Stabiles Gitterrohr-Dobson finden und mit mittelschwerem Linsenteleskop komplettieren

  • Auf Anraten eines MODs stelle ich mal diesen Thread ein:


    Wie hier bereits von anderer Seite angestoßen wurde, möchte auch ich einen Dobson mit einem Starsense System ausstatten:
    Über die "Verwurstung" eines Starsense Explorer Teleskops

    ... aber mittelfristig auch gleich noch einen Schritt weiter gehen. Der Hintergrund ist der:


    1) Aus Gründen der Nutzbarkeit brauche ich ein Teleskop, das ich "mal eben schnell" raus auf die Veranda rücken kann. Es muss aber aus Sicherheits- und Platzgründen kompakt im Zimmer stehen. Zur Verfügung stehen maximal 60x60 cm Stellfläche, dort wo es hin soll. Es muss rollbar sind.


    2) Wegen anderer Gründe brauche ich kurzfristig eine guten APO-Achromaten mit rund rund 500mm, den ich nach seinem Experimentaleinsatz gerne zum Beobachten und Fotografieren nutzen würde, weil der sicher 4-stellig wird und nicht versauern soll. Langfristig soll der gfs. eine eigene Montierung mit Nachführung bekommen, die aber erst später angeschafft werden soll, weil es was "Gutes" sein muss (auch da wird dann angebaut werden) und der Platz dafür frühestens im Sommer 2024 benutzbar sein wird, eher später. Irgendeine Zwischenlösung für die Montierung möchte ich nicht, bzw. habe ich mit einer Kamera schon, aber das passt da eben auch nicht noch zusätzlich hin - ist also für ASTRO nicht nutzbar. Ich habe in dem Raum und der Etage echt ein Platzproblem: Schon mein altes Billig-Newton, das ich noch habe, nimmt zuviel Platz weg, wegen der Stelzen und steht daher im Keller.


    3) Meine Beobachtungen der letzten Wochen ergaben, dass ich a) sehr selten gutes Wetter habe, b) typisch nur wenig Zeit für Umbau und es daher fertig aufgebaut stehen muss, sowie überdies c) schlechte Lichtverhältnisse bestehen. Der einzige gute Platz für mich wäre in 8km Entfernung auf einem Berg. Ich muss also mobil bleiben und kann ab und an ad hoc mal was raustragen oder schieben.


    4) Ich habe nicht mehr die besten Augen und brauche es Lichtstarkes.


    5) Wenn ich Zeit und Geld investiere, dann möglichst einmal und richtig und bitte möglichst wiederverwendbar.

    6) Ich weis nicht, wie sich das entwickeln wird und was ich am Ende bevorzugt machen werden. Brauche also ein Universal-Teleskop.



    Um es zusammenzufassen brauche ich also was Großes, das aber "klein" genug ist zum Transportieren, minimalen Platzbedarf für die Montierung hat und trotzdem alles mögliche abdeckt. Wer meinen Einleitungsthread verfolgt hat, der weis, das ich lange "raus" war aus der Astronomie und mich erst einmal orientieren muss, was ich wofür einsetze. Die Lösung ist IMO ein großes / hohes Dobson auf einem kleinen Rollbrett, aufrecht stehend, das ich an die Türe schiebe, kippe und dann dann herausheben kann und das ich auch innen jederzeit ziehen kann, wenn ich an den Schrank muss. Anbauteile werden sicher weggeschwenkt.


    Die Strategie ist also:


    1) Starsense an einen permanent aufgebauten Dobson, den ich aber transportieren kann, wenn ich mal möchte und und an den noch ein APO angeflanscht wird, damit beides händisch per Starsense steuerbar. Dann eine Astro-CAM an den APO und fotografieren.


    2) Später eine gute Montierung mit Nachführung, gfs ein sehr gutes APO dazu und das jetzige bei Bedarf dort dranbauen.


    3) Eventuell eine Equatorialnachführung für den Dobson, die draussen bleiben kann, um am Dobson weiterhin das kleine APO zu benutzen.



