Venuswanderung

  • Ja, das sind wirklich schöne Aufnahmen, von uns allen hier.


    An meinem Platz hier gibt es leider derzeit nur Wolken, die tolle Konstellation von Venus und Jupiter ist nicht mehr zu beobachten.


    Also habe ich angefangen, ein fast 60 Jahre altes Kenko 60/910 zu restaurieren.


    Viele Grüße


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Guten Abend allerseits,


    nach leichtem Schneefall am frühen Abend gab es doch noch einmal so etwas wie einen sternklaren Westhorizont. Und sie leuchten immer noch gemeinsam dort in der Abenddämmerung, auch wenn Venus auf ihrer Wanderung durch die Fische schon einen guten Vorsprung vor Jupiter gewonnen hat.


    Wie schon in den Beiträgen #147 und #148 sorgte das 4/50mm Flektogon für ein eher weich gezeichnetes Foto, das aber so die Abendstimmung recht gut wiedergibt und so ist auch ein Vergleich der Planetenpositionen möglich.


    Um 19:35 Uhr MEZ bei ISO 800; Bl. 8 und 10s:







    der helle Stern links unterhalb von Venus in der Sternenkette, die sich nach rechts unten durch das Bild zieht, ist µ Psc, der oberhalb von Jupiter ny Psc.



    Beste Grüße

    Manfred

  • Hallo Manfred,


    ein herrliches Bild der beiden Planeten, so eins geht bei mir hier derzeit leider nicht.


    Dafür bin ich an diesem Samstag mit der Restaurierung der Linse des Kenko 60/910 fertig geworden, Montierung und Stativ warten noch, die sind aber weniger ein Problem. Diese antike Optik ist nun erstklassig und wird mir wohl viele schöne Beobachtungen zeigen.


    Viele Grüße


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Hallo Michael,


    es freut mich, dass es Dir gefällt. Es war auch eine Gelegenheit, die überraschend kam.


    Aber neulich schon - Bianka möchte mir bitte bitte verzeihen, weil themenfremd - der Refraktor, den Du restaurierst, der hat mich sit Anfang der 70er Jahre bis jetzt eigentlich begleitet, z. B. bei der Okularprojektion von Sonnenfinsternissen. Damals war er von Apollo Optik der Firma Quelle. Im Laufe der Zeit habe ich viel daran gebastelt, deshalb sieht das Gerät (außer der Optik) nicht mehr unbedingt ladenneu aus, und ich freue mich immer, wenn ich dieses Teleskop mal irgendwo sehe oder es lobend erwähnt wird.


    Das Foto zeigt den Zustand vor drei Jahren; das rote Gebilde ist der Antrieb in RA - ein umgebautes Uhrwerk aus einem Spielzeug, Motordrehzahl regelbar durch ein Potentiometer. Das Sucherfernrohr sitzt nur symbolisch drauf, die Optik erleichtert jetzt den Einblick am Polsucher meiner GP-Montierung. Der Stativadapter für die Kamera ist um ca 120° schwenkbar, sodass auch im Hochformat fotografiert werden konnte.

    Das Objektiv ist übrigens ein 135mm Zeiss Sonnar Zebra, der größere Bruder von dem 4/50mm Flektogon, das ich in letzter Zeit für die Fotos hier benutzt habe.







    Viele Grüße

    Manfred

  • Hallo Leute,


    in dieser Woche war ja leider nur wenig zu beobachten. Einzig am Samstag gelang der Versuch.


    Am 11.März war die Venus zu 83% beleuchtet, 196.5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und ihre Elongation hatte 32°49' erreicht.


    Es ist schon beachtlich wie weit sich Jupiter in nur einer Woche von der Venus entfernt hat.



    Auch habe ich mit dem 130/650 Newton noch einen Versuch gewagt. Hab an dem Abend fast ein bisschen bereut nicht das große Teleskop aufgesetzt zu haben, aber für die anderen Sachen die ich vorhatte wäre es nicht so geeignet gewesen und zum Umbauen zwischendurch war ich einfach zu faul. Das nächste mal, es kommen ja hoffentlich noch ein paar Gelegenheiten.



    Manfred,

    das ist ein wirklich sehr schönes Teleskop, dafür kann man schonmal kurz vom Thema abweichen.


