sind kleine USB-Speichersticks zu unsicher zum Sichern?

  • Hallo, Kollegen,


    hatte mal letzten Monat angefangen, alte Daten aus dem Jahre 2019 von der Festplatte meines PC auf kleine Sticks zu sichern, hier ein 64 GB Stick von Intenso. Von den 57 GB habe ich 55 GB an Daten auf den Stick gespeichert... Gestern wollte ich mir die Daten wegen des M33-PN Themas im Bilderforum mal wieder ansehen und was sehe ich: eine Fehlermeldung: der Stick muss erst mal formatiert werden, bevor er verwendet werden kann. Schaue ich mir die Eigenschaften der Stick-Partition an: es sind 0 kB gespeichert. Der Stick ist völlig leer. Andere USB-Ports brachten das gleiche Ergebnis.

    Habe dann neu formatiert, das war problemlos, nur wieder wenige kB auf dem Stick, ... aber nun sind alle Daten von 2019 weg. Inzwischen hatte ich diese Daten von der PC-Festplatte gelöscht.

    Damit sind sie endgültig vernichtet, oder? Das ist allerdings bisher der einzige Stick, bei dem das passiert ist.


    viele Grüße und besseres Wetter

    Andreas

  • Das ist mir auch schon passiert, besonders bei Windows. Wenn dort ein Popup kommt "Datenträger reparieren" auf keinen Fall das ok geben, dann wird der Stick falsch formatiert und ist nicht mehr zu retten. Das hat mir schon zwei solcher Stick den realen Mülleimer beschert.


    Für Backups bitte immer erprobte Festplatten nehmen. Sticks würde ich nur für Kopieen nehmen, will man sie physisch transportieren. Auch bei längerer Lagerung kann es zu Ausfällen einzelner Speichersegmente kommen, dann ist es schwierig, die Daten wiederherzustellen.


    Ich weiß nicht, was es für Windows gibt, aber es gibt Programme zur Datenwiederherstellung, allerdings nur für Festplatten. Denn "gelöscht" werden Daten nur, in dem auf der TOC (Table Of Content) die Einträge gelöscht und zum Wiederbeschreiben frei gegeben wurden. Die Programme können aber direkt auf dem Datenteil der Platte suchen und wieder zusammensetzen. Allerdings geht das auch nur so lange nicht diese Segmente neu überschrieben wurden.


    Forensische Spezialisten können bis zu mehrfache Überschreibungen rekonstruieren, im Labor. Aber das wird ein Normalsterblicher nicht mehr bezahlen wollen.


    Also besser etwas Geld in die Hand nehmen und zwei oder drei USB-Festplatten besorgen.

  • Kannst ja probieren, ob er sich wieder beschreiben lässt, dann hattest Du Glück. Bei mir wurde der Stick anschließend nicht mehr als valider Datenträger erkannt/angenommen. Auch ein Formatierungsversuch unter Linux brachte keine Besserung. Konnte ich dann wirklich nur noch wegwerfen. Einen davon hatte ich noch gar nicht lange.

  • Hallo zusammen,


    Als Langzeitspeicher sind USB Sticks absolut ungeeignet! Die sind ok, um Daten kurz von A nach B zu bringen. Dasselbe gilt für externe USB Disks oder CD/DVD/Blue-Ray Scheiben.


    Als Langzeitspeicher sind (kostengünstig) nur RAID Speicher (z.B. die von Synology) geeignet, bei noch grösseren Datenmengen (und dann entsprechendem 💵 Aufwand) Tapes. Die müssen dann aber ebenfalls regelmässig und zyklisch neu beschrieben und überprüft werden.

    RAID überwacht dauernd die eingebauten Disks und bellt rechtzeitig, wenn eine zickt. Es lohnt sich sogar, eine Disk als Reserve drin zu haben, die dann schnell übernehmen kann.


    Also: wenn ihr wichtige Daten habt (ich hab privat rund 1TB Bilddaten und nochmals etwa 200GB Daten für die Arbeit) dann führt kein Weg an einer mehrstufigen Sicherung vorbei. Bei mir ist die erste Stufe der PC, die zweite Stufe die Diskstation mit RAID und die dritte eine räumlich getrennte Diskstation für den Backup der ersten Diskstation. Hier bin ich am überlegen, ob ich das durch Cloudspeicher ersetzen soll, auf dem ich die Daten mit Veracrypt verschlüsselt (!) auslagern soll.


