Visuelles Teleskop für knappes Budget

  • Hallo liebe Astrotreff-Gemeinde,


    Ich stell mich erst mal vor. Ich bin in meinen Zwanzigern und aktuell Student. Ich interessiere mich schon super lange für die Astronomie. Jeder Livestream eines Raketenstarts, das neuste Bild von Hubble oder dem JWST wird von mir bestaunt. Für mich ist der Weltraum ein wahrer Zufluchtsort geworden. Allein abends in den klaren Himmel zu schauen, finde ich unfassbar erhebend und beruhigend. Doch mich juckt es mittlerweile sehr in den Fingern die Grenze meiner eigenen Augen und die meines Fernglases zu übertreten. D.h. natürlich ein Teleskop kaufen.


    Falls das für euch relevant oder interessant sein sollte kommen jetzt noch ein paar Zusatzinfos über mich. Ich fotografiere schon seit meiner Jugend (Amateur) und studiere in den MINT-Fächern. Die Wissenschaft, mathematische Theorie und technische Praxis sind mir also alles andere als Fern. Ich lerne super gerne dazu und habe großes Interesse an Praxis und Theorie. Dennoch ist die praktische und theoretische Astronomie mit Teleskopen etwas vollkommen neues für mich. Ich habe zwar schon Bildbearbeitung gemacht, aber eben nur für "irdische" Fotos. Ich kann ein bisschen programmieren und setzte selber kleine Microkontroller-Projekte in meiner Freizeit um. Dennoch ist die Welt der Astrofotografie wohl kaum mit der, der irdischen Fotografie zu vergleichen. Gleiches gilt ebenso für die Himmelbeobachtung mit Fernglas und das schauen durch ein Teleskop.

    So jetzt aber zum eigentlichen Thema.


    Ich habe mich seit etwa 4 Tagen durch unzählige Beiträge hier gelesen und kann ehrlichgesagt gar nicht zählen, wie oft ich auf der Seite von Astroshop war. Ich habe schon jetzt super viel gelernt und konnte so meine Erwartungen anpassen und justieren. Fest steht für mich, dass ich klein Anfangen möchte. Ich möchte aus Fehlern lernen. Ich bin niemand, der mit einem 8" Dosbon oder dem noch größeren 10" Dobson beginnen will. Und ich weiß auch, dass vielleicht Enttäuschungen auf mich zukommen. Aber ich finde das gehört dazu. Ein weiterer limitierender Faktor in meiner Situation ist natürlich das Budget. Aber ich denke, dass das aktuell jeder mitfühlen kann. Ich möchte nicht mehr als 200€ ausgeben und ich weiß, dass das in der Astronomie nicht viel Geld ist. Für mich ist es das trotzdem. Wenn mir das Hobby Spaß macht und ich in 1-2 Jahren noch immer Interesse habe, springe ich gerne auf ein 8" Dobson oder ähnliches. Irgendwann soll dann auch die Astrofotografie hinzukommen.


    Meine Ambitionen bauen deswegen auf 2 Grundsätzen auf:

    - "Ein gutes Teleskop ist eines, dass benutzt wird."

    - "Jedes Teleskop hat seinen Himmel. Es gibt keine "eierlegende Wollmilchsau""


    Ich würde diesen Beitrag übrigens nicht schreiben, wenn ich gute Forenbeiträge zu meinen ausgespähten Teleskopen gefunden hätte. Bzw. spezifisch zu einem. Ich bin sicher, dass ich für viele nur ein weiterer nerviger Anfänger bin, aber ich denke jeder fängt mal klein an :D.


    Refraktor:


    Ich sehe den Charme der Refraktoren und ganz ehrlich, so sah ein Teleskop immer in meinen Vorstellungen aus. Besonders die Designs der Bresser Messier 70/700 haben es mir igrendwie angetan. Dennoch sehe ich dort auch die Nachteile, die diese Teleskopform mit sich bringt, da die Öffnung eben, relativ zum ausgegebenen Geld, kleiner ist. Kleiner als eine 70er Öffnung würde ich nicht gehen wollen. Und ich denke bei 70/900 ist die Auflösung wirklich im Eimer oder?


