Flammennebel überstrahlt durch Alnitak

  • Hallo in die Runde,


    ich hab da mal ne Frage bezüglich der Überstrahlung des Nebels durch den Stern Alnitak.


    Ist es möglich diesen deutlich zu hellen Stern mittels eines Filters in seiner Strahlkraft herabzusetzen, damit ich den Flammennebel besser visuell beobachtet bekomme? Oder bleibt der Stern in unmittelbarer Nähe weiterhin zu hell?


    Da ich eh schon überlegt habe mir den ein oder anderen Filter zuzulegen, wäre das für mich eine Interessante Frage.

    Meine Auswahl an Filtern, fällt nach diversen Berichten hier im Forum wohl auf einen UHC und einen OIII Filter jeweils in 2". Über die Marke bin ich mir wie immer noch nicht so im klaren, logisch, die Astronomik´s und Konsorten sind preislich eine Nummer, aber wie auch bei den Okularen habe ich mich von euch überzeugen lassen.


    Aber erstmal zurück zur Frage...


    Danke schon einmal

  • Ich dachte für Sirius b mal daran, eine kleine Blende (ca. 1/10 des Blickfeldes) da anzubringen, wo sonst das Fadenkreuz ist und dann einfach den störenden Stern damit auszublenden. Weiß aber nicht, wie praktisch das ist. Am besten ist diese Blende dann noch rotierbar ungefähr in der Mitte zwischen Bildzentrum und -rand.

    Oder gibt es noch eine Stelle zwischen Objektiv und Okular, wo man so eine Blende gut anbringen kann? Eine Schwierigkeit ist, durch den Halter der Blende hat man wahrscheinlich einen Spike genau da, wo der b sitzt. Beim Nebel ist das nicht schlimm.

  • Hallo Thomas.


    Offiziell läuft NGC2024 unter Emissionsnebel, da sollte also ein UHC- oder [OIII]-Filter etwas bringen. Andererseits zeigen IR-Aufnahmen auch ein aktives Sternentstehungsgebiet, sprich einen beginnenden Offenen Haufen, im Zentrum des Nebels. Das deutet auf Staub/Moleküle in der Wolke hin, die "nur" Licht reflektieren. Da hilft ein Filter also nichts, bzw. der nimmt Dir nur das reflektierte Licht weg.

    In der Praxis hat mir ein Filter nie wirklich viel gebracht, d.h. war der Nebel gut ohne Filter zu sehen, war der visuelle Eindruck mit UHC und [OIII] ganz ähnlich. Die Sterne waren dann halt schwächer. Verschwindet der Nebel ohne Filter im Dunst, dann haben auch die Filter nichts mehr rausgeschält.

    Gebracht hat immer: eine Nacht mit sehr guter Transparenz, jegliches Streulicht fernhalten, unbedingt Alnitak aus dem Gesichtsfeld raushalten, eine Optik verwenden die möglichst wenig eigenen Lichthof um helle Sterne produziert. Dann klappts auch mit dem Flammennebel.

    Am eindrücklichsten war der Nebel mal im 25x100 Fernglas, aber unter perfektem Alpenhimmel, ohne Filter. Trotz Alnitak daneben.


    Viel Erfolg, Jürgen.

  • Servus Thomas,


    meine letzte Beobachtung von NGC 2024 stammt vom 1.1.2022. Ich hatte mir folgendes notiert: "Die dunkle Rinne ist auch ohne Filter erkennbar, aber der Nebel ist sehr kontrastarm und schwach; im OIII-Filter ist der Nebel heller, besser strukturiert und die Rinne ist klar zu sehen."


    Ich fand also schon, dass der OIII-Filter deutlich geholfen hat. Beobachtet hatte ich mit meinem 8-Zöller (RC, f/8).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Na guck her, und ich dachte das wäre so ein multispektraler Nebel. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich jemals einen Filter mit verwendet habe.


    Ich finde aus der Erinnerung heraus auch, am besten hilft ein Himmel mit sehr klarer Durchsicht. Seeing ist dagegen egal.

    Mir hilft allerdings sehr, daß ich beim 8" f/5 Newton eine HEQ5 Nachführung habe und als Okular ein enges 18mm Ortho Okular.