    Ich hatte vor Jahren mal fast meine Bilddaten verloren, weil ich diese über externe USB Disks an die Diskstation gehängt hatte. Die werden nicht überwacht und starben irgendwann ganz leise.

    Die zusätzliche USB Disk hatte Sektorfehler. Es hat mich drei Tage und Nächte gekostet, die Bilder, bis auf eines, zu retten. Nie wieder!


    Also macht keine halben Sachen bei der Datensicherung.



    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo, Captn Difool,


    den Stick hatte ich auch noch nicht lange, vielleicht 1/2 Jahr. Er läßt sich wieder neu formatieren und man kann wieder neue Daten draufpacken, gerade mal getestet. Keine Fehlermeldungen mehr, als ob nichts gewesen wäre... :)

    Ich habe auch noch alte Sticks, die etwa 6-8 Jahre alt sind. Auch bei diesen habe ich mir vor kurzem die alten Daten angesehen, alles noch vorhanden, keine Probleme.


    viele Grüße Andreas

  • RAID ist natürlich das Beste, aber auch sehr aufwändig und kostet schon etwas. RAID5 würde ich nehmen. Bei der angenommenen Ausfallwahrscheinlichkeit von nur einer Festplatte pro Fehlerintervall können die Daten immer rekonstruiert werden. Hat aber auch einen Pferdefuß, die passenden Festplattenmodelle gibt es maximal zwei Jahre am Markt. Profi-RAID-Anbieter kaufen daher einen größeren Vorrat ein und beliefern die Kunden dann mit diesen Platten, lassen sie sich aber fürstlich bezahlen und ist nur für Geschäftskunden ausgelegt, wo es auch um richtig Geld geht. Da investiert man dann auch sowas. Für daheim ist das alles schon übertrieben. Billiger ist es da, alle zwei bis fünf Jahre auf die nächstgrößere, neu angeschaffte Festplatte zu migrieren. Für den Hausgebrauch ist ein Festplattenausfall nur sehr selten. Ist mir in den letzten 25 Jahren noch nie passiert. Einmal einen Hardwarecrash der Grafikkarte im alten Laptop gehabt. Die Platte lief aber noch einwandfrei, alle benötigten Daten konnten auf ein anderes Laptop gesichert werden.


    Pech kann man immer haben.

    Wurst-Kasten: Bude brennt ab, Festplatten auch, keine Festplatte bei Vertrauenspersonen an einem anderen Ort - oder: Man kann auch einfach im Bett sterben.... :P ;)

  • Hallo Andreas,


    ich nutze ausschließlich Festplatten als Datenspeicher und zwar redundant (NAS mit RAID, ext. HDD, usw.).


    Ich würde weder auf USB-Stick noch auf SSDs als Langzeitspeicher setzen.

    Flashspeicher verlieren (abhängig von der Umgebungstemperatur) irgendwann Ihre Daten, wenn sie nicht am Strom sind.


    Hier ein Artikel dazu aus der PC-Welt:


    SSD: So lange halten Daten ohne Stromversorgung
    Mitunter stellt sich die Frage, ob SSDs Daten verlieren können, wenn diese längere Zeit von der Stromversorgung abgetrennt sind.
    www.pcwelt.de


    Ich würde mich auch nicht alleine auf ein RAID (RAID 1 oder 5) verlassen, wenn Dir der RAID-Verbund aus irgendwelchen Gründen abschmiert, dann kommst Du an Deine Daten nur

    aufwendig über irgendwelche Tools des NAS-Herstellers wieder dran.

    Aber dazu gab' es hier meine ich schon mal einen extra Thread.


    Gruß, Jochen

  • Hat aber auch einen Pferdefuß, die passenden Festplattenmodelle gibt es maximal zwei Jahre am Markt.

    Genau!


    Gruß, jochen

  • Auf meinem PC wie Schlepptop habe ich eine SSD fürs Betriebssystem (Linux) und eine herkommliche Platte für Daten (wegen des Datenhungers kann die nie groß genug sein, schon deshalb keine SSD). Fällt die SSD doch mal aus, dann ist nur das Betriebssystem weg. Neue SSD, Betriebssystem neu aufgesetzt und die Datenplatte wird wieder eingebunden. Fertig.