    Reflektor:


    Ich denke manche ahnen schon, welches es mir als erstes angetan hat:

    Das 114/900 Omegon EQ1. Ich habe hier unzählige Forenbeiträge darüber gelesen und deswegen möchte ich das Thema hier nicht weiter diskutieren. Ich werde morgen auch mal bei Astroshop anrufen und mich auch bzgl. dieses Teleskops gründlich beraten lassen.


    Dann ist mir das National Geographic 114/500 compact aufgefallen. Ein Teleskop zu dem ich hier nichts gefunden habe. Vielleicht waren meine Suchbegriffe aber auch einfach unpassend. Durch die Rockerbox sollte die Montierung ja deutlich besser sein, als das wackelige EQ1 des Omegon oben. Natürlich ist die Brennweite geringer, aber damit könnte ich mich bestimmt anfreunden. Da müsste ich dann auch nochmal schauen, welche Vergrößerungen und evtl. Barlowlinsen da sinnvoll wären. Es geht mir erstmal nur ums Visuelle beobachten. Ich möchte den Sternenhimmel kennen lernen. Das Teleskop könnte ich gebraucht für etwa 115 € bei Astroshop bekommen. Meine Bedenken äußern sich aber maßgeblich in der Marke und den mangelnden Reviews bzgl. dieses Teleskops. Vielleicht kann dazu jemand etwas sagen, der oder die schon sehr erfahren ist.


    Von den Seben-Teleskopen möchte ich generell die Finger lassen.


    Dann wäre da noch das Bresser 76/700 Venus AZ (gibt es auch von Omegon etc). Ich habe das schon ausführlich durch den "Tchibo Meister" kennengelernt :). Ich denke die Reparaturen und Modifikationen möchte ich mir für mein aller erstes Teleskop nicht antun. Das kommt später.


    Tatsächlich habe ich ein gebrauchtes Omegon 150/750 für 184€ auf EQ1 bei Astroshop gesehen. Die Werte sehen für mich natürlich beeindruckend aus und da die Brennweite geringer als bei dem 114/900 ist, dachte ich, dass dieses vielleicht stabiler ist. Dennoch habe ich da bedenken (auch bzgl. des Zustandes) und werde morgen bei Astroshop nochmal genau nachhaken. Da wären wir aber schon bei einem 6" Teleskop


    Mein Standort:


    Um 50° geographischer Breite, ländlich und wenig Lichtverschmutzung. Bin bei Notwendigkeit auch mit dem Auto mobil, präferiere aber erstmal die !Süd! Terasse/Garten. Das Teleskop muss also nicht in meinen Rucksack passen :D.


    So erstmal danke, danke, danke für das Lesen bis hierhin. Das weiß ich zu schätzen. Dann schon mal ein "Entschuldigung" im Vorraus, falls ich im falschen Forum gelandet bin oder bei der Titelwahl/Beschreibung einen Fehler gemacht habe. Es sind doch viele Infos auf einmal und ich versuche mich hier so gut es geht zurecht zu finden. Ich freue mich über jedwede konstruktive Kritik, einen Ratschlag oder auch einfach ein "Hallo".

    Danke und einen schönen Sonntag noch!


    Wünscht,

    Galahad ^^

  • Servus Galahad,


    tja, was soll ich antworten? Mit 200€ Budget über Astrofotografie nachzudenken ist wenig sinnvoll. Allein jede halbwegs dafür taugliche Montierung kostet schon mehr.


    Und die von dir angeschauten Sets mit EQ-1- vergiss diese Dinger ganz schnell, egal mit welchem Tubus oben drauf, die "Montierung" ist schlichtweg Astroschrott. Ach ja, und der von dir genannte Shop zählt auch nicht unbedingt zu den wirklich gern empfohlenen.


