OdM Mai 2023: Messier 106

  • Hallo zusammen,


    als Objekt des Monats Mai 2023 möchte ich die Galaxie Messier 106 vorstellen.


    Zunächst einige Daten:


    Messier 106 = NGC 4258
    Koordinaten: 12h18m57.6s +47°18‘13“ (J2000.0)
    Winkelgröße: 17.8‘ x 6.9‘
    Visuelle Helligkeit: 8.4 mag
    Blauhelligkeit: 9.1 bmag
    Fluchtgeschwindigkeit: 479 km/s
    Entfernung: 24.7 +/- 0.5 Millionen Lichtjahre [Reid2019]
    Typ: SAB C [de Vauculeurs-Klassifikation, Simbad], also „Übergangstyp“ mit schwach ausgeprägtem Balken.


    Aktiver Galaxienkern vom Typ je nach Quelle Seyfert 2 [Simbad] oder LINER [Wikipedia]. Aber in beiden Fällen schaut man unter flachem Winkel auf die Akkretionsscheibe des AGN, LINER wohl weniger leuchtkräftige Abstufung [Schneider2015]


    Quelle: [Simbad], wenn nicht anders genannt.



    image credit DSS

    http://archive.stsci.edu/dss/copyright.html

    Aladin Sky Atlas



    image credit DSS

    http://archive.stsci.edu/dss/copyright.html

    Aladin Sky Atlas



    Es handelt sich um eine sehr schöne, große und markante Galaxie mit ausgeprägten Spiralarmen.


    Auf folgende Aspekte könntet ihr bei der Beobachtung achten:

    Ab welcher Öffnung ist die Galaxie beobachtbar?
    Wie habt ihr sie mit verschiedenen Teleskopen gesehen?
    Ab welcher Öffnung sind Spiralarme erkennbar?



    Im Interstellarum Deep Sky Guide sind drei H II Regionen (A, B, und C markiert). Diese habe ich in den Screenshots aus DSS ebenso markiert.


    Ab welcher Öffnung könnt ihr diese erkennen? Beobachtet ihr sie ohne oder mit Filtern (wenn ja, mit welchen Filtern)?
    Erkennt ihr sonstige Strukturen in der Galaxie?



    Zugabe: Als Beifang könnte man noch einige weitere Galaxien in der näheren Umgebung beobachten. Zum Beispiel folgende Galaxien. Ab welcher Öffnung könnt ihr diese erkennen? Wie sehen sie aus?:
    UGC 7356 (16.1 bmag, 0.9‘ x 0.9‘, Typ: I)
    NGC 4248 (12.6 mag, 2.0‘ x 0.9‘, Typ: SBm)
    NGC 4217 (11.2 mag, 5.4‘ x 1.6‘, Typ: Sb).


    Letztere befindet sich in Kantenlage und hat ein Dunkelband. Ab welcher Öffnung könnt ihr dieses Dunkelband erkennen?


    Das beeindruckendste Foto, das ich jemals von Messier 106 gesehen habe, hat pete_xl hier im Forum gezeigt:
    Die große Jagd auf M 106 - 250 Stunden Licht!


    Er zeigt dort einen Halpha-Jet sowie einen [OIII]-Jet. An diejenigen mit sehr großen Teleskopen: Ist da visuell etwas machbar? Mit Hbeta bzw. [OIII] Filtern? Ich vermute nein. Kann das jemand widerlegen?



    Viel Spaß und clear skies!!


    Robin



    Literatur:


    [Simbad]: https://simbad.u-strasbg.fr/si…+106&submit=SIMBAD+search
    [Reid2019]: M.J. Reid, D.W. Pesce, and A.G. Riess, „An Improved Distance to NGC 4258 and Its Implications fort he Hubble Constant“, ApJL 886, J27 (2019): https://iopscience.iop.org/article/10.3847/2041-8213/ab552d
    [Wikipedia]: https://de.wikipedia.org/wiki/Messier_106
    [Schneider2015]: P. Schneider, „Extragalactic Astronomy and Cosmology“, 2nd ed., Springer 2015.

  • Hallo Robin,


    eine schöne Vorstellung, das Bild ist der Hammer!

    Gut, dass du die Aufmerksamkeit auf die Region um M 106 lenkst. Ich war schon oft mit Teleskopen in der Region unterwegs, diese Galaxie habe ich bislang tatsächlich aber nur mit Ferngläsern beobachtet und die Galaxien ringsherum auch sträflichst vernachlässigt. Das ändert sich jetzt dank dir.


