Fokusproblem mit EOS 350D

  • Hallo, ich habe Probleme meine EOS 350D in den Fokus zu bekommen. Ich hänge das Gehäuse mit einem T2-Adapter vors Okular, richte das Teil auf Wega aus wegen der Helligkeit und verstelle so lange den OAZ bis Wega im Kamerasucher scharf erscheint. Dann fahre ich ein Objekt meiner Wahl an und fotografiere. Das Ergebnis ist jedoch beschämend. M13 ist zu dunkel, um ihn über den Sucher scharf zu stellen, deswegen der Umweg über Wega. Es müßte doch egal sein, ob das Teleskop auf Wega oder auf M13 fokussiert ist zumal ich nicht sagen kann, ob Wega wirklich scharf ist. Bewege ich den OAZ jeweils in beide Richtungen, wird die Fotografie nur noch unschärfer. Das Bild unten ist das beste, was dabei rausgekommen ist.


    Mache ich was falsch oder ist einfach nur das Teleskop nicht geeignet?


    Handelt es sich bei den verzogenen Sternen am Rand um den berüchtigten Koma-Effekt?



    Ich benutze ein 10" Celestron Newton auf einer ADM und ein 25 mm SP-Okular von Skywatcher. Ich erwarte eigentlich, daß mit dieser Hardware zumindest scharfe Fotos möglich sind. Die Nachführung sollte im Moment nicht das Problem sein.


    Für Tips bin ich wirklich sehr dankbar.


    Gruß


    Holger

  • Hallo Holger,


    das Bild ist ja ein astreines Beispiel für Koma... Wenn man sowas bewusst hinbekommen will klappt das ziemlich sicher nicht so gut.


    Lass' einfach mal das Okular weg und schliesse die Kamera (mit einem Komakorrektor) fokal an das Teleskop an. Durch die Okularprojektion kaufst Du Dir nur zusätzliche Probleme ein.


    Ansonsten bist Du (fast) auf dem richtigen Weg. Am besten fokussierst Du auf einen mittelhellen Stern, Vega ist da fast schon zu hell. Im Sucher geht das noch in Ordnung, aber einen wirklich guten Fokus wirst Du mit dem Kamerasucher alleine selten hinbekommen. Und bei Aufnahmen überstrahlt Verga halt schon.


    steffen

  • Moin Holger,
    wie Steffen schon sagte, hast du die typische Newton-Koma bestens dokumentiert.
    Okularprojektion ist zu zeiten der hochauflösenden Kamerachips kaum noch zeitgemäß. Sie wird bestenfalls noch bei der Planetenfotografie verwendet.
    Du solltest dir unbedingt einen Komakorrektor zulegen. Ohne den ist Fotografie mit einem Newton kein wirklicher Spaß.
    Der Komakorrektor von Baader/Celastron (etwa 110 Euro) korrigiert die Koma an schnellen Newtonoptiken geradezu perfekt. Und das bis zum Bildrand.
    Sieh mal hier:
    http://www.teleskop-service.de…rseitigeszub.htm#komakorr

  • Danke erstmal für die blitzschnellen Antworten. Meine nächste Anschaffung wird also ein Komakorrektor sein. Ich werde mich dann wohl auf Fokalfotografie konzentrieren. Da ich damit noch keine Erfahrungen gesammelt habe ist in der nächsten Nacht wohl Premiere. Übrigens ist die ADM das Maximum dessen, was ich transportieren kann. Bei 30-s-Belichtungen sind schon ein paar brauchbare Ergebnisse dabei. Wie gesagt ist die Nachführung nicht das größte Problem.


    Ich werde dann über die Ergebnisse berichten.


    Holger

  • Hallo Holger,


    zur Zeit kannst Du gut probieren wie es mit der Fokalfotoknipserei geht. Am Mond habe ich mich gestern auch versucht.


    Am Mond sieht man die Bildfehler nicht so, aber das ist gut zum üben, da die Fokuslage auch sehr knapp ist. Zum besseren Fokusieren schwören hier einige auf DSLR Focus. Ein kabelauslöser wäre auch sehr zu empfehlen, um die Bilder nicht zu verwackeln. Die Spiegelvorauslösung sollte auch eingestellt werden, dass weißt Du aber sicher schon.

  • Hallo mal wieder, ich hab' gestern nun mit Fokalfotografie rumexperimentiert und bin überrascht, welche Unterschiede im Vergleich zur Okularprojektion zu Tage kommen. Ich hab gestern so ziemlich alles mitgenommen, was schnell zu finden war: M27, M57, M13, Andromeda und Blauer Schneeball. Zwar sind die Ergebnisse nicht perfekt, aber ich bin überzeugt, mit der Fokaltechnik auf dem richtigen Weg zu sein und den Rest erledigen Regim und Photoshop (da bin ich noch am experimentieren). Ich werde mich also auch mal mit dem erwähnten DSLR Focus auseinandersetzen.


    Einen Kabelauslöser habe ich mir damals gleich mitbestellt. Ohne den hätte ich mich erst gar nicht rangetraut. Der Mond muß wohl noch warten. Im Moment versperrt mir eine riesige Eiche die Sicht (Irgendwann schlachte ich dieses Gewächs noch).


    Die Koma hält sich mit der Fokalmethode offenbar noch in Grenzen, aber der Korrektor ist unterwegs. Wenn ich ein paar ansehnliche Bilder fertig hab, werde ich sie auf meiner Homepage verewigen.


    Bis dahin schöne Grüße


    Holger

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