    Das National Geographic 114/500 ist ein kleiner Tischdobson, für das Geld brauchbar, aber auch da findest du z.B. hier (klick mich) auch eine gute Auswahl und bei dem Händler erhältst du eine gute und ehrliche Beratung, die nicht auf Umsatz abzielt.

  • Hey Stefan,


    danke für deine informative und vor allem, ehrliche Antwort! Das hilft mir sehr. Astrofotografie steht, wie du auch schon herausgestellt hast, gar nicht auf dem Plan.


    Bei dem Shop bin ich doch überrascht, aber umso besser, dass du mich jetzt vorgewarnt hast. Super, dass du mir direkt eine Alternative empfehlen kannst!


    Dann verlege ich meinen Fokus jetzt definitiv erstmal auf die Dobsons. Für eine parallaktische Montierung wird es dann sicher irgendwann mal Gelegenheit und Zeit geben. Ich denke dann lohnt es sich auch wahrscheinlich direkt mit einer ordentlichen EQ-5 oder EQ-3 einzusteigen, die man wahrscheinlich separat kaufen sollte oder?


    Ich schaue mal durch den von dir empfohlenen Anbieter und melde mich gleich nochmal.


    Danke und LG,

    Galahad

  • Das National Geographic 114/500 ist ein kleiner Tischdobson, für das Geld brauchbar, aber auch da findest du z.B. hier (klick mich) auch eine gute Auswahl und bei dem Händler erhältst du eine gute und ehrliche Beratung, die nicht auf Umsatz abzielt.

    So ich habe dort mal umgesehen und auf den ersten Blick gefällt mir das Skywatcher-Heritage 100P-Mini. Die Qualität und und das Zubehör scheinen vernünftig zu sein und eine Öffnung von 100mm klingt schon besser als die 76mm beim Celestron-Firstscope. Was hälst du / Was haltet ihr davon?


    Für mich wären jetzt noch das NG 114/500 compact und das eben erwähnte Skywatcher Heritage 100P-Mini im Rennen. Klingt das vernünftig?

    Auf der Seite gibt es zwar auch ein "SkyWatcher Skyhawk 114-2-EQ1 Katadioptrischer Newton 114/1000", der knapp über meinem Budget liegt, aber ich denke bei EQ1 bedeutet das wieder "Weg damit".


    Gibt es vielleicht Gebraucht-Händler die ihr empfehlen könnt oder andere Shops, damit ich ein bisschen vergleichen kann. Da wäre ich wirklich dankbar.


    Viele Grüße!

  • Hallo Galahad,


    willkommen im Forum.


    Mit 200€ Butged

    das ist der Knackpunkt.

    Selbst im rein visuellen Bereich und gebraucht ist da kaum was zu reißen.


    der von dir genannte Shop zählt auch nicht unbedingt zu den wirklich gern empfohlenen.

    diese angesprochenen Sets werden auch in anderen Shops angeboten.


    ist ein kleiner Tischdobson

    so ein Tischdobson wäre Alternative.

    Da Balkon/Terrasse für den Anfang anvisiert ist, sollte es nicht schwierig sein, für solch einen Tischdobson einen stabilen Tisch als Unterbau aufzutreiben.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hallo, danke erstmal für deine Antwort!


    Ich habe schon vermutet, dass sich der Einstieg mit diesem Budget schwierig gestaltet. Aber ich habe mich die letzten Jahre nur mit Vorlesungen über Astronomie, Büchern über Teleskopkunde und Astronomie und der Stellarium-App beschäftigt und interessiert gehalten. Es ist ja nicht so, dass ich gestern Abend mal gedacht habe, dass der Himmel ja auch mal schön anzusehen ist. Denkst du nicht, dass ich, selbst mit dem kleinen Tischdobson, wenigstens etwas am Himmel sehen könnte, was ich bisher nicht konnte? Ich meine, mein Fernglas mit 30 facher Vergrößerung und meinen zitternden Händen sollte das doch alle mal toppen oder? Allein den Mond näher zu sehen oder den Saturn erahnen zu können, wird mir sicher gefallen. Und wenn ich wandern gehe, könnte ich diese Größe sogar zum Gipfel tragen...