    Hier schon mal meine Beobachtungen zu M 106 mit meinen Ferngläsern:

    Messier 106 geht also faktisch in jedem Fernglas, wenn der Himmel passt.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Robin,


    eine schöne Wahl, diese Galaxie lohnt allemal 8)- sie gehört schon lange zu meinen Favoriten. Bei hinreichend dunklem Himmel kann ich sie problemlos im 8x42 Feldstecher sehen.


    Mein Eindruck im 9,5-Zoll Fünfling in einer sehr guten Nacht in Geigersau:


    "... und M106 ließ bereits die beiden Spiralarme erahnen, durch jeweils deutlicher definierte Außenkanten; und vielleicht auch den dazu schiefliegenden zentralen Balken - wobei meine gute Kenntnis des Objekts den Eindruck in der Vorstellung auch schnell mal verstärken könnte; ansatzweise dürfte aber was 'da' gewesen sein."


    Mit Ralph's 20-Zöller zusammen im Mangfallgebirge, ich zitiere Ralph:


    "Die fast sternartige, sehr helle Kernregion scheint balkenartig verlängert in Nord-Süd-Richtung, wobei der südliche Teil heller erscheint. Die Arme bilden ein sehr flaches S, welches von Nordnordwest nach Südsüdostausgerichtet erscheint. Der auffällige (innere) nördliche Arm ist etwas knotig. Der südliche (innere) Arm ist kontrastschwächer und hier gibt es keine klare Grenze zu der östlich anschließenden Helligkeit der inneren Galaxie. Ich versuch herauszufinden ob und wo die inneren Arma ansetzen. Ich kann jedoch keine Ansatzpunkte im Zentrum der Galaxie wahrnehmen. Ben entdeckt im südlichen Arm ein indirekt sichtbares 'Sternchen'. Ich muss etwas suchen, und kann es dann auch schwach sehen. Der Vergleich mit dem Foto lässt mich allerdings vermuten, dass das 'Sternchen' ein großer Sternhaufen mit Emissionsnebel im Arm ist. Ich schaue mir das Foto der Galaxie genauer an, um nach den äußeren Armen zu suchen. Bei größerer AP mit dem 19mm Panoptik vermute ich den südlichen, äußeren Arm als schwache Aufhellung zu sehen. Ben bestätigt das. Auf der nördlichen Seite kann ich vom äußeren, nördlichen Arm einfach gar nichts erkennen, obwohl dort 3 Sternchen die Position hilfreich anzeigen und auch die helle Begleitgalaxie NGC 4248 als zusätzliche, hübsche Orientierungshilfe dient."


    Den weitaus spektakulärsten Eindruck hatte ich allerdings am ITV 2004 in Erhard's 42-Zöller, bei toll freigeputztem Rückseitenhimmel: M106 kam genial gut mit "ausgestanzter" Spiralstruktur.


    Kurzer Off-Topic Rückblick an diese für mich legendäre Nacht: Erhard war an dem Abend nicht fit, aber das erwartungsfrohe Publikum wollte bei dem gutem Himmel plus Riesenfernrohr ja bedient werden. Also drückte er mir mit den Worten "Du machst die Arbeit" zwei Okulare in die Hand, und so hab ich am 42"er fünf Stunden Führung bis in die Dämmerung gemacht. Auch die Spirale von M51 kam ungeheuer plastisch und eindrucksvoll rüber, und die Augen des Eulennebels glotzten einen richtig an.


    Servus

    Ben

  • Hallo Zusammen und Juhu, ein Messier! :star_struck:


    Zum ODM kann ich eine kurzbelichtete Aufnahme aus dem letzten Jahr beisteuern:


    M106_08052022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 07./08.05.2022

    Teleskop: Celestron C11 | Kamera: ZWO ASI294MC Pro | Belichtung: 1064x10s = 2,96 Stunden RGB ohne Filter | Temp: -10°C | Bin: 1x1 | Gain: 121 | Offset: 30 | 60 Flats | 60 Darkflats | 50Darks | 30 BIAS


    CS, Jochen


  • Hallo Robin,


    schönes Ziel, aber für diese Galaxie hängt die Messlatte seit der Version von pete_xl von letztem Jahr schon extrem hoch.