    Wie im anderen thread erwähnt, war ich drauf und dran, einen Celestron 10'' zu bestellen, um das Starsense zu kriegen - entschied mich aber dann aber doch um. Der Celestron ist zwar in zwei Teilen mit je unter 15kG zu transportieren und daher nach meinen Maßstäben "leicht". Die Montageposition des Starsense dürfte mit weiterem Zubehör kolidieren und ich habe aber Zweifel, ob man da etwas sinnvoll montieren kann. Neben der reinen Massen und Belastungen sehe ich vor allem ein Balance-Problem. Ich habe leider keine Erfahrung mit eigenen Dobsons, denke aber, dass es so ohne Weiteres nicht geht, eine größere Ausstattung APO+Kamera in einer sinnvollen Position zu befestigen.

    a) Im Prinzip müsste das System fürs Fotografieren wenigstens so tief gesteckt werden, dass man es noch mit einem weiteren Zusatzgewicht unten ausbalancieren kann, was wohl irgendwie ginge.
    b) Für eine Sichtnutzung, also mit einem Okular in der Höhe dem des Dobson, müsste es wahrscheinlich sehr weit nach vorn und ein gfs. noch höheres steckbares Zusatzgewicht verwendet werden.

    Daher bin ich nun auf einen Gitterrohr-Dobson gekommen, die mir sehr symphatisch wären wegen Anbau und Transport- fürchte aber, dass die besonders schlecht wären, da auf "Leicht" gebaut und bei Zusatzmontage sofort aus der Balance. Es dürfte auch Platzprobleme mit einem Zusatzgewicht geben. Ich hatte so ein schwarz-gelbes "Explore Scientific" im Auge - fürchte aber, dass das viel zu leicht gebacken ist, um viel Masse dranzuklemmen. Auch dürfte das mit den Geometrien nicht passen.

    Hat jemand Erfahrung mit so einer Anordnung?


    Ich rechne für den Refaktor + Kamera + Einfachfernrohr mit Starsense sicherheitshalber mit bis zu 10Kg. Was könnte man nehmen / kaufen und gfs wie verstärken?


    Die Standhöhe darf maximal 2.30 ohne Rollbrett betragen. Damit hätte man Platz genug, es so hoch zu bauen oder zu kaufen, dass der Refraktor hoch genug kommt. Wie man sieht muss der schon weit raus bei gleichzeitig einem recht hohem Dobson, um eine sinnvolle Einblickhöhe zu erreichen. Der höchster Punkt beim Rausschieben wäre 1,75 + Brett - es muss in der Position voll balanciert stabil stehen, ohne zu kippen. Braucht also einen klugen Lagerpunkt und eben ein Gewicht, nehme ich an.


    In der Skizze sitzt der Refraktor links und schwenkt nach oben, er wird aber eher 45° verdreht mit dem Starsense-Teleskop auf der Gegenseite - gfs auch 180°, also beide Refraktoren jeweils links und rechts von der Dobsonachse.


    Der grüne Balken ist eine Person mit 1,80 mit maximaler Sichtachse. Die roten die Raum und Türenbegrenzungen. Blau wäre ein mögliches Zusatzgewicht. Das soll im Stand so unmklappen, dass es auf neben den Kasten aufsetzt und arretiert (?)


    Bin auf Kommentare und Hinweise gespannt.


    Wird das was? Wahrscheinlich wäre Selbstbau das Beste, weil man die Stabilität und die Massenverteilung gut steuern kann, nur habe ich zu wenig Ahnung. Spiegelschleifen kann ich nicht.


  • Moin,


    besteht bezüglich des Starsense evtl. ein Missverständnis?

    Das Beipack-Teleskop erfüllt für die Starsense-Applikation keine Funktion.

    Oder was ist die Idee dabei, das "Starsense-Teleskop" am Dob anzubauen?

    (So viel Masse am Hut würde ich vermeiden wollen)


    Die Teleskop-Vorstellungen ähneln dem, was hier steht. Ein (Eigenbau) Gitter-Dob, der sich für mich gerade noch so durch die Terassentür bugsieren lässt. Vom "Parkplatz" bis zur Tür wird er auf einem einfachen Rollbrett aus dem Baumarkt bugsiert.
    Dazu ein 100mm Refraktor. Der aber separat auf einem Fotostativ mit Alt-Az-Kopf. Das Stativ ist eigentlich ziemlich überladen. Ich finde es aber bei (sehr) wenig Wind bis ca 150x akzeptabel. Der Vorteil: Das Gerät (komplett ca. 8 bis 9 kg) lässt sich komplett aufgebaut greifen und nach draußen stellen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit das Ding z.B. mal für ein paar Minuten Sonne oder zum checken der Bedingungen (geht was mit dem Dob) auf die Wiese zu stellen.