    Was meinst du? Kannst du mir vielleicht sonst deine Einschätzung geben, womit und vor allem in welchem Preissegment sich der Einstieg wirklich lohnt?


    LG und Danke!

  • Hallo Galahad,

    Für ein paar Dollar mehr ...


    Gestern gab es noch das BRESSER Polaris 102/460 als Neuware bei Astroshop für ca. 270 EUR. Wäre meine Empfehlung, da Du es bei Bedarf nicht nur im EQ-Modus sondern auch im Alt/Az-Modus (0° Breite) betreiben kannst.

    Stativ nicht ausgezogen, belastet zentral mit abgehängtem Gewicht mit visuell unter 5 Sekunden Ausschwingzeit nach Berührung.

    Gruß,

    Peter

  • Hallo Peter,


    danke für deinen Tipp. Ich habe das angesprochene Teleskop leider nicht im Shop gefunden, bin aber froh über den Tipp! Du scheinst Erfahrungen mit den EQ-Stativen/Montierungen zu haben. 5sek klingen wirklich vertretbar! Leider muss ich aber auch gestehen, dass 70€ mehr schon wirklich wehtun. Ich glaube das muss ich leider sein lassen. Dennoch danke, dass du dir die Zeit genommen hast, mir zu antworten!


    LG

  • Katadioptrischer Newton 114/1000"

    Ich hatte zwar noch keinen in Händen, aber in weiß wie tricky die Justage auch bei normalen Newton sein kann, und deshalb wird von einem Katadioptrischer auch immer, wahrscheinlich auch zu Recht abgeraten.

    114/500 compact

    Nachdem Fotografie bzw. DeepSky nicht ganz oben auf deiner Liste steht ist ein F/5 meiner Meinung nach nicht die richtige Wahl.

    76mm beim Celestron-Firstscope

    Hier gilt das selbe, ist auch ein F5. Durch die geringe Brennweite ist optisch eigentlich nur der Mond interessant. Die Wolkenbänder von Jupiter sind damit nicht zu sehen, aber der Tanz der Monde. Fotografisch kommst du nicht in den Fokus.

    Omegon 150/750

    Ebenfalls ein F5, sehr gut für Deep Sky geeignet.


    Dann wäre da noch das Bresser 76/700 Venus AZ (gibt es auch von Omegon etc). Ich habe das schon ausführlich durch den "Tchibo Meister" kennengelernt :). Ich denke die Reparaturen und Modifikationen möchte ich mir für mein aller erstes Teleskop nicht antun. D

    Sollte man sich auch nur antun, wenn man die Tugenden meiner Signatur mitbringt und ein billiges gebrauchtes Torpedo auf der Bucht oder sonst wo findet, habe ich auch so gemacht, deswegen hatte ich auch wenig Skrupel beim Umbau. Bei optischer Beobachtung, sind die Umbauten auch nicht notwendig. Visuell sind je nach Seeing die Wolkenbänder von Jupiter zu erkennen, der Ring um Saturn und bei Mars die Polkappe zu erahnen. Im Bereich Deepsky sdin M42 Orion, M45 Plejaden oder M13 Herkules Cluster

    gute Objekte. Nachdem visuell keine Farben zu erkenne sind eigenen sich vor allem geschlossene oder offene Sternhaufen.


    Hier noch ein Auszug aus einem Text mit dem ich meine DIY Tchibo Reihe demnächst ergänzen werde.


    "Die Montierung des Bresser Venus wird in Astronomiekreisen als Wackeldackel bezeichnet. Gerade im Anfängersegment gibt es viele Angebote, die dieses Prädikat verdienen,

    dies ist nicht nur dem als Tchibo Torpedo bekannten Bresser Venus vorbehalten. Deshalb sollten in einem ersten Schritt alle Schraubverbindungen geprüft und ggf. etwas

    fester angezogen werden.