    Vielleicht könnte man hier im Astrotreff auch mal so eine Gruppe organisieren, die gemeinsam ein Ziel aufnimmt?


    Hier meine Laien-Aufnahme von letztem Jahr mit einem 10'' f4 Newton:

    EQ6-R, guiding Svbony 60/240 mm ZwoASI120MM-S

    TsOptics 10'' f4 (250/1000 mm)

    ZwoASI 533Mc Pro, gain 101, -10oC, Svbony UV_IR cut (130x90s, 3.3 h)

    Nina,PHD2, APP, Affinity Photo 2

    Aufnahmedatum: 09.05.2022




    CS Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

    2 Mal editiert, zuletzt von PeterBez ()

  • Hallo,


    Ich konnte in meinem Aufzeichnungen nur zwei Beobachtungen von Messier 106 finden. Die Galaxien im Feld habe ich scheinbar nicht beobachtet.


    6", f/5 Newton, Vergrößerungen 42, 54 und 85x:


    Bei 42x sehe ich einen hellen Kern mit einer länglichen Hülle. Bei 54x ist die Galaxie deutlich oval und langgezogen mit einem hellen Kern. Bei 85x kann ich von der Galaxie nur noch den Kern und einige helle Randgebiete sehen.


    8", f/4 Newton, Vergrößerung 57x:


    Große und helle Galaxie. Oval und in Kantenlage, 6:1. Kleiner, heller und etwas länglicher Kern. Der Kernbereich ist breiter als die Scheibe. Die Scheibe läuft in Spindelform in den Hintergrund aus.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo,


    mit 11" auf meinen Balkon gibt es nur wenige Galaxien, die bei guten Bedingungen ihre Spiralarme zeigen, deshalb habe ich M106 schon etwas häufiger beobachtet.

    Bei guter Transparenz (fst 5m9, Seeing ok-gut, Vergrößerung 127x-280x) sind beide Spiralarme schwach erkennbar. Der nördliche Spiralarm ist etwas einfacher zu sehen als der südliche Arm.

    In der Umgebung sind NGC 4226, 4231 und 4232 indirekt gut sichtbar, NGC 4248 hat einen Stern am Rand. Das Staubband von NGC 4217 ist nicht erkennbar.


    Gruß Ronny

  • Hallo Peter,


    danke für das Herzeigen deiner Aufnahme. Da ich immer noch mit den richtigen Einstellungen für meine Kamera experimentiere, würden mich die Aufnahmedaten zu deinem Bild interessieren. Heute ist doch tatsächlich mal für den Südwesten ein klarer Himmel vorausgesagt. Dann würde ich trotz fast vollem Mond gerne auch mal auf die Galaxie halten.


    Viele Grüße

    Heinz

  • Hallo Heinz,


    Danke für dass Interesse. Das ist auch in meiner Galarie.

    Ja stimmt mit den Daten, habe ich korrigiert:


    Hier die Daten nochmal

    EQ6-R, guiding Svbony 60/240 mm ZwoASI120MM-S

    TsOptics 10'' f4 (250/1000 mm)

    ZwoASI 533Mc Pro, gain 101, -10oC, Svbony UV_IR cut (130x90s, 3.3 h)

    Nina,PHD2, APP, Affinity Photo 2

    Aufnahmedatum: 09.05.2022


    Lieber Gruß

    Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

    Einmal editiert, zuletzt von PeterBez ()

  • Hallo Robin,

    Hallo ODM Deep-Sky-Freunde


    hier eine aktuelle Aufnahme von M106 aus meinem Garten in Mecklenburg-Vorpommern vom 30.04.2023.










    EQ6-R aus Gartensternwarte

    TsOptic 10 f4 (250/1000 mm), guiding Svbony 60/240 mm ZwoAsi 120MM-S

    Zwo Asi 1600 mm Pro TsOptics 1.25'' LRGB (24:10:10:10, ges. 3.7 h)

    Nina, PHD2, APP, Starnett++, Affinity Photo 2


    Im Vergleich zu meiner Aufnahme vom Mai 2022 mit einer anderer Kamera (Zwo 533 Mc Pro) ist das Ergebnis für mich eigentlich sehr ähnlich und damit etwas enttäuschend.

