Frage zu Polsucher in EQ-3 pro

  • Guten Abend


    Nachdem meine Skywatcher EQ3 Pro Montierung gekommen und nun das erste Mal aufgebaut ist, begann ich mich langsam mit dem Pol Alignment und somit mit dem Polsucher zu beschäftigen. Als erstes wollte ich schauen, ob dieser allenfalls noch justiert werden muss.

    Der ersten Blick hindurch verwirrte mich sofort enorm.

    Folgende Situation: Montierung auf das Stativ montiert , Libelle zentriert, Stange für Gegengewichte zeigt Richtung 6 Uhr und der Tubus befindet sich oben gerade aufgesetzt, so wie hier zu sehen:



    Beim Blick durch den Polsucher zeigt sich aber, dass das Fadenkreuz völlig schief steht. Die „0“ der Skala zeigt auf 8 Uhr. :/

    Sobald ich die Deklinationsachse um 90 grad drehe, so dass der Tubus auf der rechten Seite liegt und die Gegengewichtsstange entsprechend waagrecht, steht die „0“ im Polsucher auf 12 Uhr und dementsprechend die beiden Achsen waagrecht resp. senkrecht.

    Sollte die „0“ im Polsucher nicht auf der Position 12 Uhr stehen wenn die Montierung entsprechend der Abbildung da steht?!? :thinking_face:


    Viele Grüsse und CS

    Max

  • Beim Blick durch den Polsucher zeigt sich aber, dass das Fadenkreuz völlig schief steht. Die „0“ der Skala zeigt auf 8 Uhr.

    Ich denke, du meinst die Strichplatte im Polsucher.

    Vorweg:

    Als Erstes täte ich überprüfen, ob der Polsucher parallel zur Achse justiert ist. Dazu Teleskop abmontieren, Gegengewichte und Stange entfernen und die Polhöhe so flach einstellen, dass du mit dem Polsucher einen Strommast oder Kirchturm siehst. Dann die Achsenklemme lösen und das Teleskop einmal um die Polachse drehen. Dabei muss der Polsucher genau auf dem Mast/Turm bleiben. Dann sind Achse und Polsucher parallel zueinander.


    Zu Deiner Frage:
    Näheres beschreibt die Bedienungsanleitung hier zur EQ3-2 auf Seite 16.

    Kurz zu Deiner Verwirrung. Die Strichplatte im Sucher hat eine Markierung, wo der Stern Polaris hingehört. Polaris ist aber nicht der Heimmelspol, sondern knapp daneben. Nun muss man abhängig von Datum UND Uhrzeit diese Strichplatte im Polarscope drehen, damit die Markierung für Polaris in die richtige Richtung zeigt. Wenn dann der Stern genau dort hin eingenordet wird, ist der Himmelspol genau in der Mitte der Strichplatte.


    Warum datumsabhängig?

    Weil die Erde sich gegenüber dem Nachthimmel in 23:56h einmal um sich selbst dreht, also 4 min schneller als die bekannten 24h. Das summiert sich übers Jahr genau zu einem Tag (den die Erde zwar gegen die Sterne hat, nicht aber gegenüber der Sonne, weil sie diese gleichzeitig umkreist). Zum Frühlingsbeginn stimmen Sternzeit und Uhrzeit überein, aber an allen anderen Tagen im Jahr muss man je Tag 4 min. korrigieren. Dafür gibt es am Polsucher die Datumseinstellung. Quasi ein Rechenschieber in Kreisform.


    PS:

    Andere Hersteller lösen das anders. Da besteht die Strichplatte einfach aus einem Koordinatennetz (Kreise und Uhrzeiten mit 12h immer oben) und eine App sagt einem, wo der Polarstern hin soll, passend zum Datum und der Uhrzeit.

  • Hallo


    Vielen Dank für deine Nachricht!

    Genau diesen Hinweis hat meinen Knoten etwas gelöst. :)


    Die Überprüfung ob der Polsucher parallel zur Achse justiert ist wollte ich überprüfen, aber als ich wie beschrieben das erste Mal durch den Polsucher blickte zeigte sich mir dieses Bild:



    Das hat mich sehr verwirrt, den ich ging davon aus, dass ich die Strichplatte so vorfinde:



    Auf welcher Position Polaris auf dem kleinen Kreis stehen sollte am Beobachtungstag, hierzu habe ich die App PS Align pro angeschafft.


    Viele Grüsse

    Max

  • Hallo nochmals,


    Ich hoffe ich nerve jetzt nicht zu sehr, aber meinen "Fortschritt" von gestern Abend möchte ich doch noch mitteilen, auch um dieses Kapitel dann abzuschliessen. :slightly_smiling_face:


    Mit dem Handbuch vor der Montierung gesessen und mich damit befasst was die Teilkreise überhaupt bedeuten und wozu diese eingesetzt werden und auch wie diese eingestellt werden können. Und dabei auch die passenden Inbusschlüssel für die 3 Justierschrauben des Polarscopes rausgesucht und ausprobiert. Und dann wohl eine "Fügung des Schicksals"... denn eine solche Madenschraube fiel innen raus, und dadurch kippte die ganze Scheibe/Strichplatte... ganz toll dachte ich... den Fokusring ganz rausgeschraubt und dann die gekippte Strichplatte entdeckt. Bim zurechtrichten kam mir die Idee, die Platte doch gleich so zu drehen, dass die "0" in der RA-Ausgangsposition (Gegengewichte unten) nun oben steht und auch das Fadenkreuz gerade ist. Wäre wohl scheinbar nicht unbedingt nötig, da es lediglich ein "kosmetisches Problemchen" meinerseits ist. Nun gut, jetzt ist es so. :smiling_face_with_smiling_eyes:

    Auch habe ich das ganze Polarscope mal rausgeschraubt um das auch mal gemacht zu haben.

    Jetzt kann es dann an die eigentliche Kalibrierung gehen, welche sicher mehr Zeit in Anspruch nehmen wird.


    Viele Grüsse und CS

    Max

  • Hallo,


    so wie sich das liest achtest du genau auf Details. Das ist auch wichtig, denn ich kann dir versprechen, es lohnt sich sehr, seinen Polsucher einmal gescheit einzustellen. Versuche das wirklich so genau es geht hin zu bekommen, dass dein weit entferntes Objekt deiner Wahl immer genau auf dem Fadenkreuz bleibt.

    Das hinreichend genaue Einnorden deiner Montierung wird dadurch sehr viel leichter und du wirst weniger Frust und viel mehr Freude bei diesem Seitenthema unseres Hobbys erfahren. :)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!