    Damit kann ich Alnitak sauber ausknipsen, sobald er hinter die Blende plaziert ist und der Flammnebel steht in der richtigen Vergrößerung

    in der Okularmitte und das bleibt auch so durch die Nachführung.

    Ich habe auch ein 12mm 82 Grad Okular oder den Panoptic 27mm, aber das verwende ich in dem Fall ungern.

    Alnitak lässt sich nicht ganz so sauber wegknipsen und der Nebel steht nicht mehr mittig im Bildfeld.


    Also, vielleicht denkst Du an das "ungeliebte" Set Okular (20mm Super, oder so) - oder kaufst halt einen guten OIII Filter (Astronomik oder Baader). Der ist eh nie verkehrt.

    In 2" natürlich ...


    CS,

    Walter

  • Hallo und danke an dieser Stelle Christoph und Walter.

    Ich schau mich mal nach einem guten OIII Filter um.

    haha, da hat son enges Blickfeld auch mal Vorteile :)

    Das hatte ich noch nie bedacht, könnte allerdings in einem solchen Fall Sinn ergeben.


    Da ich halt noch null Erfahrungen sammeln konnte, stellte sich mir halt die Frage, ob ich solche Sterne grundsätzlich mit einem Filter abschwächen kann.


    Grüße

    Thomas

  • Hallo


    gibt doch aber irgendwo Listen für visuelle Beobachtung welcher Filter bei welchem Nebel Sinn macht

    Meinen Schmalbandaufnahmen nach strahlt er in Halpha wesentlich stärker als in O3, da würde eventuell auch ein Hbetha-Filter visuell Sinn machen da das Auge damit was anfangen kann, den für alle Wasserstoffnebel... mehr oder weniger, besseren gibts da nicht für visuell


    Gruß Frank

  • Hallo Jürgen


    In Fotos geht er meist Richtung gelblich, kann mir nicht vorstellen das es am Hbetha liegt, dann wäre er pink, da sind noch reichlich Reflexionsanteile?

    Das sollte aber das Licht von Alnitak sein, knipst du den aus ist zumindest auch der gelbe Lichtanteil mit weg, fragt sich was über bleibt, geht er in Hbetha UHC auch nicht wird es schwer.


    Gruß Frank

  • Hallo Thomas


    Ich hätte eigentlich auf was aktuelles gehofft,

    Bin visuell leider schon lange nicht mehr unterwegs,

    Aber warum O3 Filter hier so gern empfohlen wird ist it der Liste auch nicht erklärbar,

    Die ist glaub ich aus einer Zeit wo 6Zoll noch als riesig galten, was Astronik selbst zu Hbetha Filtern schreibt ist allerdings auch ernüchternd,

    Fotografisch aus der Stadt oder bei Mond ist auch O3 erheblich gestört, insoweit ist da was dran, nun weiß man leider nicht mit was für Geräten beobachtet wurde und schon gar nicht unter welchem Himmel, erst recht nicht ob immer auch alle drei Filter zum Test vorhanden waren.

    Du müsstest die Liste mit eigenen Erfahrungen vergleichen um einen Anhaltspunkt zu haben.

    Aber Flammennebel dann doch viel Reflexionsanteile eben vom Licht von Alnitak.

    Wenn an den in den visuell möglich Emissionslinien beobachten will sind die vermutlich so schwach das man ganz viel Öffnung benötigt, da in den Linien der Himmelshintergrund nicht vollständig unterdrückt wird auch sehr dunklen Himmel, auf 6000m in Chile oder was😏 ob man da noch eine Filter braucht ist eine interesante Frage.

    Vielleicht doch mal mit Besitzern von Dobson jenseits 24zoll drüber sprechen.


    Das hat jetzt bei mir eine Weile gedauert, der Nebel geht zwar gut in Halpha es ist aber nur Staub dafür verantwortlich, kein Wasserstoff > keine Bethalinie 😂

    Sieht ja auch eher nach Staubformation aus.

    In der Liste diff. Nebel ist aber auch reichlich undefiniert, da sind doch einige Gas Nebel mit drin.


    Gruß Frank

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