Doppelbilder bei allen Binokularen Optiken

  • Hallo zusammen,


    mal eine Frage, hoffe das passt hier her. Binokulares Sehen hat mich schon immer interessiert in der Astronomie, mit einem Auge finde ich es immer recht anstrengend zu beobachten. Ich bekomme bei Ferngläsern oder ähnlichem Gerät immer Doppelbilder. Dazu muss gesagt werden, dass ich auch ein medizinisches Problem hatte bzw. noch habe, wodurch ich immer doppelt gesehen habe (also ohne jegliche Optik nur mit meinen Augen). Meine Augen sind aber nicht (sichtbar) fehlgestellt, hatte bisher zwei Operationen an den Augenmuskeln um diese zu verstärken. Die OPs haben auch geholfen, ich kann also zu 95% im Alltag normal sehen, sprich beide Bilder sind übereinander gelagert und ich sehe in 3D.


    Bei Ferngläsern z.b. hat das aber noch nie geklappt. Ich sehe immer die beiden Bilder von jeder Seite, sie überschneiden sich zwar etwas in der Mitte, aber zusammen gelagert zu einem Bild bekomme ich sie nie. Dabei ist es egal wie weit ich den Augenabstand einstelle, das Doppelbild bleibt immer genau gleich. Was habe ich ausprobiert? Vom 5€ Discount Fernglas zu mehreren tausend Euro teuren Ferngläsern zu den bekannten käuflich erwerbaren Binoteleskopen. Größtenteils auf Teleskoptreffen, also gehe ich davon aus das die optisch oder mechanisch in Ordnung waren. Aber leider Immer das selbe, das Bild ist doppelt. Bei anderen, die vor nach mir die Gläser ausprobierten, war natürlich alles in Ordnung.


    Habt ihr eine Idee, oder ob ich mich damit abfinden muss, nur monokular sehen zu können, abgesehen von meinen eigenen Augen natürlich? Oder kann man da doch etwas bei den Optiken einstellen, damit ich auch richtig binokular sehen kann? Interessant fand ich z.b. immer die Vixen BT Reihe, aber auch da natürlich das selbe Problem.


    Danke und viele Grüße

    Mira

  • Bist um Deine Schwierigkeiten zu bedauern.


    Mein Problem war damals ein Feldstecher mit höherer Vergrößerung ... mit geringer konnte ich das ausgleichen. Tatsächlich war das bei dem 'großen' dann aber auch trainierbar ... hat aber schon gedauert. Das Problem trat nur nachts bei einzelnen recht hellen Objekten auf, nicht bei großflächigen Objekte wie Sternfeldern oder Mond.


    Denkbar erscheint mir die Prismen direkt auf Deine Achsen einzustellen. Sind dann allerdings für andere unbrauchbar. Des Weiteren wäre eine Korrekturbrille mit entsprechend angepaßten Achsen denkbar.


    Mein Bino für's Fernrohr ist seit Jahren unbenutzt zugunsten von Okularen mit Gesichtsfeld. Räumliches Astro-Sehen ist sowieso nicht.


    Gruß

    Stephan

  • Hallo Mira,


    Ich kann mir vorstellen, dass das ein lösbares Problem ist - als Doppelteleskopselberbauer justiert man das Teleskop üblicherweise am Stern so ein, dass die Überlagerung passt. D.h. Du müsstest Dir ein Fernglas/Doppelteleskop besorgen, bei dem Du selbst beim Durchschauen justieren kannst. Schwierig ist das nicht, es könnte höchstens an Deinem speziellen Problem scheitern. Ich denke aber, dass das einen Versuch wert ist, wenn es im Alltag normalerweise geht. Evtl. kannst Du das auch bei einem Teleskoptreffen o.Ä. mal probieren, ob Du das hinbekommst.


    Herzliche Grüße, Holger

  • Hallo Stephan und Holger,


    danke euch für die Rückmeldung :)


    Holger, was genau müsste dann justiert werden (damit ich weiß wie man das genau beschreibt)? Und ich nehme mal an das geht nicht bei jedem Fernglas / Doppelteleskop?


    Viele Grüße

    Mira

  • *ergänz* Training: ... Mond, ganz viele Sterne, viele Sterne, wenig Sterne, Einzelobjekt.


