es (finanziell) kannst kauf einen leichten Tubus (Drehmoment minimieren), also Carbon: 6" f/4...f/4.5, aber NOTWENDIG 2" OAZ.


    Telrad behälst Du natürlich zum Pointen, klar.


    Hier steht wie man Okulardaten ausrechnet:

    eyes4skies - articles


    Lass hören wie es weitergeht... ;)


    Good luck,

    Peter

  • Hallo,


    wenn ich das 30er nehmen kann, steht dem nicht mehr viel im Wege. Gewichte habe ich schon, brauchte ich für das 30er. Wie gesagt, Sucher weg und Telrad muss dann auf die hier sichtbare Seite umziehen. Ich würde die zwei schwarzen Schellen die ich habe oberhalb anbringen (eine ist warum auch immer noch dran. Ich glaube ich wollte da einen Griff dran machen), eine Montageplatte drauf machen und da den 6" drauf basteln. Dann kann ich den frei hin und her bewegen (die Okularauszüge nahe zusammen bringen) und das ganze ins Gleichgewicht bringen über die Holzschellen. Also durch hoch und runter schieben. Ich würde das ganze als leicht schwergängig bezeichnen und die Rockerbox ist echt massiv ;) Ich hoffe so funktioniert das.


    Hier mal ein Bild inkl. Katzenklo und Katzenhaufen..


    Carbon wäre schön, dann muss ich aber noch etwas warten mit der Anschaffung. Aber wenn es sinnvoll ist. Ich dachte bei der Größe eines 6" sind 4kg Carbon zu 5kg Metall jetzt nicht die Welt. Wenn es überhaupt soviel ist.


    LG

    Simoni

  • Hallo Simon,


    ich würde den Telrad so am kleinen Newton anbringen, dass ich bequem ohne Ortswechsel Einblick in den Telrad und in beide Newtons wählen kann.


    Die Rockerbox ist prima und könnte zulassen, dass Du den großen Tubus einige Zentimeter tiefer in die Höhenräder setzt. Die Räder müssten also an den Schellen nach unten versetzt werden. Da hilft jeder Zentimeter.


    Wenn Du dann zenitnah beobachtest kippt das Teil nicht nach oben/hinten, zumal Du zusätzlich die Gegengewichte unten am Tubus, also an der Unterseite und nicht an der Oberseite anbringen kannst.

    (Gegenüber deinem zweiten Bild von vorne oben diagonal nach hinten unten)


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hey Simon,


    Könnte gehen mit dem Setup. Muss man halt ausprobieren. Denk dran, dass das Equipment mit BF dann auch grösser und schwerer wird...


    - Den bisherigen Sucher kannst Du komplett weglassen, wenn du den BF hast ! Mit 30mm/82° hast Du im BF etwa 4° Feld, das sind 8 Vollmonddurchmesser, wieviel Sucherfeld will man noch ? Das ist fast wie ein Fernglas ! Ausserdem ist der grösste Telradkreis auch 4°. Also: was im Telrad ist, ist auch im BF. Also wofür den Minisucher ? Der BF hat dann etwa 13mag Grenzgrösse, das ist auch weit jenseits der ca 9mag, die der Minisucher max liefern kann.


    - die beiden OAZ müssen nicht ultranah beieinander sein, schau meinen Setup an ! WICHTIG ist die OAZ Achsen sollten so ziemlich parallel sein, damit man keine Bildfelddrehung hat. Abweichungen von wenigen Grad machen kein Problem, aber 15° schon....


    - Carbon muss natürlich nicht sein. Der BF wird ohnehin mit 30mm Okular dann noch 1kg schwerer, umso weniger relevant die Ersparnis durch Carbon, ja. Metall-Tubus wird schon auch gehen. Die GG gegenüber/unten am Dobsontubus müssen halt dann etwas schwerer werden (Schlepperei).


    [ Mein BF ist allerdings auf leicht getunt, er wiegt nur 3kg mit OAZ ohne Okular (Tubus aus GFK, OAZ helikal). ]


    Nicht vergessen ! - Dennoch muss man Star Hopping lernen und üben. Also nicht nur Equipment kaufen, und sich dann zurücklehnen - SONDERN auch lesen wie's (richtig, mein Link !) geht und üben ! :thumbup:;)


    Aber in jedem Fall sind 4° Feld und 1.6° Feld ein himmelweiter Unterschied. Das geht nämlich nicht linear, sondern quadratisch. Im BF überblickst Du (4/1.6)**2 = (1500mm/600mm)*2 = 6x mehr Himmelsfläche also 6x mehr StarHop Sterne und Objekte... (als im Hauptteleskop) Daher ist Feldgrösse (d.h. kurze Teleskop- Brennweite plus 2" OAZ plus UWW Okulare im BF) IMHO durch nichts zu ersetzen (ausser elektrischen Goto Schnickschnack, beim Suchen).


    Von der BF-Ansicht von Grossobjekten wie Nordamerikanebel, Cirrus und California (2 Hälften in 1 Feld) natürlich ganz zu schweigen....


    Immer noch aber: dunkler Himmel ist entscheidend ! ;)

    Guxtu: https://eyes4skies.de/v2/art/art015_goodskies.htm

    Also bleib mobil...


    Good luck,

    Peter


    PS:

    Langfristig könnte man Dobson und BF auch in EINE gemeinsame Box setzen, fixieren, und dann den Schwerpunkt dieser gemeinsamen Box durch die Elevationsachse führen, dann würde man sich evtl. GGs sparen können. Allerdings müsste dann die Rockerbox auch breiter gebaut werden... Ist dann aber weniger flexibel (z.B. mal ohne BF beobachten).

  • Ich hätte Angst, mir auf der einen Seite mit der Bigfinderlösung nur wenig Hilfe beim Auffinden von Objekten einzuhandeln, auf der anderen Seite mir zuviel Nachführkomfort aufzugeben, weil das Gerät durch den zusätzlichen Ballast von Finder und Gegengewichten doch deutlich schwerer wird.


    Kann sein, meine Befürchtungen sind unbegründet; aber meine Lösung für besseres Auffinden und weniger "Schubsereifrust" wäre es nicht....


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

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