    CS

    Harold

  • Hallo Jürgen,


    ich kenne das mit einem größeren Volltubusdobson und einem aufgesattelten Refraktor.

    Beim Volltubus liegt der Drehpunkt für die Vertikale von Haus aus deutlich höher und mit dem Refraktor darauf kann man sie nochmal höher setzen (Eigenbau!!!) um den dann mit dem Schwerpunkt im Drehpunkt zu plazieren.

    Man kann im Selbstbau dann auch noch den Drehpunkt so legen, dass der nicht mittig durch den größten Durchmesser des Newtons läuft, sondern den aufgesaattelten Refraktor mit einbezieht, dann liegt der Drehpunkt fast zwischen den beiden Teleskopen, auf jeden Fall näher zum Refraktor hin.

    Beobachtet wird am Refraktor dann meistens im Sitzen, mit zum Beobachter verdrehtem Zenitspiegel.


    Noch pfiffiger wäre, den Refraktor seitlich in Höhe des Drehpunktes für die Vertikale, also neben dem Newton zu plazieren und nahezu ohne Zusatzgewichte auszubalacieren. Es gibt auch Systeme mit Bremsen und/oder Klemmungen.


    So wie Du es zeichnest gehört das Zusatzgewicht z.B. eher unten hin, Also dem Refraktor schräg gegenüber, sonst schlägt das Teleskop in Zenitnähe Zenit hinten über.


    Hier mal eine uralte Bastelei von den Deepsky-Brothers


    Skywatcher Rockerboxtuning

    Die Box trug dann

    so was.


    Das geht mit Sicherheit auch feiner.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • AQR66 : Das beigepackte Fernrohr, das mit dem Starsense erworben wurde / werden muss, dient erstmal als Sucher und auch Träger für den SM-Halter, weil das Ganze auch irgendwie an und abgebaut werden kann und soll. Ich will das möglichst einfach in einer fest definierten Position anflanschen - fertig ausgerichtet. Alternativ würde man das Starsense irgendwie am Gitter direkt verschrauben und das Rohr eben zu Seite legen. Mal schauen. Das wäre aber ein untergeordneter Punkt:

    Mir geht es primär darum, den eigentlichen Photo-Refraktor so auf eine Schiene zu bekommen und auszurichten, dass er 100% mit dem Dobson aligned ist und mitgeschwenkt werden kann. Für die Betrachtung, um die es hier im thread im Grunde geht, kann man das Starsense auch ausklammern. Kann gut sein, dass das irgendwann mit Rohr wieder in der Bucht landet.

    Die wesentliche Komponente, die ich herausstreichen möchte, ist eben, das APO vorn ans Dobson zu bekommen, um es platzsparend montieren zu können, gfs mal auf ein anderes System - siehe Step 2. Und es muss auch bei schräg gestelltem Dobson in einer noch akzeptablen Beobachterpositon sein.

    Klar, Refraktor extra auf Stativ binnen 5min raus ist die Alternative. Braucht aber zweimal Platz. Für mich heißt es dann auch nochmal Montierung kaufen, weil die Foto-Stativ-Version etwas wuppelig ist. Für Kamera eher untauglich.

    Und ja, viel Masse am Kopf ist gegen das Dobson-Prinzip. Das aber ist genau die unbekannte Herausforderung hier verknüpft mit der Frage, ob man eine Lagerung so hinbekommt, dass es im Stand aufliegt und weitgehend balanciert ist - gfs mit etwas Arrettierung, aber in der Kippposition ebene auch. Dazu müsste sich der untere Bereich das Fusses nach Außen verschieben, respektive die Lagerung muss asymmetrisch sein und sicher auch höher, damit ein Gegengewicht eine Chance hat, einen Hebelarm zu bilden. Ich habe mir jetzt ein System zusammengesucht mit Refraktor und Astrocam und rechne mit 7 Kg.

