OdM April 2023, M95+M96

  • Hallo,


    am 11. April hinterließ eine abziehende Regenfront einen klaren gut transparenten Himmel. Unter Anderem konnte ich an diesem Abend auch das Objekt des Monats April beobachten.


    M 95 ist bei einer Vergrößerung von 176x gut als Galaxie zu erkennen, sie erscheint rund mit einem hellen Zentrum. Bei 300x erscheint bei indirektem sehen ein schwacher Ring um den Zentralbereich, dieser bleibt aber ohne erkennbare Struktur.


    M 96 zeigt sich bei 300x als runder Nebel ohne Struktur, machte im Okular aber den Eindruck hin und her zu wabern was wohl an der starken Luftunruhe gelegen haben könnte.


    Die Temperatur lag um +2°C, die Luftfeuchte bei 90% (da es zwei Stunden vorher noch geregnet hat, war einfach Alles nass) und es ging ein leichter Wind. Sterne waren auch in Zenitnähe noch etwas unruhig.


    Zum Einsatz kam mein 10,5'' Cassegrain auf einer parallaktischen Montierung.


    Zu diesem Objekt werde ich auch noch mal eine Nachbeobachtung machen, um mehr Details herauszuarbeiten.


    Messier 95 und 96


    Viele Grüße,

    Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


    Einmal editiert, zuletzt von janka () aus folgendem Grund: Bildanhang geändert.

  • So schöne Beschreibungen, Zeichnungen und Bilder hier, jetzt will ich auch.

    Dabei habe ich visuell nur fossile Beobachtungen vorzuweisen, jedoch auch aus der früheren Heimat + mein erster Wüstenbesuch, der meine Leidenschaft für wüste und einsame Orte weckte:


    M96 = NGC 3368:

    Mai 1980, einfaches 10x50 Fernglas, fst=5,5 mag, Bielefeld Stadt: M96 mit 95%-iger Wahrscheinlichkeit gesehen. Etwa so groß wie M63, aber viel schwächer. Sehr schwer, aber immer wieder etwas erkannt.

    April 1988, einfaches 10x50 Fernglas, fst=6 mag, außerhalb Xanthi/ Griechenland: Schwacher blasser Fleck, schwer aber sicher.

    März 1990, Death Valley, Stove Pipe Wells, bis Horizont stockdunkel und glasdurchsichtig, 80/305 mm Lumicon Super Finder auf Kugelkopf: Bei 12-fach M95, M96 und M105 im gleichen Gesichtsfeld. M96 am hellsten. Keine Ausrichtung erkennbar. Bei 38-fach recht diffus nach außen zerfließend. Schöner Anblick im pechschwarzen Himmel. Der Lumicon Super Finder macht Spaß.


    M95 = NGC 3351:

    März 1990, Death Valley, Stove Pipe Wells: Kleiner und schwächer als M96, genau rund, diffus nach außen zerfließend.


    Im Dezember 1990 machte ich außerhalb Xanthi / Griechenland folgendes Bild: 140/500 mm Celestron Comet Catcher auf Selbstbau Holzmontierung, Leitrohr Zeiss 50/540, Nachführung komplett von Hand, 16 min auf T-max 3200 ASA:



    Das waren noch ehrlich erarbeitete Bilder, manuell den Feintrieb aus Einschlagmuffe in Holzzahnrad gedreht - egal wie sehr die Kälte in die Finger kroch, man durfte nicht zittern. Dann bangend warten bis die Bilder entwickelt waren.


    Heutzutage fotografiere ich so etwas ganz pomadig vom Stadtbalkon. M95, M96 zusammen mit der M105 Gruppe vom 11. April 2023. 130/780 APO mit Reducer @f = 580 mm, ASI2600MC. 92x2 min = 3h14m belichtet bei Gain 100 und -10°C. Der 98% beleuchtete Mond stand gerade mal 22° vom Objekt entfernt.


    Eigentlich wollte ich das noch mal ohne Mond tiefer belichten, aber das Wetter...

  • Hallo zusammen,


    mein 10x32 FG war doch schneller zurück als erwartet und vorgestern Nacht hatte ich auch gleich Gelegenheit, die beiden Galaxien damit zu beobachten.

    Ich habe jetzt einfach mal alle bisherigen Beobachtungen zusammengefasst und die neuesten fett markiert:


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Rene,


    ich liebe solche Sichtungsvergleiche mit lustvoll-masochistischem Austesten auch am unteren Spektrum der Öffnungsgrößen :smiling_face_with_sunglasses: Bitte gerne mit weiteren Modellen und weiteren Objekten fortsetzen.


    Ich würde gerne mitspielen, aber das Wetter macht schon längerem im Süden ein Strich dazwischen. ;(


    Gruß

    Johannes

  • Hallo zusammen,


    hier sind ja schon viele tolle Fotos, Beschreibungen und Zeichnungen!