    Grundsätzlich gilt, je weiter die Teleskopbeine ausgezogen werden, desto schwinungsanfälliger ist das System. Deshalb sollten die Teleskopbeine so wenig wie möglich ausgezogen

    werden um ein Nachschwingen nach dem Fokusieren oder Ausrichten zu vermindern. Ich habe die Beine komplett eingezogen und einen Duschhocker zur Beobachtung benutzt.

    Dies vermindert das Schwingungsverhalten des Systems beachtlich und im Sitzen zu beobachten ist auch komfortabler, machen übrigens die Besitzer eines Dobson Teleskops

    bis zu einer gewissen Grösse auch. Hier ein Beispiel (bitte etwas runterscrollen)"

    Starmaster Portable Telescopes - Observing Chairs


    Diese Variante kommt bei Refraktoren nicht in Frage, weil du dann immer am Boden kniest, oder eben die Beine vollständig ausziehen mußt.

    Meine Ambitionen bauen deswegen auf 2 Grundsätzen auf:

    - "Ein gutes Teleskop ist eines, dass benutzt wird."

    - "Jedes Teleskop hat seinen Himmel. Es gibt keine "eierlegende Wollmilchsau""

    Das wichtigste hast du damit schon erkannt. Nach Punkt 1 kommt damit jedes Teleskop in Frage.


    Nach einer weiteren Regel wird sich ein wirklicher Effekt erst bei einer Verdoppelung der Öffnung einstellen, kann ich aus meiner Erfahrung so auch bestätigen. Für mich war mein Weg über das Tchibo der richtige Weg, ich zitiere hier mal aus meiner "Meister-Feier".


    "Vor allem habe ich eine deutlichere Vorstellung darüber gewonnen, wie meine zukünftige Ausrüstung aussehen soll und welche Kompromisse ich, egal wie die Entscheidung ausfällt, immer eingehen muss, denn das Universal Teleskop für alle Einsatzzwecke ist noch nicht gebaut."


    Dieses Wissen hat mich viel Einsatz aber wenig Geld gekostet, das ich nun für meine Wunschausrüstung übrig habe. Stünde ich nochmal vor der Entscheidung würde ich zu

    Skywatcher Heritage 130P Flextube

    tendieren. Sowohl über den Heritage 130P als auch den 150P gibt es hier im Forum ausführliche Berichte von Forenmitglieder.


    Hier noch zwei Links bezüglich Teleskop Erwartung


    Planeten

    Planets through a telescope. Expectation and Reality
    I compared pictures of planets taken by the Hubble Space Telescope and by a small amateur telescope. It was INSANESupport our channel ➜ https://www.donationa...
    www.youtube.com

    Galaxien


    Deep-Sky Objects Through a Telescope. Expectation and Reality
    I compared pictures of deep-sky objects taken by the Hubble Space Telescope and by a small amateur telescope. It was INSANESupport our channel ➜ https://www....
    www.youtube.com


    lg


    Peter

  • Ich hatte zwar noch keinen in Händen, aber in weiß wie tricky die Justage auch bei normalen Newton sein kann, und deshalb wird von einem Katadioptrischer auch immer, wahrscheinlich auch zu Recht abgeraten.

    Alles klar danke! Ist raus.

    Nachdem Fotografie bzw. DeepSky nicht ganz oben auf deiner Liste steht ist ein F/5 meiner Meinung nach nicht die richtige Wahl.

    Hier gilt das selbe, ist auch ein F5. Durch die geringe Brennweite ist optisch eigentlich nur der Mond interessant. Die Wolkenbänder von Jupiter sind damit nicht zu sehen, aber der Tanz der Monde. Fotografisch kommst du nicht in den Fokus.

    Ja also, Astrofotografie steht erstmal nicht auf meinem Plan. Das ist richtig. Interesse an Deep Sky hab ich aber durchaus. Mir fehlt einfach die Expertise, was mit welchem Teleskop zu erreichen ist. Ich hatte die Vermutung dass ein 114/500 zumindest erste Einblicke in ausgedehntere Objekte ermöglicht und ein guten Blick auf den Mond schafft. Ich muss nicht sofort die Oberflächenstruktur des Jupiter erkennen können. Es sei denn du hast eine Empfehlung für ein Teleskop in diesem Preissegment, was das schafft.