    Viele Grüße,

    Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Hallo zusammen,


    bei mir gab es gestern auch noch einmal eine gute Chance, Venus und Jupiter am Abendhimmel zu beobachten.

    Mein Ziel war es noch einmal, beide Planeten im Zodiakallichtkegel zu fotografieren. Standort war, wie schon bei

    meinen vorhergehenden Bildern, unser Baggersee. Hier meine Aufnahmen in chronologischer Reihenfolge:


    19:20 Uhr, 80 mm an der 5D IV bilden das Duo nun schon fast formatfüllend ab,

    vor anderthalb Wochen konnte man noch die 20-fache Brennweite benutzen ^^


    19:30 Uhr als Übersichtsaufnahme


    Kurz vor 20 Uhr, Jupiter ist gerade noch über den Bäumen zu sehen, Venus ist nicht nur im Spiegelbild eine "leuchtende Erscheinung".


    Kurz nach 20 Uhr war Jupiter dann verschwunden und die Venus stand plötzlich allein da. Die Spitze des Zodiakallichtkegels zeigt die

    Richtung an, wohin in den nächsten Wochen die Reise für unseren Nachbarplaneten geht - mitten durchs Goldene Tor der Ekliptik.


    Und eine letzte Aufnahme von 20:05 Uhr mit einem Fischauge, um auch noch die Wintermilchstraße mit aufs Bild zu bekommen.

    Rechts sieht man übrigens die Anzeigetafel einer Tankstelle inklusive Polizeieinsatz.



    Schöne Grüße!


    Stefan

  • Stefan,


    interessante und vor allem wunderschöne Serie .... und das liegt bestimmt nicht nur am Baggersee, der eine tolle Kulisse abgibt. Übrigens sind neben Venus und Jupiter auch noch Mars und Uranus mit abgebildet, ein komplettes Quartett


    Viele Grüße

    Manfred

  • Vielen Dank Bianka, Manfred, Jörg sowie alle Sternchengeber!


    An eine künstliche Aufhellung glaube ich eher nicht, Jörg. Das ist schon das Zodiakallicht. Alle Bilder sind übrigens unbearbeitet,

    wie das ganze etwas bearbeitet aussieht, könnt ihr euch hier oder hier ansehen.

    Das erste Bild ist übrigens fast genau an derselben Stelle entstanden wie meine Aufnahmen hier in diesem Thread.


    Um das Ekliptikleuchten auch im Flachland dokumentieren zu können, sind natürlich viele günstige Faktoren notwendig.

    Dunkle Umgebung, kein Mondlicht, bestenfalls Rückseitenwetterlage, und dies noch an den wenigen Wochen im Jahr,

    an denen die Ekliptik steil genug im Westen (Feb-Mär) oder Osten (Sep-Okt) steht. Das macht die Schwierigkeit aus.

    Wobei ich für mich behaupten will, dass, wenn man einmal weiß, wonach man schauen muss, es relativ leicht ist,

    diese Himmelserscheinung zu fotografieren und meist auch (schwach) zu sehen. Und das nicht nur im Gebirge.


    Manfred, das stimmt natürlich. Mars ist relativ einfach neben Elnath zu erkennen, bei Uranus wird das bei der Brennweite schon schwierig.



    Schöne Grüße!


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ja, das sind wieder sehr schöne Stimmungsbilder von dir !


    Mich wundert es gar nicht, wenn das Zodiakallicht in deiner Gegend immer wieder mal schön rauskommt :)8). Du wohnst doch nicht weit weg vom HTT, und da hab ich von 2011 zwei sehr gute Nächte in Erinnerung- im Zenit fst rund 7 mag, ich konnte das 6,9 mag helle Sternchen nahe M31 indirekt klar aufblitzen sehen.


    In meinem Post #53 in diesem Thread kommt das Zodiakallicht am Alpenrand auch gut rüber:


    Venuswanderung - Seite 3 - Beobachterforum Sonnensystem - Astrotreff - Die Astronomie und Raumfahrt Community


    Servus

    Ben

  • unglaublich, dass sich nahezu täglich stets zur richtigen Zeit ein kleines Löchlein im Himmel bildet:




    nur Vesta ist nicht mehr zu finden ...



    ahoj


    Alex

  • Hallo Ben,


    in gewissem Maße bin ich auch in die Durchführung des HTT eingebunden ;) Die Bedingungen sind dort noch mal einen Tick besser

    als sie so schon im Raum Südbrandenburg sind. Die umliegenden Gemeinden schalten dort für uns die Straßenbeleuchtung aus.