  • Hallo Jürgen,


    im Prinzip ist das zu bewerkstelligen, allerdings "einfach" und bedienungsfreundlich nur über sehr hohe Seitenwangen des Dobsons, die eben so hoch sein müssen, dass damit der Drehpunkt für die Vertikale in den gemeinsamen Schwerpunkt der beiden Rohre gelegt werden kann.

    Bau in etwas größerer Wandstärke und ein hohes Frontbrett steifen solche hohen Wangen ausreichend gegen Schwingungen aus.

    Ich würde nicht alles über (Gegen)Gewichte regeln, weil dann die Konstruktion auch gerne ins Schwingen kommt.


    Gruß

    Günther

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    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Cateye : Ich habe eben erst gesehen, dass du kurz vor meinem Beitrag gepostet hattest:

    Danke für den Link. Das ist ein eher kleiner Dobson, sage ich mal (?) und vor allem der Refraktor schein noch um so kleiner und wenig zu wiegen.

    Wie auch immer: Ich sehe daran schon, dass der Lagerpunkt weiter nach oben muss, mehr in Richtung Newtonmontierung mit einem woh tiefer gelagerten Refraktor. Das wäre ja die naheliegendste Lösung: Drehpunkt in der Mitte oder gar oberhalb des Spiegelrohrs mit Gegengewicht zum Refraktor 1:1 oder den eben oben auf den Drehpunkt drauf mit Beschwerung nach unten, dass es nicht kippt.

    Allerdings erfordert das eventuell mehr Aufwand. Beim Montierungsbau und bringt mehr Masse. Die "kleinen Dobson" vom Celestron haben ja schon eine Holzmasse von 13kG für die Rockerbox, weil sie hoch lagern. Etwas hochskaliert mit 30% mehr Höhe, passender Vergrößerung der Stärke und Breite sind wir rasch beim Doppelten.


    Ich bin irgendwie der Meinung, dass man das mit einem bodengelagerten System und den Kufen auch hinbekommen müsste, dass sich die Krümmung des Auflagers so verhält, dass das Rohr zur Aufrechten hin nach hinten wandert und beim nach vorne kippen, wenn der Refraktor einen größeren Hebelarm bekommt, im Lager nach vorn wandert, also der Auflagepunkt ebenfalls nach vorn geht, damit hinten mehr Masse frei ist, die zieht.

    Nach meinem Dafürhalten müsste dazu die Krümmung des Auflagers in der Rockerbox flacher verlaufen, also einen größeren Radius haben. Im Prinzip müsste die Steigung an jeder Stelle so sein, daß die Querkräfte nahe an Null sind. Dann bräuchte es nur eine schwache Bremsung.

  • Moin,


    Wenn ich das Starsense am Gerät habe, brauche ich imho keinen Sucher mehr. Zumindest so, wie ich es bisher gesehen habe.


    Wenn der Refraktor (einfach ausrichtbar) angebaut werden soll, taugt ggf. der Baader Stronghold Tangentialneiger. Nominal soll der bis 7 kg "können".


    Bezüglich Einblick ist das imho nicht so kritisch. Es besteht ja mit der Möglichkeit den Zenitspiegel zu drehen ein zusätzlicher Freiheitsgrad.
    Bei ganz grob geratenen Angaben an und um 12" F/5 mit ca. 500mm nach unten versetzten Refraktoreinblick ergibt sich eine sehr flache sitzkompatible Kurve.


    Die Balance ist auch kein Problem, so lange der Refraktor fester, ständig angebauter Bestandteil ist Dann müssen lediglich, wie ebenfalls schon geschrieben, die Höhenräder höher am Tubus (der Spiegelbox) angebaut werden. Ggf. auch weiter vorne oder hinten. Der Mittelpunkt der Höhenräder sollte zwischen den Schwerpunkten des Tubus mit minimaler und maximaler Anbaulast (Okulare, Sucher, Kamera ...) liegen.

    Fällt der Refraktor später weg, sollten die Höhenräder entsprechend versetzt werden können, um die Balance wiederherzustellen.


    CS

    Harold


    PS:
    hier mal ein Beispiel für ein Sucherteleskop am großen Dob (30").
    https://astronomie-nord.de/tel…effen/raffaels-starparty/


    Da war der Sinn, das Objekt im Blickfeld des Dob zu haben, bevor man recht hoch auf die Leiter klettert.