    Immer wieder versuchen die Bilder übereinander zu bekommen ... irgendwann hat's mein Hirn geschnallt. Reihenfolge beachten ... jedesmal Zeitl lassen.

  • Hallo Mira,


    Du musst einfach die Bildlage zueinander einstellen können- bei Systemen mit Umlenkspiegeln sind dazu oft einfach Drehknöpfe/Rändelschrauben dran, wie beim EMS von Matsumoto: http://ems-bino.com/ems-product-line-english/


    Bei klassischen Ferngläser sind das oft irgendwelche kleinen Madenschräubchen oder sowas, das ist schwierig. Eventuell reicht Dir auch der Justagebereich nicht.


    Für das Einstellen der Überlagerung gibt es verschiedene Strategien, am einfachsten ist es, eine Seite sehr unscharf zu stellen und dann den scharfgestellten Stern in die Mitte des defokussierten zu bringen.


    Herzliche Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Bei "günstig" bzw. "namenlos" 0815 Ferngläser 7x50 (EDIT: Porros!) für um die 100 Euro und dergleichen sind es im Zweifelsfalle ZWEI Justierschrauben meist an dem einen Ort, wie hier dargelegt: https://forum.astronomie.de/th…erbar.309081/post-1592380

    Anhand so einem liesse sich mal ein Test-Versuch starten, ob damit eine Kollimation für deinen "Fall" zustandekommt.

    Sowohl horizontaler als auch vertikaler Versatz wird mit diesen "nur" ZWEI Schrauben justiert, läuft auf ein "Probieren" aus.


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

    ------------------------------------------

    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

    Einmal editiert, zuletzt von CHnuschti ()

  • Hallo Mira,


    ich denke auch, dass man es mit der Einstellschaube an den EMS ausgleichen könnte.

    So wie der Normalsichtige damit die Doppelbilder ausgeleicht solltest Du in der Lage sein deine minimale Fehlsichtigkeit damit auszugleichen.

    Der Verstellbereich bei EMS ist relativ groß.


    Die Probleme sind erstmal jemanden mit einem EMS Bino zum Testen zu finden, denn sehr viele gibt es davon in Deutschland nicht.

    Und falls es klappt steht Du vor dem Problem ein solches Gerät zu bauen, von der Stange gibt es die nämlich soweit ich weiss nicht.

    Und es ist keine sehr günstige Angelegenheit ...


    Die EMS Lösung hätte auch den Vorteil, dass das Instrument für Normalsichtige weiter nutzbar - und auch ein Wiederverkauf möglich wäre.

    Bastelt man an einem anderen Instrument an den Prismen, dass es für Dich passt, dann passt es halt nur für Dich.


    Grüße Jochen, ehemaliger EMS Bino Besitzer

  • Hallo zusammen.

    *ergänz* Training: ... Mond, ganz viele Sterne, viele Sterne, wenig Sterne, Einzelobjekt.


    Immer wieder versuchen die Bilder übereinander zu bekommen ... irgendwann hat's mein Hirn geschnallt. Reihenfolge beachten ... jedesmal Zeitl lassen.

    Kann ich mal versuchen, wobei ich es bisher nicht geschafft habe, die Bilder anzunähern (im Gegensatz zum "normalen" Gucken ohne Fernglas).


    Bei klassischen Ferngläser sind das oft irgendwelche kleinen Madenschräubchen oder sowas, das ist schwierig. Eventuell reicht Dir auch der Justagebereich nicht.

    Bei "günstig" bzw. "namenlos" 0815 Ferngläser 7x50 für um die 100 Euro und dergleichen sind es im Zweifelsfalle ZWEI Justierschrauben meist an dem einen Ort, wie hier dargelegt: https://forum.astronomie.de/th…erbar.309081/post-1592380

    Anhand so einem liesse sich mal ein Test-Versuch starten, ob damit eine Kollimation für deinen "Fall" zustandekommt.

    Sowohl horizontaler als auch vertikaler Versatz wird mit diesen "nur" ZWEI Schrauben justiert, läuft auf ein "Probieren" aus.

    Danke, dann werde ich mal gucken ob ich das irgendwo testen kann oder ein günstiges Teil finde, was dafür herhalten muss. Wäre jedenfalls mal interessant zu wissen, ob das überhaupt möglich für mich ist.

    ich denke auch, dass man es mit der Einstellschaube an den EMS ausgleichen könnte.