    Das merkt man dann schon noch sehr deutlich (vor allem, wenn die Abschaltung mal vergessen wurde ^^ ).


    So, und nun freuen wir uns weiter auf die Venuswanderung. Am 24.03. kommt es zur Begegnung mit dem Mond.

    ACHTUNG: Sehr gute Gelegenheit, die Venus auch mal am Taghimmel freiäugig nahe der Mondsichel zu sehen!

    Ende März findet die Begegnung mit Uranus statt. In der 15. KW wandert sie dann durchs Goldene Tor der Ekliptik,

    ehe es am 23.04. wieder zur Möglichkeit kommt, Venus und Mond sehr nah beienander am Taghimmel zu sehen.



    Schöne Grüße!


    Stefan

  • Hallo allerseits,


    angeregt durch Stefans Fotos am See hatte ich mir vorgenommen, noch einmal alle vier Planeten am Abendhimmel in einem Bild festzuhalten. Gestern, am 14.03, schien kurz nach 19 Uhr die Gelegenheit dafür günstig zu sein - leuchtende Planeten und ein weitgehend unbedeckter Himmel. Etwa zehn mMinuten später: wo sind die Planeten geblieben? Der Blick aus dem Bodenfenster Richting Westen zeigte 90% Wolken, einige blaue Streifen, aber am Horizont noch mehr Wolken im Anmarsch - vergiss es. kurz vor 19:30, wieder am PC, ein flüchtigen Blick aus dem Fenster: alles frei, sogar noch Jupiter durch die Bäume ...


    Alamstart mit Stativ, WW-Objektiv, Kamera und dem Nötigsten, keine nachführung - wird zu tüdelig.


    Und so wurde es doch noch etwas:


    19:54 Uhr MEZ, Venus in Begleitung von Mars, Uranus und Jupiter mit 12mm, Bl.5; ISO400 und 25s:







    Mein Sohn hat die Bildhelligkeit für gut befunden; sie entspricht auch dem visuellen Eindruck vor Ort.

    Zur besseren Orientierung sind im obigen Foto die Planetenpositionen eingezeichnet, und auch aus obigem Foto ist das kleine Aufsuchkärtchen für Uranus herauskopiert und etwas staärker bearbeitet worden - man kann sich beim Star-Hopping zum Auffinden von Uranus ja durchaus mal verspringen:








    Alle vier - geschafft. Und einen Moment später verschwand der Königsplanet hinter der Wolkenbank.


    Und wenn man schon einmal draußen ist und der Mond noch schläft - da ist ja noch das Wintersechseck., festgehalten mit 10mm; Bl. 5; ISO 400 und 30s:







    Simon hat 'nen See, ich habe den Fangstaken, einen breiteren Graben für die frühere Torfkahnschifffahrt, der sogar auf Google Earth mit Namen versehen ist - links im Bild ruht er still.


    Und eines noch, irgendwie ein netter Gedanke: der hellste Stern am irdischen Fixsternhimmel und der hellste Planet am irdischen Himmel: Sirius links und Venus rechts ... 10mm; Bl.5; ISO 400; 45s:







    Mir hat's gefallen ...


    Beste Grüße

    Manfred

  • Hallo Manfred,


    mir hat's auch gefallen :)

    "Alarmstart" bei eigentlich schlechter Prognose, das kenne ich nur zu gut.
    Und dann stehe ich draussen und lasse mich von meiner Kamera belehren, dass der Akku zur Neige geht oder die Fotos mit eingelegter Speicherkarte noch viel besser werden könnten...

    Neugierdehalber: MIt welchem 10- bzw. 12mm-Objektiv hast Du die Bilder jeweils gemacht?

    Ich habe mir gerade das 11mm Irix gebraucht gegönnt und warte seitdem sehnlichst auf den ersten Nachteinsatz.