  • Hallo Jürgen,


    das führt zu deutlich überdimensionieren Sicheln als Höhenlager, geht also in die "Breite".

    Auszuloten, wie groß die Sicheln sein müssen um eine für DICH (!!!) vertretbare Montagehöhe der Sicheln am Tubus oder an einer höheren Spiegelbox (Gitterrohr) bei (Dir) zumutbarem Gewicht und für Dich bequemem Einblick für den Refraktor zu erreichen, ist (d)eine "sportliche" Aufgabe.


    Gruß

    Günther

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  • Ja, ich kann es nachvollziehen und so langsam komme ich der Sache auch näher:
    Ich würde diesbezüglich die Auflager für die Höhenräder verschraubbar machen um sie versetzen zu können. Ist sicher auch bei der grundsätzlichen Balancefindung hilfreich.

  • Ja Jürgen,


    etwas Reserve für die "Balancefindung" ist wichtig. Sei es beim Volltubus über verschiebbare Rohrschellen oder bei Gitterrohrkonstruktionen durch eine etwas höhere Spiegelkiste und Box als eigentlich nötig.


    Gitterrohrkonstrukionen müssen für solche aufgesattelten Gewichte extrem verwindungssteif sein, da schaden kürzere Stangen auch nicht.


    Gruß

    Günther

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  • Das (Verwindung) ist der nächste Punkt, der mich besorgt: Wie gesagt, täte ich ein Fertigprodukt nehmen und umbauen, aber die leicht gebackenen Alustängchen, die ich da sehe, sind dafür nicht unbedingt geeignet. Man könnte über einen Zwischenring nachdenken, um die Stangen zu "halbieren", was (alte Statikkenntnisse hervorkramend) mindestens einen Faktor 4 für die Biegefestigkeit / Durchbiegung bringt. Ich meine, es geht an der Stelle sogar mit l*l*l -> Faktor 8.


    Allerdings mögen es Stangen nicht, wenn sie quer gequetscht werden. Da muss man auch aufpassen. Das kennen wir vom Fahrradrahmenbau und den 80ern, wo sie angefangen haben, Alurahmen zu verkaufen. Da fällt mir ein: Richtig heiß wären Carbonrohre, wie ich sie in meinem Giant-Rennrad habe. Die sind in Alumuffen geklebt und bilden den gesamten Rahmen. Gesamtgewicht mit allen Rohren unter 1Kg - hält aber Sprints bis 70 Sachen und Schlaglöcher aus.

    Ich male mal was Neues ...

  • Eventuell wäre ein verlängertes oberes Spiegelkistenbrett (mit Versteifungswinkeln) ausreichend, den Refraktor auf bequeme Sitzhöhe fürs Beobachten zu bringen. Eventuell sogar zum Aufschrauben-/stecken, also leicht zu demontieren.

    Das hätte dann gar nichts mit dem Restkonstrukt (Stangen pp) zu tun, nur die Kiste müsste hoch genug für versetzbare Sicheln sein......:/


    PS: oder Winkelbrett über Eck an die Kiste, bzw in die Kiste wegen der Sichel außen, auf die Seite wo eh der OAZ vom Newton ist und dann vom Gesichtsfeld her knapp daran vorbei..... :/

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  • Die Ideen muss ich mir erst einmal vor Augen führen - hier mal der neue Ansatz: (Sieht aber immer noch nicht nach guter Balance aus.)
    Rechts unten ein Gegengewicht das nur dann angebracht wird, wenn der Refraktor steckt.



  • Hallo Jürgen,


    mit einen Volltubus (und mit Bremsen) könnte ich mir vorstellen, dass das funktioniert.


    Gruß

    Günther

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    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • ... damit wäre die Zerlegbarkeit dahin, was ich bevorzugt möchte. Man könnte sich ein 2-geteiltes System vorstellen, dass man in der Mitte teilt und vorort zusammensteckt /schraubt.

    Gerade eine Flächenberechnung durchgeführt: Das Ding in der Zeichnung 2 ist zu kippempfindlich. Die einzige Möglichkeit einer bodennahen Montierung a la Rockerbox besteht wahrscheinlich darin, den Refraktor auf oder sogar hinter den Auflagepunkt, also nach unten zu setzen und sich nur das Video aus der Kamera anzusehen , bzw auf den Boden zu legen. Ansonsten muss die Lagerung weit nach oben.