  • Ich hab damals meine Amerika Bilder fast an einen Lenovo NAS verloren weil die Daten verschlüsselt waren aber der NAS selbst defekt... Trotzdem habe ich mir eine MyCloudEX2Ultra mit 8TB zugelegt. natürlich, im RAID verbund also 4TB. Rödelt seitdem seit 3 Jahren Rum.


    Der Laptop selbst ist seitdem eigentlich nur noch "Client" mit 512GB M2 und einer 2T SSD für Spiele und sind nur Programme/Spiele drauf.. Aktuelle Bilder die ich bearbeite sind natürlich dann auch aufm PC weil die Ladezeiten zu immens wären..

  • Ich hab damals meine Amerika Bilder fast an einen Lenovo NAS verloren weil die Daten verschlüsselt waren aber der NAS selbst defekt...

    Genau das meine ich. Wenn der RAID-Controller spinnt oder versagt, dann kann es fummelig werden...


    Gruß, jochen

  • ... also eine normale Festplatte... eine mit ca. 4 TB reichen schon für alle Daten bei mir aus. Mal schauen, was da Sinn macht. Danke für die vielen Erfahrungen! :thumbup: Also: es sind ja nun keine weltbewegenden Daten, die ich sichern möchte. Alles ist vergänglich, und ich würde auch einen Gesamtverlust überleben. :)

    viele Grüße Andreas

  • Hallo,


    Zitat von JogiNet

     Wenn der RAID-Controller spinnt oder versagt, dann kann es fummelig werden...

    genau, ein RAID-System ersetzt kein Backup.


    Ich rate zur 3-2-1 Regel:



    Gruß Jürgen

    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

    :camera: Kameras:ZWO ASI 533 MC Pro Color, ZWO ASI533MM Pro, ZWO EFW 7*36mm, ZWO Filtersatz LRGBSHO

    :telescope: Montierung:Skywatcher HEQ5 Pro Goto    :level_slider:Autoguiding:ZWO SW Astrokamera ASI120MM Mini    :fireworks: Focuser:ZWO EAF
    :desktop_computer: Teleskop-Rechner: Dell Optiplex+Kubuntu+Indiserver :control_knobs: Teleskop-Steuerung:KStars+Ekos :sparkles:Bildbearbeitung:PixInsight, AstroPixelProcessor

  • ... also eine normale Festplatte

    Am besten zwei, räumlich getrennt gelagert.

    Und wichtig bei externen Festplatten: da ist eine Mechanik drin (drehende Scheibe, Schreib-Lese-Arm) - niemals während des Betriebes bewegen / in die Hand nehmen.

    Wenn die Platte ausgeschaltet ist, dann sind die Schreib-Lese-Köpfe geparkt, dann kann die das natürlich ab...


    Gruß, Jochen

  • Hallo zusammen,


    Ich will ja keine Werbung machen für einen bestimmten Hersteller. Ich hab aber unterdessen zwei Generationen NAS von Synology durch inkl. Migration von alt auf neu, in der Firma dasselbe. Ich werde jetzt für meine eigene Firma die Diskanzahl erweitern (ist eine 8-Bay NAS mit momentan 4 Disks) und ev. eine weitere für die privaten Daten zulegen.

    Man kann zwar nicht jede x-beliebige Disk reinstecken (sollte man auch nicht), aber es gibt, auch für ältere NAS, genügend Auswahl, wenn mal eine Disk abraucht. Das ist mir übrigens in bald 7 Jahren noch nie passiert.

    Mit externen Disks (USB oder Netzwerk) immer mal wieder. Ich habe höchstens noch ein paar USB Sticks für kurzfristige Zwischenbackups, der Rest wird (Remote über VPN) auf die NAS gesynct. Und diese, nächtlich, auf NAS2.


    Die Aussage, passende Disks gäbe es nur 2 Jahre oder NAS Controller kaputt, Daten weg ist schlicht entweder FUD oder Unkenntnis. Synology, aber auch andere Hersteller professioneller Lösungen, bieten hier mehr als genug Informationen an, wie man sowas umsetzen kann. Von ganz einfach bis zu KMU Lösung mit grossem Datenvolumen und Multi-User Anforderungen.


    Sicher, eine halbwegs grosszügig dimensionierte NAS kostet was. Muss jede/r selber abschätzen, wieviel ihm seine Daten wert sind. Bei mir ist das Verhältnis 1:<Integer Overflow>, ich betrachte die Kosten und den Unterhalt meiner NAS also also vernachlässigbar.