    So wie der Normalsichtige damit die Doppelbilder ausgeleicht solltest Du in der Lage sein deine minimale Fehlsichtigkeit damit auszugleichen.

    Der Verstellbereich bei EMS ist relativ groß.

    Gut zu wissen, aber leider wie du sagst eben sehr teuer.


    Ich danke euch schon mal :smiling_face_with_smiling_eyes:


    Viele Grüße

    Mira

  • Hallo Mira,


    Ich hatte mit Ferngläsern manchmal das gleiche Problem wie du, obwohl mit meinen Augen medizinisch eigentlich alles in Ordnung ist. Ich nehme mal an die Doppelbilder sind bei dir waagerecht nebeneinander (links+rechts), nicht vertikal also nicht „übereinander“ im Sinne von oben+unten!?


    Der Trick ist dann: die beiden einzelnen Fernglas-/Teleskophälften dürfen NICHT exakt parallel justiert sein. Die beiden Bildfelder sollten also NICHT exakt den gleichen Himmelsausschnitt zeigen, sondern z.B. nur zu ca. 2/3 überlappen wie 2 Kreise (linker und rechter Kreis) die eine gemeinsame Schnittmenge haben.


    Bei Ferngläsern ist das manchmal über eine hinter der Gummi-Augenmuschel versteckte kleine Inbusmadenschraube einstellbar. Ziemlich fummelig, mit Versuch und Irrtum rantasten. Leider ist es dann wiederum für andere Benutzer verstellt.


    Ich kann dir aus meinen eigenen erfolgreichen Versuchen, die Bildfelddeckung bei meinem Binodobson entsprechend so zu variieren, dass das Gehirn die Bilder fusioniert, Mut machen. Es geht! Du wirst auf Binobeobachtung daher meiner Meinung nach nicht verzichten müssen.


    Viel Erfolg,

    Stefan

  • Ich sehe immer die beiden Bilder von jeder Seite, sie überschneiden sich zwar etwas in der Mitte, aber zusammen gelagert zu einem Bild bekomme ich sie nie.

    Hallo Mira,


    diese Aussage gibt mir jetzt doch zu denken.


    Du schreibst, die beiden Einzelbilder Deiner Augen überschneiden sich etwas in der Mitte.

    Das wäre ja ein wirklich heftiger Versatz.


    Ich kenne Doppelbilder so, dass sich die Bilder beider Augen zwar überlagern, also einen Bildkreis zeigen, aber die Details leicht verschoben sind.

    Im Web habe ich dieses Beispielbild gefunden, schau am Geweih, dort sieht man den Versatz gut:


    Doppelbild.jpg


    So etwas kann man durch Justage ausgleichen, aber Deine Beschreibung klingt so, als wäre der Versatz deutlich größer?


    Grüße Jochen

  • Hallo Stefan und Jochen,


    So etwas kann man durch Justage ausgleichen, aber Deine Beschreibung klingt so, als wäre der Versatz deutlich größer?


    Ja wesentlich größer. Bei deinem Bild würde ich nahezu zwei Rehe nebeneinander sehen. Wobei der linke Kreis, also das linke Sichtfeld, auch zum linken Auge gehört.

    Mal eine schöne Paint Darstellung..



    Ich hatte mit Ferngläsern manchmal das gleiche Problem wie du, obwohl mit meinen Augen medizinisch eigentlich alles in Ordnung ist. Ich nehme mal an die Doppelbilder sind bei dir waagerecht nebeneinander (links+rechts), nicht vertikal also nicht „übereinander“ im Sinne von oben+unten!?

    Das Bild oben erklärt dann auch die Frage. Genau nebeneinander.

    Der Trick ist dann: die beiden einzelnen Fernglas-/Teleskophälften dürfen NICHT exakt parallel justiert sein. Die beiden Bildfelder sollten also NICHT exakt den gleichen Himmelsausschnitt zeigen, sondern z.B. nur zu ca. 2/3 überlappen wie 2 Kreise (linker und rechter Kreis) die eine gemeinsame Schnittmenge haben.