    Mir fällt noch eine Lösung ein, die ich aber noch zeichnen muss und die noch komplexer ist, weil sie noch einen Standfuss braucht.

  • So: Neuer Entwurf mit exzentrischer Lagerung und einem Ring im Bereich der Befestigung für den REF, damit die Rohre stabil bleiben. Das ist das, was ich anfänglich mit der Schwerpunktverlagerung meinte: Es müsste möglich sein, die Steigung des Auflagers so zu bemessen, dass mit zunehmendem Kippen des Teleskops in Richtung "flach", wo der Hebelarm des aufgesetzten REFs zunehmend größer wird, sich eben jener Kontaktpunkt nach rechts verlagert und damit links immer mehr Gegenmasse entsteht. Dazu müsste die Verbindung eine Art "Zahnrad" sein, das dafür sorgt, dass das System nicht rutscht. An den Enden ist es steiler, um den Weg zu begrenzen. Den Rest erledigt die Bremsung. Feintrimmung durch ein minimales Gegengewicht.



    ... wird nun allerdings so langsam etwas groß :rolleyes:

  • Moin Jürgen,


    du kannst und wirst Okulare wechseln. Du wirst dabei zwischen 0 und vielleicht 1,5kg am OAZ hängen haben. Da kommen schon einige Nm Drehmoment zusammen, die nicht dazu führen dürfen, dass sich die Winkellage des Tubus ändert. Die Verzahnung verhindert ggf. ein wegrutschen, nicht aber ein abrollen.


    In Beitrag #13 passt es. Wo genau wieviel Gewicht hin muss oder wie die Höhenräder versetzt werden müssen, kannst du experimentell ermitteln oder nach auswiegen des kompletten Refraktor-Anbaus und Bestimmung von dessen Schwerpunktlage am Gesamtkonstrukt einfach(*) über das Hebelgesetz berechnen.



    * : Die Herausforderung besteht darin, die Daten der Komponenten exakt zu ermitteln. Ich habe den Tubus-Schwerpunkt abschließend vor Anbau der Höhenräder experimentell gesucht. Trotz quasi 100% 3D-CAD-Modell lag er ca. 2-3 cm neben der berechneten Position.


    CS

    Harold

  • Guten Morgen Jürgen,


    ich weiß jetzt nicht ob das Wolkenkuckucksheim ist oder Overenineering. Ich habe aber selten eine so komplizierte Lösung für ein einfaches Problem gesehen.


    Warum soll der Refraktor unbedingt huckepack auf den Dobson? Das ist mechanisch und in Sachen Gewichtsverteilung anspruchsvoll, sorgt zugleich für stark wechselnde und teilweise unbequeme Beobachtungspositionen. Und ganz ehrlich: wenn Du einen großen Dobson draußen hast, wirst Du den Refraktor nur für kurze Blicke auf den Himmel nutzen und 90% mit dem Newton beobachten. Und dafür den ganzen Aufwand? :/


    Ich kann Dein Argument gut nachvollziehen, dass Du jetzt keine eigene Montierung für den Refraktor kaufen willst. Dennoch rate ich Dir dringend, ihn auf einen eigenen Unterbau zu setzen. Und wenn Du dafür kein Geld ausgeben kannst oder möchtest, bau Dir selbst etwas. :)

    Google mal nach „Pipemount“. Das ist eine azimutale Montierung aus Metallfittings für Klempner. Ich habe selbst mal eine gebaut, das geht schnell und die Teile aus dem Baumarkt oder Sanitärfachhandel sind günstig. Dazu aus ein paar Leisten und etwas Siebdruckplatte ein einfaches, nicht ausziehbares Stativ bauen.

    Damit steht der Refraktor sicher und stabil, die Lösung ist günstig und lässt sich platzsparend in einer Ecke unterbringen (z.B. hinter dem Dobson). Du musst nicht jedesmal den ganzen Dobson rauswuchten, wenn Du nur mal schnell mit dem Apo beobachten willst.


    Und vor allem: der bauliche und finanzielle Aufwand wird deutlich geringer sein, als bei den Lösungen die Du hier angedacht hast.