    Bei uns gab es im April doch noch ein bisschen klaren Himmel ohne Vollmond, so dass ich noch ein Foto vom OdM beisteuern kann. Allerdings mit Teleobjektiv, da ich aktuell noch kein Teleskop besitze. Die Galaxien kann man zumindest erkennen ;) . Das Bild ist (natürlich) bereits ein Crop, und der "Crop" dann der wagemutige Crop vom Crop... Vielleicht bzw. hoffentlich gefällt es Euch dennoch!


    Setup:

    Teleobjektiv Nikon Nikkor 300mm f4 (IF) AF ED über Novoflex-Adapter an Sony A7ii (unmodifiziert); Montierung Skywatcher HEQ-5 Pro; Guiding ASI Air Plus, ASI120MINI und ZWO 30F4 Leitfernrohr.


    Bilddaten:

    Lights: 149 x 120s verteilt auf insgesamt 3 Nächte (d.h. Gesamt-Integrationszeit ca. 5 Stunden), jeweils ISO1600; Darks/Flats zu jeder Nacht (jeweils min. 25 bis max. 40 Stück), insgesamt 25 Bias-Frames.


    Stacking/Bildbearbeitung:

    PixInsight, Gimp


    LG

    Matthias/Astropaps



    Crop:


  • Hallo Thomas,

    hallo Sternfreunde,


    der April hat hier im Südwesten bislang nicht mit vielen klaren Nächten aufgewartet. Am 19.04. haben sich dann nachts überraschend die Wolken aufgelöst und das Fernrohr konnte ab 22.30 Uhr auf M96 gerichtet werden. Der Löwe stand im Zenit und bei astronomischer Dunkelheit wollte ich über vier Stunden lang belichten.


    Nach einiger Suche über Rotation des OAG fand sich ein recht schwacher Leitstern. Da es auch noch leicht windig war, verlief das Guiding unruhiger als gewohnt, aber stabil. Nach einer halben Stunde Beobachtung kehrte ich ins Haus zurück, um gegen 2.30 Uhr zum Beenden der Aufnahme zum Teleskop zurückzukehren.


    Leider mußte ich feststellen, daß das Ziel zwischenzeitlich verloren gegangen war. Was war passiert? Die Sichtung der Daten am nächsten Tag ergab, daß nach knapp zwei Stunden Belichtung von M96 Schluß war. Der motorische Fokussierer ist so eingestellt, daß nach 2 Stunden eine Nachfokussierung erfolgt. Dabei wird natürlich auch der über den OAG gekoppelte Leitstern kurzzeitig aus dem Fokus gebracht. Das hat offenbar diesmal ausgereicht, das Ziel zu verlieren, zum ersten Mal, seit ich die Einstellungen in APT verwende.


    Daher werde ich versuchsweise testen, ob ich die lange Brennweite künftig auch über ein kleines Leitrohr nachführen kann.


    Mit der Aufnahme von M96 bin ich dennoch zufrieden und denke, man kann sie herzeigen. Die kleine Edge-On Galaxie im Spiralarm ist erkennbar, ebenso einige PGC – Hintergrundgalaxien.



    Hier noch die annotierte Version:




    Aufnahmedaten:



    Equipment:

    PW CDK 12,5 Zoll für die Luminanz (2540 mm BW)

    Kamera: QHY 268 mono mit Luminanzfilter

    TEC 110FL für die Farbinformation (616 mm BW)

    Kamera: ATIK 428 mit Filterrad und RGB – Filtern

    Montierung: Fornax 100

    Guiding über OAG mit MGEN II

    Verwendete Software: APT, Astro Pixel Processor, Pixinsight



    Bildinformation:

    Aufnahmedatum: 19.4.2023

    Luminanz: 50 x 120 Sek., Gain 0, Binning 2x2, Temp. -10 Grad

    Farbe: 9 x 150 Sek. B, 15 x 150 Sek. G, 14 x 150 Sek. R, Binning 1x1, Temp. -10 Grad



    Viele Grüße

    Heinz

  • Hallo Thomas,

    hallo Sternfreunde,


    zum April – ODM möchte ich noch eine Aufnahme von M95 nachliefern. Die Aufnahmenacht war der 09.04.2023 mit neu getesteten Aufnahmeparametern. Die anschließende Bildbearbeitung ergab kein zufriedenstellendes Ergebnis, so daß ich die Aufnahme schon verwerfen wollte. Vergangenes Wochenende versuchte ich es dann doch nochmal und fand das Ergebnis ganz passabel.



    Aufnahmedaten:



    Equipment:

    PW CDK 317/2540 (f/8)

    Kamera: ALCCD QHY 268 Color

    Montierung: Fornax 100

    Guiding über OAG mit MGEN II

    Verwendete Software: APT, Astro Pixel Processor, Pixinsight



    Bildinformation:

    Aufnahmedatum: 09.04.2023

    26 x 300 Sek, Gain 57, Binning 1x1, Temp. -10 Grad

    Bortle 4 bis 5, kein Mond, gelegentlich leichte Cirren, kaum Wind



    Viele Grüße

    Heinz

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