    Die Bedingungen waren aber vielleicht nicht optimal mit vorausgesagten leichten Höhenwolken. Ich hatte eigentlich gedacht die Monokamera, ist auch und gerade hier deutlich besser. Nun gut die Tiefe im Raum ist wohl detailierter. ASAP mit Hyperleda findet hier doch allerhand.

    Die Bilder von pete_Xl zu M 106 (> 200 h) sind eine ganz andere Liga. Wie kann man bloß diese graue, lichtschwache Hülle auflösen? Wenn es im Mai noch Gelegenheit gibt, werde ich mal wenigstens die 20 h anpeilen.


    CS Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hallo zusammen,

    im Moment steht ja mehr die Definition der Wolkenarten auf dem Programm, als die Beobachtung dessen was "dahinter" liegt. Daher eine Sichtung v. 25.06.2020 mit dem 90/600 Apo (Vergr. 40x und 120x). M106 war nur der Beifang, da ich primär C/2017 T2 beobachtet habe und der Komet nur knapp 1° entfernt stand. Zu M106 hatte ich folgendes notiert:


    Es zeige sich eine, im Verhältnis von ca. 1:5, elongierte Ellipse. Der Rand hob sich klar vom Hintergrund ab und ein heller, ebenfalls ovaler Kernbereich war zu erkennen. Teils hatte ich den Eindruck, dass mittig eine stellare Aufhellung aufblinkte.


    Ich seh' schon, da muss ich nochmal gründlicher ran. Bei einer (ebenfalls oberflächlichen) Beobachtung anläßlich eines öffentlichen Abends an der Vereinssternwarte hatte ich am 31.03.21 die Notiz gemacht: Nach Ost zeigt sich zart eine Struktur die eine längliche Staubregion sein könnte. Beobachtet mit 10" Dobson, Vergr. 52,96, 1125x



    CS

    Uwe


    P.S.: Auf den Fotos oben finden sich recht zahlreich Hintergrundgalaxien

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • ...Die Bilder von pete_Xl zu M 106 (> 200 h) sind eine ganz andere Liga. Wie kann man bloß diese graue, lichtschwache Hülle auflösen? Wenn es im Mai noch Gelegenheit gibt, werde ich mal wenigstens die 20 h anpeilen....

    Hallo Peter,


    um die Details im Kern von M 106 und die Jets darstellen zu können, reichen auch moderate Belichtungszeiten. Aber ein Ha Filter ist nötig, um den Kern bzw. die Jets strukturiert darzustellen. Ich bin unterwegs und kann nur ein paar Screenshots zeigen und nach Astrobin verlinken.


    Also erstmal meine LRGB Version aus den Daten der Gruppenbelichtung mit ziemlich genau 50 h Belichtungszeit:



    Vollversion: https://astrob.in/full/2a0fxn/B/



    Die folgende Aufnahme aus 2021 wurde mit meiner ASI2600mm-pro mit Einsatz eines Ha Filters gemacht. Sie hat etwa 15 Stunden Belichtungszeit:


    Volle Auflösung und Daten: https://astrob.in/w3ti6h/B/


    Davon habe ich in meiner damaligen Begeisterung über die Strukturen im Kern auch eine "Mordor-Version" gemacht, die noch etwas betonter ist:

    Volle Auflösung und Daten:https://astrob.in/yumv6e/0/


    Es geht aber auch mit weniger Belichtungszeit und einer 12 bit Kamera, wie du sie hast. Es gibt auch dort eine Menge Detail im Kern und die Jets sind bei 11 h Belichtung mit der ASI1600mm-pro schon recht gut zu sehen. Voraussetzung dafür ist natürlich ein Schmalbandfilter. Damals wusste ich aber noch nichts von Kontinuum-Subtraktion ;)


    Volle Auflösung und Daten: https://astrob.in/gnoz22/0/


    Du klingst etwas enttäuscht über dein Ergebnis mit der ASI1600 Mono-Kamera. Ich glaube mit einer Farbkalibrierung und einer Stretch-Technik, welche die hellen Bereiche des Kerns besser differenziert, kannst du noch eine Menge aus den Daten herausholen.


    Viele Grüße und CS

    Peter

  • Hallo Peter,

    vielen, vielen Dank für diese selten zu sehenden Zwischenstadien eines Meisterwerks, die zeigen, wie sich die Hülle langsam öffnet.

    Daraus kann man viel lernen über Langzeitaufnahmen.