    Das hier ist meine Pipemount, die ich vor 13 Jahren hier im Astrotreff vorgestellt hatte. Mit einem 80mm Apo auf einem vorhandenen Vixen-Stativ.


    PipemountApo.jpg



    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo zusammen,


    es gibt schon ein paar Ideen, warum man ein kleines und ein großes Fernrohr kombinieren möchte.

    Das reicht vom Supersucher bis zu dem Wunsch Objekte mit deutlich unterschiedlichen Gesichtsfeldern zu sehen, die mit einem einzigen Fernrohr nicht machbar sind.

    Es gibt eine Vielzahl von Großdobsons mit aufgesatteltem 4-6 Zoll Minidobson auf den Beobachtungsplätzen zu bestaunen.


    Okay, hier soll das nun ein Refraktor, dazu noch auf Gitterrohrdobson, sein und das zu realisieren ist schon ein wenig anspruchsvoll, aber machbar, wenn man es unbedingt will.


    Jürgen, ich hab da mal eine Zeichnung von Dir leicht abgeändert, entschuldige bitte die Stümperei:


    Dob_Plus.png


    Wenn Du das etwas verfeinerst kann das Projekt gelingen. Die Sicheln müssen z.B. nach vorne noch etwas länger werden.

    Die Herausforderung wäre, es so zu machen, dass man den Refraktor mit dem (durch Winkel versteiften) Montagebrett und das Gegengewicht abnehmen kann und der Dobs dann genau so funktioniert wie mit dem Anbau.


    Mich könnte so was allein von der Technik her reizen, ob man so was braucht und der Aufwand gerechtfertigt ist, das sind Fragen, die sich nur jeder selbst beantworten kann.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Cateye () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Hallo


    Wenn der Refraktor 6kg an den Hut kommt braucht es unten weit mehr wie 20kg Gegengewicht, da brauchst du eine Dienstboten der es über die Schwelle wupt, deine Anforderungen sehr Feudal, die Mittel gering.

    Meine Idee wäre festaufgestellte Säule mit Giro drauf und RC, da kannst andere Seite auch was ran bauen ohne das Gleichgewicht zu stören, musst halt die Teleskope in die Klemme wuchsen, hat auch Dobsonfehling und beides wäre immernoch fotografisch montierbar und transportabel.


    Gruß Frank

  • Hallo Jürgen, schön, dass du einen eigenen Thread dafür eröffnet hast.


    Ich habe in meinen Projekten den Gesamtschwerpunkt anhand aller Bauteile und deren Hebel ermittelt, also auch den Anteil in Richtung quer zur optischen Achse. Je größer das exzentrische Gewicht und je weiter von der Achse weg im Verhältnis zum Gesamtgewicht, um so großer dieser Offaxis Wert. Damit erzähle ich dir sicher nichts Neues ---> Hebelgesetz.


    Beispiele:

    1.) 1 kg 100 mm f/4,1 Newton Finder tief unten an der Spiegelbox nahe des Schwerpunktes am 17,5" f/4,5 oder 24" f/4,1 Dobson. Siehe auch weitere Beispiele von leistungsstarken Newtonfindern die Links unten auf der Seite.

    2.) Ca. 500 g schwerer 8x50 mm Sucher und diagonal angebrachter OAZ am Hut der 17 cm Zwillinge. Man sieht die exzentrisch angebrachten Höhenräder und die Ausgleichsgewichte, um es wieder in Waage zu bringen.

    3.) Ca. 1,4 kg schwerer 12x80 mm Lumicon Super Finder am 10" f/5,4 Dobson. Auch hier musste ich erheblich ausgleichen und baute später statt dem schweren optischen Sucher einen Telrad an.