    Ebenfalls ein F5, sehr gut für Deep Sky geeignet.

    Da scheitert es aber höchstwahrscheinlich an der Montierung oder? Das wäre EQ1 montiert. Ist das Zittern wirklich so unerträglich?


    Danke für deine Antwort!


    LG

  • - "Ein gutes Teleskop ist eines, dass benutzt wird."


    Werden massenweise verkauft, die kleinen Dinger ... stehen dann oft 'wenig benutzt, kellerfund, wie neu ... ' in ebay oder als Rückläufer bei Astroshop.

    Ja genau, das hab ich auch gesehen. Ich hatte mich erst auf einen kleinen aber feinen Refraktor versteift, wollte dann aber etwas, was mir vielleicht mehr Einblicke als nur den Mond geben kann. Gerade weil ich eben jetzt nur eines kaufe und nicht in einem Monat schon wieder ein neues haben kann :)


    Danke und LG

  • Hallo Galahad,


    Es ist ja nicht so, dass ich gestern Abend mal gedacht habe, dass der Himmel ja auch mal schön anzusehen ist.

    hat auch niemand geschrieben ;) .


    selbst mit dem kleinen Tischdobson, wenigstens etwas am Himmel sehen könnte, was ich bisher nicht konnte? Ich meine, mein Fernglas mit 30 facher Vergrößerung und meinen zitternden Händen sollte das doch alle mal toppen oder?

    hatte ich ja geschrieben, dass das eine Alternative ist.

    Zumal der Start, auch aus Budgetgründen, nicht mit einem 8" oder 10" "normal" Dobson erfolgen soll.

    Worüber man gute Erfahrungen liest sind die Skywatcher Heritage 130/650 und 150/750. Liegen aber über dem Preis vom Skywatcher Heritage-100P 100/400.


    So ein kleiner Refraktor wie Peter / casati ihn vorschlägt ist auch schon was für Weitfeldbeobachtung.

    Aber auch wieder außerhalb Deines Budget.


    Kannst du mir vielleicht sonst deine Einschätzung geben, womit und vor allem in welchem Preissegment sich der Einstieg wirklich lohnt?

    Bei knappen Budget wird meist der "standard" Dobson 200/1200 empfohlen.

    Stabiles System, moderates Geld für ordentliche Lichtsammlung.

    Oder eben Tischdobson. 130/650 oder 150/750.


    Alles andere wird teuer.

    Selbst mit einem Refraktor FH 120/600 auf einer Skywatcher EQ3-2 geht weit über Dein Budget.

    Da liegt die EQ3-2 bei 315,-€.

    Der Refraktor von Skywatcher 120/600 liegt bei 395,-€. Der kleine Bruder 102/500 bei 285,-€


    In unserem Haushalt ist ein kleiner 80/400 Refraktor FH auf einer manuellen Alt/AZ Montierung.

    Feines kleines Teil für Weitfeld und auch Sonnenbeobachtun - da NUR mit geeignetem Sonnenfilter arbeiten.

    Planeten und Mond geht auch, aber da mit einem Farbfehler behaftet. Bevorzugt halt Weitfeld mit Umgebung.


    Natürlich kommt es auch darauf an was Du beobachten möchtest.

    Nicht jedes Teleskop ist gleich gut geeignet für die verschiedenen Beobachtunsobjekte.


    Wenn Du die Möglichkeit hast versuche Kontak zu anderen aufzunehmen, oder eine Volkssternwarte besuchen... ... ...

    Anschauen und auch durch schauen. Erklären lassen... ... ...

    Weiter Basiswissen und Grundlagen schaffen.


    Auch noch weiter sparen ist eine Option, denn die Sterne/Planeten bleiben uns voraussichtlich noch einige Zeit erhalten, laufen so schnell nicht weg ;).