    Bei einer Virtual Reality Brille habe ich komischerweise keine Probleme, aber da zeigen die beiden Bilder auch nicht genau den gleichen Bildausschnitt meine ich.

    Bei Ferngläsern ist das manchmal über eine hinter der Gummi-Augenmuschel versteckte kleine Inbusmadenschraube einstellbar. Ziemlich fummelig, mit Versuch und Irrtum rantasten. Leider ist es dann wiederum für andere Benutzer verstellt.

    Gibt es das bei allen oder nur speziellen Gläsern?


    Danke und viele Grüße

    Mira

  • Gibt es das bei allen oder nur speziellen Gläsern?

    Zu präzisieren ist, dass jene 2 Schrauben (wie weiter oben dargelegt) soweit mir bekannt eher wenn nicht ausschliesslich bei Porro Ferngläser vorhanden sind, da die Justage dort wohl relativ simpel ist. Bei sog. "Dachkante" Ferngläser, die die "gerade" sind, ist die Justage Angelegenheit ein ganz anderer Fall und meines Wissens selten oder gar nicht "von aussen" zugänglich.


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

    ------------------------------------------

    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

  • Ja wesentlich größer. Bei deinem Bild würde ich nahezu zwei Rehe nebeneinander sehen. Wobei der linke Kreis, also das linke Sichtfeld, auch zum linken Auge gehört

    OK, das habe ich beim erneuten und genaueren Lesen Deiner Beschreibung befürchtet.


    Das kannst Du durch die Justageschraube bei den EMS nicht ausgleichen, so groß ist der Verstellbereich bei Weitem nicht.


    Und ob man die Prismen bei einem üblichen Fernglas mit den Justageschrauben so weit kippen kann bezweifle ich auch.


    Da würde ich wohl wirklich bei Ebay mal ein billiges Glas schiessen und daran rumbasteln.


    Grüße Jochen

  • Für diverse Ferngläser (zumindest für große) gibt's im Web bebilderte Anleitungen. Evt. kann ja auch ein anderes Fernglas als Vorlage für die Arbeit dienen. Sind vermutlich alle ähnlich aufgebaut, die Chinesen ... Markus Ludes hat für manche seiner großen ebenfalls Justieranleitung im Webshop. Vielleicht kann er auch für andere seines Angebotes sowas liefern oder zumindestens erklären?


    Gruß

    Stephan

  • Hi Mira,


    deine Paint Darstellung hilft. Du hast da nur etwa 50% Überlappung entlang des Horizonts. Bei mir war‘s nicht ganz so heftig, ich hatte geschätzt 70% Überlappung. Aber immer noch deutlich weniger als das Bild vom Reh, wo die beiden Bilder geschätzt locker zu 98% überlappen.

    Keine Sorge, das wird auch bei dir klappen mit dem Fusionieren. Justage ist halt alles.


    Es gibt bestimmt (Billig)-Ferngläser die solche Justierschrauben nicht haben, aber auch sehr viele Ferngläser die man entsprechend justieren kann. Google mal nach „Fernglas justieren“ Bildersuche, dann wirst du schnell fündig…


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Mit optischen Geräten ist es da schwierig, einen individuellen Schielfehler auszugleichen. Was sagt denn der Augenarzt bzw. Optiker? Wenn der Schielfehler konstant ist, ist es eher sinnvoller, diesen mit einer Brille mit Prismenglas auszugleichen. Es wird einfacher sein, durch Binos mit Okularen für größeren Augenabstand zu gucken, also brillentauglicher Augenabstand und dann mit Brille zu schauen.


    Heutige Brillengläser sind deutlich fortgeschrittener als noch vor einigen Jahren. Mit Zylindergläsern kann man auch Augenasti ausgleichen oder alles in Kombination. Zudem hochentspiegelt. Ich empfehle zu einem wirklich fähigen Augenoptiker zu gehen und die Augen mal richtig ausmessen zu lassen. Dann sollte es mit den meisten Binoansätzen und Feldstechern passen.

  • Hm - ich habe es jetzt nicht probiert - aber eventuell könnte man 2 Okularansätze bauen.

    Einer ist ohne Korrekturfunktion.

    Der 2. enthält eine etwas dickere planparallele Platte, die man drehen und neigen kann.