    Ach, noch was: die NAS sollte unbedingt an einer kleinen USV hängen, die der NAS mitteilt, wenn das Stromnetz ausfällt und auch, wenn es wieder da ist. Ein plötzlicher Stromausfall kann sonst zu nicht behebbaren Problemen führen, wenn mitten in einer Transaktion der Saft fehlt. Die NAS hat dann genug Zeit, kontrolliert runter- und wieder hochzufahren.


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Die Aussage, passende Disks gäbe es nur 2 Jahre oder NAS Controller kaputt, Daten weg ist schlicht entweder FUD oder Unkenntnis.

    Hallo Robert,

    nein, leider nicht (ich mache das beruflich und habe da meine Erfahrungen)...


    Davon ab: ja - Synology ist gut, aber nein, ein RAID ersetzt keine Datensicherung.


    Gruß, Jochen

  • Hallo Jochen,


    Danke für Deinen Post.


    Mir gehts hier um folgendes: Du machst das beruflich, ich setz das ebenfalls beruflich ein.

    MaW: wir setzen uns beide intensiv mit dem Thema auseinander.


    Andreas, der OP, ist ein Opfer der allgemeinen Unkenntnis, was Datensicherung, Backup, etc. bedeuten und was dafür nicht geeignet ist (um das deutlich zu sagen: das ist nicht despektierlich gemeint, das Thema wird selbst in Firmen häufig stiefmütterlich behandelt. Wie sollen sich da absolute Laien zurechtfinden, denen irgendein Salesdroid im Mediamarkt was vom Pferd erzählt).


    So: worauf will ich hinaus: eine sauber gewartete (überwachte) NAS mit RAID5) als Zweitmedium ist für die meisten Anwender schon ein gewaltiger Fortschritt zu USB-Disks oder gebrannten CDs. Kommt noch ein Cloudspeicher oder eine andere externe Lösung dazu als Backup, dann ist die Sache perfekt für jede private Anwendung. Und das, ohne dass Du eine Niere verkaufen musst.


    Und darum gehts mir mit meinem Einwand: bis eine anständige NAS Daten verliert muss vorher einiges falsch gemacht worden sein. Daten sind, wenn *eine* Disk ausfällt, sicher. Fällt die NAS aus, ohne dass sie die Disks geschreddert hat, auch. Wenn doch, dann war‘s ein Fehlkauf. Für den schlimmsten Fall, NAS tot, Disks tot ist dann eben der externe Backup da.

    Das kostet nicht die Welt und sollte auch für private Anwender finanziell das kleinere Problem sein als Datenverlust.


    Vielleicht wär das mal einen Artikel wert? Könnte für einige hier im Forum interessant sein. Ich würde mich da mit Erfahrungen (und früheren Pleiten) meines Setups beteiligen.


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • bis eine anständige NAS Daten verliert muss vorher einiges falsch gemacht worden sein

    Hallo Robert,

    und das ist eben der Punkt, wo ich widersprechen muß. Das eine NAS Daten verliert, ist nicht gar nicht so ungewöhnlich (siehe Post von TecMar ) und das kommt gar nicht so selten vor.

    Übrigens bei allen Herstellern: QNAP, Synology und wie sie alle heissen.

    Oder - lass es mich umformulieren: dass man auf die Daten einer NAS nicht mehr zugreifen kann, kommt nicht selten vor - in der Regel sind die schon noch zu retten.

    Wenn ein RAID-Verbund nicht mehr ansprechbar ist, dann lassen sich die Daten i.d. Regel wiederherstellen. Aber dann wird es (wie ich es weiter oben formuliert habe) fummelig bis extrem fummelig.

    Jeder NAS-Hersteller hat da seine eigene Softwarelösung, die funktioniert mehr oder weniger gut. Ich habe schon RAID-Daten gerettet, da konnte ich nur noch auf Rohdateien zugreifen - alle Dateien mussten dann neu benannt werden usw.

    Dass man auf ein RAID nicht mehr zugreifen kann, kann mehrere Gründe habe - z.B. den von Dir erwähnten Stromausfall während des Datenzugriffs.