    CS, Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • PeterBez Gerne doch :). Ich musste mich einfach auch mal dazu melden, weil M106 mich nicht loslässt, seit ich das Komposit von R. Gendler aus seinen Daten mit den Hubble Daten gesehen habe https://www.nasa.gov/feature/goddard/2017/messier-106


    Noch eine kleine Ergänzung. Ich habe es ggf. etwas verdreht beschrieben, die letzte der Aufnahmen oben habe ich mit einer ASI1600mm in 2020 gemacht.


    Demnächst möchte ich eine Neubearbeitung des riesigen Datenhaufens starten und versuchen, das, was sich in der Software und an meiner Lernkurve verändert hat, in eine neuen Version umzusetzen.


    CS Peter

  • Hallo Robin,


    ein sehr schönes Objekt hast du da ausgesucht! Anbei mein einziger Eintrag dazu aus meinem Beobachtungsbuch:


    Laufenselden, 07.05.18, 23:40 MESZ, D=2/5, U=2-3/5, fst 6m,0, 12" f/4,4 Dobson

    Schon im Aufsuchokular (31mm Nagler, 42x) erscheint die Galaxie groß und hell. Sie hat einen nicht-stellaren Kernbereich der graduell nach außen an Intensität verliert. Bei 165x (8mm Ethos) erscheint die Galaxie um den Kern strukturiert, die Spiralarme mit leichter Windung, entsprechend einem schiefliegenden "S" sind angedeutet.


    Ich erinnere mich aber auch an tolle Beobachtungen des Objekts mit 18" auf La Palma, da mutiert die Galaxie zu einem richtigen Kracher, unglaublich viel Detail und sehr viele kleine Nachbargalaxien darum verstreut.


    Grüße

    Thomas

  • Hallo Robin,


    vielen Dank für dieses schöne Objekt des Monats Mai.


    Diese Galaxie konnte ich vor über einem Jahr am 26.03.2022 im heimischen Garten beobachten. Ich erinnere mich recht gut an diesen Abend und suchte an meinem suboptimalen Standort zwischen einem Kirschbaum und Fichtenbäumen mit der Sky Guide App und dem "Karkoschka" auf die Schnelle eine Lücke, um ein interessantes Objekt zu beobachten. Glücklicherweise bin ich hierbei auf M 106 gestoßen. Mir ist bei der Erstbeobachtung sofort die beachtliche Größe und Helligkeit dieser Galaxie aufgefallen. Erfreut über diesen "Zufallsfund" habe ich am 14'' Dobson bei 137 x Vergrößerung in der fortschreitenden Nacht auch eine Zeichnung angefertigt, die leider recht unvollendet blieb, weil sehr plötzlich Wolken aufzogen und weitere Beobachtungen unmöglich erscheinen ließen.



    Ich habe keinen Filter verwendet, Spiralarme waren ganz leicht angedeutet. Auf einen Beifang habe ich auch aufgrund der Wetterverhältnisse nicht geachtet.


    Schöne Grüße

    Christopher

  • Hallo Robin,


    in Ergänzung zu meinem Beitrag #10 zu M 106 habe ich jetzt noch 6 h Ha Frames machen können. Die Bedingungen waren dafür aber suboptimal wegen nicht klarer Wetterbedingungen. Eine weitere Serie mit zusätzlich OIII war aufgrund Höhenwolken und starkem Wind praktisch nicht zu gebrauchen.





    EQ6-R aus Gartensternwarte

    TsOptic 10 f4 (250/1000 mm), guiding Svbony 60/240 mm ZwoAsi 120MM-S

    Zwo Asi 1600 mm Pro

    TsOptics 1.25'' LRGB, gain 76, offset (24:10:10:10 x 300s, ges. 3.7 h)

    Svbony 1.25'' Ha-7 nm, gain 300, offset 50 (80x300s, ges. 6.7 h)

    50 flats, Darkflats,30 darks, 100 Bias

    Nina, PHD2, APP, Starnett++, Affinity Photo 2

    Aufnahmedatum 30.04/ 03.,07.,08.05.2023


    Mit den jetzt 10.4 h Belichtsungszeit insgesamt beginnt sich der Kern von M106 etwas zu differenzieren und man kann immerhin schon den Ha-Jet auf 3 h erahnen.