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hey, danke! Ich wollte dich nicht kritisieren, tut mir leid, falls das so rüber kam ^^ Deine Einschätzung gefällt mir und ich kann das gut nachvollziehen. Ich denke ich schau mich in den nächsten Tagen mal auf dem Gebraucht -Markt um und verfasse dann nochmal einen gesonderten Eintrag, wenn ich mich dann mal wirklich entschieden habe.


    Danke und LG

  • ......visuell unter 5 Sekunden Ausschwingzeit nach Berührung.

    .....5 sek is ne "Ewigkeit".

    ....scharf stellen...5sek warten....wenn dann endlich alles zur Ruhe gekommen ist stellt man evtl. fest: "ups, doch noch nicht richtig scharf gestellt....also nochmal von vorn".....


    ....so geht die Nacht auch vorbei...

  • .....5 sek is ne "Ewigkeit".

    ....scharf stellen...5sek warten....wenn dann endlich alles zur Ruhe gekommen ist stellt man evtl. fest: "ups, doch noch nicht richtig scharf gestellt....also nochmal von vorn".....


    ....so geht die Nacht auch vorbei...

    Hey,


    danke für die Anmerkung! Das werde ich mir merken.


    LG

  • Hallo Galahad,


    willkommen im Forum !


    wie oft ich auf der Seite von Astroshop war

    Ich auch, den sie haben eine gute Filterfunktion, aber kaufen kann man auch bei anderen Händlern, weil sie vielleicht näher vor Ort sind oder zusätzlichen Service mit anbieten.

    Ich möchte nicht mehr als 200€ ausgeben

    Das Budget ist schon recht knapp.

    Denn Okluare müssen früher oder später auch noch dazu gekauft werden.
    Mir fallen nur zwei Lösungen ein:


    - ein gebrauchtes Teleskop z.B.

    ein Heritage 130P, am besten mit einem zusätzlichen 5 und 13 mm Okular, weil von den beiligenden Okluaren ich nur das 25mm ich in Ordnung fand.

    Die werden aber eher selten angeboten. Man muss also Geduld mitbringen.

    Hey, was haltet ihr von dem Skywatcher Heritage 130P Flextube? Ist das zu empfehlen oder weißt es aufgrund der Flexiblen Ausziehstangen Fehler auf?

    Der Skywatcher hat einen ordentlichen Hauptspiegel und mit 130mm hast du schon eine Größe mit der man viele Jahrte Spass haben kann.

    Keine Farbfehler, eher unkritisches Öffnungsverhältnis und mit 650mm auch nicht zu lang für den Anfang !

    Den Komafehler sieht man bei f5 nur am äußeren Rand und dazu musst du ein Okluar verwenden das zu 100% die ausgeleichtete Feldblende benutzt.

    Werden nur ~80% genutzt ist der für die visuell Nutzung weniger relevant.
    Der Flextube stellt da kein Problem dar, nur mit dem Helical-OAZ haben manche ein Problem. Ich nicht !


    - noch ein bisschen warten und sparen

    und ich in 1-2 Jahren noch immer Interesse habe, springe ich gerne auf ein 8" Dobson

    Wenn dir das Hobby gefällt, wirst du mit dem 130 Newton deutlich länger beobachten.

    Du kannst aber in bessere Okulare investieren, bevor du zu 200mm Öffnung greifst !


    Mit dem Smartphone und einer Halterung kann man schon den Mond fotografieren und Videos von Planeten sollten auch gehen.

    Soll es mehr sein, müsste es mindestens eine zusätzliche EQ Plattform her bzw. selbst gebaut werden.


    Mann kann aber, so wie ich, vom Stativ aus den Himmel fotografieren !


    Zur Sicherheit:

    Du trägst keine Brille bzw. du musst nicht mit Brille beobachten, weil du keine Zylinder hast ?

    Falls doch brauchst du "Brillenträger-Okluare" !


