Hallo zusammen,
fast zwei Wochen habe ich mich mit dem Stacken meiner 150 Aufnahmen des Kometen C/2023 E3 herumgeärgert und wiederholt hier im Forum meinen Frust abgelassen. Empfehlungen für andere Software gab es mehrere, aber da ich alt und stur bin, wollte ich es auch diesmal wieder unbedingt mit DSS und PS CS5 schaffen. Diese Programme kenne ich seit Jahren und kann ganz gut mit ihnen umgehen, während ich mich bei neuer Software erstmal wieder durch die Dilettantenphase stümpern müsste.
Ich hatte drei Serien zu je 50 Belichtungen mit jeweils einigen Minuten Pause zwecks Neufokussieren dazwischen. Leider war die D800E gerade vom Nikon-Service zurück und mir war nicht aufgefallen, dass die lieben Kollegen dort meine Einstellungen zurückgesetzt hatten. Dadurch wurden die Aufnahmen nur als jpg und nicht als nef (Nikons Raw-Format) gespeichert. Beides, die kurzen Lücken zwischen den Serien und das jpg, schien zusammen mit der raschen Eigenbewegung des Kometen für massive Stackingprobleme zu sorgen.
Insgesamt habe ich das Material gefühlt 30x von DSS bearbeiten lassen und dabei alle irgendwie möglichen Einstellungen probiert. Von der Hoffnung, in einem Durchlauf auf Sterne und Komet stacken zu können, habe ich mich beizeiten verabschiedet. Immerhin gelang der Stack auf die Sterne relativ problemlos, was bei 150 Bildern von je 36 Megapixeln auch nicht selbstverständlich ist. Möglicherweise war hier das jpg-Format sogar von Vorteil.
Das Stacken auf den Kometen war jedoch der Hass. Ich hatte die Kometenpositionen zweimal Bild für Bild akribisch genau markiert und anschließend kontrolliert. Trotzdem wurden es im günstigsten Fall drei Kometenkerne nebeneinander. Manchmal entstand auch nur ein großer matschiger grüner Fleck.
Den Durchbruch schaffte ich erst, als ich die markierten Bilder vor dem Stacking noch ein zweites Mal registrieren ließ. Ich nehme an, dass das entscheidend war. Also anfangs registrieren, dann die Kometenpositionen festlegen und nochmals registrieren. Wichtig ist auch, dass der Schwellenwert der Sternerkennung vernünftig eingestellt ist. Wenn DSS pro Bild 10000 Sterne bearbeiten muss, sind wohl auch schnellere Rechner überfordert.
Eine plausible Erklärung für den dreifachen Kometenkern habe ich nicht gefunden. Nur eine Hypothese: DSS scheint Probleme zu bekommen, wenn der Abstand der Kometenpositionen nicht durchgängig gleich ist. Als ich die Serien getrennt stackte, waren die Ergebnisse jedenfalls fehlerfrei. Nun mussten nur noch die Summenbilder der drei Serien verheiratet werden. Das Einpassen vor den Sternenhintergrund und alles weitere war dann problemlos in Photoshop möglich.
Noch ein Tipp: Weil der Komet nur einen kleinen Teil des 36-Megapixel-Vollformats einnahm, habe ich die Bilder für das Kometenstacking auf APS-C-Größe beschnitten. Dadurch waren die je 50 Bilder in weniger als 15 Minuten verarbeitet.
Und so sieht das Ergebnis aus:
CS, Jörg