    Die Bildentwicklung war alles andere als einfach, unzählige Versionen kamen dabei heraus. Auf diesem Niveau lohnt sich "Kontinuum Substraktion" wohl noch nicht wirklich, zumal das ohne Pixinsight in der Umsetzung für mich schwierig ist. .


    Die Leistung von "pete_xl" und seinen Mitstreitern mit den > 200 h (ausgewählter!) Frames für M 106 erscheint mir nach diesen Erfahrungen noch gigantischer!


    Aber..., schönes Ziel, hat Spaß gemacht, ich sammle weiter.


    CS Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

    2 Mal editiert, zuletzt von PeterBez ()

  • Hallo Robin,

    hallo Sternfreunde,


    am 02.05. hatten wir im Südwesten einen sehr klaren Himmel, jedoch bei gleichzeitig fast vollem Mond. Noch dazu stand der Mond im annähernd gleichen Stundenwinkel wie M106, nur wenige Grad entfernt. Als ich das erste Einzelbild auf dem Bildschirm sah, dachte ich, daß wohl zumindest der Kernbereich der Galaxie im Summenbild erkennbar sein müßte.



    Die Freude war groß, daß am Ende doch eine formatfüllende Aufnahme entstand. Es ist das erste Mal, daß eine Galaxie fast den gesamten Chipumfang bei der langen Brennweite beansprucht hatte.



    Hier noch die annotierte Version:




    Nach der Pleite bei M96, wo beim Guiden über den OAG beim Nachfokussieren der Leitstern verloren ging, habe ich hier versucht, über ein Leitrohr nachzuführen. Im Astroschrank lag noch ein kleines Leitrohr 60/240, welches sich auf dem CDK befestigen ließ. Der MGEN hat trotz leichtem Wind seine Aufgabe ganz gut gemeistert, jedoch hat die Rundheit der Sterne etwas gelitten, so daß wohl am OAG kein Weg vorbeiführt.


    Aufnahmedaten:


    Equipment:

    PW CDK 317/2540 (f/8)

    Kamera: ALCCD QHY 268 Color

    Mit verrechnet Daten aus Refraktor TEC 110 mit ATIK 428 und Filterrad

    Montierung: Fornax 100

    Guiding über Leitrohr 60/240 mit MGEN II

    Verwendete Software: APT, Astro Pixel Processor, Pixinsight


    Bildinformation:

    Aufnahmedatum: 02.05.2023

    197 x 60 Sek, Gain 0, Binning 2x2, Temp. -10 Grad mit QHY268

    24 x 150 Sek je Farbkanal, Binning 1x1, Temp. -10 Grad mit ATIK 428

    Bortle 7, fast Vollmond, leicht windig


    Viele Grüße

    Heinz

  • Hallo Heinz,


    eine supertiefe Aufnahme mit wunderschönen Details.

    Für meinen Geschmack ist deine Bearbeitung etwas zu knallig von den Farben, auch die Sternfarben wirken unnatürlich ins Rote und Magenta verschoben.

    Kannst du da bitte nochmal an den Reglern schieben.


    Beste Grüße


    Rene

  • Liebes Forum,


    endlich gab es mal zwei halbweg gute Nächte, ich habe in Stumpertenrod beobachtet.


    Vom Objekt des Monats konnte ich die Innere Spirale sehen, bei der Position am Himmel sah es wie ein liegendes "S" aus, von den äußeren Armen im Süden eine Aufhellung, im Norden habe ich nichts wahrnehmen können.



    Nahe vom Zentrum konnte ich auch Verdunklungen durch die Staubstrukturen wahrnehmen, denke das ist ein wenig überzeichnet, soviel Kontrast hatte ich nicht.


    Ein sehr schönes Objekt, danke Robin für die Vorstellung.


    Beste Grüße,

    Rainer

  • Hallo Rene,


    ganz lieben Dank für deinen Kommentar zu meinem Bild, vor allem was die Farbgebung angeht. Dies ist der wunde Punkt meiner Bildbearbeitung, da ich von Geburt an unter einer Sehschwäche für die rote Farbe leide. Dies mindert natürlich die Beurteilungsfähigkeit in Bezug auf natürliche Farben in einem Astrofoto.