    Bei der Dobsonauslegung gibt es eine sehr wichtige Grundregel: Oben am Okularauszug so leicht wie möglich, damit der Schwerpunkt möglichst tief zu liegen kommt. Bei echtem Leichtbau zählt jedes Gramm. Exzessiv ausgelebt habe ich dieses Prinzip an meinen 6" Reisedobson und 10" Reisdobson im 2 Stangen Design. Es ist schon herausfordernd genug, die Lastwechsel beim Okularwechsel abzufangen, was mit Bremsen, Gegengewichten oder übergroßen Höhenräder gelöst wird. Nie im Leben würde ich auf die Idee kommen, freiwillig einen ausgewachsenen Refraktor so weit oben anzubringen. Ich habe so etwas bisher auch nur bei Volltubus Dobsons gesehen und selbst das nur sehr selten. Sie waren mit justierbaren Rohrschellen angebracht, ähnlich wie ein Leitrohr bei Fotoanwendung. An den üblichen Gitterrohrkonstruktionen kriegt man so eine große Optik so weit oben nur mit zusätzlicher stabiler und schwerer Schiene / Traverse befestigt.


    Ich sehe es genau wie Marcus: Klarer Fall von Overengineering. Das kann man natürlich bauen a la "dem Ingeneör ist nix zu schwör", aber wie oft wird man das nutzen? Wie oft wird man sich denken: "Ach, hätte ich doch jetzt den Refraktor als Standalone, um auf die Schnelle mal auf den Mond zu schauen?"


    p.s.

    Ich lese oben von einer Kamera am Refraktor. Was möchtest du damit machen? Soll der Dobson motorisiert werden?

  • Also hier der erste Schwung kombinerter Antworten:

    Die Idee der Montage war, dass der Refraktor (mit Kamera) exakt mit dem Starsense mitgesteuert werden kann und ich auch direkt das fotografieren und per EEA Daher ist eine eigene Montierung für den Zweck nicht zielführend. Dies bräuchte auch Platz, sodass das Teil in einem anderen Zimmer stehen muss. Hier auf der Etage geht das nicht, also steht es im Keller. Trotzdem Danke für die Hinweise zum Eigenbau. Gfs wird das für später in Angriff genommen.

    Standsäule fällt aus praktischen Gründen weg. Sowohl für Refraktor als auch einen Dobson. Ich wäre sogar in der Lage, mir eine große Montierung zu bauen auf die ein Riesennewton passt, aber ich MUSS Transportieren, weil ich hier am Haus zu schlechte Bedingungen habe. Da würde mir die Säule kaum was nutzen. Wenn ich hier am Haus was sehen will, muss ich bei den seltenen Gelegenheiten, mal eben was rausschieben.

    Langfristig kommt gfs eine Nachführung für den Dobson, aber zunächst nicht.

    Das mit der Befestigung über ein Brett ist eine gute Idee. Das könnte man verfolgen. Es wird aber zu umständlich und groß zum Transportieren, fürchte ich und führt zu einem zu niedrig positionierten Refraktor.


    Wegen des Gegengewichtes das nötig ist, wäre es eine Frage der Lagerung denke ich, damit durch das Schwerpunktverschieben unten Masse nach links wandert.


    Dass der Dobson oben grundsätzlich leicht sein muss, ist mir klar. Wenn das zu kompliziert wird, es zu bauen, muss ich es eben lassen. Nachdenken darf man aber mal. Dafür sollte ja der thread sein.

  • Die Idee der Montage war, dass der Refraktor (mit Kamera) exakt mit dem Starsense mitgesteuert werden kann und ich auch direkt das fotografieren und per EEA

    Der Starsense+ Smartphone ist nichts weiter als ein digitaler Finder, der die Position des Instruments, auf dem es montiert ist, auf sagen wir bestenfalls ca. 1 Bogenminute anzeigt. Per Dobson Handnachführung kann man damit nicht so genau nachführen, dass es für Astrophoto bzw. EAA reicht. Dafür müsste man ja mindestens auf wenige Bogensekunden genau nachführen, das schafft man nur mit motorischer Nachführung. Höchstens vielleicht für Mond / Planeten Filmen mit Belichtungszeiten im Millisekunden- Bereich und auch das sicher eher schlecht als recht.


    Stellt sich somit wieder die Frage, was du mit dem zusätzlichen Huckepack- Refraktor machen möchtest, das dir der Dobson nicht liefern kann.

  • So und nun kommt die ganz dumpfe Lösung: Dobson mit maximal 1,50 Länge auf einen 60cm hohen Rolltisch - der zugleich des Astrotisch wird, Akku, Ersatzteile und Optik enthält. Damit Refraktor "unten" am tiefstmöglichen Punkt - trotzdem noch Platz für Kamera. Beobachtung im Sitzen.

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