    Wenn Dicke und Brechungsindex der kleinen Platte ausreichend sind, kann man damit ein Bild recht weit parallel und in jede Richtung fein verschieben.


    Und man könnte die Okularansätze an verschiedensten (unmodifizierten) Teleskopen benutzen.


    denkt mal so in die Runde


    matss

  • Bei sog. "Dachkante" Ferngläser, die die "gerade" sind, ist die Justage Angelegenheit ein ganz anderer Fall und meines Wissens selten oder gar nicht "von aussen" zugänglich

    So ein Dachkanten Fernglas habe ich hier. Gucke mal nach einem anderem mit Prismen.

    Da würde ich wohl wirklich bei Ebay mal ein billiges Glas schiessen und daran rumbasteln.

    Da hält sich der finanzielle Aufwand ja wenigstens sehr in Grenzen :)


    deine Paint Darstellung hilft. Du hast da nur etwa 50% Überlappung

    Die Darstellung ist natürlich nicht 100% genau, aber ich denke so grob passt das schon.

    Was sagt denn der Augenarzt bzw. Optiker? Wenn der Schielfehler konstant ist, ist es eher sinnvoller, diesen mit einer Brille mit Prismenglas

    Ich hatte ja zwei Ops bisher, die letzte letztes Jahr und ein Restschielfehler ist nach der letzten Op noch da, die genauen Werte müsste ich jetzt raussuchen, aber mein Gehirn kann den Restfehler im Alltag zu 95% ausgleichen. Prismengläser an einer Brille soll ich nicht mehr benutzen, da sich das Gehirn daran sofort gewöhnt und ich ohne Brille dann nicht mehr richtig binokular sehen kann.


    Danke euch für die ganzen Ideen.


    Viele Grüße

    Mira

  • Ok, verstehe. Das ist dann schwieriger. Bei Tagbeobachtungen sollte es mit Bino besser gehen, da das Gehirn Bildmuster leichter zur Deckung bringen kann. Am Stern funktioniert das nicht. Hatte ich auch schon feststellen müssen. Dein Kleinhirn (ist dafür zuständig) muss demnach lernen, die Augen besser auszurichten. Machst Du Übungen zum Sehtraining?

  • Hallo Mira,


    auch wenn ich von Deinem speziellen Augenproblem keine Ahnung habe, folgene Beobachtung von mir noch zu diesem Thema:


    Eines meiner Ferngläser war zwar horizontal gut in der Ebene ausgerichtet, jedoch meinte ich, daß es vertikal etwas verschoben war. Nach der bestmöglichen Einstellung am Stern, bemerkte ich dann plötzlich das von Dir oben als Graphik skizzierte Problem. Bei wenig Bildinformation (also nur 2-3 einzelne Sterne) sah ich in gleichem Maße doppelt wie in Deiner Graphik. Erst nach schwenken zu einem Bild mit mehr Information, konnten die Augen zum übereinanderlagern überredet werden. Das Problem verschwand wieder, als ich rechte und linke Bildhälfte am Fernglas wieder dejustierte und mit mehr Abstand einstellte.


    Ich möchte also ins gleiche Horn stoßen, wie einige Vorredner, und vermuten, daß man mit ausreichender Dejustierung eines Porroglases vielleicht Dein Problem abstellen könnte. Ein Versuch wäre es wert.

    Die ganzen preiswerten Porrogläser z.B. von TS 10x50 LE, 15x70 LE etc kann man so per Madenschraube recht leicht manipulieren.


    Beste Grüße

    Johannes

  • Tagbeobachtungen sollte es mit Bino besser gehen, da das Gehirn Bildmuster leichter zur Deckung bringen kann

    Genau, zumindest war das der Fall als ich vor der Op damit Probleme hatte. Beim Fernglas leider kein wirklicher Unterschied.


    Machst Du Übungen zum Sehtraining?

    Dazu wurde mir bisher nichts gesagt oder empfohlen von den Ärzten.



    Ich möchte also ins gleiche Horn stoßen, wie einige Vorredner, und vermuten, daß man mit ausreichender Dejustierung eines Porroglases vielleicht Dein Problem abstellen könnte. Ein Versuch wäre es wert.

    Die ganzen preiswerten Porrogläser z.B. von TS 10x50 LE, 15x70 LE etc kann man so per Madenschraube recht leicht manipulieren

    Danke auch für deine Rückmeldung Johannes.


