Liebe Sternfreunde,
der Offene Sternhaufen Collinder 70 im Gürtel des Sternbildes Orion wurde hier im Forum zuletzt oft benannt, empfohlen, beschrieben und auch schon gezeichnet.
Vor wenigen Nächten habe ich diesen schönen Haufen zu fortgeschrittener Stunde mit meinem 15x56 Fernglas bewundert und bin aus dem Staunen über so viele dicht zusammen stehende, glitzernde Diamanten nicht mehr heraus gekommen.
Dabei wurde mir klar, das Ding will ich auch als Nächstes zeichnen.
Vorgestern Nacht ergab sich dann gleich die nächste Gelegenheit. Beobachtet habe ich mit meinem 12x42, wie immer auf Stativ. Logisch, sonst macht Zeichnen nicht wirklich Freude.
Anfangs - ohne Dunkeladaption - wollte sich allerdings nicht wieder der Zauber von der Nacht mit dem 15x56 Fernglas einstellen. Ich war fast schon enttäuscht und habe erstmal abgedreht und einige andere Objekte im Umfeld beobachtet.
Nach einer halben Stunde dann nochmal ein Schwenk zu Collinder 70, jetzt mit ordentlich geweiteten Pupillen und gut 120 Millionen aktivierten Stäbchen auf der Netzhaut ... da war er wieder, dieser atemberaubende Anblick, viele schöne Sternketten, eine besonders auffällige, lange S-Kurve, die sich durch den Gürtel schlängelt und am östlichen Ende einen geraden Haken schlägt in Richtung des Gürtelsterns Alnitak. Zudem viele farbige Sonnen und ein besonders schöner, orangegelber Stern mit dem sperrigen Namen HD 36780 (4.5 mag, Spektralklasse K4 III). Aber was schwärme ich hier so lange, seht selbst:
Ich wollte den Haufen gut in Szene setzen und möglichst viel Umfeld zeichnen. Irgendwann habe ich überrascht festgestellt, dass ich südlich vor dem Sternhaufen NGC 1981 angelangt bin und Messier 42 auch nicht mehr weit weg steht.
Warum also nicht nach Seraphins Methode einfach immer weiter zeichnen
Die Originalzeichnung hat 20 MB und wird hier leider herunter komprimiert auf 60 KB! Hoffentlich bekommt ihr trotzdem einen schönen Eindruck von dieser faszinierenden Region.
Nach dieser Zeichnung habe ich dann eingepackt, die Okulare am Fernglas waren inzwischen beschlagen und mein Stativ mit einer feinen Eisschicht überzogen.
So schön ist Fernglas-Beobachtung!
Viele Grüße
Rene