    CS Jochen

    Meine Ausrüstung: GSO Dobson 8", Skywatcher Heritage 150p Virtuoso GTi, Canon EOS 90D, Canon EOS 200D, Sony RX 100M4

  • Hallo Jochen,


    es ist, in voller Schönheit, ein Sigma 10 - 20mm 1:4 - 5,6 DC HSM, und ich bin damit sehr zufrieden. Uranus in der späten Dämmerung bei minimaler Brennweite und ohne Nachführung ist für das Objektiv natürlich eine Herausforderung, und ich war froh, überhaupt das schwache Pünktchen auf dem Bildschirm sehen zu können. Der Ausschnitt ist auch deswegen so unscharf, weil ich versucht habe, den Uranus und Nachbarsterne kräftig aufzuhellen. Da geht es ja nur ums Auffinden bzw. die Positionsüberprüfung.


    Heute ist es wieder sehr klar, aber die Ambitionen halten sich momentan in Grenzen, vielleicht noch das Bodenfenster .....


    Beste Grüße und CS,

    Manfred

  • Da ist ja auf einmal aus der Venus - Jupiter - eine Venus - Uranus - Konstellation geworden. Am Himmel ist sie, zugegeben, recht unspektakulär. Aber nur weil Uranus bezüglich der Größenklasse nicht mithalten kann, braucht man ihn ja nicht ins Abseits zu stellen.


    So gab es gestern wieder die Gelegenheit, ihn mit etwa 6-facher Brennweite einzufangen, mit immerhin 70mm und dem Sigma 17-70mm 1:2,8-4 DC Zoom, denn Venus sollte auch noch mit ins Bild passen.


    Das sah dann mit 45mm so aus:







    Die Sterne sind hier wie auch im nächsten Foto zur besseren Darstellung aufgehellt.


    Zum Aufsuchkärtchen in #167 passt dann in etwa das Foto mit 70mm:







    Hier noch einmal zum direkten Vergleich das entsprechende Foto (eigentlich aus Versehen hochgeladen, aber so passt es wieder ...)








    Zum Schluss kam noch das 50 mm Zebra Sonnar zum Einsatz, und es liefert richtig feine Sternabbildungen. Zum Vergleich ist hier das unbearbeitete Foto (bis auf Rahmen und Beschriftung) eingestellt; etwas dunkel vielleicht, aber dann seht es euch einfach einige Zeit nach Sonnenuntergang an - auch das passt dann wieder :))

    Und jetzt ist auch Venus noch einmal mit dabei, wenn auch etwas an den Rand gedrängt ...







    Uranus findet man links oben in der Bildecke, wo jeweils 2 Sterne parallel stehen und ein senkrecht stehendes Parallelogramm bilden Uranus bildet die untere linke Ecke davon. Das ist auch genau über dem U von Uranus in der Beschriftung unten.


    Viele Grüße

    Manfred



    P.S. "Bearbeitung": Vollständiges Löschen hatte erst im zweiten Anlauf geklappt

  • Hallo Leute,


    wirklich tolle Aufnahmen die Euch da Gelungen sind. Von Aufnahmen auf denen Uranus oder gar Ceres zu sehen sind, wage ich im Moment nicht mal zu träumen.

    Diese Woche war an 3 Abenden eine Aufnahme der Venus möglich. An 2en davon mit Jupiter.


    Am 15.März hatte sich nach den Regenfällen der letzten Tage, die Wolkendekke mal etwas gelichtet.


    Am 17.März ließen die Wolken nur einen sehr verschleierten Bilck auf die Venus zu und Jupiter blieb unbeobachtbar.


    Am 18.März war dann wider bessere Sicht.


    Zum 19.März hat sich die Venus der Erde bis auf 189,6Millionen Kilometer genähert, sie ist zu 81,1% beleuchtet und 3,9mag hell. Ihre Elogation liegt nun bei 34°30''.


    Viele Grüße,

    Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Hallo Alex,


    stimmt genau ... durch so ein kleines Wolkenloch und das Geäst einer großen Kastanie konnte ich Venus und Mondsichel gerade noch erkennen, beide wie durch einen Weichzeichner gesehen, aber den Mond mit einem kräftigen Erdschein .... sah richtig märchenhaft aus. Leider haben die näheren Umstände hier ein Foto nicht zugelassen ...


    Beste Grüße

    Manfred

  • ja, den märchenhaften Weichzeichner sah ich auch noch später, wirklich schön ...


    vielleicht hat ein Astrofan heute Glück, ab 19:00 Uhr, Uranus Mond und Venus:




    Windguru prognostiziert evtl. kurz ein Wolkenloch,



    ahoj,

    Alex



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