    Wie du aus der zeitlichen Differenz zwischen Aufnahme des Bildes und Veröffentlichung erkennen kannst, habe ich etliche Stunden mit der Bildbearbeitung verbracht und bin immer an der Farbgebung hängen geblieben. Alle Tools, die Pixinsight und APP zum Weißabgleich und der Farbkalibrierung anbieten, habe ich durchgetestet. Tools, die eine unterschiedliche Behandlung der Farben bieten, wie die Curves Transformation, lasse ich wegen des Augenfehlers grundsätzlich weg und hebe die Farben nur einheitlich an.


    Hoffentlich gelingt mir auch in diesem Teilbereich irgendwann einmal ein standardisierter Bearbeitungsablauf. Ansonsten muß ich mir professionelle Hilfe suchen oder nur noch Schwarzweißaufnahmen machen.


    Das nachfolgende Bild ist der Versuch mit weniger Farbe auszukommen. Hoffentlich sieht es für das gesunde Auge besser aus.



    Viele Grüße

    Heinz

  • Hallo Heinz,

    die Sterne sind jetzt zwar farbneutraler, aber der Kern von M 106 ist fahl. Das erste Bild zeigt dagegen den fingerförmigen Ha-Jet aus der Ebene, insofern finde ich diese Version deutlich besser! :thumbup: :)

    M 106 ist meiner Meinung nach evtl. aber auch ein schlechtes Beispiel für eine Farbkalibrierung . Ich beiße mir daran seit einiger Zeit auch die Zähne aus, trotz inzwischen 10 h gesammelter Ha Frames.


    Ich weiß nicht, wie Du die Bilder entwickelt hast. Ich mache immer mit LRGB oder RGB-Bildern die Farbkalibrierung in APP und verlasse mich meistens darauf, evtl. leichte Korrekur im Einzelfall zu etwas mehr rot. Daraus wir dann ein Sternbild erstellt (Starnett++) und nur diese (farbneutralisierten) Sterne werden in die finale Version übernommen. Ebenen von entsternten Schmallband Frames werden dann über die LRGB Bilder gelegt und entsprechend eingefärbt.

    In Deinem ersten Bild hast Du wohl keine Sterntrennung gemacht? Falls das der Fall ist, wäre eine Korrektur ja leicht.


    CS Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hallo Rene,

    hallo Peter,


    danke für eure Rückmeldungen. Da mir die Farbgebung sehr am Herzen liegt, bin ich froh um jeden Gedankenanstoß.


    Peter, eine Trennung in Objekte und Sterne nehme ich bei jeder Bearbeitung vor. Die Farbkalibrierung in APP führt auch bei mir bislang zu besseren Ergebnissen als die Tools von PI. Das Sternbild strecke ich getrennt vom Objektbild, mit GHS bzw. der Histogrammtransformation, verbinde bei wieder über die Negative Multiplikation aus dem Blend – Script und mache anschließend die Farbverstärkung für das Gesamtbild wieder über GHS. Schmalbanddaten sammle ich in der Regel keine für die Galaxienbilder.


    Auf deine Anregung hin, werde ich folgendes versuchen:

    Stacken in APP

    Weitere Bildbehandlung in PI bis Farbbehandlung

    Dann bereits Trennung Objekte, Sterne

    Sternbild in APP farbkalibrieren

    Objektbild weiter getrennt behandeln

    Getrenntes Strecken beider Teilbilder

    Getrennte Farbanhebung beider Teilbilder

    Dann erst Verbinden der Teilbilder und Endbehandlung


    Vielleicht komme ich auf diese Weise zu einem besseren Ergebnis.

    Danke euch beiden und beste Grüße

    Heinz

  • Hallo Heinz,


    wenn du die Bearbeitung nach dem Stacken in APP nach PI verschiebst, bietet es sich doch an, dort als erstes den Stack astrometrieren zu lassen (Image Analysis -> Image Solver) und die Farbkalibrierung des gesamten Bildes mit SPCC zu machen. SPCC ist einfach zu handhaben und "State of the Art", das Beste, was es in dieser Hinsicht gibt. Noch eine Frage. Warum willst du die Kalibrierung denn, wie oben von dir beschrieben, nur auf die Sterne anwenden? Bei dieser Methode bleiben die Galaxien und Nebel doch unkalibriert und die Farben stimmen nicht.


    Was spricht gegen:

    Stacken in APP

    Light Pollution/Gradienten entfernen in APP

    Image Solve in PI

    SPCC in PI

    Sterne abtrennen mit Starnet++ in PI

    ....?


    Viele Grüße und CS

    Peter

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