    Allerdings bringt es nur für Netzausfall (der ist selten) etwas, das Teil an eine USV zu hängen, denn ganz häufig geht einfach das Steckernetzteil kaputt (das sitzt ja hinter der USV). Wenn dass passiert während gerade Datenzugriff passiert, dann kann das Dateisystem schon nicht mehr lesbar sein und die USV nützt dann auch nichts.

    Oder der RAID-Controller geht kaputt. Passiert auch, ist ja Elektronik - da muss noch nicht mal Überspannung im Spiel sein. Oder das Ding macht ein Softwareupdate und läuft danach nicht mehr.


    Es muß nicht unbedingt ein fehlerhaftes Benutzerverhalten sein, solche Dinge passieren einfach. Und bei einem RAID wird es dann halt sehr viel schwieriger, wieder an die Daten zu kommen.

    Ich nutze selber mehrere Synology-NAS (mittlerweile 3) mit RAID1 für meine Daten, Urlaubsbilder, Musik und das Astrozeugs in meinem Heimnetzwerk, in meiner Firma werkelt eine QNAP.

    Wichtig ist halt immer einen "Plan B" zu haben - also nie nur auf der NAS zu sichern und die Sicherungen räumlich zu trennen. So können Wasserschaden, Feuer, Einbruch, usw. Deinen Daten nichts anhaben.


    Und man sollte schon gar nicht (und das machen leider sehr viele) so eine NAS als "Server" nutzen und die Daten nur da lagern und von da aus bearbeiten.


    Viele Grüße, Jochen

  • Hallo Jochen,


    Ich wage nicht, Dir zu widersprechen 😜 .

    Für mich ist die NAS aber auch mehr als nur eine Disk am Netz. Wofür ich sie aber definitiv nicht verwende ist als Speicherplatz, Server *und* Backup. Da muss zur Zeit meine zweite (alte) NAS herhalten, von der ich die Daten zurückspielen kann, wenn was schief geht.


    Ich möchte hier vermeiden, dass ein Profi und einer, der sich (nicht) dafür hält und solcherlei Dinge rein als Nutzer einsetzt diesen Thread kapert (und tue es trotzdem, sorry Andreas). Ich hab mich mit dem Thema Langzeitarchivierung schon vor 33 Jahren an der Uni herumgeschlagen und da wurden auch noch über mit Quecksilberverbindungen stabilisierte Mikrofilme, in trockenen hermetisch dichten Behältnissen, die wiederum in Gefrierschränken eingelagert waren, diskutiert. Haltbarkeit >200Jahre. Ein digitales Medium, fast egal welches, überlebt keine 10 Jahre, dann ist es kaputt oder das Lesegerät (Bandmaschine, Diskette 😂, etc.) gibts nicht mehr.


    Andreas hat ursprünglich gefragt, ob USB-Sticks sich als Backup eignen und diese Frage dürfte klar mit nein beantwortet sein. Die Teile sind einfach zu unzuverlässig.


    Nur: was jetzt? Die Frage eines für private Anwender geeigneten Setups scheint nicht so offensichtlich. Mein Ansatz ist sicher schon wesentlich zuverlässiger als USB-Sticks und hat sich bisher bewährt aber, und da bin ich für Deinen Einwand dankbar, vermutlich nicht wirklich zu Ende gedacht.


    Deshalb auch mein Vorschlag eines allgemeinen Beitrags (und das temporäre shanghaien des Thread), wie ein privater Nicht-Profi, der nachts, wenn andere schlafen, GB-weise Bilddaten anhäuft, die er auch in 10 Jahren noch verfügbar haben will, seine Daten sicher archivieren kann.


    Was ich dazu beitragen kann, ist mein Setup, als Vorlage oder aber auch als Beispiel, wie man es nicht machen sollte. Da fällt mir kein Zacken aus der Krone, wenn Du (oder auch andere) den Finger auf die Wunde legen. Kann mir nur recht sein, das vor dem Supergau verbessern zu können.


    Ok, hier meine Daten-Kette:

    1. Stufe: Rechner mit zwei SSDs. Eine mit 1TB, eine mit 2TB.

    Disk 1 hat Betriebsystem- und Datenpartition. Daten liegen grundsätzlich in Veracryptcontainern.

    Disk 2 enthält alle Bilddaten und Datenbanken (früher Lightroom, seit Adobe nur noch SaaS bietet, Capture One). Das sind unterdessen etwa 1TB an Daten. Nicht verschlüsselt oder in Containern. War bisher kein Thema. Wenn doch mal, dann gibt das noch ein bisschen was zu überlegen.