    Ich konnte jetzt eines der besagten billigen Gläser auftreiben, habe es aber noch nicht bei mir. Dann werde ich mal testen, wie weit sich da was verstellen lässt, und ob die bestmögliche (für mich) Justierung auch wirklich die beste ist, oder ob es etwas dejustiert besser klappt, wie jetzt einige von euch gemeint haben.


    Danke und viele Grüße :smiling_face_with_smiling_eyes:

    Mira

  • Hallo zusammen,


    eine kurze Rückmeldung. Habe mir für ein paar Euro ein Porro Glas ersteigert, wo man auf den Artikelbildern auch schon die Justierschrauben sehen konnte. So wusste ich wenigstens, dass ich das Teil nicht komplett auseinander nehmen musste.

    Das hier (steht kein Hersteller drauf, aber ein 8x30)


    Zu erst der Test ohne "Justieren", genau das selbe Doppelbild wie bei allen anderen Ferngläsern auch (wie weiter oben in der Darstellung).

    Mit den beiden äußeren sichtbaren Schrauben konnte ich es dann einstellen, musste jeweils beide im Uhrzeigersinn ca. 1/2 bis 3/4 Umdrehung machen, aber dann war das Bild auch perfekt übereinander, ich kann also binokular mit einem Fernglas sehen :smiling_face_with_smiling_eyes:


    Die Ränder überschneiden sich dann aber etwas, sieht in etwa so aus (aber kein Doppelbild mehr im binokularen Gesichtsfeld):


    Jetzt hoffe ich auf eine klare Nacht um es mal an den Sternen zu testen, ansonsten bleibt mir ja noch etwas Justierspielraum an den Prismen.


    Diese Art von "De"justieren sollte dann bei allen (höherwertigen) Ferngläsern mit Prismen, auch bei Binoteleskopen mit Prismen, gehen, richtig?


    Danke euch.

    Viele Grüße

    Mira

  • Hallo Mira,


    ja Glückwunsch, hat es also doch so einfach geklappt.

    Das Bild ist also in der Mitte korrekt überlagert nur die Blickfelder sind je Achse verschoben? Teste doch Mal mit längeren sehen, ob das schon eine Einstellung ohne Kopfschmerzen ist.


    Wenn Du den Test am Stern machst, Berichte doch einmal wie es aussieht, wenn Du die Dioptrien dann rechts komplett verstellst und nun links weiter der Sternpunkt bleibt, aber rechts eine Scheibe sich befindet. Der Abstand der zwei Objekte beim Durchblick tät mich interessieren.


    Viele Grüße

    Johannes

  • Hallo Johannes,


    war vorhin kurz draußen und wenn ich in die Sterne gucke mit dem Fernglas, habe ich ohne Mühe ein einziges Bild, gleiches beim Mond. Also das funktioniert einwandfrei und fühlt sich, zumindest für die kurze Zeit bisher, auch nicht anstrengend an.


    Deinen Test konnte ich auch noch machen. Also rechtes Auge unscharf gestellt und ich sehe damit eine kleine Scheibe der Sterne. Die linke Seite ist weiterhin scharf und die Distanz zwischen der scharfen linken Seite und der rechten variierte leicht von nahezu mittig übereinander zum leichten Versatz waagerecht. Wobei die Distanz maximal so aussieht: der scharfe Stern ist maximal am linken Rand vom unscharfen Sternscheibchen (welches ja recht klein ist). Ich hoffe das ergibt Sinn.


    Das Bild ist also in der Mitte korrekt überlagert nur die Blickfelder sind je Achse verschoben

    Das war übrigens auch wieder so, ich glaube umso näher das Objekt, desto mehr sind die Blickfelder übereinander. Jetzt bei den Sternen war es noch ein Stück weiter auseinander. Etwas unangenehmes hatte ich nicht gespürt, eigentlich merke ich das sofort wenn da was nicht stimmt mit meinen Augen oder ich mich anstrengend muss.


    Aber echt sehr schön die Sterne so zu sehen (durch eine Optik), ist was ganz anderes als mit einem Auge. Selbst der Orionnebel war leicht erkennbar, obwohl der nah beim Mond stand.


    Danke und viele Grüße

    Mira

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