Unterschiedliche Stackingmethoden in APP

  • Hallo,


    mit der Software APP habe ich zwei unterschiedliche Stackingmethoden getestet. Zum einen das gewohnte Stacking, wie ich es bislang verwendet hatte und zum anderen das Stacking mit Drizzling. Zu meiner Überraschung kamen zwei sehr unterschiedliche Ergebnisse zustande. Zur Veranschaulichung habe ich die beiden Rohstacks beigefügt.





    Das mittels Drizzling gestackte Bild weist einen erheblich ruhigeren Hintergrund auf. Sterne und Objekte erscheinen etwas dunkler. Jedoch habe ich überprüft, daß auch die feinsten Sterne in den beiden Bildern noch vorhanden sind. Nun frage ich mich, weshalb nicht ausschließlich die Drizzling – Methode verwendet wird. Worin liegt der Nachteil dieses Stackings?


    Viele Grüße

    Heinz

  • Worin liegt der Nachteil dieses Stackings?

    Hallo Heinz,


    habe dieser Tage erstmals mit einer Farbkamera dedrizzled, da traten seltsame Effekte auf, siehe hier. Monokameras werte ich seit Jahren recht zufriedenstellend mit AutoStakkert unter Einschaltung von Drizzle aus, siehe hier.


    CS Jan

  • Hallo Heinz,

    Drizzle hat Vorteile,wenn Du im undersampling bist, bei der Aufnahme Dithering benutzt hast und viele Einzelframes hast.

    Hier ein link zur Erklärung vom Astroshop.


    Siehe auch hier:


    What is Drizzle and when can I benefit from it ?
    Hi, Can someone explain drizzle in simple terms, and why I should or should not use it? Thanks! Adam Edit by Mabula: Good Question ! Upgraded to a Sti...
    www.astropixelprocessor.com


    Was mir unabhängig davon aber bei Deinem Rohbild auffällt, ist "Horizontal Banding Noise".

    Das bekommst Du aber sehr gut weg. In Photoshop z.B. mit den Astronomy Tools oder auch in fitswork mit der Funktion "Zeilen gleich hell".


    Gruß, Jochen

  • Hallo Jochen,

    ist Dithering bei erdgebundenen Aufnahmen nicht auf natürliche Weise durch das Seeing gegeben ?

    Hallo Jan,

    ich glaube, das reicht nicht! :)


    Viele Grüße, Jochen


    Edit: oder etwa doch? :/ Falls Heinz nicht gedithert hat, dann hat es ja bei ihm funktioniert...

  • Edit: oder etwa doch? :/

    Hallo Jochen,


    habe gerade heute an anderer Stelle eine Seeingamplitude von 2" FWHM visuell dargestellt unter Bezugnahme auf das Auflösungsvermögen meines 10" f/5 Spiegels mit der Kamera ASI178MM unmittelbar in der Fokalebene, d.h. ohne zwischengeschaltete Barlow. Selbst in dieser von einigen Kollegen in den Bereich des Undersamplings verwiesenen Situation erstreckt sich das 2"-Seeing immer noch über 2,5 Kamerapixel und über 3,75 Pixel nach 1,5x Drizzle.


    CS Jan


    Korrektur:

    Mit 2,4 µm Pixelraster und 1,27 m Spiegelbrennweite (mein Setup) hat man die angegebene Bildverschiebung auf dem Kamerachip über 2,5 Pixel tatsächlich bereits bei 1" Seeing, nicht erst bei 2".

  • Hallo Jan und Jochen,


    danke für eure Erläuterungen und die Links. Leider habe ich versäumt, zu Beginn meiner Anfrage weitere Angaben zu meiner Aufnahme mitzuteilen. Mir war nicht bewußt, daß solche Angaben für die Einschätzung, welche für eine der beiden Stackingmethoden spricht, von Bedeutung sein könnten.


    Es handelt sich um ein Bild, welches mit 2500 mm Brennweite und einer CMOS - Farbkamera aufgenommen wurde. Wegen der kleinen Kamerapixel von 3,76 my-meter wurde ein 2x2 – Binning angewandt. Damit befinde ich mich immer noch im leichten Oversampling. Das Seeing macht sich aufgrund der großen Brennweite schon recht heftig bemerkbar. Dithering habe ich nicht verwendet.


    Wenn ich das alles richtig verstanden habe, ist es nicht angebracht, das Stacking mit der Drizzling – Methode durchzuführen. Dennoch bin ich etwas überrascht, wenn ich die beiden Stackingergebnisse miteinander vergleiche.


    Danke und viele Grüße

    Heinz

  • Dennoch bin ich etwas überrascht, wenn ich die beiden Stackingergebnisse miteinander vergleiche.

    Hallo Heinz,


    ich sehe da keinen gravierenden Unterschied, außer, dass das Drizzlebild insgesamt ein wenig dunkler ist. Sollte es nicht auch deutlich größer sein als das ungedrizzlete ?


    CS Jan

  • Hallo Jan,


    vielleicht ist es auf meinen einkopierten JPEG – Bildern nicht so deutlich zu erkennen. Wenn ich die beiden Bilder in PI blinke, wird der Unterschied deutlich. Der Bildhintergrund wird merklich ruhiger, so als hätte ich bereits eine Entrauschung vorgenommen.


    Was die Bildgröße angeht, so erlaubt APP verschiedene Skalierungsfaktoren. Empfohlen wird Faktor 1, den ich hier auch verwendet habe. Verwende ich dagegen die höheren Faktoren (habe auch Faktor 3 getestet), so wird das Bild erheblich vergrößert.


    Viele Grüße

    Heinz

  • Dennoch bin ich etwas überrascht, wenn ich die beiden Stackingergebnisse miteinander vergleiche.

    Hallo Heinz,

    ich finde auch - das gedrizzelte Bild rauscht deutlich weniger. Ich werde die Methode demnächst mal ausprobieren.


    Gruß, Jochen

  • Hallo Jochen,


    dazu wünsche ich dir viel Erfolg, vielleicht kannst du ja mal kurz berichten. Für das obige Galaxienbild habe ich mich doch entschlossen, die herkömmliche gestackte Aufnahme weiter zu bearbeiten, eben weil die Objekte heller sind. Die Unebenheiten im Hintergrund lassen sich ja gut im Verlaufe der weiteren Bearbeitung beseitigen.


    Trotzdem werde ich künftig stets beide Stackingmethoden durchlaufen lassen und jeweils das mir geeigneter erscheinende Bild auswählen. Dazu muß man ja in APP lediglich die letzte Routine (Integration) erneut anstoßen und erhält anschließend mehrere Ergebnisse.


    Viele Grüße

    Heinz

  • Die Unebenheiten im Hintergrund lassen sich ja gut im Verlaufe der weiteren Bearbeitung beseitigen.

    Möglicherweise geschieht so etwas ja im Verlauf der Nachbearbeitung des gedrizzelten Bildes in APP automatisch, beispielsweise durch Mittelwertbildung beim Verkleinern ...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!