    1 1/2. Stufe: Alle Daten in den Veracryptcontainern sind mit einem Subversion- oder git Repository verbunden. Die liegen also grundsätzlich nicht nur lokal an. Das ist jetzt vielleicht für die meisten hier Overkill, aber ich benutze den Rechner beruflich und in einer Branche, in der jeder Schritt getraced werden können muss. Das ist also nicht nur Backup sondern auch Protokollierung. Das bedeutet aber such, dass die Daten innerhalb weniger Stunden wieder verfügbar sind, auch auf einem anderen Rechner, sollte dieser Beine oder auch Flügel bekommen haben.

    2. Stufe: Firmendaten: Bisher auf Firmenserver (ja, Synology NAS, die täglich gebackuppt wird), ab Februar eigener Server (auch Synology NAS, die täglich auf zweite NAS gebackuppt wird) gesynct. Private Daten: mit NAS gesynct. Daten auf PC gewinnen und werden nicht automatisch überschrieben.

    3. Stufe: in 2. Stufe schon erwähnt. Ich überleg mir aber, ob ich dies nicht über einen Cloudspeicher mache, die NAS erstellt dann einen PGP verschlüsselten Backup, der via rsync o.ä. In die Cloud geschoben wird. Kann jeder kopieren, nützt nur nichts 😝. Die Daten liegen garantiert physisch an einem anderen Ort und sind hoffentlich auch bei einem grösseren Ereignis nicht gleichzeitig weg, wie die NAS abnippelt.


    Klingt sehr kompliziert, ist aber, wenn mal eingerichtet, sehr einfach und teilweise (halb)automatisiert.

    Für die meisten (da bleib ich dabei) dürfte es reichen, die wichtigen Daten auf dem PC und der NAS liegen zu haben und 1x die Woche die NAS zu backuppen. Und das ist der Punkt, den die meisten weglassen oder nicht wissen, was sich da auch für die einen privaten Nutzer anbietet.

    Und das wäre vielleicht ein Punkt, bei dem Du in paar gute Tipps auf Lager hast.


    So, das war jetzt ein ellenlanger Sermon. Das Thema ist mir allerdings ein Anliegen, ich hab schon so oft erlebt, dass Leute wichtige Daten verloren haben. Das muss einfach nicht sein.


    Ich geb hiermit den shanghaiten Thread an Andreas zurück 😏



    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Robert, Jochen,


    macht Euch keine Sorgen! Das ist hier ein öffentl. Forum. Ich lese gerne mit und meine Frage ist beantwortet. Es fehlt mir die Kompetenz, um hier mitreden zu können. In der Stadtverwaltung, in der ich bis vor kurzem gearbeitet habe (bin pensioniert) , wurden die Daten täglich auf einen großen Server gesichert. Infolge von Modernisierungen wurden im Laufe der Zeit (alle 1-2 Jahre) neue, schnellere, größere Server eingerichtet und die Daten übertragen. Vor ca. 15 Jahren kam es mal vor, dass mir plötzlich Daten fehlten. Diese Daten konnten auch nicht wiedergefunden werden. Der alte Server wurde mit anderen Daten überschrieben. Mehr weiß ich hier leider nicht.


    viele Grüße und für alle besseres Wetter

    Andreas

  • Moin,


    das Backupmedium ist nicht so entscheidend, entscheidender sind Kontrollen und genügend Backup Instanzen.


    Ich stimme dem neuen Oberschlauberger hier voll und ganz zu:


    lg matss

  • Was Captain Difool da behauptet, stimmt einfach nicht. Es gibt freeware-tools, die durchaus Daten von USB-Sticks und sogar SD-Karten retten können, auch ggf. mehrfach überschriebene Daten.


    Eines dieser Tools, die ich auch benutze, heißt "Puran File Recovery".


    Aber... Wenn Du den USB-Stick nicht formatiert hast, hobbyknipser, dann sind natürlich auch keine Daten drauf enthalten.


    Ich benutze seit vielen Jahren auch USB-Sticks zur temporären Speicherung, aber nur bis zu zwei Jahren. Danach solltest Du die Daten auf eine andere Festplatte kopiert haben.


    Liebe Grüße,


    Samuel

    Paranoia ist ein Zustand, welcher der Realität noch am nächsten ist.


    Aus -Four past midnight- von Stephen King

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