    Das Programm Stellarium (mit langzeitbelichteten Fotos von den Himmelsobjekten) kennst du schon ?


    Viele Grüße


    Alexander


    Nachtrag: Ich hatte den Flextube 150P aber mit einer Goto Montierung.

  • Hier noch zwei Links bezüglich Teleskop Erwartung


    Planeten

    Planets through a telescope. Expectation and Reality
    I compared pictures of planets taken by the Hubble Space Telescope and by a small amateur telescope. It was INSANESupport our channel ➜ https://www.donationa...
    www.youtube.com

    Galaxien

    Deep-Sky Objects Through a Telescope. Expectation and Reality
    I compared pictures of deep-sky objects taken by the Hubble Space Telescope and by a small amateur telescope. It was INSANESupport our channel ➜ https://www....
    www.youtube.com


    Außerdem kannst du hier noch ein wenig rumspielen.


    Sternfreunde Münster - Okularrechner/Teleskoprechner, Auswahl von über 600 Okularen


    Auf dieser Seite findest du einen Vergleich zwischen einem kleinen, mittleren und größeren Teleskop und was damit an Mond, Jupiter, Saturn und Deepsky zu erwarten ist.

    What Can You See With a Telescope - Deep Sky Watch


    lg


    Peter

  • Ich hatte zwar noch keinen in Händen, aber in weiß wie tricky die Justage auch bei normalen Newton sein kann, und deshalb wird von einem Katadioptrischer auch immer, wahrscheinlich auch zu Recht abgeraten.

    Der Hauptgrund ist nicht die schlecht mögliche Justage. Diese "billigen" Katadiopter haben überwiegend nur einen Kugelspiegel und daher ist eine Abbildung nicht möglich.

    Hier gilt das selbe, ist auch ein F5. Durch die geringe Brennweite ist optisch eigentlich nur der Mond interessant. Die Wolkenbänder von Jupiter sind damit nicht zu sehen, aber der Tanz der Monde.

    Die geringe Brennweite spielt doch bezüglich Sichtbarkeit an Jupiter oder Mond keine Rolle. Ausschlaggebend ist doch die Öffnung, fehlende Brennweite des Teleskops wird durch die passende Wahl der Okularbrennweiten ausgeglichen, damit man die entsprechend der Öffnung die maximal sinnvoll nutzbare Vergrößerung erzielt.


    Das von Peter vorgeschlagene BRESSER Polaris 102/460 ist eine Optik, die eher ausschließlich für Weitfeldbeobachtungen tauglich ist, so kurze Achromaten haben einen deutlichen Farbfehler und dieser wirkt sich bei höheren Vergrößerungen stark verschlechternd auf die Qualität der Abbildung aus.

    Da scheitert es aber höchstwahrscheinlich an der Montierung oder? Das wäre EQ1 montiert. Ist das Zittern wirklich so unerträglich?

    Jede kleine Berührugn führt zwangsläufig zu Wackelei und damit fällt es sehr schwer, erst mal überhaupt den Fokus korrekt einzustellen. Beim Beobachten selbst stupst man leicht mit dem Kopf gegen das Okular und schon zittert es wieder. Auch schon leichter Wind kann zu dem Problem führen. Dazu kommt, du musst die Montierung ja nachführen, das geht bei der EQ-1 im Normalfall nur per Hand => schon wieder wackelt es. Und rein die mechanische Qualität ist...., na ja, eben Astrotschrott


    Gruß Stefan

  • Danke für das nette Willkommen heißen und deine Ratschläge! Ich glaube ihr habt mich auf den richtigen Weg geschickt. Ich denke ich werde noch 50€ sparen und mich auf das 130P Heritage fixieren. Denkt ihr der gebraucht kauf lohnt sich da? Ich möchte diesbezüglich lieber kein Risiko eingehen. Und die Justage sollte auch ohne Laser möglich sein oder?


    Ich bin übrigens kein Brillenträger. Danke für den Hinweis! Das Programm ist mir bekannt, ich finds toll :D


    Danke und LG

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